4.Tag (Di. 17.05.2016)
Gonarezhou National Park
171km
Der Sonnenaufgang im Chitove Camp war sogar noch schöner als der gestrige Sunnenuntergang.
Sowie der Feuerball am Himmel steht, verlassen wir unseren schönen Übernachtungsplatz und wechseln auf dem nahe gelegenen Chitove Causway wieder auf das Südufer des Runde River.
Durch lichten Galeriewald fahren wir in der Nähe des Flusses weiter nach Osten und treffen bald auf zwei Elefantenbullen, die sich in aller Ruhe die schönsten Leckerbissen von den Bäumen holen. Da sich die beiden überhaupt nicht an unserer Anwesenheit stören, bleiben wir lange in Ihrer Nähe stehen und genießen das friedliche Schauspiel.
Weiter geht es bis zum Zusammenfluss von Runde River und Save River, wo wir den östlichsten Punkt des Nationalparks erreichen. Man sieht vom Ufer aber nur eine riesige Sandfläche. Der Zusammenfluss selbst ist nicht zu sehen.
Durch dichtes Palmendickicht fahren wir dann weiter zur Tembwahata Pan, wo wir in Ruhe frühstücken. Ein perfekter Platz, an dem wir im angenehmen Schatten riesiger Bäume sitzen können und dadurch noch nicht einmal unsere Markise ausklappen müssen.
Die praktische Außenküche ist ideal für ein Picknick unterwegs.
Am Ufer der Pan und auf der stark zugewachsenen Wasserfläche tummeln sich jede Menge Wasservögel. Immer wieder sieht man auch Elefanten ans Wasser kommen.
Wir hören und sehen auch Hippos. Es fällt uns schwer, wieder aufzubrechen.
Auf dem Chamuluvati Causeway überqueren wir ein weiteres Mal den Runde River. Das Flussbett ist hier eine gewaltige, rund einen Kilometer breite Sandfläche. Die seichte Wasserdurchfahrt ist überhaupt kein Problem, der weiche Tiefsand im Flussbett aber durchaus anspruchsvoll. Vor allem, da es immer wieder kleine Steilstufen zu überwinden gibt.
Bald erreichen wir die Machaniwa Pan, welche der Tembwahata Pan am anderen Ufer in keinster Weise nachsteht. Wir holen die Campingstühle raus und genießen die Natur. Auch hier gibt es jede Menge Wasservögel, Hippos und Elefanten.
Unser nächstes Ziel sind die Chilojo Cliffs. Als erstes wollen wir die Aussicht von dort oben genießen. Die Landschaft wird hier deutlich trockener. Der Bewuchs geht in Mopanebusch über und auch Baobabs werden wieder häufiger.
Es gibt kaum etwas unübersichtlicheres, als einen schmalen Track, der sich durch Mopanebusch schlängelt. So kommt, was kommen muss und wir platzen mitten in eine Elefantenherde. Zunächst einmal großer Schreck auf beiden Seiten und lautes Trompeten der Elefanten. Ich setze sofort zurück und nehme die nächste Lücke im Gebüsch um zu wenden. Das war auch gut so, denn plötzlich kommt ein Mitglied der Herde den Track entlang auf uns zugestürmt. Ich muss Vollgas geben, um uns aus der Gefahrenzone zu bringen, denn der Elefant verfolgt uns noch mehrere hundert Meter. Gut das ich schon gewendet hatte. Im Rückwärtsgang wäre ich wahrscheinlich nicht schnell genug gewesen. Solch eine Situation haben wir in 20 Jahren Afrika noch nicht erlebt. Während die Bullen auch hier in diesem Nationalpark recht entspannt sind, entsprechen die Herden der Warnung im Hupe.
Da uns der Weg durch die Elefanten versperrt ist und wir mit dieser Herde nicht noch einmal in Kontakt kommen wollen, nehmen wir einen größeren Umweg in Kauf. Am Viewpoint angekommen machen wir ausgiebig Picknick und genießen die spektakuläre Aussicht.
In der Nähe des Fishans Camp treffen wir dieser auf das Ufer des Runde River. Ich entdecke einen Elefanten im Flußbett vor den Cliffs. Das Fotomotiv im Gonarezhou National Park schlechthin. Dummerweise dreht uns der Dickhäuter den Arsch zu. Das macht sich auf dem Foto natürlich nicht ganz so gut. Ich habe Geduld und werde nach einer halben Stunde belohnt. So komme ich noch zu meinem ersehnten Foto.
Für heute Nacht haben wir einen Platz im Chinguli Camp gebucht. Als wir ankommen sind allerdings alle Plätze belegt. Kathrin klärt die Situation. Es ist eine Gruppe Südafrikaner im Camp, die nur eine Campsite gebucht haben, sich aber über mehrere Campsites breit gemacht haben. Als Kathrin unsere Buchung vorzeigt, wird sofort ein Stellplatz für uns freigeräumt.
Das Chinguli Camp bietet insgesamt 5 Stellplätze. Jeder mit eigener Lapa, Grillstelle und Wasseranschluss. Von allen Plätzen hat man einen schönen Blick auf den Fluss Das zentrale Waschhaus hat saubere Toiletten und Duschen. Kathrin hatte auch eine warme Dusche. Meine Dusche war leider kalt, dabei bin doch ich der Warmduscher von uns beiden. Das ganze Camp wirkt sehr gepflegt. Es werden gerade kleine Gartenanlagen angelegt.
Während wir dem Tröten der Elefanten und dem Grunzen der Elefanten lauschen, grillen wir ein Rinderfilet und kochen dazu einige Gemsquash. Einfach gemacht und super lecker.