THEMA: Solo Farenji in Aethiopien
08 Mär 2017 07:12 #466933
  • Elsi2013
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  • Elsi2013 am 08 Mär 2017 07:12
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Hallo Annick,

ich habe Deinen Bericht in einem Rutsch gelesen. Super Reise, schöner Bericht und tolle, beeindruckende Bilder. Ansonsten gibt es ja nichts Lobendes, was noch nicht gesagt wurde.
Chapeau!!!
LG
Elsi
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08 Mär 2017 08:24 #466940
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  • ANNICK am 08 Mär 2017 08:24
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@Elsi Danke für den Lob! :)

Fortsetzung

Ich packe schnell das Wichtigste heraus und entschliesse mich den Palastbezirk Fasil Ghebi zu erkunden. Ethieu kommt erst in 2 Stunden zurück.
Der Palastbezirk, in der Stadtmitte der alten Königstadt Gondar, erhebt sich weithin sichtbar über die farbenfrohe und lebendige Stadt, Er liegt nur 200 Meter von der Lodge entfernt.













Bei Ankunft stosse ich auf eine Menge Studenten. Sie feiern alle ihren Abschluss mit ihrer familie in Rechtswissenschaft. Sie strahlen vor Freude und lassen sich sehr gerne fotografieren.

















Danach besuche ich die Gegend.

Blütezeit Gondars und auch von Kunst und Literatur war während der Regierungszeit von Kaiser Fasilidas (1632 - 1667). Der imperiale Palastbezirks Gondars, der auch als Gemp bezeichnet wird, wurde innerhalb einer imposanten, 900 Meter langen Stadtmauer mit 12 Toren über hunderte Jahre ständig erweitert. Jeder einzelne Herrscher fügte immer wieder ein Bauwerk hinzu. Verschiedene Paläste, Bibliothek, Archiv, Musikhalle, Sauna, Kirchen und Klöster vermitteln dem Besucher einen Eindruck wie die einstigen grossen Fürsten hier residierten, walteten und feierten.
Verschiedene Baustile aus dem Portugiesischen , Indischen sowie Aethiopischen vermischen sich in dem 7000 m2 umfassenden Komplex. Die architektonische Vielfalt spiegelt sowohl arabische als auch axumitische Traditionen wider. Womöglich befindet sich an dieser Stelle das umfangsreichste Vorkommen solcher Bauwerke in ganz Afrika.

Zu den wichtigsten Bauwerken gehören:

der aus dem Jahre 1632 stammende erstaunliche Palast des Kaisers Fasilidas. Die frühen Bauten des Palastbezirks zeichnen sich durch schlichte Metalbänder und Zinnen aus, wohingegen die Bauwerke aus der Zeit von 1730 bis 1755 Verzierungen aus rotem Stein darbieten.













Unweit kann man auch die alten Löwenkäfige sehen, in denen einer Jahrhunderte langen Tradition zufolge bis in die 1990er Jahre hinein, die kaiserlichen Wappentiere der Salomonischen Dynastie gehalten wurden.





Der Palast Iyasu geht auf Fasilidas Enkel, Kaiser Iyasu dem Grossen, zurück. Eines seinen Anliegen war, eine gut funktionierende Verwaltung aufzubauen. Gemessen an seinem politischen Wirken hat sein Palast mit einer Grösse von 24 auf 14 Meter und zwei Stockwerken relativ bescheidene Ausmasse.




Leider ist der Blick vom Empfangsraum in der unteren Etage zum Himmel frei. Das Dach und die Decke kamen runter.

Die Bibliothek von Kaiser Johannes I bleibt ein eindrucksvoller Beleg für den Aufschwung der Kunst während der Kaiserzeit. Neben Texten mit religiösen und geschichtlichen Inhalten wurden hier auch Märchen und Sagen niedergeschrieben.

Der Palast der Kaiserin Mentawab ist der nördlichste Palast von Gemp und, so vermutetman, der letzte, der hier gebaut wurde. Dafür spricht dass er sich von den anderen unterscheidet, Die Fassade enthält einige Elemente die an den anderen Gebäuden von Gemp fehlen.

