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THEMA: Reisebericht südliches Afrika 27.07. bis 18.10.11
19 Dez 2011 17:01
#217085
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Reisebericht Südliches Afrika 27.07. bis 18.10.2011
Wie alles begann… Ein Traum wird wahr! Monatelang haben wir diesen Moment herbeigesehnt – nun ist er Wirklichkeit geworden: Heute Abend fliegen wir nach Afrika! 2009 kam das erste Mal die verrückte Idee einer mehrmonatigen Reise ins südliche Afrika über unsere Lippen und veranlasste uns dazu, Geld für einen solchen Trip zur Seite zu legen. 2010 kauften wir uns die ersten Reise- und Vogelführer des südlichen Afrikas. Lange Monate der Vorfreude, des Schwärmens und Träumens, aber auch der Ungewissheit, des Zweifelns und Hinterfragens nahmen ihren Lauf. Wird es jemals möglich sein, unseren Traum zu realisieren? Wie werden wohl unsere Arbeitgeber auf unsere wahnsinnige Bitte reagieren, uns drei Monate unbezahlten Urlaub zu geben? Wie können wir eine solche Reise überhaupt finanzieren? Was werden unsere Familien, Verwandten und Freunde dazu sagen, wenn wir ihnen unsere kühnen Pläne auftischen? Unsere Arbeitgeber wussten wohl nicht, was sie tun, als sie sich entschieden, diesem Vorhaben grünes Licht zu geben. Wir waren sprachlos – es gibt noch Zeichen und Wunder! Nun waren wir bereit, uns einem straffen Finanzplan zu unterziehen: die monatlichen Auslagen wurden auf das Nötigste minimiert – jeder nur erdenkliche Rappen floss in unser Reise-Sparschweinchen . Unser Umfeld reagierte ganz unterschiedlich auf unser geplantes Abenteuer. Die einen waren sichtlich begeistert und bekräftigten uns darin, unser Ziel weiterzuverfolgen. Andere waren eher schockiert und konnten nicht verstehen, dass wir uns freiwillig in die Höhle des Löwen begeben wollen. Es klang geradezu, dass es sich um eine todgeweihte Sache handle – sind doch die Chancen einfach unübertrefflich, von einer Schlange gebissen, von einem Raubtier gefressen oder von irgendwelchen Buschleuten überfallen zu werden. Nichts desto trotz: Wir hielten an unserer Überzeugung fest – Afrika wir kommen! Dankeschön Unzählige Stunden haben wir in die Planung dieses Wahnsinns investiert: Reiseführer lesen, Reiseberichte aufsaugen, Reisegefährten suchen, Reiseroute erarbeiten, Afrika-Gurus finden, mit Afrika-Freaks e-mailen, Afrika-Foren durchstöbern, Afrika-Reise überarbeiten, Afrika Reise buchen… An dieser Stelle möchten wir an Andrea und Chris Heinrich (www.fotofeeling.com), Conny und Andi Schum (afrika.schums.com), Carsten Möhle (www.bwana.de), Patrick und Marie-Louise Cardwell (www.avianleisure.com), Dieter Risser (www.ondjamba.com.na), Nick (www.tutwa.com) und all den Reisefreaks und Gurus aus dem Namibia-Forum (www.namibia-forum.ch) ein ganz herzliches Merci ausrichten! Vielen, vielen Dank für die unzähligen Stunden und Nerven, die ihr in unsere Reiseplanung investiert habt. Dank euren Tips, Ratschlägen und Infos durften wir Orte besuchen, die uns die Sprache verschlugen, einer Tierwelt begegnen, die uns aus der Fassung brachte und auf fremde Kulturen treffen, die unsere typisch schweizerische Sicht der Dinge auf positive Weise ein wenig durcheinander wirbelten. |
Letzte Änderung: 20 Dez 2011 06:30 von BeniSu.
