22.9. Xaro Lodge —> Maun ... oder „Caught by Civilisation“
Die letzte afrikanische Nacht (Maun heute Abend ist ja schon Großstadt) weckt uns morgens um halb 7 mit idyllischen Geräuschen: Vogelgezwitscher, die nicht geölte Schaukel (Swamp Boubou
), zwei brüllende und kreischende Streitaffen, das friedliche Nilie-Plantschen, -Grunzen, -Schmatzen und ein Elefant, der krachend ein paar Äste bricht.
Unsere Wildkamera hat mal wieder zugeschlagen
Wieder sehr leckeres Frühstück - die Xaro Lodge gefällt uns ausgezeichnet, wie heißt es so schön in einer der Bewertungen:
Xaro Lodge is a must-visit if you are a birding enthusiast. Species that are spotted regularly include the Pel's Fishing owl, skimmers, carmines, egrets, herons, kingfisher, and boubous.
Dazu die idyllische Lage, die Anfahrt per Boot als Fast-schon-Highlight, das exzellente Essen.
Um 9:15 Uhr besteigen wir unser Boot zu Drotsky’s Camp, 20 min Fahrt - leider nicht mit Tom, sondern mit einem anderen Mitarbeiter, der überhaupt keine Zeit/Lust auf Bird Watching hat. Trotzdem ein paar Schnappschüsse unterwegs:
Lesser Striped Swallow
Giant Kingfisher (ob es derselbe wie gestern ist?)
Purple Heron
African Fish Eagle
Alles ins Auto packen, Reifendruck wieder auf 2.5/3.5 bar, um 10:15 Uhr geht’s auf den Pothole Highway nach Sehithwa. 265 km, die es in sich haben, immer wieder ist die Straße links oder rechts „ausgefranst“ (zum Teil sehr steile Abbruchkanten
), Schlaglöcher am meisten in der Fahrbahnmitte 30-150 cm groß ... und manchmal alles drei gleichzeitig
. Ohne Gegenverkehr geht es ganz gut, man fährt halt mit 80-90 km/h i.W. In der Mitte, dann treffen einen die Ausfransungen nicht und die mittigen Potholes hat man zwischen den Rädern.
Bei Gegenverkehr muss man Glück haben, dass die Straße gerade gut ist, oder man bremst ab, manchmal bis Schrittgeschwindigkeit. Ab Sehithwa ist „Autobahn“, mit 100-110 km/h geht’s schnell voran. Um 14:45 Uhr, nach 4 ½ Std., sind wird in Maun. Volltanken, noch 15 km durch die Ortsmitte ans östliche Ende von Maun ... um 15:15 Uhr sind wir glücklich im Old Bridge.
Unterwegs sind 3 Kontrollpunkte, einer davon - glaube ich - ein Veterinärkontrollpunkt. Wir werden immer durch gewunken.
Ich glaube, hier - und an allen anderen Kontrollpunkten/Grenzen/Gates - hat uns geholfen, dass wir mit der inneren Einstellung "okay, hier ist jetzt eine kleine Pause, kein Problem, wir sind freundlich und es dauert eben eventuell". Wir sind langsam, ohne Ungeduld vorgefahren, unser freundliches "Good Morning, how are you?" hat als Türöffner geholfen, wir hatten zum Teil nette Gespräche: "The Mahango Core was beautiful" ... "Oh, what did you see there?" ... "By the way, have a look for the young ostriches, only 2 days old".
Wir wurden immer freundlich behandelt, sogar flott, keine(r) war mürrisch oder gar schikanös. Sicher auch Glück gehabt - aber bin überzeugt, dass ein nettes How-are-you, nicht Genervt-sein, keine Eile zeigen statistisch dazu führen, dass die Kontrollen/Grenzen/Formulare besser ablaufen. War 2015 auch schon so, diese Erfahrung.
Ich bin alleine gefahren, Karin war müde. Das ging erstaunlich gut, wegen des vielen Lenkens waren die Schultermuskeln dauernd in Bewegung, also der Rücken okay
. Im Gegensatz zu den langen, geraden 200 km von Kongola nach Divundu auf der B8, die ich ätzend fand.
Wir bekommen Tent 5, gefällt uns gut. Fahren mit dem Auto dicht dran, laden alles aus (hoffentlich
).
Um 16 Uhr kommt der Travel Adventures Mitarbeiter, alles okay bei der Rückgabe. Wir verschenken die restlichen Fanta, Bier, Savanna und Lebensmittel, der Mitarbeiter freut sich.
Chillen auf der Veranda unseres Tent, 2 Savanna hatten wir uns aufgehoben. Tagebuch, Lesen, Duschen. Packen wird auf morgen verschoben.
Frühes Abendessen - Naked vegan burger, Beef stew with rice - sehr lecker. Mit Blick in die Sonnenuntergangsstimmung über dem Hippopool.
Dann gewöhnen wir uns langsam wieder an die Zivilisation und schauen Chelsea-Liverpool (1:2
). Zum Ausklang gönnen wir uns den ersten Amarula in diesem Urlaub.