THEMA: comme les gagas - eine Reise mit KINDERN
27 Sep 2012 07:12 #255684
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  • lope am 27 Sep 2012 07:12
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Vielen Dank Topobär

Das ist Bruce:



Aber ganz tolle Fotos von ihm findest du auf folgender Seite:
www.namibia-forum.ch...ml?limit=6&start=246
(Madagascar - zwei Knäckebrote auf Lemurensuche Seite 42)
PE
Letzte Änderung: 27 Sep 2012 07:13 von lope.
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27 Sep 2012 07:35 #255693
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Danke, der ist ja niedlich knautschig.
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27 Sep 2012 10:22 #255730
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Topobär schrieb:
Danke, der ist ja niedlich knautschig.

Ja, wirklich seeeehr niiiieeedlich!
Er ist fast so groß wie ein Zebu!!!
Letzte Änderung: 27 Sep 2012 10:32 von MooseOnTheLoose.
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27 Sep 2012 10:32 #255731
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erdferkel schrieb:
"Einkaufschräschelsecklis" ?!?

Einkauf-Schrä-Schels-Ecklis?

Einkaufs-Chräs-Chels-Ecklis?

Einkaufs-Chräsch-Elsecklis?

Einkauf-Schräschel-Secklis?

Einkaufsch-Räschel-Secklis?

Mir ist die Zunge im Hals kleben geblieben...

Panischer Griff zur Notfallpackung Ricola...

I c h h a u m i c h w e g !!!

Aber danke für die Aufklärung. Eine Einkaufstüte also. :P
Ich denke immer wieder gern an das letzte Winter-Potje (Namibia-Treffen) in Aeschi bei Spiez im Januar 2010. Dort haben wir so viele liebe Schweizer kennengelernt und ganze Abende damit verbracht, uns über lustige schweizerische Wortkuriositäten schlappzulachen. Mein liebstes Wort ist ja seither das "Gurtentrageobligatorium", was die Anschnallpflicht im Auto meinen soll.
Also immer her mit den schönen Sachen, wir lernen ja nie aus und freuen uns wirklich über jedes neue schöne schweizerische Wortspiel! ;)
Liebe Grüße aus dem Currywurschtland Berlin,

Moose.
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27 Sep 2012 18:12 #255779
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13.07.12 (Freitag) Totenumbettung „Famaldihana“ der Merina’s



Hervorgeholte Ahnen vor der Gruft


Heute steht aber ein gewagtes Unterfangen auf der Tagesordnung! Claude hat uns via Busch- und Steppentelefon bei einer "Totenumbettung" angemeldet. Er hält immer so seine kleine Connection auf trab, die ihn ständig über das Geschehen in der näheren Umgebung informiert… er ist einfach durch und durch ein Malagasy (sprich: malgash). So bekam er jetzt die kurzfristige Meldung von einer Zeremonie im benachbarten Dörfchen.



Musikkapelle mit ausgelassener Dorfgemeinschaft


Bei besagter Totenumbettung werden die verstorbenen Ahnen, die mindestens vor fünf bis sieben Jahren in der Familiengruft bestattet wurden, ans Tageslicht zurückgeholt, in frische Seidentücher gewickelt und wieder in der Gruft neu gebettet. Dabei wird das Prozedere durch einen Astrologen genau berechnet, so dass die Toten den Nachfahren immer gut gesinnt bleiben. Wenn die Knochen der Ahnen dann so schön in Reih und Glied auf dem Feld aufgebahrt liegen, gesellen sich ihre lebenden Familienmitglieder feierlich zu ihnen. Jetzt wird erzählt und gesungen. Die ganze verflossene Zeit wird neu aufgerollt und all das Wichtige und weniger Wichtige, das Traurige, das Glückliche, wer mit wem und warum, weshalb… eben der Klatsch, wird den freien Seelen berichtet. Dazu spielt die Musikkapelle ihre Weisen und die Dorfgemeinschaft tanzt und singt. Es fliesst auch Alkohol, und zwar in reichlich gehörigen Mengen. Wir nützen einen kurzen Augenblick und lassen uns durch einen jungen Mann die Gruft zu Gemüte führen. Der mit Holz ausgestattete Innenraum des Grabes ist mit Hunderten geschnitzter Ornamente verziert. Es gibt mehrere Bettgestelle, auf denen, je nach Todesjahr, Geschlecht und Alter die Leichen eingeteilt und gebettet werden. Eindrücklich, zu sehen, dass die Behausungen der Toten oft besser eingerichtet sind, als jene der Lebenden.