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19 Dez 2011 17:19
#217087
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Hallo BeniSu,
das hört sich ja spannend und mutig an. Ich bin schon gespannt auf Euren Bericht ! Viele Grüße Carsten |
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19 Dez 2011 17:36
#217090
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Über uns
Bevor die einzelnen Tagebucheinträge unsere Erlebnisse wiedergeben – hier ein paar Infos über uns: Ich heisse Beni, bin 29 Jahre alt und reise fürs Leben gerne. Mein Umfeld (insbesondere meine Frau) hält mich für einen krankhaften Vogel-Fanatiker. In der Tat ist die Ornithologie seit zwanzig Jahren ein grosses Hobby von mir. Seit zehn Jahren versuche ich zudem die vielen Beobachtungen fotografisch festzuhalten, wobei ich mich niemals als Fotografen bezeichnen würde – fehlen mir doch das nötige Know-how, die Geduld und auch ein wenig das technische Verständnis dazu. Es ist das erste Mal, dass ich das südliche Afrika bereise und es handelt sich ebenfalls um eine Erst-Erfahrung, mit einem 4x4-Vehikel mit Dachzelt unterwegs zu sein. Meine Frau Noemi (26) würde sich nicht unbedingt als Reisefreak bezeichnen – somit überrascht es kaum, dass diese Reise nach Afrika ihre erste grosse Reise überhaupt ist. Es war, ohne hier zu übertreiben, ein sehr mutiger und gewiss auch ein steiler Einstieg in die „Reisebranche“ und ich bin ihr unendlich dankbar, dass sie sich für einen solchen Trip überreden liess. Noemi ist definitiv kein Vogel-Fanatiker und wird es aufgrund ihres „bekloppten“ Vogel-Freaks bestimmt auch nie werden – doch man staune – sie war ein klein wenig von der bunten Vogelwelt Afrikas begeistert! Gibt es nebst dieser winzig kleinen Differenz auch gemeinsame Interessen? Ja, die gibt es : Wir bewundern weite unberührte Landschaften, sind beide von der einzigartigen Tierwelt Afrikas begeistert und lieben Camping – draussen im Freien sein, über dem Feuer kochen, ums Lagerfeuer sitzen und mit anderen zusammen den Sternenhimmel bewundern, Erlebnisse austauschen und Bier und Wein trinken. Unsere Reisegefährten Da wir, wie bereits erwähnt, das erste Mal das südliche Afrika bereisten, war es uns wichtig, insbesondere im wenig touristischen Botswana, zu viert und somit mit zwei Autos unterwegs zu sein. Tamara (26) und Thomas (29), zwei liebe Freunde von uns, entschieden sich, uns die ersten fünf Wochen zu begleiten. Es war eine weise Entscheidung: Vier Afrika-Grünschnäbel können sich im Busch besser helfen als nur zwei. Hierzu sei noch folgendes erwähnt: Ich bin ein ziemliches Greenhorn, was Auto-Mechanik anbelangt, somit war es äusserst hilfreich, mit Thomas einen erfahrenen und technisch versierten Hobby-Mechaniker dabei zu haben, was sich mehrmals auszahlte. Auch konnten wir von seinen technischen Fähigkeiten im Bereich Auto-Stromversorgung und Elektrik profitieren. Seine Frau Tamara erwies sich als geniale Menü-Planerin und bildete zusammen mit Noemi ein super Küchenteam. Täme und Hofi – es war einfach eine fantastische Zeit, mit euch zusammen Botswana zu entdecken. Die unzähligen gemeinsamen Erlebnisse und Erfahrungen haben uns mächtig zusammengeschweisst und werden uns in schöner Erinnerung bleiben. Es war einfach grossartig mit euch – gerne wieder ! Ein kleiner Vorgeschmack 84 Tage unterwegs, 3 Länder intensiv erlebt, 2 Länder am Rande gestreift, 13‘500 Auto-Kilometer zurückgelegt, 3 Autowerkstätte aufgesucht, 13 Nationalparks erkundet, unberührte Kalahari-Steppen durchfahren, riesige Wassermassen im Okavangodelta angetroffen, Fans der Palmwag-Konzession