THEMA: Rundreise Botswana Namibia Mai/Juni 2019
14 Jun 2019 20:25 #558887
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Tag 8

Großer Fahrtag nach Nata. Daher kein morgendlicher Gamedrive, dafür um 7 Frühstück. Peter hat uns dabei prima unterhalten, so dass wir für meinen Geschmack etwas später aufbrachen als geplant. Aber vielleicht war das unser Glück. Wir waren gerade losgefahren und kamen am Wasserloch der Lodge vorbei, da trafen wir Mr. Kalahari-Löwe mit Gefährtin.








Ironie: Die zwei Inder, die heute Morgen zum Gamedrive aufgebrochen waren, hatten arg gehofft die Tiere zu sehen.

Also wieder auf der Piste zurück zu Kuke Corner, dort in der Liste ausgetragen und gerade aus auf die Sandpiste in Richtung B300 und Botemi River. Die Piste lies sich super fahren.



Nach 30km tauchte ein liegengebliebenes Fahrzeug auf. Ein Mann mit Frau in traditionelles Gewand sowie ein Kind standen daneben. Wirkte definitiv nicht nach gestellter Panne. Da wir echt am Arsch der Welt waren, habe ich angehalten und gefragt, ob wir helfen können. Waren wohl wegen Spritmangels liegen geblieben. Ich frage ob ich sie abschleppen soll, was verneint wurde. Es würde jemand mit Sprit kommen. Ich wollte schon weiterfahren, da fragte ich ob sie Wasser hätten. Kopfschütteln. Ich habe Ihnen dann aus unseren Vorräten in 5l Kanister mit Wasser gegeben. Haben sich darüber gefreut.

In Khumaga wollten wir mit der Fähre über den Botemi setzen um in die Makgadikgadi Pans zu gelangen. Tja die Fähre stand auf dem Trockenen und man musste durch ein Stück Wasser durchfahren.




Erstmal Luft aus den Reifen, dann wollte ich schon mir meine Wasserbooties anziehen und die Tiefe des Wassers überprüfen. Wurde mir von meiner Frau ausdrücklich wegen Bilharziosegefahr verboten. Ein Blick auf das stehende Gewässer überzeugte mich, dies ernst zu nehmen. Damit hatte ich die Wahl zwischen Pest und Cholera bzw. zwischen unbekanntes Gewässer und Bilharziose. Lange Stöcke zum Testen waren auch nicht in unmittelbarer Nähe auffindbar. Da aber etliche Fahrspuren ins Wasser und auf der anderen Seite wieder rausführten, entschied ich mich es zu riskieren. Allseits große Anspannung beim Losfahren. Natürlich war das Wasser tiefer als gedacht. Es schwappte nicht über die Motorhaube aber in meiner Erinnerung hat da nicht mehr viel gefehlt (hatten ja zum Glück einen Rüssel). Das Auto fuhr aber ohne Murren durch, nirgends wo ist Wasser reingekommen, ging also alles gut.

Am Gate die Gebühr entrichtet und entlang zur Riverfront gefahren. Unterwegs auf eine Gruppe Elefanten gestoßen.





Da der Botemi ausgetrocknet vor uns lag, sind wir runter zur Riverfront gefahren. Viele Zebras und Gnus.



Von rechts kam ein nicht endend wollender Strom von Gnus die alle runter ins Flussbett wollten. Als nach 5 min der Strom immer noch nicht abriss, sind wir langsam durchgefahren. Die Tiere sind brav ausgewichen, zumal immer wieder ausreichend Lücken zwischen den Tieren vorhanden waren.




Irgendwann ging der Weg wieder vom Flussbett auf die höhergelegene Ebene. Und die Stelle war fahrtechnisch dann doch herausfordernd, das Auto musste gut kämpfen, aber mein Geländewagentraining hat sich definitiv bewährt.
Oben war den Weg durch ein Safari-Jeep blockiert. Wir entschlossen, auch wegen der fortgeschrittenen Zeit, uns auf den Weg in Richtung Nord Gate an der A3 zu machen.
Beim Verlassen des Parks meinte die Mitarbeiterin wir könnten mit unserem Permit auch noch in die Nxai Pan. Das wusste ich und hatte auch über die Bain Baobabs nachgedacht, es war aber zeitlich einfach nicht mehr machbar um es dann noch vor der Dunkelheit nach Nata zu schaffen.

