THEMA: support Zimbabwe...
21 Jan 2009 10:35 #87696
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  • Yoshikawa am 21 Jan 2009 10:35
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Moin zusammen.

Hier die Reisehinweise des Britischen Außenministeriums:
We advise against all travel to high density, low-income suburban areas at any time; and all but essential travel to Harare city centre, rural Manicaland and farming areas. There have been a number of serious incidents in rural areas and it is dangerous for farmers or agricultural workers to visit former properties or other agricultural areas. You should also avoid areas where War Veterans are active. We strongly advise against travel by journalists intending to carry out any reporting or official photography without the proper accreditation. The situation remains unpredictable and incidents of violence across the country continue: it could deteriorate further, without warning. Zimbabwe is experiencing outbreaks of cholera across the country with over thirty eight thousand people infected and almost two thousand people having died. You are advised to observe rigorous food and hygiene measures. You should familiarise yourself with precautions to take to avoid cholera including drinking or using only purified water. See the Health section of this advice for further guidance.

There is a shortage of drugs and trained medical staff in hospitals, making it difficult for hospitals to treat certain illnesses including accidents and trauma cases. The State health care system has almost collapsed and is often unable to provide basic treatment. Standards of nursing care even in private hospitals vary. Private clinics will not treat patients until they pay and often require large amounts of cash before they will admit even emergency cases. Even if payment is available some of the best hospitals are often too full to admit patients. Medical costs, particularly for evacuation, can be high. The shortage of fuel also has reduced emergency response capabilities. If you are on medication, you are advised to bring sufficient supplies of your medication to cover the period of your stay. Pharmacies may not be able to provide you with the appropriate drug prescribed by your doctor.

There are outbreaks of cholera occurring across Zimbabwe with major outbreaks in Harare, Chegutu, Beitbridge and High Density suburbs. In addition there are sporadic outbreaks of e-coli and other diarrhoeal diseases in Harare and other areas. You should familiarise yourself with precautions to take to avoid cholera, drink or use only boiled or bottled water and avoid ice in drinks. The standard of water quality and piping is low and there are frequent and severe shortages of municipal water. Rigorous food and hygiene measures should be observed and you should take particular care with any foods bought at the roadside or in the markets. If you suffer from diarrhoea during or immediately following a visit to Zimbabwe you should seek immediate medical attention.
http://www.fco.gov.uk/en/travelling-and-living-overseas/travel-advice-by-country/sub-saharan-africa/zimbabwe

Ähnlich sind die Hinweise des US-Außenministeriums:
http://travel.state.gov/travel/cis_pa_tw/tw/tw_937.html
http://travel.state.gov/travel/cis_pa_tw/cis/cis_1063.html

Gruß, Michael
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21 Jan 2009 12:56 #87720
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  • muzungu am 21 Jan 2009 12:56
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Volker besten Dank für dein letztes statement.
Kann mich dem nur anschliessen. Natürlich haben wir \"priviligierten\" Menschen-sprich den Rangern geholfen. Und natürlich gibt es jede Menge hilfsbedürftige die dringenst Hilfe bräuchten.
Vielleicht sehe ich es ja total falsch (bin ja auch kein Politiker), aber ich denke das die Nationalparke eine wertvolle Basis für das Land darstellen. Wenn-und davon gehen wir alle doch sehr aus- sich die Lage in Zimbabwe dann auch wieder mal zum Guten ändert, sind funktionierende Nationalparke meines Erachtens ein wichtiger und guter Baustein für die weitere positive Entwicklung des Landes. Warum fahren die Leute in die Parks nach Botswana, Namibia, Südafrika etc. Sie wollen Tiere sehen, die Landschaft geniessen. Wenn die Parks sterben, dann wird es dadurch nicht unbedingt besser für das Land. Die Parks in sollten daher so gut es geht unterstützt werden. Der Hwange Nat. Park wird sehr durch die Hwange friends unterstützt:

www.hwangetrust.com/

Natürlich unterstütze ich mit den Parkgebühren und den Visagebühren auch das Regime, aber andererseits kann jeder einzelne mit seinem Besuch dort auch die \"kleinen\" Leute unterstützen. Selbst wenn du \"nur\" den Rangern dort hilfst-du leistet zumindest damit einen ganz ganz kleinen und bescheidenen Beitrag. Die Leute arbeiten dort mit vollem Herzen (für praktisch nichts). Sie wünschen sich sehnlichst das sich die Lage verbessert, können selber aber nichts tun. Sie hoffen und bauen auf einige wenige Touristen. Ohne sie kommt noch viel weniger ins Land. Ich/wir sind schon mit gemischten Gefühlen dort eingereist. Wir hatten das Auto voller Dinge die die Leute dort nicht haben und dringend brauchen. Das muss halt jeder Einzelne mit sich selber ab machen. Wir haben vor Ort geteilt so gut es ging und auch Dinge abgegeben die wir ohne Weiteres noch auf der restlichen Reise hätten gebrauchen können. Wir haben es gerne getan und es war für uns selbstverständlich. Das Lächeln der wenigen Menschen denen wir sehr sehr bescheiden etwas geben konnten sehe ich noch jetzt vor mir. Und es war mir egal ob es die Starken im Meer der Schwachen waren.

Zu Yoshikawa
\"Sind es in einem Meer der Schwachen nicht die noch einigermaßen Starken, die auch um ihr Überleben kämpfen müssen? Glaubt Ihr wirklich, dass irgendetwas von Euren Ausgaben von den noch einigermaßen Starken zu den Armen durchsickert?\"
Was kann denn der Einzelne tun um dort auch nur annähernd etwas zu verbessern?

Spenden?
Sich beklagen und nichts tun?
Den Job aufgeben und in die Entwichlungshilfe gehen....?
Zu Hause bleiben?


Ich will ja nicht zum Massentourismus aufrufen-sondern vielmehr dem interessierten Afrikabegeisterten einen Denkanstoss vermitteln. Ich finde Chobe und Moremi wunderschön, aber der Hwange kann problemlos mithalten. Warum also nicht auch mal dorthin fahren? Wie gesagt alles unter den Aspekt der JETZIGEN Situation dort.
Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren; die zweitbeste Zeit ist: HEUTE
"Afrika hat seine Geheimnisse und selbst ein weisser Mensch wird diese nie verstehen. Er kann sie aber respektieren." Miriam Makeba

One elephant is killed every 15 minutes
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21 Jan 2009 14:07 #87727
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  • Yoshikawa am 21 Jan 2009 10:35
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Moin Muzungu.

Meine Beurteilung bezieht sich auf den Zustand des gesamten Landes und seiner Bewohner, der Makro-Ansatz sozusagen, Deine Handlungsweise zeichnet den Mikro-Ansatz aus. Du hilfst durch Deine Zuwendungen Menschen, mit denen Du bei Deiner Reise in Kontakt gekommen bist, aber auch nur genau diesen. Durch Deine Zuwendungen haben die Ranger und ihre Familien für einen kleinen Zeitraum ihre Überlebensmöglichkeiten verbessert.

Im Vergleich zu den Menschen, die wegen Hungers AIDS und Cholera außerhalb VicFalls` und Hwanges verrecken, haben sie aber schon einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil, sie kommen nämlich in Kontakt mit Touristen. Deine Zuwendungen verändern nichts am Schicksal dieser Menschen. Und, da solltest Du Dir nichts vormachen, Dein Geld fließt, da es Devisen sind, die in kurzen Abständen von Gideon Gono im Auftrag seines Bosses aus dem schwarzen Markt gesaugt werden, direkt in die Taschen der herrschenden Kleptokratie.

Angesichts der Größenordnung Deines möglichen Handelns sind Deine Zuwendungen nicht einmal der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Dies träfe auch dann noch zu, wenn Tausende Deutscher nun Zimbabwe besuchten.

Aus der Makro-Sicht ist auch festzustellen, dass die Bevölkerung, die nun offensichtlich nicht zum Tyrannenmord und allgemeinen Aufstand in der Lage ist, ja nicht gänzlich unverschuldet in diese Lage geraten ist. Sie hat schließlich die ZANU-PF und Mugabe über zwei Jahrzehnte trotz der Massaker im Matabeleland Anfang der 80er-Jahre des letzten Jahrhunderts an die Macht gewählt.