geworden, wunderschöne Wüsten gesehen, wilden Atlantik gespürt, unbeschreibliche Buchten entlang gelaufen, 440 Vogelarten bestimmt, über 70 Tierarten entdeckt, 2 Ureinwohnerstämmen begegnet, pulsierende Dörfer/Städte kennengelernt, Braai und Amarula süchtig geworden. Reiseverlauf Datum / Unterkünfte 27.07.2011 Flug Zürich - Dubai 28.07.2011 Flug Dubai - Kapstadt / Simon's Town, Avian Leisure 29.07.2011 Simon's Town, Avian Leisure 30.07.2011 Clanwilliam, Lebanon Citrus Camping 31.07.2011 Augrabies Falls, Rest Camp 01.08.2011 Augrabies Falls, Rest Camp 02.08.2011 Kgalagadi, Rooiputs 03.08.2011 Kgalagadi, Rooiputs 04.08.2011 Kgalagadi, Rooiputs 05.08.2011 Kgalagadi, Mata Mata 06.08.2011 Kgalagadi, Polentswa 07.08.2011 Kgalagadi, Polentswa 08.08.2011 Kgalagadi, Nossob 09.08.2011 Kgalagadi, Mpayathutlwa 10.08.2011 Kgalagadi, Mabuasehube 11.08.2011 Kgalagdai, Mabuasehube 12.08.2011 Ghanzi, Ghanzi Trail Blazers 13.08.2011 Central Kalahari, Piper Pan 14.08.2011 Central Kalahari, Kori Pan 15.08.2011 Central Kalahari, Sunday Pan 16.08.2011 Makgadikgadi Pans, Khumaga 17.08.2011 Makgadikgadi Pans, Khumaga 18.08.2011 Nxai Pan, South Camp 19.08.2011 Moremi, Third Bridge 20.08.2011 Moremi, Xakanaxa 21.08.2011 Moremi, South Gate 22.08.2011 Moremi, North (Khwai) Gate 23.08.2011 Moremi, North (Khwai) Gate 24.08.2011 Chobe, Savuti 25.08.2011 Chobe, Savuti 26.08.2011 Chobe, Linyanti 27.08.2011 Chobe, Ihaha 28.08.2011 Chobe, Ihaha 29.08.2011 Kasane, Garden Lodge 30.08.2011 Kasane, Garden Lodge 31.08.2011 Kasane, Garden Lodge 01.09.2011 Sambia, Sakazima Lodge 02.09.2011 Katima Mulilo, Namwi Island Camping 03.09.2011 Katima Mulilo, Namwi Island Camping 04.09.2011 Bwabwata, Nambwa Camp 05.09.2011 Bwabwata, Nambwa Camp 06.09.2011 Divundu, Ngepi Camp 07.09.2011 Shakawe, Drotsky's Camp 08.09.2011 Divundu, Mahangu Safari Camp 09.09.2011 Shamvura, Shamvura Camp 10.09.2011 Etosha, Namutoni 11.09.2011 Etosha, Halali 12.09.2011 Etosha, Halali 13.09.2011 Etosha, Okaukuejo 14.09.2011 Etosha, Okaukuejo 15.09.2011 Kamanjab, Gelbingen Lodge 16.09.2011 Palmwag Konzession (Ondjamba Safaris) 17.09.2011 Palmwag Konzession (Ondjamba Safaris) 18.09.2011 Palmwag Konzession (Ondjamba Safaris) 19.09.2011 Palmwag Konzession (Ondjamba Safaris) 20.09.2011 Palmwag Konzession (Ondjamba Safaris) 21.09.2011 Erongo Mountains, Erongo Wilderness Lodge 22.09.2011 Erongo Mountains, Erongo Wilderness Lodge 23.09.2011 Spitzkoppe, Rest Camp 24.09.2011 Swakopmund, Meike's Guesthouse 25.09.2011 Swakopmund, Meike's Guesthouse 26.09.2011 Swakopmund, Meike's Guesthouse 27.09.2011 Swakopmund, Meike's Guesthouse 28.09.2011 Sesriem, Rest Camp 29.09.2011 Sesriem, Rest Camp 30.09.2011 Sesriem, Rest Camp 01.10.2011 Namib Rand Reserve, Wolwedans Dune Lodge 02.10.2011 Namib Rand Reserve, Wolwedans Dune Camp 03.10.2011 Tirasberge, Namtib Desert Lodge 04.10.2011 Tirasberge, Namtib Desert Lodge 05.10.2011 Aus, Klein-Aus Vista Lodge (Eagle's Nest) 06.10.2011 Aus, Klein-Aus Vista Lodge (Eagle's Nest) 07.10.2011 Springbok, Annie's Cottage 08.10.2011 Langebaan, Bavaria Haus B&B 09.10.2011 Langebaan, The Farmhouse 10.10.2011 De Hoop, Rest Camp 11.10.2011 De Hoop, Rest Camp 12.10.2011 Hermanus (Sandbaai), AmaKoshi Guesthouse 13.10.2011 Hermanus (Sandbaai), AmaKoshi Guesthouse 14.10.2011 Simon's Town, Avian Leisure 15.10.2011 Simon's Town, Avian Leisure 16.10.2011 Simon's Town, Avian Leisure 17.10.2011 Flug Kapstadt - Dubai 18.10.2011 Flug Dubai - Zürich Mittowch, 27. Juli 2011 Endlich geht es los! Heute fliegen wir um 22.15 Uhr über Dubai nach Kapstadt. Nachdem anfangs Woche die letzten Buchungsbestätigungen