Tag 3 Arusha NP
Während der Nacht weckten mich aufs Zelt prasselnde Regentropfen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Bisher hatte ich noch nie Regen erlebt in Afrika. Wir hatten doch gar keine Regensachen dabei. Während mir dies so durch den Kopf ging bemerkte ich plötzlich, dass meine Füsse langsam nass wurden. Ich Dödel hielt es nicht für nötig das Vorzelt zu spannen und nun lief das Regenwasser langsam ins Dachzelt. Da ich rasch aufgewacht bin liess sich das Problem schnell beheben und nachdem ich auch noch unsere Schuhe in Sicherheit brachte schlief ich rasch wieder ein.
Im Morgengrauen wachte ich auf und stellte zu meiner Erleichterung fast, dass es nicht mehr regnete. Ich vernahm nun merkwürdige Geräusche, welche mich an ein Gurren oder ein tieffrequentes Quaken von Fröschen erinnerte. Ich spähte deshalb vom Zelt aus ins Freie und bemerkte ein Rudel von 8 - 10 Pavianen das sich auf der Campsite breit machte und sich an den im Gras liegenden Resten unseres Abendessens gütlich tat. Von ihnen ging das Geräsch jedoch nicht aus.
Waren es Vögel ? Oder Kröten ? Ich hatte dieses seltsame Geräusch noch nie gehört. Es hallte weitehin von allen Seiten über die Campsite.
Die Paviane waren sehr scheu machten sich gleich aus dem Staub als die Stimmen der Anderen ertönten die nun auch langsam aus ihren Federn krochen.
Die Sanitäranlagen waren ganz in Ordnung und sehr sauber. Auf dem Herrenklo hat es eine Toilettenschüssel mit Ring ein separates Pissoir, eine Dusche ohne Brause (d.h. es schaut nur noch die Leitung aus der Decke) sowie ein Lavabo; beide nur mit Kaltwasser. Im Frauenklo gibt es eine Toilettenschüssel, eine Dusche mit Brause und ein Lavabo. Es hat keine Spiegel.
Die Türen der Häuschen sind sehr gut verschlossen. Zuerst kommt eine mit je zwei schweren Vorhängeschlösser gesicherte Eisentür, dann eine verschlossen Eingangstür aus Holz und zum Schluss sind die Türen im inneren zur Toiletten- und Duschkabine ebenfalls verschlossen. Wundert euch deshalb nicht über die vielen verschiedenen Schlüssel die ihr kriegt.
Daneben steht noch ein separates Küchenhäuschen mit zwei Lavabos. Da wir den die Campsite für zwei Nächte gebucht haben, schlossen wir dort unser Campingmobiliar ein während wir auf „Safari“ gingen. Zum abwaschen wollten wir das Küchenhäuschen nicht mehr brauchen. Am Vorabend kam bereits nach etwa dem halben Abwasch nur noch eine braune Brühe aus dem Wasserhahn. Wir haben den Abwasch deshalb an die Lavabos in den Toilettenhäuschen verlegt.
Flüchtig geduscht und etwas unsauber rasiert trat ich an den Frühstücktisch. Es gab „rohes“ Toastbrot und Tortillas mit Butter, Marmelade und v.a. viel Kaffee (wir haben immer eine italienische Espressokanne dabei. Kaffee haben wir sicherheitshalber mitgenommen. Man hätte frischen Kaffee aber auch im Supermarkt bekommen).
Als ich nun im Freien stand fand ich heraus woher die seltsamen Geräusche kamen. Rund um unsere Campsite Nr 2 hatten nämlich mehrere Gruppen Colobusaffen ihr Revier aufgeschlagen und markierten mit ihrem seltsamen Geschrei wohl die Reviergrenzen. Mit ihrem auffälligen schwar-weissen Fell konnte man sie in den grünenn Baumkronen recht gut erkennen.
Der Himmel war noch sehr bedeckt und der Mount Meru verbarg sich in einer dichten Wolkenhülle. Wir beschlossen deshalb nicht auf den Berg zu fahren sondern stattdessen zu den Momela Lakes, dem Ngurdotu Krater und in die Serengeti Ndogu zu fahren.