Innenraum der Grabkammer mit geschnitzten Ornamenten


Alsbald steht eine schön gekleidete Frau vor unserer kleinen Gruppe. Sie ist eine Tochter der einst verstorbenen Eltern. In einer kurzen Ansprache, die uns durch Nicole wörtlich übersetzt wird, bittet sie uns, doch in ihren Räumen einen Festschmaus zu genehmigen. Reis mit Schwartenfleisch und Huhn, das zuvor draussen, in der offenen Küche stundenlang gegart wurde. Dankend nehmen wir die Einladung entgegen und begeben uns in das kleine, mit Schilf bedeckte Häuschen. Es wurde extra für diesen Anlass mit Tischen, Stühlen und Bänken eingerichtet. So ein Fest ist ein gehöriger Eingriff in die jeweilige Familienkasse, meist verschulden sich die Angehörigen für die Feierlichkeiten hoch. Das alles spielt aber eine untergeordnete Rolle, denn wichtig bleibt, die verstorbenen Ahnen friedlich zu stimmen, ...denn schliesslich hat man insgeheim auch den einen oder anderen Wunsch bei ihnen deponiert.



Das Haus unser Gastgeberin (tanzende Frau mit Hut)


Zum Abschied und als Dankeschön für die festliche Bewirtung legen wir der Familie einen angemessenen Betrag in die aufliegende Kasse und PE übergibt den Gastgebern noch ein eigens, aus unserem schweizer Gemüsegarten mitgebrachtes "Kohlräbli". Diese art Gemüse hat wohl hier noch niemand zu Gesicht bekommen, denn alsbald dreht das runde Ding aus dem Abendland die Runde durch die Hände der versammelten Frauen.



Die Ahnen werden in neue Seidentücher gewickelt


Es war für uns alle bestimmt ein bleibendes und eindrückliches Erlebnis.





Nach dieser eher happigen Einsicht in die madagassische Kultur, verziehen wir uns am Nachmittag an einen hübschen See im naheliegenden Hochland. Andraikiba ist bekannt für sein französisches Bad mit (etwas verkommenem) Sprungturm. Leider ist das Schwimmen nicht mehr gestattet, da der kleine See heute vorwiegend als Wasserresservoir für die Stadt Antsirabe dient. Auch tummelt sich so einiges an angeschwemmtem Müll auf der Wasseroberfläche, so dass sich der Schmerz über den Verzicht des Badens in Grenzen hält. Wir vertreten uns, einmal mehr, unter dem nutzlosen Veto der Jungmannschaft, etwas die Beine, bevor's dann nochmals, und diesmal mit der hellen, einstimmigen Begeisterung aller Kinder, auf zur Pizzeria geht.
Letzte Änderung: 28 Sep 2012 06:58 von lope.
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29 Sep 2012 11:36 #255961
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14.07.12 Ambositra

Wieder einmal müssen PE und ich unserem Jungen unter Beweis stellen, wer denn von uns noch immer die Nase vorne hat, die Kräfteverhältnisse ins richtige Licht rücken, den kleinen Nasehoch in den Senkel stellen. JO möchte nämlich auf dem hotelnahen Basketballfeld ein Match gegen uns "Sportsflaschen" durchführen. Nach einer anfänglich, sportlich korrekt reglementierten Startphase, müssen wir Erwachsenen etwas die Regeln zu unseren Gunsten gestalten. Wir wollen uns ja nicht die Lunge aus dem Körper pusten und sprinten in der Sonne schadet eh der Gesundheit. Plötzlich ist alles erlaubt, was das Spiel nach unserem Geschmack entscheidet und besonders den Lachmuskeln gut tut. So findet sich JO des öfteren als Spielball in unseren Händen und Armen, ohne dass er auch nur einen Hauch einer Chance hat sich im "Basketballspiel" zu halten. Er muss schliesslich froh sein, dass er selbst nicht durch den Korb gequetscht wird.




Heute steht uns eine Fahretappe bevor. Die Reise führt uns von Antsirabe über Ambositra nach Ambalandingana, wo uns eine "etwas andere", spezielle Unterkunft erwarten soll. Nach einer kurvenreichen Fahrt durch das Herzen des Hochlandes treffen wir ziemlich durchgeschüttelt in Ambositra, der Hauptstadt des Holzhandwerkes ein.