von Bwana Tucke-Tucke eingetroffen, heute die letzten Einkäufe erledigt und die Koffer gepackt sind, fühlen wir uns bereit, unseren langersehnten Urlaub zu starten. Am Abend werden wir von Noemis Eltern und ihrer Schwester abgeholt und zum Flughafen Kloten gefahren – eine nette Geste, die wir natürlich nicht ausschlagen. Am Flughafen eingetroffen, finden wir kurze Zeit später Täme und Hofi, die ebenfalls nach Zürich chauffiert wurden. Nach einem kurzen, für Noemi emotionalen Abschied von ihren Eltern, checken wir ein, durchqueren die Passkontrolle und erwarten sehnlich unseren Flug in Richtung Dubai. Mehr oder weniger pünktlich rollen wir übers Flugfeld, um kurze Zeit später im dunklen Nachthimmel zu verschwinden. An Schlaf ist kaum zu denken – dazu sind wir viel zu aufgeregt. Zum Glück fliegen wir mit Emirates, was bedeutet, dass an jeder Rückenlehne ein kleiner Bildschirm angebracht ist, wo man sich nach Lust und Laune einen Film nach dem anderen reinziehen kann. Dazu muss man mich nicht zweimal bitten … schon nach wenigen Minuten hat mich ein aktueller Kinostreifen in seinen Bann gezogen… Donnerstag, 28. Juli 2011 Noemi schaut auf ihre nigelnagelneue Kinder-Swatch-Uhr, die sie sich wenige Stunden vor Abflug in einem Swatch-Geschäft gekauft hatte (typisch Kindergärtnerin): Es ist 08.45 Uhr. Wir sitzen bereits im nächsten Flieger Richtung Kapstadt und warten auf grünes Licht vom Tower in Dubai. Zuvor haben wir uns einen Kaffee mit Blueberry Muffin in einem Starbucks im modernen Flughafengebäude genehmigt – zwar sauteuer, aber sehr genüsslich ! Wir sind todmüde, haben von Zürich bis Dubai kein Auge zugetan und hoffen nun, dass wir vom Schlaf überwältigt werden. Ach ja, da fällt uns eben ein: heute ist unser vierter Hochzeitstag, mal was anderes, diesen im Flugzeug zu verbringen. Kurze Zeit später sind wir wieder in der Luft. Die Zeit streicht nur sehr langsam vorüber. Nachdem ich schon x-mal meine Sitzposition geändert habe, reicht es langsam. Ich kann nicht mehr! Wie bescheuert muss man sein, freiwillig über 15 h in einem Flugzeug auszuharren? Um 17.00 Uhr dann die Erlösung: Wir landen in Kapstadt. Völlig übermüdet verlassen wir als Letzte die Passkontrolle und steuern die Gepäckausgabe an. Die leise Hoffnung, wir würden sämtliche Gepäckstücke antreffen, versuchen wir energisch aus unseren Köpfen zu verbannen – viel zu oft, so wurde uns gesagt – spricht die Realität eine andere Sprache. Gebannt schauen wir auf das Laufband … welch ein Wunder - alle unsere Gepäckstücke rollen friedlich vor sich hin – juhuii! Wir werden von einem sehr netten Chauffeur türkischer Abstammung abgeholt und nach Simon’s Town zu Avian Leisure gefahren. Auf der Fahrt zur Unterkunft bereits die erste Überraschung: Kurz vor unserem Ziel überqueren im Scheinwerferlicht ein paar Brillenpinguine die Strasse, um zu ihren Bruthöhlen auf der gegenüberliegenden Seite zu gelangen – wir sind total aus dem Häuschen – Pinguine in Afrika, irgendwie eine schräge Vorstellung. Endlich haben wir unser Zuhause für die nächsten beiden Nächte erreicht und werden sehr herzlich von Marie-Louise und Patrick Cardwell empfangen. Das Gepäck ist schnell im Wohnzimmer des Watsonia Apartments verstaut und kurze Zeit später essen wir ein feines cafe complet, welches wir uns unterwegs in einem Tankstellenshop besorgt haben. Es ist kalt und die Gasheizung erwärmt die Räumlichkeiten erst nach einer gewissen Zeit – uns ist das egal – wir sind in Afrika! Voller Freude hüpfen wir unter die Bettdecke und träumen von den Pinguinen. |
Letzte Änderung: 19 Dez 2011 18:22 von BeniSu.
