THEMA: Eine Reise wird zum Alptraum
15 Apr 2015 16:30 #381832
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  • Erika am 15 Apr 2015 16:30
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Scorpio Villas, Malindi - Tsavo Ost Nationalpark, Ndololo Public Campsite, 10. Januar 2015
Heute heisst‘s Abschied nehmen von Scorpio Villas. Fast tut‘s mir ein wenig leid, diese schöne Anlage zu verlassen.

Nach dem Frühstück bezahlen wir unsere Rechnung und räumen anschließend unser Bungalow aus. Glücklicherweise sind sofort einige Helfer da, die unser Gepäck zum Fahrzeug tragen.
Um 10 Uhr fahren wir endlich los. Gleich zu Anfang versucht das Navi, uns auf einem grossen Umweg zur Piste nach Tsavo Ost zu dirigieren :evil: . Die Macke kennen wir noch vom letzten Mal und lassen uns deshalb von diesem hinterlistigen Gerät nicht verarschen :P .

Die ca. 120 km lange, sehr staubige und oft ziemlich holperige Piste führt erst durch bewohntes Gebiet mit sehr armseligen Siedlungen, die von der roten Erde total eingpudert sind. Hier halten wir bei einer Holzkohlehändler-Familie an, da wir ja am Abend ein schönes Stück Rinderfilet auf den Grill schmeissen möchten :) . Da aber die Säcke für uns viel zu gross sind, möchten wir nur unseren kleinen Plastiksack füllen lassen, was aber daran scheitert, dass wir entweder nur das riesen Ding kaufen können, oder gar nichts :S . Sie begreifen nicht, dass es uns nicht um die lächerlichen 3 U$ geht, sondern um das Volumen eines solchen Sackes. Beim zweiten Holzkohle-Hersteller klappt es dann besser. Das zuständige Mädel füllt uns eine Portion ab, kriegt dafür umgerechnet einen Dollar und alle sind zufrieden :cheer: . Das selbe Problem haben wir auch oft bei den Ananas, Mangos usw., welche meistens in grossen Einheiten angeboten werden. Wenn man nur ein Stück kaufen möchte, kostet das soviel, wie der ganze Stapel :woohoo: .



Streckenabschnitt mit knallroter Erde

Mit der Zeit wird es immer einsamer und auf den letzten ca. 50 km bis zum Sala Gate wohnt dann überhaupt niemand mehr.



Hinter dem Horizont liegt der Tsavo Ost Nationalpark. Die schnurgerade Piste führt uns direkt zum Parkeingang.



Nach 120 km und drei Stunden Fahrzeit erreichen wir das Sala Gate.

Vor uns ist ein aufgebrachter, laut lamentierender Safari Guide mit zwei Touristinnen, der eine Special Campsite gebucht hat, welche aber scheinbar bereits besetzt ist. Mir würde das auch stinken, zumal diese Plätze echt teuer sind.

Bei uns geht alles ganz schnell. Die Safari-Karte wird mittels eines Apparätchens kontrolliert, ob sie genügend Geld draufgeladen hat, dann werden Quittungen ausgedruckt und schon sind wir durch.

Die Piste führt uns am Ufer des Galana Rivers entlang durch eine sehr schöne, offene Landschaft. Bald entdecken wir die ersten Tiere :) :) :) .





















Schlangenadler






Hippos im Galana River



Galana River

Abgesehen von dem Grünstreifen am Flussufer ist die Gegend sehr ausgetrocknet und fast wüstenhaft.

Ich bemerke, dass sich Toni nicht so recht freuen kann :( . Er hält nur an, wenn ich das wünsche, ansonsten hab ich das Gefühlt, dass er nur noch auf den Campingplatz fahren möchte. Auch wenn er sich nicht beklagt, ist es für mich offensichtlich, dass es ihm nicht gut geht :( .

Da es eh Zeit ist, fahren wir direkt in Richtung Campingplatz. Hier muss es schon ab und zu etwas geregnet haben, denn die Landschaft ist nun wesentlich grüner.



Die Macht des Wassers :ohmy:






Eine kleine Herde Elefanten



Grants Gazellen



Raubadler

Auf der gesamten Strecke im Park begegnet uns kein einziges Fahrzeug.

Endlich erreichen wir um 17.30 Uhr den schönen Ndololo Campingplatz. Wir sind die einzigen Gäste. Der Caretaker kommt sofort daher und erzählt uns, dass hier Löwen, Elefanten und Leoparden durchs Camp laufen :) und beim Anblick unseres bescheidenen Holzkohle-Sacks meint er, dass wir ein richtiges Holzfeuer machen müssten, um die wilden Tiere zu vertreiben :cheer: . Aber da es uns verboten sei, selbst Holz zu sammeln, bringe er uns gleich eine Schubkarre voll, natürlich gegen Bezahlung, was sonst. Cleveres Kerlchen ;) B)

Noch selten haben wir eine Dusche so genossen, wie heute, denn wir sind total rot gepudert.

Toni ist von der Fahrerei so nudelfertig, dass es ihm sehr schwer fällt, das Dachzelt aufzustellen. Er mag nicht mal mehr was essen :( .

Wir sitzen noch bis 21 Uhr am Feuer und als wir ganz in der Nähe einen Löwen brüllen hören, verziehen wir uns ins Dachzelt.