Auf der A3 Richtung Nata kamen wir auch noch an einer Gruppe mit Straußen vorbei. Ich hatte das Pech genau in dem Zeitpunkt den männlichen Strauß zu sehen, als er im wundervollen Licht sich erleichterte. Dieser Anblick hat sich in mein Gehirn gebrannt. Es ist kein schöner Anblick. und ich kann versichern, dass sucht mich noch in meinen Albträumen heim.

In Nata konnte ich dann nach über 500km dann endlich mal wieder die Tanks am Auto auffüllen und im Anschluss ging es zur Nata Lodge, wo wir auf dem Campingplatz unsere Dachzelte ausklappten. Nach einer heißen Dusche ging es ins Restaurant. Dort waren einige größere Reisegruppe, die offenbar ihre Einweisungen in die bevorstehenden Touren erhielten. Scheint ein beliebter Startpunkt für geführte Touren zu sein.
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14 Jun 2019 20:30 #558888
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Tag 9

Der Tag fing kalt an, so richtig kalt, nach Autothermometer 7°. In unserem Dachzelt waren die Wände feucht, so dass wir (ok meine Frau :) ) erstmal vor den Zusammenbau diese halbwegs trockenrieben. Beim Frühstück musste ich feststellen, dass wir so ziemlich die Letzten waren, der Großteil der Gäste waren schon aufgebrochen. Das Auto abreisefertig zu machen, braucht doch immer länger als ich denke.

Wir brachen dann gegen 9Uhr (ich habe mal wieder rumgedrängelt, meine Damen hätten etwas weniger freundlichen Worte) und brachen zum Nata Bird Sanctuary auf. Ich sah schon Schlangen von Besuchern vor mir und durfte feststellen, als ich uns in die obligatorischen Listen eintrug, wir waren heute die Ersten und am Vortag waren es gerade mal Vier.

Hm, scheint wohl nicht so der Brüller zu sein, das Bird Sanctuary. Das sollte sich als meine größte Fehlinterpretation der ganzen Reise rausstellen.

Die etwas motivationslose Dame gab uns einen Plan des Gebiets, markierte uns den Pfad zu den Salzpfannen und meinte dort würde eine Plattform stehen, von wo wir Pelikan sehen könnten. Oh, das hört sich doch ganz gut an.
Also dahingefahren und als wir zu der Plattform kamen, verschlug es mir total die Sprache. Nein keine Pelikane. Die Salzpfanne war voller Wasser und darin hunderttausend Flamingos. Der absolute Hammer. Und dann noch für uns allein, kein Schwein außer uns weit und breit.















(Die Luftraumüberwachung war auch aktiv)

Ich habe hunderte Bilder gemacht, aber man merkt recht schnell, dass es schwierig ist, diese Vogelmaßen in Bildern festzuhalten.

Beschwingt von diesem Erlebnis brachen wir in Richtung Kasane und dem Chobepark auf. Unterwegs machte die A33 als Elefantenstraße ihrem Namen alle Ehre. Die Kolosse überquerten mehr als nur einmal vor uns die Straße und an einer Stelle waren mehrere Herden mit bestimmt 50 Tieren neben der Straße.

In Kasane angekommen, führen wir zur Chobe Safari Lodge, wo wir für drei Nächte auf dem Campingplatz gebucht hatten.
Ich hatte im Vorfeld zum Chobe recherchiert, dass aufgrund der hohen Besucherzahl, der Nationalpark beschlossen hatte, die Besucherströme für die Riverfront bei Kasane einzuschränken, in dem die freien Plätze für Selbstfahrer stark reglementiert werden und diese dann auch nur zur schlechtesten Tageszeit (Mittags) reingelassen werden. Auch die Lodges hätten zukünftig eine beschränkte Anzahl an Kontingenten und müssten diese bereits Tage vorher anmelden. Allerdings konnte man auch lesen, dass, typisch Afrika, es auch deutlichen Unterschiede zwischen Plan und Realität gibt, sprich es wird nicht unbedingt konsequent umgesetzt. Auf Nachfrage bei unserem Reisebüro wurde mir meine Erkenntnisse bestätigt.

