Maputo schrieb:
Für mich ist ZIM verloren. Ich kann mir beim Besten Willen nicht vorstellen, wie dieses Land je wieder auf die Beine kommen soll.
Im Moment ist die Lage wirklich hoffnungslos. Es gibt aktuell keine Chance, da raus zu kommen, sondern das Land ist in einer Art Todesspirale, wo sich die negativen Effekte gegenseitig immer weiter verstärken. Gleichwohl halte ich Szenarien für möglich, in denen es wieder aufwärts geht. Stark aufwärts.
Die Wirtschaft in Simbabwe ist auf 30-40% dessen geschrumpft, was im Jahr 2000 da war. Rechnet man nur ein für Entwicklungsländer moderates Wachstum ein, dann ist die Wirtschaft aktuell bei etwa 10-15% dessen, was bei halbwegs normaler Entwicklung da sein sollte. Weil das Niveau so erbärmlich niedrig ist, ist es umso einfacher, massives Wachstumspotential zu entfesseln. Wenn man 1.000kg Mais pro Hektar erntet und die erfolgreichsten Landwirte auf mehr als 20.000kg Mais je Hektar kommen, dann ist es relativ einfach, 100, 200 oder 500% Zuwachs zu erzielen. Selbst mit 500% Wirtschaftszuwachs wäre Simbabwe kein reiches Land, aber es würde sich zumindest mal an das Niveau von Namibia heran arbeiten.
Es braucht eine große Injektion an Liquidität aus dem Ausland. Ohne diese geht gar nichts. Unter Mnangagwa und einer Zanu-PF-Regierung wird es die höchstwahrscheinlich nicht geben. China, Russland, USA, EU, Südafrika, IWF und Weltbank wollen aktuell alle kein Geld geben. Grundvoraussetzung für eine Chance auf Verbesserung, ist deshalb der Sturz oder die Abwahl von Mnangagwa und Zanu-PF. Je früher, desto besser. Schwer zu beurteilen, ob das friedlich möglich ist und ob Oppositionschef Chamisa kompetenter und weniger korrupt ist. Vielleicht reicht es auch für eine Regierung der nationalen Einheit. Der alten Garde traut im Ausland niemand etwas zu und der will niemand ein paar Milliarden anvertrauen.
Im britischen House of Lords (der oberen Parlamentskammer) ließ angesichts der Krise in Simbabwe letzte Woche ein Lord anfragen, ob schon eine Re-Kolonialisierung Simbabwes erwogen wurde.
Ich glaube andere Probleme haben die in Britannien auch gerade nicht
D.