THEMA: Solo Farenji in Aethiopien
05 Mär 2017 00:18 #466580
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  • ANNICK am 05 Mär 2017 00:18
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Fortsetzung

Um 14 Uhr geht es schon für eine Dorfbesichtigung mit Guide und Scout weiter.





Eine ganze halbe Stunde laufen wir steil bergab. Unterwegs treffen wir Gelada Affen. Diese Paviane sind wirklich aussergewöhnlich. Sie leben nicht nur in grossen Gruppen zusammen, sondern sie sind auch die einzigen Primaten ausser den Menschen, die ausschliesslich auf der Erde leben und nicht auf Bäumen.





Die pflanzenfressenden Affen findet man nur im äthiopischen Hochland zwischen 2200 und 4400 Metern über dem Meeresspiegel. Irgendwie haben die Gelada Männchen etwas von Tina Turner. Ihre wilden, in alle Richtungen vom Kopf abstehenden Mähnen verleihen den Primaten ein besonderes Aussehen.









Etwa 20'000 von ihnen leben im Simien NP, der seit 1978 zur Liste des UNESCO- Weltnaturerbes gehört. Danach geht es noch eine halbe Stunde durch Flachland. Hier wird momentan Getreide geerntet.





Die ersten Hütten lassen sich auch bald sehen.





sowie einige Bewohner des Dorfes.

























Wir betreten eine Hütte und ich werde von der Familie recht herzlich Willkommen und zur Kaffeezeremonie eingeladen.









Kaffee ist Nationalgetränk, im übrigen das einzige bedeutende Exportgut über das Aethiopien verfügt. Die Zubereitung ist reine Frauensache. Männer trinken zwar mit, aber von der Kaffeezeremonie haben sie einfach keine Ahnung. Sie ist auch ein wichtiges Zeichen der Gastfreundschaft. Einem Gast keinen Kaffee anzubieten, aber auch umgekehrt, als Gast einen Kaffee abzulehnen, gilt als unhöflich.
Rohstoff für die Kaffeezeremonie sind die grünen, schon von ihrer roten Schale befreiten Kaffeebohnen. Die Rohkaffeebohnen werden zunächst in Wasser gewaschen und dann mit einem weissen Tuch oder aber den blossen Händen trocken gerieben. Die so gesäuberten Bohnen werden in einer gewölbten Schale aus Blech oder Eisen aufbewahrt.

Als nächstes folgt das Rösten, wobei die Schale als Pfanne dient. Sie wird auf den Blechofen voll glühender Holzkohle gestellt, vor dem die Gastgeberin auf einem Holzhocker sitzt.
Um sich herum hat sie auf dem Boden frische Gräser ausgebreitet, die man in Bündeln auf dem Markt gekauft hat. Die grünen Bohnen werden nun mittels eines Eisenhackens so lange auf der heissen Blechunterlage hin und hergeschoben, bis sie den richtigen dunklen Farbton erreicht haben.
Anschliessend werden die heissen Kaffeebohnen in einem Holzmörser gegeben und mit einem Stössel rhytmisch zu feinem Kaffeepulver zerstossen.





Gleichzeitig wird auf dem Ofen das Wasser in einer Jebanna (die äthiopische Kaffeekanne) aufgekocht.

Sobald das Wasser kocht wird das Kaffeepulver mit einem Löffel in der Oeffnung des Kannenhalses gegeben. Je nach Gewohnheit wird der erste Kaffee nun ein bis dreimal aufgekocht, bis der Sud die richtige Stärke hat. Die auf einem Tablett bereitstehenden, kleinen, henkellosen Mokkatässchen, oft mit hübschen Bemahlungen, werden nun noch einmal mit heissem Wasser ausgewaschen, dann wird eine gehörige Portion Zucker hineingegeben. Mindestens 2 kleine Löffel. Nun ist der Augenblick gekommen, in dem der Kaffee aus der Jebanna eingeschenkt wird und zwar aus einer Höhe von etwa 20 Zentimetern, vor allem aber mit einem Guss in allen Tassen, bis auch die letzte gefüllt ist.









Während nun alle gemütlich ihren Kaffee schlürfen, kocht unsere Gastgeberin den zweiten Sud auf. Drei Tassen sind bei der äthiopischen Kaffeezeremonie Pflicht. Und jede hat ihre besondere Bedeutung. Die erste Tasse, die Stärkste, dient dem reinen Genuss. Während der zweiten Tasse werden die akuten Probleme besprochen. Die dritte und letzte Tasse dient schliesslich dem Segen der Anwesenden.

Die Gastgeberin bietet uns auch noch Injera mit Ziegenjogurth an.