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19 Dez 2011 18:37
#217095
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Freitag, 29. Juli 2011
07.30 Uhr: Heute Morgen frühstücken wir mit Täme und Hofi in ihrem nahegelegenen Apartment namens Port of Call. Wir geniessen einen fantastischen Sonnenaufgang mit exzellenter Sicht über die False Bay. Auch in ihrem Apartment ist es a...kalt, aber schön. Anschliessend steht eine Erkundungstour zu Fuss auf dem Programm. Unterwegs zeigen sich wunderschöne Nektarvögel – Malachite Sunbirds, Southern Double-collared Sunbirds und Orange-breasted Sunbirds. Am Strand (in der Nähe des Golfplatzes) lassen sich eine handvoll Brillenpinguine bestaunen. Während Täme und Noemi sich auf Muschelsuche begeben und Hofi seine Spiegelreflex warm schiesst, versuche ich die nächsten Vogelarten zu bestimmen: Auf den nahegelegenen Felsen halten sich White-breasted Cormorant, Cape Cormorant, Kelp Gull und zu meiner grossen Freude zwei Black Oystercatcher auf. Hadeda Ibis, Swift Tern und Pied Crow lassen sich im Vorbeiflug beobachten, währenddessen ein einzelner Blacksmith Lapwing auf dem Golfgelände herumläuft. Hinzu kommen Cape Bulbul, Cape Wagtail, Karoo Prinia und der Common Fiscal. Einfach unglaublich: Jede Vogelart ist hier neu für mich. Nun ist es aber höchste Zeit, den Heimweg anzutreten. Pünktlich um 09.30 Uhr erreichen wir völlig ausser Atem die Unterkunft (diese befindet sich an einem steilen Hang). Dirk von Africamper ist bereits mit unserem Toyota Hilux Doublecab eingetroffen. Die Autoübergabe klappt sehr gut. Dirk nimmt sich viel Zeit, um uns das Auto näher zu bringen, zeigt uns den Aufbau des Dachzeltes sowie die detaillierte Campingausrüstung, um anschliessend noch den Papierkram mit uns durchzugehen. Der Hilux ist ungefähr dreijährig, besitzt deutliche Kratzspuren, was uns nur recht sein kann, steht auf vier neuen Reifen und macht aufs Erste einen wirklich guten Eindruck. Einzig das hintere Differential weist minimale Ölspuren auf, die auf ein kleines Leck hindeuten. Dirk nimmt‘s zur Kenntnis und versichert uns, im Falle eines Problems für die Kosten aufzukommen. Anschliessend zügeln wir zu viert unser Gepäck vom Watsonia und Port of Call ins Shearwater Apartment, welches wir aufgrund einer Terminkollision erst heute beziehen können: Das Shearwater Apartment, welches ebenfalls zu Avian Leisure gehört, haut uns aus den Socken. Es weist zwei schöne Schlafräume auf und verfügt über eine wunderbare Terrasse mit herrlichem Blick über die False Bay. Gleich unterhalb der Terrasse befindet sich ein kleines „Wasserloch“, von Patrick selbst angelegt, welches unzählige Vögel anlockt und in der Nacht mit einem Stachelschwein aufwarten kann. Wir fühlen uns pudelwohl in unseren neuen vier Wänden und können es kaum fassen, eine solche Unterkunft mit extrem lieben Gastgebern gefunden zu haben. Als Nächstes steht die zweite Autoübernahme auf dem Programm. Während Täme und Noemi mit Patrick Lebensmittel- und Campingeinkäufe für die nächsten Tage organisieren, fahren Hofi und ich zur KEA-Autovermietung, um das zweite 4x4 Vehikel in Empfang zu nehmen. Der Linksverkehr löst zu Beginn ein mulmiges Gefühl in mir aus, doch schon bald finde ich mich mit den neuen „Strassenverhältnissen“ gut zurecht. Zu Beginn verläuft die Übergabe ganz gut: Der Papierkram wird seriös erarbeitet und wir haben das Glück, von einem wirklich freundlichen KEA-Mitarbeiter instruiert zu werden. Die anschliessende Autobesichtigung entspricht weniger unseren Vorstellungen. Erst nach ewigem, dringlichem Bitten ist KEA bereit, die abgefahrenen Reifen durch neuere zu ersetzen. Das Werkzeugmaterial entspricht keineswegs dem Standard von Africamper. Trotzdem: Wir sind einigermassen guter Dinge, dass wir mit den uns zur Verfügung gestellten Mietautos die geplante Reise in Angriff nehmen können. Zurück beim Shearwater Apartment angelangt, gönnen wir uns einen schönen Sonnenuntergang bei den Pinguinen. Dann ist nochmals Einkaufen angesagt: Wir versuchen mit Hilfe eines Abendeinkaufs noch die restlichen Sachen, die wir für unseren Trip benötigen, zu besorgen. Als Belohnung: Essen bei McDonalds. Todmüde erreichen wir spät abends die Unterkunft. Leider war es nur Noemi vergönnt, die Spezialität des hauseigenen „Wasserlochs“ zu Gesicht zu bekommen: Das Stachelschwein. Glücklich, all die verschiedenen Kommissionen erledigt zu haben, kriechen wir ins Bett. |
Letzte Änderung: 19 Dez 2011 21:05 von BeniSu.
