Samstag, 5. April 2018
Den ganzen Vormittag verbringen wir auf der Aussichtsplattform. Es kommt uns nichts Spektakuläres vor die Linse, aber die friedliche Stimmung, die über dem See liegt, zieht uns ganz in ihren Bann.
Wir haben übrigens per Funk in Sinamatella anfragen lassen, ob wir noch eine Nacht bleiben können. Das wurde bestätigt, aber leider müssen wir zum Bezahlen noch einmal dorthin zurück. Das erledigen wir um die Mittagszeit (um die Mittagszeit ... die spinnen, die Touristen), fahren also auf direktem Weg nach Sinamatella. Dort angekommen, trauen wir unseren Augen nicht: Waren wir gestern hier fast alleine, wuseln heute Himmel und Menschen um die Reception herum. Zwei große LKW des Militärs haben ihre Ladungen in den Park entlassen, und diese erkunden nun Sinamatella. Während ich bezahle, wird Helmut von den Militärkadetten zum Fotoshooting gebeten. Jeder möchte sein persönliches Foto mit einem weißen Touristen bekommen.
Später, wieder zurück am Masuma Dam, wir sitzen unter’m Schattendach, überfällt die ganze Horde auch diesen friedlichen Ort.
Nun bin ich ihr „Opfer“, jeder möchte ein Foto zusammen mit mir haben. Die ersten sind noch scheu, aber als das Eis gebrochen ist, gibt es kein Halten mehr. Fast alle legen ihren Arm um mich, manche legen verwegen ihren Kopf an meinen, und ein junger Mann bittet mich um ein „Face to Face“ Foto. Viele junge Männer haben dem Alkohol schon ordentlich zugesprochen und können nicht mehr sicher auf den Beinen stehen. Nach einer guten halben Stunde ist der Spuk vorbei, ein Offizier, bewaffnet mit einer Maschinenpistole, gibt das Signal zum Aufbruch. Alle klettern zurück auf die Ladeflächen der LKW und ab geht die wilde Fahrt zurück.
Den Abend verbringen wir gemeinsam mit Quiet und Knowledge auf der Aussichtsplattform. Wir haben die beiden zum Essen eingeladen, um uns für ihre Gastfreundschaft zu bedanken. Die beiden scannen den ganzen Tag die Umgebung ab und informieren ihre Gäste sofort, wenn es etwas Besonderes zu sehen gibt. Auch ansonsten sind sie bemüht, das Wenige, was der Platz zu bieten hat, in ordentlichem Zustand zu erhalten. Wir verleben einen netten und lustigen Abend, und als die beiden merken, dass der Alkohol ihre Zungen lähmt, ziehen sie sich in ihre Hütte zurück. Wir bleiben noch sitzen und werden prompt belohnt. Eine große Herde Elefanten kommt zum Baden an den See. Sie sind völlig ohne Scheu und kommen auf Tuchfühlung. Nur der geschickten Konstruktion der Plattform ist es zu verdanken, dass wir uns dennoch sicher fühlen und so dem Spektakel ungestört zusehen können. Erst um 22 Uhr, für uns schon später als Mitternacht
, lösen wir uns und klettern ins Zelt. Das Geplantsche geht noch lange weiter und jedes Mal, wenn wir nachts wach werden, hören wir Elefanten im Wasser.