Da ich mich gut kenne und das HB Männchen ein in sich ruhende und gelassene Person wäre, im Vergleich zu mir, wenn ich, aus welchen Gründen auch immer, nicht in den Chobe Park gekommen wäre (war für uns ja eine der Hauptdestination in Botswana), war mir das Ganze einfach zu unsicher. Auch wenn ich gerne selbst gefahren wäre, entschlossen wir uns im Vorfeld einen Gamedrive und dazu einen private Boatcruise zu buchen.

An der Rezeption war der Bootcruise für den Folgetag bereits bestätigt, der Gamedrive am Morgen mussten wir noch bestätigen lassen, weshalb wir zum Ausflugbüro noch gehen mussten. Ging aber alles ohne Probleme.

Danach fuhren wir auf den Campingplatz und bezogen unseren Stellplatz Nr. 16.



Also mit dem Bäumen drum herum lag der Platz ja schon schön, aber eine gerade Fläche zu finden wo wir den Wagen so hinstellen konnten, ohne im Zelt aufgrund der Neigung rumzukullern, war unmöglich. Ich bugsierte den Wagen dann so, dass wir wenigsten mit dem Kopf nach oben schlafen konnten. Hätte ich im Umfeld vernünftiges Material gefunden, um einseitig den Wagen hoch zu bocken, ohne die Reifen zu beschädigen, hätte dies gemacht. Aber leider war da nichts.

Die Reiseführer überschlagen sich in Ihren Ausführungen bezüglich der fantastischen Sonnenuntergänge, also Stativ raus, eine schöne Stelle am Fluss gesucht, das Schild „Beware Crocodils“ gelesen und entschlossen etwas Abstand zum Wasser zu lassen und auf den Sonnenuntergang gewartet.



Abends sind wir dann ins Buffett Restaurant von der Chobe Safari Lodge gegangen. Das Essen war sehr lecker, aber mit 350 Pula/Person auch recht teuer, im Vergleich zu den bisherigen Erfahrungen. Die nächsten zwei Tage sind war dann in das ala Carte Restaurant in der Nähe gegangen, das hatte die üblichen Preise.
Dass der ChobePark in Botsuana eine der beliebtesten Ziele ist, merkt man recht deutlich. Im Vergleich zu den vorherigen Tagen, ist der deutlich touristischen Charakter in vielen bemerkbar.
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14 Jun 2019 20:43 #558890
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Tag 10

Heute mussten wir um 5 Uhr aus den Federn, denn für den gebuchten Gamedrive war 5:45 Treffpunkt. Wir waren ein Tick früher dran und durften den Aufmarsch von 8 Safari-Jeeps begutachten. Na Mahlzeit, das wird wohl das reinste Rudelbumsen.

Glücklicherweise konnten wir als Erstes unser Fahrzeug besteigen und ich konnte mich auf die rechte Seite hinter den Fahrer platzieren. Meine Frau war etwas konsterniert, denn bisher war es mir wirklich wurscht ob ich rechts oder links saß. Als ich meinte, ich vermute, dass wir die Riverfront so abfahren, dass Diese auf der rechten Seite liegt, somit hätte ich in den Fall die bessere Position. Angesichts dieser recht egoistischen Denkweise, war meine Frau etwas sauer, und meine Antwort „etliche Wochen“ auf ihre Frage, wie lange ich mir das schön überlegt habe, hat es nicht besser gemacht. Ich bekenne mich schuldig und ich hatte auch ganz kurz ein schlechtes Gewissen. Aber wenn Mann nicht zwischen Frau und einer Tafel Schokolade kommen darf oder wenn man nicht zwischen einem Hippo und dem Wasser kommen darf, so will auch ich nicht, dass jemand zwischen einem Motiv und meiner Kamera sitzt. Wir haben alle unsere Momente :)

Die Einfahrt in den Chobe war die reinste Parade. Nicht nur aus unserer Lodge kamen etliche Jeeps. Wir sind die ganze Zeit über im Pulk mit 3, 4 anderen Fahrzeugen unterwegs gewesen.



