Dienstag, 10.05.11
455 km
Kang Kalahari Rest
Das Brüllen der Löwen und andere Geräusche weckten uns heute Morgen. Weit weg waren sie bestimmt nicht.
Motopi Camp #1
Wir hatten einen langen Tag vor uns, denn die Strecke zum Tagesziel Kalahari Rest Farm betrug ca. 450 km. Daher war Abfahrt schon um kurz nach 07.30 Uhr. Nach ein paar Kilometern auf der kurvigen Campingplatzzufahrt stoppten wir abrupt: Eine Löwenmutter mit zwei Jungtieren lief auf dem Weg vor uns. Die Kleinen verschwanden fiepend im hohen Gras und die Mama hinterher. Leider war Ralfs Fotoapparat noch nicht schussbereit, von den Minis gelang uns leider kein Foto. Aber so etwas niedliches, wir hätten sie am liebsten mitgenommen.
Anmerkung Ralf: Das kommt davon wenn man im manuellen Modus fotografiert und die Einstellung vom Abend noch drin hat
Dann wird das ganze etwas überbelichtet. Aber wenigstens die Mama von hinten
Nach diesem schönen Erlebnis sahen wir noch einen Honigdachs vor uns flüchten. Der Morgen begann wirklich gut für uns. Bald erreichten wir den Zaun, der die Grenze des CKGR bildet und hier kamen wir auf ganz passabler Strecke gut voran. An einigen Stellen war der Zaun allerdings niedergedrückt. Am Tsau Gate erzählte uns die Angestellte, dass 6 Elefanten in den letzten Tagen beobachtet wurden. Mit diesen Tieren hätten wir hier allerdings niemals gerechnet,und hätten an eine Fata Morgana geglaubt, aber sie wandern wohl in Richtung Chobe NP.
Nachdem wir noch Wasser aufgefüllt hatten, waren knapp 40 Km zurückzulegen bis wir endlich wieder Teer unter den Rädern hatten. Teilweise war die Piste bis zur A3 sehr gut zu befahren, teils aber auch tiefsandig.
Wir kamen nach Ghanzi und hier ließen wir zuerst den Reifen flicken. Eine Schraube war der Übeltäter. Wo auch immer diese Schraube mitten in der Kalahari herkommt
"Unglaubliche" 2,60 Euro kostete das Flicken – das ist nicht wirklich viel.
Im Spar und Choppies Supermarkt füllten wir die Vorräte auf, im Craft Shop erstanden wir noch ein paar Mitbringsel und natürlich suchten wir auch noch den Bottle Store auf, denn ohne Bier und Wein abends am Lagerfeuer zu sitzen, wäre undenkbar
Zu guter letzt tankten wir noch unser Gefährt auf und um etwa 13.00 Uhr verließen wir den Ort um weitere langweilige Kilometer auf der gut ausgebauten A3 zurückzulegen. Aber auch das war irgendwann geschafft und wir bezogen einen Stellplatz auf der Kalahari Rest Farm.
Wir konnten die nahe Straße hören, es war bei weitem nicht so idyllisch wie sonst. Aber es war nur eine Durchgangsstation auf dem weiteren Weg in den Kgalagadi Transfrontier Park. Wir meldeten uns zum Abendessen an, heute wollten wir mal bedient werden. Wir schafften es gerade noch unter die Dusche zu springen, bevor eine große Gruppe Südafrikaner auftauchte, bestimmt an die 15 Fahrzeuge. Bevor wir Abendessen gingen, unterhielten wir uns noch mit den Campnachbarn – es war ein deutsches Paar, das jedoch schon längere Zeit in Kapstadt lebte. Wir hatten nicht realisiert, das die Holzhütte auf unserem Platz ein funktionstüchtiges Bad mit Dusche war, sehr praktisch. An der Bar nahmen wir einen Drink bevor wir ein Dinner allein zu zweit hatten. Wir ließen uns ein sehr gutes Steak schmecken und da die Angestellten immer wieder mal aus der Küche schauten um zu sehen ob wir schon fertig waren,sie wollten wohl in den Feierabend, machten wir uns dann auch bald wieder auf in unser mobiles Zuhause.
Fazit zur Central Kalahari: Das CKGR hat uns auf jeden Fall wieder versöhnt. Nach einem für uns entäuschenden Aufenthalt vor zwei Jahren (da waren wir einfach zu hektisch unterwegs), hatten wir uns diesmal etwas mehr Zeit genommen und sind auch etwas entspannter ohne grosse Erwartung in das CKGR gefahren. Wir haben die Stille und Einsamkeit geniessen können ohne darauf aus zu sein die nächste spektakuläre "Sichtung" zu verzeichnen. Es kommt wie es kommt. Wir kommen sicherlich mal wieder, denn wir haben ja nur einen sehr kleinen Ausschnitt des CKGR gesehen
Und morgen gehts dann weiter über die nächste sandige Piste in den KTP