THEMA: Volunteer vom Löwen getötet
23 Jun 2010 09:36 #144037
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  • Crazy Zebra am 23 Jun 2010 09:36
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christian schrieb:
@Kurt:

Danke für diese Aufklärung.


200$ für einen Löwenspaziergang ist ja fast geschenkt, werden wir aber aus Überzeugung nicht machen.

Ja ich habe auch Mühe mit solchen Angeboten.

Das grösste Problem sehe ich darin das man "ehrliche" Unternehmungen bei denen Tierschutz zu oberst steht, manchmal kaum von denen unterscheiden kann bei denen es nur um den persönlichen Profit bzw. deren Selbsterfüllung geht.

Dazu hier eine Frage:
Gibt es hier bei diesen Projekten internationale Standarts und Gütesiegel wie es bei anderen zB humanitären Organisationen der Fall ist. Ich habe das Gefühl dass hier jeder mit tun kann.

Wäre ein Gütesiegel vorhanden wie zB das "ZEWO" würde es mir leichter fallen Projekte zu stützen oder fallen zu lassen.

Gruss Kurt
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23 Jun 2010 10:48 #144050
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  • christian am 23 Jun 2010 10:48
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So ein Gütesiegel wäre insbesondere für die Volunteers wichtig. Sind die Sicherheitsstandarts erfüllt, wie wird ein Projekt von unabhängiger Seite gesehen usw...

Incl. Visa Flug usw. kostet so ein Praktikum für 8 Wochen immerhin zirka 6000$. Das nennt sich jetzt wohl Voluntourimus.
Ich denke, das so eine unabhängige Beurteilung der Volunteerstellen derzeit nur ein frommer Wunsch ist.

Etwas habe ich noch gefunden. Es sieht so aus als ob ALERT in ZIM den Löwenkill vermarktet:
www.antelopepark.co.zw/night.html

Alles für die Erhaltung der Art :woohoo:
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23 Jun 2010 10:53 #144051
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  • Erika am 23 Jun 2010 10:53
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Hallo zusammen

Ja, ich glaube auch, dass es sich bei dem Video um Aufnahmen aus Gweru handelt, denn ich wüsste keinen anderen Ort, wo so viele Volonteers beschäftigt sind.

Mit den Löwenbabys wird richtig gut Geld verdient, erstens bezahlen die Volonteers einen stattlichen Betrag damit sie dort arbeiten dürfen und zweitens lockt man damit jährlich tausende Touristen an, die alle einmal im Leben einen Löwen streicheln möchten. Da bleibt doch das Löwenschutz-Projekt völlig im Hintergrund und wird höchstens als Deckmäntelchen benutzt.

Ich habe einfach Mühe mit der Vorstellung, dass von Menschenhand aufgezogene Löwen für ein Leben in freier Wildbahn vorbereitet werden können. Die Babys werden der Mutter sehr früh weggenommen und in separate Gehege gesperrt und dann übernimmt der Mensch die Erziehung und lehrt sie das Jagen, was doch völlig unnatürlich ist. Gerade in der Prägephase, das heisst im jungen Alter, brauchen sie dringend ihre Mutter, denn nur sie kann ihre Jungen auf ein Leben in der Wildnis vorbereiten.

Mich würde interessieren, was zuvor mit der Giraffe geschah. Wurde sie von den Löwen gefällt oder wurde sie vom Personal dort hin gelegt, wenn ja, war sie angebunden?

Zum Schluss des Videos sagt der “Rudelführer” den Volonteers, dass nun die Löwen von der Beute weggejagt würden und dass man sie zu sich rufen müsse, was sie bestimmt auch brav gemacht haben, wo gibt’s denn so was! Und solche Tiere will man auf das Leben in Freiheit vorbereiten?

Und Witwi43, ich weiss sehr gut, dass die Natur grausam sein kann und die Beutetiere der Löwen nicht immer gleich tot sind, aber dennoch bin ich überzeugt davon, dass die Giraffe schneller tot gewesen wäre, wenn eine erfahrene Löwin dabei gewesen wäre. Der “Rudelführer” hat nämlich bei seiner Schlussrede gesagt, dass sie eventuell noch lebt, oder hab ich mich da verhört?