Die Fahrt an der Riverfront war dennoch sehr schön.









(Das Modische Nilpferd von heute trägt grün)



Aufregung gab es wegen einem Löwen, der sich tief in einem Busch versteckt hatte. Durch eine Lücke konnte man das Tier mehr erahnen als wirklich sehen, nichts desto trotz hat jeder Fahrer versucht seinen Wagen so nah wie möglich ran zu bugsieren. Aufgrund unserer Löwensichtungen im Delta und der Kalahari konnte ich dem Treiben ganz entspannt zu schauen.

Die obligatorische Kaffee- und Teepause, fand auch dann auch im Rahmen einer Massenzeremonie statt. Unsere Freundin bat mich mit meiner Kamera ein Foto von einer Blüte im Baum zu machen. Dabei konnte ich feststellen, sehr zu meiner Freude, dass man seine Mitreisende so richtig schön verarschen kann. Wenn jemand mit seinem 600mm Tele irgendwo hinzielt, werden alle ambitionierten Fotografen im Umkreis, vorweg die Japaner, ganz aufgeregt, weil man da muss ja was Spektakuläres lauern. War in dem Fall halt nur eine Blüte. Die verwirrten Blicke kurz darauf, was hat der da eigentlich fotografiert, waren echt amüsant.
Ja, ja ich weiß ich kann manchmal echt ein A… sein.

Auf dem Rückweg kam die Meldung ein Leopard wäre gesehen worden. Er war da, definitiv. Ich konnte gerade noch die Schwanzspitze zwischen den Büschen verschwinden sehen. Darf ich nochmal auf unsere Zeit im Okavango Delta verweisen?

Abgerundet wurde der Rückweg damit, dass alle Safari Jeeps an einem Selbstfahrer im Hilux vorbeimussten, der sich im Sand festgefahren hat. Sah ganz nach 2,5bar Luftdruck und nur Hinterradantrieb aus. Einer der Guides hat sich dann wohl seiner angenommen. Und ich bekam meine Lektion in Theorie und Praxis alla Afrika. Man kann sehr wohl noch als Selbstfahrer durch den Chobe, auch morgens. Ich war dennoch nicht unglücklich über unsere Entscheidung den Gamedrive gebucht zu haben. Man lernt doch immer wieder etwas Neues. So auch, dass die Impalas, die keiner mehr groß beachtet, sich mit Hilfe von Drüsen an ihren Fesseln wiederfinden können. Sollten die Herde getrennt worden sein, können die Tiere darüber ein Geruchstoff freisetzen, dem die verloren gegangenen Impalas folgen können.

Den Nachmittag verbrachten wir mit Lesen. Ich hatte mich in die Sunsetbar verzogen, weil man da einen ganzen guten Blick auf den Chobe hatte. Irgendwann raschelte das Gestrüpp unterhalb der Bar recht intensiv, und es war klar, dass musste etwas Großes sein. Zuerst dachte ich, es könnte ein Warzenschwein sein, die hier überall rumrennen. Ne, viel besser, es war ein Waran.



Um 15Uhr ging unser Private Boatcruise los. Ich habe die Preise nicht mehr im Kopf, aber der Mehrpreis für einen Private Boatcruise war relativ gering, gegenüber dem „normalen“. Und ich muss sagen der Mehrpreis hatte sich echt gelohnt.
Es war einfach nur genial. Wie der eine oder andere schon herausgefunden hat, bin ich nicht der Typ, der gerne auf Kuschelkurs mit Fremden geht. Nur zu dritt kam mir daher sehr gelegen. Zum anderen war unser Guide echt gut. Er hat schnell gemerkt, dass ich nicht nur Fotos knipsen will und hat daher, so unaufdringlich und unmerklich, dass ich dies erst spät kapiert habe, das Boot immer geschickt für mich positioniert, damit ich/wir gute Fotopositionen hatten.
Die Riverfront am Chobe mit dem Boot macht für mich deutlich mehr Sinn, als vom Auto. Diese 3h waren unglaublich mit Tieren gespickt. Teilweise wusstest du nicht wo Du zuerst hinschauen sollst, soviel war los.













