12.11.23 Serena Mara Lodge
Nach dem obligatorischem Tee mit Kuchen gehen wir um kurz vor sechs zur Lobby um unsere Essensboxen abzuholen. Überraschung: Die Frühstücksboxen sind nicht da und sollen dann draußen nachgeliefert werden. Erstaunlicherweise gilt das wohl für alle Gäste. Wir sind gespannt, ob das wohl klappt!
Zuerst fahren wir natürlich an die Stelle, an der wir gestern die zwei Leos gesehen haben. Leider ist von keinem der beiden etwas zu entdecken. Zum Glück haben wir ja noch mehr Leo-Reviere im Angebot und so geht es direkt weiter zu der Stelle an der wir vorgestern die Leopardin Nashipae gesehen haben. Vorher stoppen wir aber noch für eine Schakal-Familie mit einem sehr niedlichen Jungen.
Was für ein Glück: wir sind die ersten hier und George findet die Leopardin mit ihrem Jungen gut versteckt, aber trotzdem sichtbar an einem Zebra-Riss. Nashipae ist offenbar eine vorsichtige Mutter, denn sie zerrt den Riss direkt außer Sichtweite. Jetzt können wir sie nur noch fressen hören.
Ihr Kleines macht sich inzwischen aus dem Staub. Es gelingt uns zwar, es eine ganze Weile von der Straße aus zu verfolgen, aber es macht es uns nicht leicht: für so ein junges Kätzchen ist es wirklich flott unterwegs und verstecken kann es sich auch schon wie ein Großer! Schließlich bleibt es unauffindbar und wir fahren zurück zur Mama.
Wir haben wieder Glück: die Leopardin sitzt gut sichtbar auf einem großen Ast und putzt sich. Als weitere Autos hinzukommen, taucht sie sofort wieder ins Flussbett ab.
Wie gut sich diese Tiere verstecken können ist wirklich unglaublich: Nashipae wandert fast unbemerkt an uns vorbei in Richtung ihres Jungen. Lars entdeckt sie nur kurz am Flussufer und schon ist sie wieder verschwunden. Wir fahren an die entsprechende Stelle, wo sie gut versteckt in einem Grasbüschel sitzt. Dort ist sie nur zu entdecken, wenn man genau weiß, dass sie dort ist und das Fernglas benutzt. Vielen ankommenden Fahrzeugen gelingt es nicht, sie zu entdecken, obwohl George sich ausgiebig mit allen Guides austauscht.
Am Horizont sehen wir eine große Herde Zebras heranziehen. Nun wird auch klar, warum sie sich in diesem dichten Grasbüschel versteckt: es ist strategisch gut an einer Stelle gelegen, an der die Zebras den Bach queren könnten - jedenfalls falls diese sich nicht durch die vielen wartenden Autos gestört fühlen.
Während wir warten, dass die Zebras näher kommen, kommt auf der anderen Seite ein Hippo vorbei. Das Tier bei Tag in der Savanne zu sehen ist nochmal beeindruckender als es im Wasser zu beobachten. Krass, wie massig das Hippo ist, aber auch wie schnell und sogar ein wenig elegant es sich bewegt.
Gegen acht folgt eine Überraschung: unser Frühstück wird geliefert! Die Dame von der Loge steigt aus ihrem Auto aus und reicht uns unser Essen rein, nur wenige Meter von der lauernden Leopardin entfernt.
Zwischenzeitlich sind die Zebras tatsächlich am Hide von Nashipae vorbeigezogen. Stattdessen nähern sich mehrere Giraffen, von der eine sogar in gebückter Haltung mit dem Rücken zur Katze frisst. Ein Angriff bleibt aber aus, da die Giraffe als Beute einfach zu groß für sie ist.
