Hallo an Alle,
ich bin keine Virologin und keine Wirtschaftswissenschaftlerin, aber ich habe als Ingenieurin gelernt verschiedene Quellen als Entscheidungsgrundlage hinzuzuziehen.
Das versuche ich auch zum Thema Corona/Covid 19.
Als erstes muß ich mal kurz den Besserwissermodus einschalten:
Das Virus heißt Sars CoV-2 und führt beim Menschen zu einer Krankheit, die Covid 19 genannt wird. So wie das HI Virus zur Erkrankung AIDS führt. Nur weil ein Mensch das Virus in sich trägt, muß er nicht fühlbar erkrankt sein, kann aber leider andere infizieren.
Das fatale am Sars CoV-2 ist, dass es sich in den oberen Atemwegen ausbreitet und deshalb auch sehr leicht beim Sprechen und besonders beim Husten durch den Speichel übertragen werden kann. Wenn dieser Speichel an die Schleimhäute eines andern Menschen gelang. (Da genügt ein Reiben in den Augen.) Eine solche schnelle und einfache Übertragung gibt es nicht bei HIV oder der Grippe.
Darin sehen Virologen die große Gefahr und deshalb sollen wir ja nun auch Nase-Mund-Abdeckungen tragen, damit der Speichel des Maskentragenden aufgehalten wird. Den Tragenden schützen die Masken auch ein wenig, da man sich nicht mehr so einfach mit den evtl. kontaminierten Fingern an die Mund- oder Nasenschleimhaut greifen kann.
Genau aus diesen Gründe, halte ich persöhnlich das Maskengebot überall da, wo man näheren Kontakt zu anderen (fremden) Menschen hat, für eine sehr gute Lösung.
Was mich bei der bisherigen Diskussion hier irritiert, dass nur die Totesrate als Indiz für die Gefährlichkeit des Virus hinzugezogen wird. Aber nicht nur der Tot macht eine Krankheit gefährlich, finde ich. Es scheint sich ja nun herauszustellen, dass Covid 19 auch bei Menschen, die einen leichten Krankheitsverlauf, mit keinen oder sehr moderaten Sysmtomen hatten, trotzdem auch schwere Lungenschäden aufweisen können.
Studien der Uni Innsbruck bei Tauchern legen diese Vermutung sehr nahe:
www.n-tv.de/wissen/C...article21734465.html
www.sportschau.de/we...den-taucher-100.html
Ausser der Lunge können auch weitere Organe betroffen sein, wie Herz, Nieren, Darm oder möglicherweise sogar das Gehirn:
www.fr.de/wissen/cor...gen-zr-13698508.html
Es wird sich auch hier erst in der Zukunft zeigen wieviele Menschen evtl chronisch Krank nach Covid 19 sein werden.
Diese Langzeitschäden halte ich auch für einen Indikator für die Gefährlichkeit des Virus.
Nun zum immer wieder gerne herangezogenen Beispiel Schweden:
Die sozialen Strukturen und die Bevölkerungsdichte ich Schweden kann man in keiner Weise mit Deutschland vergleichen. Mein Mann hat 16 Jahre für eine schwedische Firma, mehrere Jahre auch in Stockholm, gearbeitet. Wir haben dort Freunde und Bekannte.
Ausser im Großraum von Stockholm ist das Land so wenig besidelt, dass ein social distancy dort sowieso eher der Normalfall ist. Aber auch in Stockholm habe ich nie auch vor Corona solche Drängeleien erlebt, wie hier in deutschen Städten. Man rückt sich enfach nicht so auf die Pelle. An der Kasse beim Einkaufen habe ich dort noch nie den Atem meines Hintermannes oder der Hinterfrau im Nacken gespührt. Im Aldi an der Kasse hier sehr oft und mich hat das schon immer sehr gestört.
Ich habe in der letzten Zeit Bilder von Freunden in Stockholm gesehen auf denen Gamla Stan, die Stockholmer Altstadt, am Samstag Mittag so gut wie leer ist. Auch ohne Ausgangsbeschränkungen oder Regulierungen halten sich die Schweden aus eigener Überzeugung an Regeln, die wir erst per Dekret eingehalten haben.
Meine Freunde in Schweden sind fast alle im Homeoffice. Die meisten in ihrem Ferienhaus auf einer Insel auf dem Archpilago oder in irgendeinem einsamen Fjord in Nordschweden. Wer sollte sie dort anstecken?
Schweden sind sehr sozial und haben einen hohen Gerechtigkeitssinn, so meine Erfahrung. Ein Volk, dass sich nicht gerne etwas aufdoktrinieren lässt und schon immer sehr auf die Einsicht und Selbstständigkeit des Einzelnen zum Wohle der Allgemeinheit gesetzt hat. Egotrips sind dort eher selten, in Deutschland bestimmt viel ausgeprägter vorhanden.
Nicht desto trotz haben die Schweden bezogen auf 1000 Menschen deutlich mehr Covid-19 Tote als Deutschland. Kann also bei uns doch nicht alles falsch sein.
Und zu Guter letzt: Was bitte soll dieser Satz mit man weiß nicht, ob ein Mensch mit oder wegen Covid 19 gestorben ist? Wenn ein 110jähriger Mensch einen Herzinfarkt erleidet und dann verstirbt, dann ist er auch am Herzschlag gestorben. Es ist doch vollkommen müßig darüber zu fabulieren, ob er nicht mit 110,5 Jaharen an Altersschwäche gestorben wäre.
In den Niederlanden dürfen Menschen, die älter als 80 sind und Covid 19 erkranken nicht mehr ins Krankenhaus. Wollen wir sowas auch? Ich nicht. Mein Vater ist 80 Jahre und topfitt. Er kraxelt noch auf unser Dach, wenn ich ihn nicht schnell genug davon abhalte und geht Bäume fällen, für Brennholz oder wandert mit meiner Mutter 20-30 km.
Wer hat das Recht zu bestimmen, dass er über die Klippe springen soll, wenn ihn das Virus erwirsch bzw wieso ist sein Leben nicht schützenswert?
Und dann noch ein Punkt zur Wirtschaft. Ich arbeite in einer Firme, die ihr Geld zum Großteil in der Automobilwirtschaft und Kunststoffwirtschaft verdient. Da war das letzte Geschäftsjahr schon recht hart. Viele unserer Kunden haben schon Ende 2019 angekündigt dieses Jahr wahrscheinlich starke Stellenabbauprogramm oder Kurzarbeit einzuführen. Nicht wegen Coronakrise. Diese Firmen haben jetzt alle mit Kußhand das Kurzarbeiterprogramm der Regierung und die Förderungen genommen. Natürlich. Aber die Schieflage kam nicht (nur) durch Corona. Ganz im Gegenteil, das hat einigen Firmen wahrscheinlich sogar sehr geholfen.
WIe oben schoneinmal jemand schreib. Es gibt nie nur Schwarz und Weiß. Es gibt meisten hunderte unterschiedliche Grautöne.
Alles Liebe und gute Gesundheit wünscht Euch
Sasa