(Die Patrouille de Ibis kam auch im Tiefflug vorbei)










(Elefanten, Nilpferd, Reihe, Affen, Gänse - alles auf einen Streich)













Damit wir in den 3h nicht vom Fleisch fallen, gab es sowohl Getränke als auch eine Platte mit Leckereien. Man ging es uns gut. In der eine Hand eine Cola, in der anderen leckere Fleischbällchen, so wirst du bequem über den Chobe geschippert. Gut, ich musste schnell essen, damit ich die Hand für die Kamera frei hatte :)

Der Abschluss war dann der spektakuläre Sonnenuntergang vom Boot aus.
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14 Jun 2019 20:44 #558891
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Tag 11

Heute ging es zu den Victoria Fällen. Beim Frühstücken vor unserem Auto, konnten wir beobachten, wie eine Gang von Grünen Meerkatzen rumstreunte. Jeder auf dem Campingplatz war vor diesen Tieren gewarnt worden. Nicht deutlich genug. Bei einem Overlander war das Fenster offen, und eh du dich versehen hast, waren die Tiere drinnen und haben alles Essbare rausgeräumt. Ihre Kumpels, die Warzenschweine freuten sich auch, denn es ist vieles auf den Boden gefallen.




Manche lernen es nur auf die harte Tour. Ich möchte nicht der Typ gewesen sein, der das Fenster offengelassen hat.
Um 8:30 kam unser Transfer zu den Vic Falls (auch schon in Deutschland gebucht). Zuerst half uns der Fahrer beim Ausfüllen der Visaformulare für Simbabwe. Als ich meins ihm gab, schaute er drauf und meinte
„Warst du im Gefängnis?“
„Ne, wieso?“
„Weil du es angekreuzt hast.“
„Was??????“ – Panik
Als er anfing zu grinsen, wusste ich, dass er mich reingelegt hat. Puh, Ok, war nicht schlecht von Ihm. Macht er bestimmt jedes Mal.

Ausreise Botsuana und Einreise Simbabwe gingen schnell. Aber so langsam ging mir dieses ewige Ausfüllen der Papiere auf den Sender. An der Grenze verstehe ich es ja noch, aber selbst da reicht nicht einmal sondern du musst teilweise 2,3 mal bei unterschiedlichen Stellen Alles erneut ausfüllen, dann in jeder Lodge, bei jeder Aktivität, bei jedem Nationalpark. Nerv. Bin ja froh, dass für die Toilette ich nichts ausfüllen muss. Ich kenne die Nummer von meinem Reisepass und das Kennzeichen unseres Mietwagens immer noch auswendig.

Auf simbabwischer Seite wurden wir vom nächsten Transferguide erwartet. Sehr freundlich, fröhlich, gut gelaunt. Im Bus bekamen wir dann auch einen Flyer mit den ganzen Aktivitäten. Wir hatten uns im Vorfeld bereits entschieden den Hubschrauberrundflug zu machen. Die 150$ sind vielleicht im ersten Moment ziemlich teuer, aber wenn man weiß, dass eine Bell 206 800.000$ kostet und die Betriebsstunden von Helicoptern zwischen 500 und 1.300$ liegt, halte ich 150$ für 13 min pro Person für angemessen. Im Gegensatz zum Bungee-Jumping, wo du über 100$ dafür zahlst, dass einer ein paar Gummibänder zusammen knotet und dich von der Brücke schmeißt. Aber die Victoriafälle sind generell teuer. Merkt man spätestens, wenn du um 5$ angebettelt wirst. Das sind mal Preise.