Eine gute Stunde später verlassen wir wieder das Dorf. Der Weg bis zur Lodge wird mühsam und sportlich. Um 17.30 dusche ich dann mit Genuss. Den Sundowner später geniesse ich in vollen Zügen. Zum Abendessen gibt es frische Linsensuppe, Chicken Curry und Crème Caramel.

Morgen geht es weiter nach Gondar.
Letzte Änderung: 01 Feb 2018 02:23 von ANNICK.
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05 Mär 2017 12:56 #466616
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wg. Täuschung der Leserin gelöscht
Letzte Änderung: 08 Jan 2018 13:14 von CuF. Begründung: wg. Täuschung der Leserin gelöscht
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05 Mär 2017 23:01 #466703
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Hallo Friederike,

Als ich den ersten Gelada sah musste ich echt an Tina Turner denken! :lol:

Es grüsst
Annick
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06 Mär 2017 11:37 #466771
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Wenn wir es endlich auch einmal nach Äthiopien schaffen, wird die Kaffeezeremonie sicherlich mein größten Problem werden. Ich finde den Geschmack von Kaffee absolut eklig und könnte mich noch nicht einmal zum kleinsten Schluck überwinden. :sick:
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06 Mär 2017 13:43 #466779
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Allein die Zeremonie zu beobachten ist immer wieder ein Erlebnis! Und das duftet!
Der Gescmack erinnert ein wenig an den griechischen bzw. türkischen Mokka. Süß, halbsüß oder kaum süß, mitunter mit anderen Gewürzen. Der Rest Kaffeesatz bleibt im Becher. Schmeckt anders als ~Kaffee~. ;)
Ich fand ihn total lecker.

Gruß Doro
~ Africa is a feeling ~
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06 Mär 2017 22:20 #466837
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@Topobär: ich bin eine richtige Kaffeetante! :)

@Doro: du hast Recht. Den Duft habe ich gar nicht erwähnt. Ich liebe Kaffee und für mich bleibt Aethiopien Number 1 für dieses Getränk. B)


11.01.2017

Um 9 Uhr, nach dem schmackhaften Frühstück, fährt mich Julia samt Gepäck nach Debark. Sie hat dort geschäftlich zu tun. Ich verabschiede mich von dieser faszinierenden Region.





Debark ist inzwischen eine richtige Stadt geworden.









Julia Lässt mich bei der Minibus Station austeigen. Da erkundige ich mich welcher Minibus nach Gondar fährt. Es fahren mehrere täglich. Endlich höre ich einen Driver Gondar, Gondar schreien. Ich laufe zu ihm zu, mein Koffer wird auf das Dach geladen und ich nehme schon einmal Platz.
Eine ganze halbe Stunde werde ich eine City Tour von Debark dulden müssen......Die Kiste fährt erst ab wenn sie rammelvoll ist! Zum Glück dauert die Fahrt nur 2 1/2 Stunden. Ich sitze ganz zerquetscht zwischen 2 Aethiopierinen die nicht gerade gut riechen. Die Eine trägt 2 lebendige Hühner auf ihrem Schoss und die Andere einen Sack voller Zwiebeln.
Es wird öfters angehalten und dann fährt der Driver wieder wie verrückt los. Unterwegs verlieren wir auch noch Gepäck vom Dach. Wir müssen anhalten und der Driver befestigt das Ganze wieder. Ich bange um meinen Koffer. Von der Landschaft habe ich nicht viel davon und ich komme auch nicht zum Fotografieren... :S

Die meisten Leute steigen in Gondar am Meskel Square aus. Der Driver fragt mich wo es hin geht. Lodge du Château antworte ich. Er lächelt und sagt: you are lucky, I have to go to Lodge Fasil. It's just next to your place. Er setzt mich genau vor der Tür der Lodge ab und verabschiedet sich. Simon, der Besitzer von der Lodge du Château, heisst mich Willkommen. Er informiert mich auch dass Ethieu, die Chinesin, vor einer Stunde angekommen ist.
Ich bekomme für die Nacht Zimmer 3. Kostet in B&B 52 US$.
Der Weg zum Zimmer führt durch einen kleinen Garten.





Vor jedem Zimmer gibt es eine Sitzmöglichkeit.





Das Zimmer ist einfach aber zweckmässig eingerichtet.













Eine Treppe führt auch zur Restaurant Terrasse wo man einen Drink und Sonnenuntergang geniessen kann.





Das Frühstück wird auch hier serviert und es hat Wifi.





Fortsetzung folgt
Letzte Änderung: 06 Jan 2018 16:37 von ANNICK.
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