Grüessli Erika
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
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2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
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2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
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2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
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23 Jun 2010 12:25 #144063
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Hallo!

Ich möchte zum Schluß nochmal ein paar Dinge Zusammenfassen:

Der Tod der jungen Frau in Chipangali wirft Fragen zu den Volunteerstellen im Allgemeinen auf. Der Film ist bei einem anderen Projekt in Zim gemacht worden. Inwieweit die Projekte zusammenarbeiten ist unklar. Deshalb kann über die Arbeit von Chipangali und die angebotenen Stellen dort nichts gesagt werden.
Anders sieht es bei den beiden Projekten von ALERT aus. Hier ist vorsicht angebracht.
Wer sich mit dem Gedanken trägt eine Volunteerstelle in Zim bei Alert zu machen (es gibt unzählige)sollte sich vorher genau informieren.
Hier gibt es weitergehende kritische Infos:

keeplionswild.webs.com/background.htm
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23 Jun 2010 13:25 #144076
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  • Tuffi am 23 Jun 2010 13:25
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Was diverse Parks von privaten Leuten machen kann ich nicht beurteilen.
Chipangali verfasst Bücher und wissenschaftliche Abhandlungen. Sie sind in langjährigen Feldforschungsprojekten tätig und haben auch ein Projekt über Löwen im Hwange Nationalpark, wo einige mit Sendern ausgestattet sind.

Nochmal zurück zu den Volonteer's. Und ich spreche hier ausschliesslich für Chipangali und keinen anderen Park. Man kann die Gebühren die ein Volonteer zahlt nicht mit dem monatlichen Lohn eines Zimbabwer's vergleichen. Es geht ja hier nicht darum nur seinen eigenen Unterhalt zu zahlen. Was glaubt ihr wieviel so eine Organisation im Monat kostet ? Da gibt's nix vom Staat. Die sind angewiesen auf Spenden und die Beiträge die die Volonteer's zahlen, welche dies sicher gerne tun, denn sie wissen ja wofür... Auch die Touristen tragen etwas dazu bei. In den letzten 10 Jahren gingen einige Hilferufe des Parks raus, da sie von Monat zu Monat ums Futter für die Tiere kämpfen mussten, da zuwenig Spenden, kaum Touristen und nicht genügend Volonteers kamen. Ich ziehe meinen Hut vor diesen Idealisten, welche sich 7 Tage die Woche einsetzen.

Liebe Grüsse
Silvi
Letzte Änderung: 23 Jun 2010 13:33 von Tuffi. Begründung: Schreibfehler :-)
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23 Jun 2010 13:42 #144079
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Tuffi schrieb:

Es geht ja hier nicht darum nur seinen eigenen Unterhalt zu zahlen. Was glaubt ihr wieviel so eine Organisation im Monat kostet ?

Liebe Grüsse
Silvi

Hallo Silvi,

eigentlich habe ich keine Ahnung was diese Organisation kostet :P

Aber ich seh's so, es wird niemand mit der Pistole gezwungen diesen Aufenthalt in dieser Höhe zu bezahlen.

Grundsätzlich ist es Jedermann und Frau freigestellt sich für ein solches Projekt zur Verfügung zu stellen.

Ob alle oder dieses Projekt das Geld optimal einsetzt ist eine andere Diskussion die zu führen wäre, jedoch ohne tiefere Einsicht wäre diese Diskussion nutzlos.

Ein anderes Thema ist dieser Unfall, da stellen sich dann schon Fragen nach der Sicherheit, der Einschulung der Vol's und der Ausbildung der Verantortlichen.

Diese Fragen die zur Klärung des jetzigen Unfalls führen und der Verhütung neuer muss man wie jedes andere Unternehmen sich schon gefallen lassen.

Gruss Kurt
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