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19 Dez 2011 18:46
#217097
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...das macht Lust auf mehr! Schreib´ schnell weiter.
Grüße tine |
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19 Dez 2011 19:56
#217106
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Samstag, 30. Juli 2011
Ich stehe früh auf, um von der Terrasse aus Vögel zu beobachten. Folgende Arten zeigen sich am Wasserloch: Cape Turtle Dove, Laughing Dove, Cape Bulbul, Cape Robin-Chat, Cape White-eye, sonnende Speckled Mousebirds, ein heimlicher Southern Boubou, die drei verschiedenen Nektarvogelarten von gestern sowie eine Gruppe Common Waxbills und ein einzelner Cape Canary. Anschliessend kräftigen wir uns mit einem feinen Frühstück, bevor Schwerstarbeit angesagt ist: Auto packen. Glücklicher Zwischenfall: Während ich nochmals auf die Terrasse verschwinde, entdecke ich in der False Bay plötzlich eine grosse Schule Delphine und ein paar Cape Gannets. Wenig später erspäht Noemi 3 Wale, die ebenfalls in der Bucht umherschwimmen. Das Packen dauert länger als erwartet. Völlig verschwitzt entscheiden wir uns, noch schnell eine Dusche zu nehmen bevor wir losfahren. Gegen Mittag: Abfahrt Richtung Clanwilliam. Auf der rund 4,5 stündigen Fahrt (inkl. Pausen) treffen wir eine enorm grüne und abwechslungsreiche Landschaft an. Wir kommen gut voran. Als wir den Piekenierskloofpas erreichen, steht bereits eine Autokolonne an der im Forum diskutierten Baustelle. Bereits nach wenigen Minuten dürfen wir passieren - für uns war die Wartezeit also gleich null . Folgende Vogelarten kommen unterwegs hinzu: ein die Autobahn überfliegender Rosapelikan, kleine Gruppen Kuhreiher, 2 Afrikanische Löffler, eine Gruppe Heilige Ibisse, ein Jackal Buzzard, der sich auf einem Leitungsmasten ausruht, ein Gleitaar, Rock Kestrels, Perlhühner, Strausse, ein überfliegender Wiedehopf, White-necked Raven und eine Gruppe Red-winged Starlings. Vor Erreichen des Clanwilliam Dam verlassen wir die N7 und fahren am östlichen Ufer des Stausees entlang – wunderschöne Gegend. Um ca. 17.00 Uhr erreichen wir unser Tagesziel: Lebanon Citrus – ein günstiger Campingplatz direkt am See, umgeben von Orangenhainen. Wir stellen die Dachzelte auf und die Frauen verwöhnen uns mit Kartoffeln in Alufolien und einem bezaubernden Thon-Mais-Salat. Wir sind die einzigen Camper(!) und somit geniessen wir das Nachtessen ganz alleine unter einem unglaublichen Sternenhimmel – wow! Bereits um 20.00 Uhr verziehen wir uns in die Zelte – Gute Nacht Tageskilometer: 249 km |
Letzte Änderung: 22 Dez 2011 20:19 von BeniSu.
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