Nachdem wir zwei Stunden gewartet haben, in der Hoffnung, dass etwas passiert, verpassen wir fast, wie die Leopardin das Grasbüschel verlässt und sich wieder in Richtung ihres alten Riss zurückzieht. Ein schnelles letztes Foto gelingt aber doch. Danach haben wir vom Warten genug und brechen auf, um zu frühstücken.
Vorher machen wir aber noch einen kleinen Abstecher zu der Stelle, an der gestern die Löwin mit ihren sehr kleinen Cups lag. Die Familie inklusive der prächtigen Männchen ist zuhause, liegt aber nur unfotogen rum. Die Jungen sind nicht zu sehen.
Dafür stoßen wir aber wenig später auf zwei Löwinnen und einen in der Mara wohl seltenen Riedbock.
Wir erreichen wieder die Grenze zur Serengeti und machen an einem offiziellen Picknickplatz Pause. Es ist erschreckend, wie viel Müll hier herumliegt! Ich begreife einfach nicht, wie man seinen Sch.... einfach in die Landschaft werfen kann oder ihn nicht wieder einsammelt, wenn er beim Frühstücken von der Motorhaube fliegt! Die Serena Lodge leistet dabei leider auch keinen Beitrag zum Schutz der Natur: Statt wie im Bella Camp das Essen in Tupper zu verpacken, sind unsere Essenspakete komplett einweg-verpackt. Und auch das Essen selbst war im Bella Camp deutlich besser: Das Frühstück hier kann ich nach zwei Tagen schon nicht mehr sehen.
Wir fahren wieder in Richtung Serengeti und wenig später haben wir endlich eine Sichtung, auf die wir schon lange gewartet haben: große, entspannte Elefantenbullen in einer freien Ebene mit niedrigem Gras. Nach ein paar „normalen“ Fotos bauen wir an meine Kamera ein Weitwinkelobjektiv und ein Stativ. Lars hält die Kamera mit dem Stativ kopfüber aus dem Fenster und ich bediene sie über WLAN mit meinem Handy. Die bodennahe Perspektive in Kombination mit dem Weitwinkel lässt die ohnehin prächtigen Bullen noch imposanter aussehen. Leider zeigt mein Handy das Bild immer ziemlich zeitverzögert an, so dass es gar nicht mal so einfach ist, die eigentlich großen und relativ langsamen Motive überhaupt zu erwischen.
Wenig später stoßen wir auf einen Milchuhu, der mitten in der Savanne sitzt. Leider fliegt er gleich auf und in die nächste Akazie, wo er im dichten Geäst nicht besonders schön abzulichten ist.
Diese beiden Kronenkraniche sind da dankbarere Motive, sogar mit Spiegelbild.
Unsere Mittagspause verbringen wir wieder inmitten von tausenden Zebras. Wir haben es aufgegeben, die riesige Anzahl von Zebras auf Chip bannen zu wollen und konzentrieren uns auf einzelne Grüppchen.
Bevor wir zurück zur Lodge fahren, müssen wir natürlich noch mal schauen, ob wir Nashipae nicht noch mal finden. Tatsächlich finden wir sie mit ihrem Jungen im Baum. Mit viel Mühe sind zwei Schwanzspitzen zu erahnen. Zum Glück sind die zwei also wieder vereint.
Auch bei den Löwen Cups müssen wir natürlich noch mal vorbeischauen. Es haben sich aber alle Löwen in einen großen Busch verzogen.
Nach dem langen Tag sind wir total KO und legen uns erstmal wieder an den Pool. Ein fetter Regenschauer vertreibt uns aber von dort und so legen wir uns auf Bett - und entschließen uns, heute das Dinner sausen zu lassen. Wir schlafen schon um sieben ein und werden nur noch mal um neun durch einen Anruf aus dem Schlaf gerissen: die Rezeption fragt an, ob wir noch zum Dinner kommen? Wer hätte das gedacht, dass man sich in dieser großen Lodge Gedanken macht, wenn Gäste nicht zum Abendessen erscheinen!