THEMA: Eine Reise wird zum Alptraum
19 Mai 2015 07:00 #385273
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  • picco am 19 Mai 2015 07:00
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Hoi Erika
Erika schrieb:
Da Toni seit Kurzem wieder Wohnmobil fahren kann, haben wir das gefeiert und uns eine kurze Auszeit am wunderschönen Lac d’Annecy in Frankreich gegönnt.
Das sind doch mal tolle News!!! :cheer:
Än Grüäss demm Kärli! B)
Erika schrieb:
Aber du musst doch zugeben, dass der Kerl auf dem Bild einen Wahnsinns-Strahl hat. B) ;) :P
Ja, auch wenn ich mich auch nicht beklagen kann, der ist Beneidenswert... ;) :P :laugh:
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19 Mai 2015 08:14 #385276
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  • ANNICK am 19 Mai 2015 08:14
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Hallo Erika,

Schade dass ich es nicht wusste dass ihr in Annecy unterwegs ward! B)

Ich wohne nämlich nur 65 Kilometer davon entfernt. Ich hätte euch gerne eingeladen und mit euch zusammen gefeiert.Wenn man eine schwere Zeit hinter sich hat, sieht man das Leben ganz anders. Irgendwie bin ich den Amoeben dankbar mir die Augen geöffnet zu haben.... :cheer:

Freue mich auf jeden Fall dass dein Toni wieder OK ist.

Liebe Grüsse
Annick
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19 Mai 2015 11:19 #385301
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  • Erika am 19 Mai 2015 11:19
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Hallo zusammen

Dixiang schrieb:
Hallo ihr Zwei,
die Auszeit habt ihr Euch mehr als verdient!!!!
Jawohl, wir werden uns in Zukunft viel öfters mal was Gutes tun :) . Man weiss ja nie, wann‘s plötzlich zu spät ist.

Picco schrieb:
Das sind doch mal tolle News!!! :cheer:
Än Grüäss demm Kärli! B)
Der Kärli grüsst zurück :cheer:
Ja, auch wenn ich mich auch nicht beklagen kann, der ist Beneidenswert... ;) :P :laugh:
Ja, wie ein voll aufgedrehter Gartenschlauch B)

Annick schrieb:
Schade dass ich es nicht wusste dass ihr in Annecy unterwegs ward! B)
Ich wohne nämlich nur 65 Kilometer davon entfernt. Ich hätte euch gerne eingeladen und mit euch zusammen gefeiert.
Waren ganz bestimmt nicht zum letzten Mal dort. Wir könnten das ja mal nachholen. ;)
Wenn man eine schwere Zeit hinter sich hat, sieht man das Leben ganz anders. Irgendwie bin ich den Amoeben dankbar mir die Augen geöffnet zu haben.... :cheer:
Haben auch gelernt, für kleine Dinge dankbar zu sein, die früher für uns selbstverständlich waren.
Freue mich auf jeden Fall dass dein Toni wieder OK ist.
Sagen wir mal so, ganz afrikatauglich ist er noch nicht, aber er arbeitet hart daran. Haben ja noch bis Dezember Zeit.

Liebe Grüsse
Erika
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
www.namibia-forum.ch...g-war-die-huelle.htm
2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
www.namibia-forum.ch...n-mal-haesslich.html
2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
www.namibia-forum.ch...-durch-tansania.html
2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
www.namibia-forum.ch...rd-zum-alptraum.html
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19 Mai 2015 18:43 #385355
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  • Erika am 19 Mai 2015 11:19
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Severin Safari Camp, Tsavo West NP, 19. Januar 2015
Neuerdings haben sich ein paar Fledermäuse dazu entschlossen, mir mit ihrer dämlichen Rumflatterei die Nachtruhe zu stören :sick: . Also wirklich, die hätten sich doch auch eines der unbewohnten Bungalows aussuchen können, die blöden Viecher :S . Wenn ich jetzt einen Tennisschläger zur Hand hätte, würde ich den mal ganz vorsichtig :) - oder auch gezielt ruckartig :evil: - in deren Flugbahn halten B) .