Die meisten Aktivitäten haben meist mit den Fällen eh nichts zu tun haben. Schon fast ein Disneyland in Simbabwe. Ich hatte das Glück schon mehrfach mit Haien im Freiwasser ohne Käfig zu tauchen, aber mich im Käfig zu Krokodilen schmeißen zu lassen, ich weiß nicht so recht. Mir tun die Viecher echt leid. Und dann scheint Shopping auch unglaublich wichtig zu sein. Warum ich dafür extra dahinreisen muss, erschließt sich mir nicht.

Jedenfalls hat unser Fahrer den Hubschrauberflug gleich organisiert und als wir im Ort Victoria Falls angekommen sind, stand unser Transferbus bereits parat. Super Organisation. Ich weiß so was wirklich zu schätzen.

Kaum dort angekommen, wurden wir schon zur Kasse geführt. Natürlich waren die 150$ nicht Alles, es kamen noch 15$ für die Parkgebühr dazu. Meine beiden Frauen verschwanden aber erstmal aufs Klo.

Was mich kurz abschweifen lässt. Der meistbenutzte Satz im Urlaub war „Ein Impala!“, dicht gefolgt von „Ein Klo!“. Ich bin es ja mittlerweile gewöhnt, aber es gibt Dinge, die werde ich nie verstehen. Ich habe es mir bereits angeeignet den Schuh des Manitou zu zitieren, bevor wir losfahren. „Jetzt geht Jeder nochmal aufs Klo, dann reiten wir los.“ Dennoch schaffen es meine Damen schon nach 15 min an der Grenze wieder ein Solches zu besuchen. Ich wiederhole: 15min. Da fängt mein Magen gerade an, die ersten Verdauungsprozesse in Gang zu setzen. Im Gegenzug können sie es stundenlang im Etoshapark am Wasserloch aushalten. Ich habe da so eine Theorie: der Blaseninhalt wird in ein mystisches der Wissenschaft unbekannte Zwischenblase im Raum-Zeit-Kontinuum transferiert. Beim Anblick eines Klos wird dann in Lichtgeschwindigkeit Alles in die reale Blase zurückgeschickt.
Und natürlich ist der erste Griff nach dem Klo die Wasserflasche. „Der Flüssigkeitsverlust muss ausgeglichen werden“. Stöhn.

Jedenfalls machte ich die zweithäufigste Tätigkeit, nach Impalas betrachten, nämlich auf meine Damen zu warten. Als sie erschienen, konnten wir die Formalitäten für den Flug erledigen. Muss ich eigentlich erwähnen, dass die anderen weiblichen Fluggäste vor Ort wissend gelächelt haben?

Nachdem Wiegen (die Kamera ist aber verdammt schwer :) ) durften wir mit einem deutschen Pärchen in den Hubschrauber einsteigen.



Natürlich durfte die junge, blonde, hübsche (So, die fandest du also hübsch, höre ich jetzt schon meine Frau rufen) Dame vorne zum Piloten. Typisch, die wäre lieber hinten neben Ihrem Freund gesessen, während ich mit leuchteten Augen auf dem Kopilotensitz gesessen wäre. Bei Bell 206 denkt die bestimmt an ein Auto. Soviel zum Thema „Männer werden nicht benachteiligt“.

Der Flug war schlicht und ergreifend top. Ich habe es nicht bereut, ihn gemacht zu haben und kann es nur empfehlen.









Nach dem Flug wurde uns noch ein Erinnerungsvideo für 50$ angeboten. Puh, heftig, nein danke. Danach wurden wir zum Eingang der Wasserfälle zurückgebracht.
Dort verbrachten wir vier großartige Stunden an den Wasserfällen. Einmal hoch und wieder zurück. Je weiter man in Richtung Sambia kommt, desto mehr nahm die Gischt zu. Regenhose und Regenjacke haben ihre Härteprüfung überstanden, ich bin trocken geblieben, sogar an der exponierten Ecke, an der Sambesi abfließt. Man kam sich dort vor, als ob man mit einem Kärcher abgespritzt wird.