Inzwischen ist es auch schon kurz vor 16 Uhr. Ich laufe zur Lodge zurück.

Fortsetzung folgt
Letzte Änderung: 01 Feb 2018 02:27 von ANNICK.
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08 Mär 2017 15:19 #467043
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  • Tinochika am 08 Mär 2017 15:19
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Hallo Annick,

wie man auf Deinem Foto schön erkennen kann, werden nicht nur die Einheimischen fotografiert, sondern auch die westlichen Ausländerinnen. :whistle:

versteckte Kamera :) :) :)


LG Hartwig
Letzte Änderung: 08 Mär 2017 15:21 von Tinochika.
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08 Mär 2017 19:44 #467088
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Hallo, Annick,

ja, das Wappentier des Löwen von Juda. Haile Selassi, der Ras Tafari. :)

Schön, dass Du auch mal die stolzen Äthiopier fotografiert hast, in weiß. Das ist wohl die Farbe zu besonderen Gelegenheiten.
Uns hat positiv überrascht, dass in Äthiopien auch die Einheimischen selbst die antiken Stätten besuchen. In Ägypten hatten wir fast nur Europäer gesehen.

Und wenn die Studenten dort feiern in Gondar, dann bedeutet es ihnen auch etwas.

@ Tinochika

Die Aktion 'versteckte Kamera' war mir gar nicht aufgefallen! ;)

Gruß Doro
~ Africa is a feeling ~
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09 Mär 2017 10:21 #467151
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@Hartwig: dir kann auch nichts entgehen! :cheer:

@Doro: es hat echt Spass gemacht den stolzen Studenten zuzuschauen. :)

Fortsetzung

Ethieu wartet schon auf mich mit 4 anderen Turis. Sie haben für den Nachmittag einen Minibus gemietet und wollen mich zum Bad des Fasilidas mitnehmen. Ich bin natürlich einverstanden. Es sind nur 2 Kilometer bis dort hin.





Das Bad des Fasilidas im Tal des Kaha-Flusses ist ein 70 X 40 Meter grosses Bassin, in dessen Inneren sich ein kleines Lustschloss auf Säulen erhebt.








Die Wasserburg liess sich Kaiser Fasilidas im 17. Jahrhundert, gegen Ende der Gondar Zeit, in dem grossen Bassin errichten. Im Becken soll einst Fasilidas gebadet haben. Obwohl als Badeanlage bezeichnet, wurde das Bad Fasilidas wohl eher für besondere Feierlichkeiten angelegt.





Alljährlich am 19. Januar ist dies der zentrale Ort für das Timkatfest, das Fest zur Erinnerung an die Taufe Jesu Christi im Jordan. Dann wird das gesamte Fasilidas Becken mit heiligem Wasser aus dem nahegelegenen Fluss gefüllt.



Heute hat man mit dem Wasserfüllen begonnen. Es braucht eine ganze Woche bis der Becken voll ist!











Der Bischof von Gondar weiht dann das Wasser durch Eintauchen seines Tragekreuzes. Die Gläubigen baden dann in Ektase und unter liturgischen Gesängen in diesem Weihwasser.

Die orthodoxen äthiopischen Christen feiern das Fest in ihren farbenfrohen Umhängen. Priester schmücken sich mit Kirchenkronen und Brokat verziehrten Sonnenschirmen. Heute sieht man schon die Einheimischen die das Fest vorbereiten. Man arbeitet daran.





















Mächtige Schatten spendente Bäume stehen entlang dieses Rechtecks. Ihre Wurzeln haben sich an einer umlaufenden Mauer auf eine Weise festgekrallt, dass daraus ein einziges Geflecht enstanden ist.





Fortsetzung folgt
Letzte Änderung: 08 Jan 2018 04:54 von ANNICK.
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09 Mär 2017 18:02 #467215
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  • binca75 am 09 Mär 2017 18:02
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Hallo Annick,

ich muss jetzt nochmal "danke" sagen...
Deine tollen Bilder geschmückt mit so zahlreichen Informationen zu dem doch eher unbekannten Land und vor allem seinen Menschen, der Geschichte und der Kultur beeindrucken mich sehr.

Liebe Grüße

Bianca
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