Es ist morgens um 02.00 Uhr als ich aufstehe und mich auf die Veranda setze. Mein Entschluss steht nun fest. Ich werde mit unserem Fahrzeug nach Arusha fahren, es dort bei unseren Bekannten in die Garage stellen und dann nach Nairobi zu Toni fliegen.

Nach dem Frühstück geh ich zu Jürgen ins Büro um ihm mein Vorhaben mitzuteilen. Gemeinsam suchen wir nach der kürzesten Strecke und kommen zum Schluss, dass es wohl diejenige quer durch den Park in Richtung Süden bis zum Maktau Gate und dann zum Grenzübergang Taveta wäre.

Da die Piste durch den Park in Richtung Süden nur sehr selten befahren wird, macht mir Jürgen den Vorschlag, seinen Mitarbeiter Paul hier her zu beordern welcher in Taveta wohnt und gerade Urlaub hat. Paul, der die Strecke durch den Busch kennt, wird mir den Weg zeigen und mir bei einer eventuellen Panne helfen :blush: - was aber hoffentlich nicht nötig sein wird :huh: . Man stelle sich vor, Paul kommt mit dem öffentlichen Bus den langen Weg aussen rum von Taveta über Voi nach Mtito Andei, wird am Parkeingang abgeholt und zur Lodge gebracht und dann fährt er mit mir quer durch den Park wieder nach Taveta :) . Die Strecke durch den Park macht mir eigentlich keine Angst, da vertraue ich voll auf unser Fahrzeug :kiss: und auch den Grenzübergang werde ich überleben, es sind eher die rasenden Verkehrsteilnehmer, welche ich ab Taveta bis Arusha fürchte. Aber ich werde das schaffen, da bin ich mir ganz sicher :cheer: .







Hier in der Lodge sind immer ein paar wenige Gäste, mal fünf, mal sieben. Der Tourismus ist 2014 um 50 % eingebrochen und für 2015 sieht es noch schlechter aus. Das ist schon bitter. In guten Zeiten beschäftigte das Severin Safari Camp sechzig Leute und heute noch fünfunddreissig.

Tonis Freund, der Massai Harrison, welcher nun auch mein Freund ist, kommt mich regelmässig besuchen. Er ist ein ganz besonders netter und mitfühlender Mensch, der mich immer abzulenken und aufzuheitern versucht. Er wohnt in der Gegend von Amboseli, hat eine Frau, vier Töchter und ein paar Kühe. Er arbeitet jeweils zwei Monate in der Lodge und darf dann für zwei Wochen nach Hause. Seine Kinder gehen alle zur Schule. Eigentlich wäre die gratis, aber wenn man den Lehrer nicht regelmäßig schmiert :( , werden die Kinder irgendwann nach Hause geschickt :angry: - bis dann wieder Geld abgedrückt wird :blink: . Am meisten bedauert es Harrison, dass seine Frau nie zur Schule gegangen ist und deshalb weder lesen, schreiben noch rechnen kann. Er selbst ging sechs Jahre zur Schule, worauf er sichtlich stolz ist.

Da ich ja immer noch einen platten Reserve-Reifen habe, fahr ich nach dem Lunch zur 1,5 km entfernten Werkstatt, wo er repariert wird. Dann wird das Fahrzeug von einem Angestellten wieder mal gewaschen. Bei der Gelegenheit zeigt mir ein Arbeiter eine bestimmte Stelle, wo es scheinbar meistens Handy-Empfang gibt.



Genau dort, wo der Arbeiter steht, gibt es meistens Handy-Empfang :woohoo: .

Ich fahre zurück zu meinem Bungalow, schnappe mein Handy und stelle mich wie empfohlen zwischen die Gitterwand und den alten Landcruiser. Und tatsächlich, es klappt :woohoo: , ich kann siebzehn Minuten mit Toni telefonieren :cheer: . Er freut sich unheimlich, als er meine Stimme hört und noch mehr freut er sich darüber, dass ich übermorgen nach Arusha fahren und dann zu ihm kommen werde. Er spricht sehr langsam und leise, aufstehen könne er noch nicht, da ihn seine Beine nicht tragen, aber er sei schmerzfrei und das Personal und die Ärzte würden sich Tag und Nacht um ihn kümmern.