(Dr. Livingstone, I presume? )















Um 15 Uhr wurden wir wieder für die Rückfahrt nach Kasane aufgepickt.
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14 Jun 2019 20:57 #558896
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Ok das letzte Bild vorher gehört eigentlich zu diesem Tag.


Tag 12


Heute hieß es auch für uns die Zelte abzubrechen und den Rückweg über den Caprivistreifen in Angriff zu nehmen. Der Erfolg der Affen vom Vortag gipfelte darin, dass diese heute deutlich aggressiver vorgingen. Nachbarn von uns, die ich als erfahren eingeschätzt habe, stahlen sie eine Ananas, direkt vor deren Nase. Und wie dir Viecher triumphieren können, war natürlich das Alphatier mit seinen blauen Eiern. Eine halbe Stunde vorher hatte der Nachbar wohl schon Stress mit einem Pavian.

Wir achteten darauf, dass alle Türen und Klappen zu wahren. Dennoch hätte es auch uns fast erwischt. Bei einem von unseren Dachzelten ging der Reißverschlüsse nur sehr schwer zu, es ging leichter, wenn jemand oben darauf stand. Ja ich weiß, dass soll man eigentlich nicht machen.

Jedenfalls hat meine Frau die Tür aufgemacht um besser hochzuklettern. Sie stand oben auf dem Wagen ich auf der anderen Seite mit dem Reisverschluss beschäftigt war. Da hat sich schon eine Grüne Meerkatze angeschlichen und wollte ins Fahrzeug. Wir haben es noch rechtzeitig gemerkt.

Auch die Warzenschweine kapierten, dass wir abreisten und waren extrem aufdringlich.

Wir tauschten noch die restlichen Pula in Namibiadollar um und fuhren dann bei Ngoma über die Grenze nach Namibia. Aus Botswana auszureisen war einfach. Als wir in Richtung Namibia aufbrechen wollten, hielt uns ein Mann an, der uns bat einen Umschlag mitzunehmen, den wir am Gate zu Namibia wieder abgeben sollten. Wir sagten erstmal nein, hatten kein Bock uns eventuell Drogen oder so unterschieben zulassen. Der Mann hat es sofort kapiert, den Umschlag aufgemacht und uns gezeigt, dass da nur Papier für ein in Namibia liegengebliebenes Auto drin waren. Ich habe alles genau angeschaut, es war er es beschrieben hat. Wir nahmen den Umschlag mit und gaben in am Gate ab. Es ist an dieser Grenze auch wirklich ein Stückchen zwischen den beiden Posten.

In Namibia mal wieder das Visumsformular ausgefüllt, dann das gleiche nochmal um die Einreisegebühr für das Auto zu zahlen und dann am Grenzzaun nochmal alles bei einem Soldaten ausgefüllt. Oh Herr im Himmel, das sind doch die reinsten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.

In Katima Mulilo waren wir dann in einem Supermarkt um uns für unsere täglichen Vesper mit frischen Sachen zu versorgen. Ich hatte gehofft in Namibia gäbe endlich wieder Hartwurst wie z.B. Landjäger. Von wegen, nicht mal Biltong hat es gehabt.

Unser Ziel war Kamp Kwando, wir fuhren aber erstmal weiter über der Fluss Kwando und verbrachten den Nachmittag im Susuwe Park. Einen Fehler habe ich gemacht und die Beschilderung im Park missverstanden. Daher sind wir gar nicht bis zum Horseshoe gekommen. Ich dachte wir hätten den bereits erreicht gehabt. Hatte mich schon gewundert. Aber egal.










Abends ging es dann auf den Camping Platz im Kamp Kwando. Wir hatten dort einen Private Campingplatz, mit eigener Dusche und Toilette. Sehr angenehm. Leider funktionierte das Wasser in der Dusche erstmal nicht. Die Leitungen haben wohl öfter mal Lecks. Wir teilten es an der Rezeption mit und es kam dann gleich jemand und brachte es in Ordnung.
Abends waren wir dann im Restaurant essen. Sehr lecker.
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