Temperatur tagsüber: 38 Grad
Gefahrene Kilometer: 231
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
www.namibia-forum.ch...g-war-die-huelle.htm
2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
www.namibia-forum.ch...n-mal-haesslich.html
2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
www.namibia-forum.ch...-durch-tansania.html
2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
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Letzte Änderung: 15 Apr 2015 16:48 von Erika.
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15 Apr 2015 18:14 #381840
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  • Anita40 am 15 Apr 2015 18:14
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Hallo Erika,
Danke für Die Fotos.
Die rote Erde Ist wunderschön. Hab solche gerade erst
In diepwalle ZA gesehen.
wilde Tiere laufen durch Den camp Und sollen. Sich vom
Feuer davon abhalten lassen.
Na da Bin Ich mal gespannt, Was du da Zu erzählen hast

Gespannte Grüsse
Anita
ab 23.April für immer nach Namibia
unser Blog: www.outinafrica.com.na
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16 Apr 2015 09:39 #381888
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  • Erika am 15 Apr 2015 16:30
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Liebe Anita, du schriebst:
wilde Tiere laufen durch Den camp Und sollen. Sich vom
Feuer davon abhalten lassen.
Na da Bin Ich mal gespannt, Was du da Zu erzählen hast
Klar laufen manchmal wilde Tiere durchs Camp. Es ist ja nicht eingezäunt. Aber dass die sich durch ein Feuerchen abhalten lassen, glaube ich nach wie vor nicht.
Es lag eher am „Geschäftssinn“ des Campingplatz-Wartes, der uns etwas Angst einflössen wollte, damit wir ihm sein Holz abkaufen. :laugh:

Liebe Grüsse
Erika
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16 Apr 2015 16:18 #381979
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  • reisetiger am 16 Apr 2015 16:18
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Hallo Erika,
auch ich bin stiller Sonnenknopfdrückender Begleiter.
Ganz ehrfürchtig verneige ich mich, dass ihr trotz eurer mentalen und gesundheitlichen Schwierigkeiten diesen faszinierenden Bericht abliefert.
Geistesgegenwärtig zerstörte Brücken zu fotografieren, um die Tierfotoserien abwechslungsreich zu unterbrechen und dann dieses Bild eines Raubadlers zu schießen, ganz zu schweigen vom Spotten während der andere Teil des Teams sich nicht so recht erfreuen kann, zollt Respekt ab.
Gruß aus Hamburg

carpe diem
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16 Apr 2015 22:07 #382031
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  • Erika am 15 Apr 2015 16:30
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Lieber Reisetiger

Du machst mich ganz verlegen mit deinen netten Worten, danke vielmals. :)
Gerade weil nicht alles nach Wunsch verlief, bemühe ich mich, die schönen Momente dieser Reise festzuhalten. Das dicke Ende folgt leider eh bald.

Herzliche Grüsse
Erika
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16 Apr 2015 22:28 #382033
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  • lilytrotter am 16 Apr 2015 22:28
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Hi, Erika,

wir gucken ja deinen Stadtbildern fast die Pixel weg... - weil wir immer denken, da müsste man doch mal was wieder erkennen... - und meist ist es natürlich nicht möglich. In den vielen Jahren verändern sich auch die kleinen Städte enorm.

Doch nun, bei deinem Bericht vom 8.1. das Bild 5 - da gibt es ein 30 Jahre altes Pendant, quasi vom gleichen Standpunkt - und alle drei Häuser der linken Häuserzeile sind drauf - und der Straßenzug bis hinten zum riesigen Baum!
"quäl" mich grad, das alte Dia abzuknipsen...
bisher ist nix brauchbares dabei herausgekommen...
bin dran... :)

Grüßle lilytrotter

hier isses...


Existiert der Palantine Tea Room etwa noch?
Derzeit ein Inder, zu dem wir fast jeden Mittag geradelt sind um uns „Omelett and Chips and one Coke“ und einen Bollywood-Schinken reinzuziehen
– dazu setzten wir uns, ebenso wie die anderen Gäste, in Reihe frontal zum kleinen Fernseher, der unter der Decke hing und klappten den Kopf in den Nacken – das Essen fand auch so seinen Weg :lol:
– jeden Tag einen neuen Film, selbstverständlich mit ähnlichem Inhalt: Sohn reicher Eltern liebt armes Mädchen, tiefe Blicke (Gesang und Tanz), Umarmungen, Eltern-Dramen, Tränen und Leid (Gesang und Tanz), junger Mann entführt Mädchen! wie in der Wirklichkeit! B) (ich wurde einmal von einer Inderin gefragt, ob ich denn eine Liebesheirat gehabt hätte... Ich bejahte, was bei ihr zu einem Begeisterungssturm führte, denn auch sie habe eine Liebesheirat erzwungen, indem ihr Mann sie entführt habe... ich war sehr gerührt!) – danach dann Einsehen der Eltern, Problemlösung und große Hochzeit mit besonders viel Musik, viel Gesang und viel Tanz!!! – Wir lieeben diese Filme – vor allem zu ‚Chips and Omlett’! :woohoo:

Grüßles nochmals
Gruß lilytrotter


Always look on the bright side of life... :-)
Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 16 Apr 2015 23:38 von lilytrotter.
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