Dann gelingt es mir auch noch, mit dem behandelnden Arzt, Dr. Hooker Kontakt aufzunehmen. Der Mann mit der sanften Stimme versichert mir, dass man bei Toni wirklich alle nötigen Massnahmen getroffen habe, um den Heilungsprozess zu fördern. Er verschweigt mir aber auch nicht, dass der Weg bis zur vollständigen Genesung längere Zeit in Anspruch nehmen werde.





Wie man mir mitteilt, sind auch die Ärzte des TCS laufend in Kontakt mit dem Spital und werden immer über den neusten Stand der Dinge informiert.

Wie jeden Tag, sitze ich auch heute beim Abendessen allein am Tisch. Der Kellner versucht mit strenger Miene, mich zum Essen zu nötigen, aber ich mag nur ein paar Bissen. Mit den anderen Gästen hab ich keinen Kontakt - ich such ihn auch nicht. Ich sitze in einem Schneckenhaus und unterhalte mich nur mit den Angestellten und mit Jürgen.
Nicht mal in den Pool gehe ich und auch nicht auf Gamedrive. Ich sitze nur hier und warte und warte... :dry:

Wie immer, begleitet mich Harrison nach den Abendessen zum Bungalow, da man hier nach Eintritt der Dunkelheit nicht mehr allein rumspazieren darf. Er fühlt sich als mein persönlicher Beschützer und ist immer ganz diskret irgendwo in meiner Nähe.

Dann skype ich mit Marina/Butterblume, mit der ich von unterwegs immer wieder mal Kontakt habe. Sie ist die erste Person aus unserem Freundes- und Familienkreis, die von mir über Tonis Geschichte eingeweiht wurde.

Um 22 Uhr wird der Strom abgestellt und das Licht geht aus.
Nun kommt wieder die Zeit der flatternden Fledermäuse und mein inniger Wunsch nach einem Tennisschläger. :evil:

Fortsetzung folgt............. :) :) :)
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
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2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
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2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
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2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
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Letzte Änderung: 19 Mai 2015 18:47 von Erika.
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19 Mai 2015 20:57 #385367
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  • Butterblume am 19 Mai 2015 20:57
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Liebe Erika,

Mein Entschluss steht nun fest. Ich werde mit unserem Fahrzeug nach Arusha fahren, es dort bei unseren Bekannten in die Garage stellen und dann nach Nairobi zu Toni fliegen. Sehr gute, die Nerven beruhigende Entscheidung! Du bist taff und meisterst die Dinge auf eine patente Art und Weise.

Ich fahre zurück zu meinem Bungalow, schnappe mein Handy und stelle mich wie empfohlen zwischen die Gitterwand und den alten Landcruiser. Und tatsächlich, es klappt Vermutlich wirkt der Metallkäfig wie eine Antenne! :whistle:

Dann skype ich mit Marina/Butterblume, mit der ich von unterwegs immer wieder mal Kontakt habe.
Wie in guten Tagen, so auch in schlechten Tagen! Wie mies und allein du dich mit deinen kreisenden Gedanken gefühlt haben musst, kann ich dir absolut nachempfinden!

Herzlichen Dank für die Fortsetzung und liebe Grüße auch an Toni :kiss:
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

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20 Mai 2015 13:14 #385416
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  • Erika am 19 Mai 2015 11:19
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Liebe Marina, danke für deine Kommentare :) :) :)

Du schriebst:
Wie mies und allein du dich mit deinen kreisenden Gedanken gefühlt haben musst, kann ich dir absolut nachempfinden!
Ja, ich habe mich schon sehr mies gefühlt. Am meisten belastet hat mich die Tatsache, dass Toni weit weg von mir auf der Intensivstation lag und ich ihm nicht beistehen konnte. Die Trennung von meinem Mann hat mich einerseits extrem belastet, andererseits aber auch eine ungeahnte Energie in mir freigesetzt. Ich staune heute noch, wie ich das alles problemlos durchgestanden habe, obwohl ich seit Tagen kaum mehr gegessen und geschlafen hatte.

Naja, das Schlimmste ist ja nun überstanden :cheer: . Wir sind dankbar über jeden noch so kleinen Fortschritt.

Liebe Grüsse an euch beide
Erika + Toni
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