Hier werden aus ...zig verschiedenen Holzarten exakte, mikrometergenaue Intarsienbilder, -truhen oder -möbel hergestellt. Die Mittel zur Herstellung solcher ineinander verschmelzenden Holzsujets sind doch sehr bescheiden. Da muss ein Grafitstift und eine grosse, von Hand betriebene Laubsäge genügen. Die Sägeblättchen werden aus Altmetallstreifen, welche mit einer Zange und einem Hammer bearbeitet werden, selbst gebastelt und verzahnt. Holz aber, so erscheint es mir auf jeden Fall, haben die Schreiner in Hülle und Fülle zur Verfügung. Die einzelnen Bilder werden nicht wie bei uns, aus hauchdünnen Furnieren geschnitten, nein, für die Herstellung einer Intarsie werden gleich ganze Holzplatten verwendet, ob es sich dabei um Rosenholz oder Teak handelt, spielt nicht so ne Rolle; .....anderseits verwendet man diese Edelhölzer ja auch zum befeuern von Kochstellen und Ziegelöfen!




Zebuhornveredler

Auch wenn mir selbst an dieser Kunst nicht viel liegen mag, so muss ich doch gestehen, dass auch diesen Handwerkern, gleich wie den Zebuhornveredlern, den Bonbon-Zuckerbäckern und dem Coladosen-Blechauto und -Fahrad Bastler von Antsirabe, nicht so schnell eine westliche Maschine was vormacht. Kaum auszudenken was all jene Künstler mit einer gut ausgerüsteten Werkstatt zutage bringen würden...


Zuckerzältli-Hersteller

"Hey... die schürfen ja nach Gold!".... Auf der Fahrt über Stock und Stein, auf einer unwegsamen Piste, etwas ab der Hauptstrasse, entdecken wir zwei junge Mädchen im knietiefen Reisfeld. Aber sie graben weder die Erde um, noch stecken sie die Setzlinge ins Feld, nein sie kreisen mit grossen Schalen und sieben das sandige Wasser nach Nuggets durch. Sofort hält Claude den Cruiser an und fragt uns spontan: "Wollt ihr zusehen?" Klar wollen wir uns das ansehen, was für eine Frage. Wir verlassen den Wagen und kraxeln quer über die Dämme zu den Wasserkanälen.



"Und?.. Habt ihr schon etwas gefunden?"... "Sicher haben wir das!" entgegnen die beiden Malagasy auf die Frage von Claude. "Seht nur her!" Noch einmal legt das Mädchen ein gut behütetes, staubiges Korn in die mit Wasser gefüllte Schale und schwingt diese gekonnt in ihren Händen bis der Schmutz und der Sand über den Rand entschwindet. Zurück bleibt ein glitzerndes, leuchtendes Goldscheibchen, das uns mit viel Stolz und einem Lächeln im Gesicht präsentiert wird. "Toll gemacht!" jubeln wir alle... Wir sehen den beiden bei ihrer Arbeit noch etwas zu und besteigen dann schliesslich, fast ein bischen im Goldrausch, wieder das Auto. Für was doch so Reisfelder alles hinhalten müssen.


Sous le soleil de mada

Claude hat für unsere drei Kinder noch einen speziellen Trumpf auf Lager. "Möchtet ihr mal freiluft - surfing geniessen? Dann ab, aufs Autodach!" ...und wie die drei das wollen! Straks klettern sie alle auf den Dach-Gepäckträger und halten sich, auf dem Bauch liegend an der Frontstange fest. ...Und jetzt geht’s richtig ab! Durch Löcher und Gräben, über Wuzeln und Steine und immer wieder vernehmen wir ein fröhliches Gelächter und Gequitsche von der Decke des Landcruisers. "Haltet euch ja gut fest! und geniesst dieses openair-feeling!" Und wie sie geniessen, ganze 12 Kilometer weit führt uns die Piste bis an einen kleinen waldigen Hügel, mitten in der einzigartigen Landschaft des Hochlandes. "Endstation! Alles absteigen!"... Hier steht unsere nächste Unterkunft: "Sous le soleil de mada"... Kleine Holzhäuschen nach dem Baustil des Zafimaniry-Volkes, mitten in einem Eukalyptuswald gelegen. Was für eine Szene, von da oben sieht man weit über die tiefer gelegene Ebene, mit all ihren Bauernhöfen und den Reisfeldern. Das lädt zum wandern ein!



Das Abendessen wird in einer art zentralen Hütte serviert. Alle Gäste sitzen, wie in einem "Table-hotel" üblich, an einem langen Tisch und erhalten dasselbe Essen... Kein mühsames aussuchen, kein entweder oder... es gibt, was es gibt! Selbstverständlich auch für die kleinen Gäste... Wieder einmal staunen wir Löcher, wie auf einfachsten Feuerstellen ein einzigartiges Dreigangmenü kreiert wird. Die Köchinnen des Anwesens geniessen unsere uneingeschränkte Hochachtung.

Weitere Eindrücke aus Ambositra


Die Dorfjugend vor der Metzgerei


Markt


Entweder "kind" kauft...


...oder "frau" verkauft nicht.
Letzte Änderung: 29 Sep 2012 13:05 von lope.
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