Solange Grace Mugabe mit einer Tausende Pfund kostenden Handtasche während ihres Erholungs- und Shoppingsurlaubs in Hongkong Fotografen verprügeln kann, wird sich in Zimbabwe nichts ändern. Der folgende Satz ist keine Verurteilung Deines Handelns, er soll nur überspitzend Ursache und Folge darstellen: Vielleicht waren ja gerade Deine im Land gebliebenen Devisen unter den 92.000 Pfund, die sie für diesen Urlaub aus den Beständen der Zentralbank entnommen hat.

Gruß, Michael
Letzte Änderung: 21 Jan 2009 14:08 von Yoshikawa.
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21 Jan 2009 14:46 #87731
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  • Volker am 21 Jan 2009 14:46
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Dinge aus der Makroperspektive zu betrachten machen es einfach, jedes einzelne Menschenschicksal auszublenden und die Augen vor der konkreten Not zu verschließen.

Muzungu,

vielen Dank, dass Du Deine persönlichen Erfahrungen und auch Beweggründe mit uns teilst. Lass Dich nicht von Mister Allwissend in die Irre führen. Selbst seine Argumentation, dass jeder im Land gelassene USD mehr oder weniger zwangsläufig bei Mugabe oder seinen Schergen landet, ist nicht stichhaltig. Ganz im Gegenteil, die Dollars führen als inoffizielles Zahlungsmittel sogar dazu, dass nicht nur die direkt Begünstigten wie Tourguides oder Zimmermädchen davon profitieren, sondern auch die, die gegen USD Waren oder Dienstleistungen zur Verfügung stellen (wie z.B. Brot usw.) Und wenn letztendlich das Geld für den Einkauf von Lebensmitteln in Kasane genutzt wird, hat auch ein Mugabe nichts von Deinen ursprünglich an einen Tourguide als Trinkgeld spendierten USD. Ich habe es hoffentlich anschaulich beschrieben, dazu bracht man nicht einmal ein Lehrbuch oder einen Internetlink. Aber ich will hier nicht zu sehr vom Thema abdriften.

Viele Grüße,

Volker
Bye bye Forum
Letzte Änderung: 21 Jan 2009 15:38 von Volker. Begründung: Beispiel mit USD Geldkreislauf ergänzt
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21 Jan 2009 14:58 #87733
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  • pme am 21 Jan 2009 14:58
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...komische Diskussion. \"Dr. Doom\" Yoshikawa hat wie üblilch alle Fäkts beienander und es wird über Cholera und Mugabe's Handtasche in Hong Kong berichtet. Dabei hat Heike hier einen Thread eröffnet, in welchem darüber informiert wird, dass man - mit der gebotenen Vorbereitung und Umsicht - durchaus nach Zimbabwe reisen kann. Dort kann man in den Nationalparks fantastische Naturbegegnungen erleben und dabei kann man, wenn auch auf kleiner Ebene noch für den einen oder anderen Menschen etwas gutes tun.

Das finde ich super und deswegen reise ich schon bald auch dort hin. Natürlich ebenfalls in Begleitung von Humphrey. Und nicht nur deswegen. Persönlich bin ich es auch etwas leid hier dauernd von Leuten zu lesen, die sich damit brüsten, dass sie ohne Reservationen und Rücksicht in die Parks Botswanas reisen um sich dann irgendwo einfch so \"dazu zustellen\", oder schlicht wild campen. Es gibt Alternativen und Zimbabwe, auch wenn das Leben dort für sehr viele Menschen nahe an einem Nullpunkt ist, darf als Alternative betrachtet werden.

In Afrika ist es eben so wie im richtigen Leben: Wegschauen hilft nichts.

:)

Liebe Grüsse

Patrick
Letzte Änderung: 21 Jan 2009 14:59 von pme.
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21 Jan 2009 19:21 #87770
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Also diese Mikro- und Makrogeschichte habe ich schon während des Studiums total geliebt und wohl auch nie so richtig verstanden...;)
Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren; die zweitbeste Zeit ist: HEUTE
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