THEMA: Volunteer vom Löwen getötet
22 Jun 2010 16:22 #143972
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  • witwit43 am 22 Jun 2010 16:22
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Mein Mitgefühl gilt zunächst dem tragischen Schicksal einer engagierten jungen Helferin in Chipangali, das wohl auf menschliches Versagen zurückzuführen ist. Dieses Mitgefühl vermisse ich leider in der ganzen Diskussion, die durch das eingestellte Video in eine Diskussion über den Sinn oder Unsinn einer solchen Tierstationen führte. Insofern war es etwas unglücklich, so ein Video, das mit dem Unfall nichts zu tun hat, in ein und denselben Thread zu stellen, es sei denn, über solch ein Video soll die Institution Chipangali generell diskreditiert werden. Gelungen, wie die Diskussion zeigt.

In diesem Zusammenhang muss mit einem Irrtum aufgeräumt werden: Erika schrieb: „Geübte Löwen hätten die Giraffe mit einem Biss erledigt und nicht spielerisch darauf rumgeknabbert.“ Löwen töten bei weitem nicht immer mit einem Biss, sondern ihr Ziel ist es, das Beutetier zu Fall zu bringen, und wenn es einmal liegt, geht es sofort in die Weichteile. Da kümmern sich Löwen einen Dreck darum, ob das Beutetier noch lebt. Tierschutz ist denen fremd. Solche Szenen habe ich selbst mehrfach beobachtet und gefilmt. Das Video, das dabei rausgekommen ist, ist für viele „grenzwertig“, wie Silvi es genannt hat – zumindest für unser mitteleuropäisches Empfinden. Dabei haben die Löwen nur das getan, was die Schöpfung ihnen vorgegeben hat. Und so lange das Beutetier nicht tot ist, wird es immer mal zwischendurch versuchen, aufzustehen und zu fliehen – bis es die Kraft nicht mehr hat. Und genau diese „Gefahr“ hat der Kommentator in dem YouTube-Video beschrieben, mit der auszuwildernde Löwen lernen müssen, umzugehen. Wenn in Chipangali den Löwen solche Situationen mit Absicht geboten werden, so verletzt das zwar unser ausgeprägtes Tierschutzbedürfnis, es entspricht aber den für Löwen realitätsnahen Bedingungen und zeugt für mich von einer guten Kenntnis dessen, was Löwen in freier Wildbahn täglich erleben werden. Und Dank solcher Institutionen wie Chipangali, werden solche Löwen gerade NICHT zu Kanonenfutter herangezogen.

In diesem Zusammenhang würde mich in der Tat eine Antwort von Chipangali an Silvi interessieren, was die dazu zusagen haben, wenn man den Löwen ein halbtotes Beutetier vorwirft.
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22 Jun 2010 22:51 #144018
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  • christian am 22 Jun 2010 22:51
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Hallo!

Natürlich gilt das Mitgefühl dem Tod der jungen Frau. Dieser Tod führt zu Fragen. Sicherlich kann so ein Unfall durch menschliches Versagen auch in gut geführten Organisationen passieren. Wer sich das Video genau ansieht fragt sich , ob die Anwesenheit der Zuschauer so gerechtfertigt ist. Das Video zeigt unabhängig von den Qualen der Giraffe einen zweifelhaften Umgang mit Gästen oder Mitarbeitern. Deshalb habe ich das zugestellt. Die Kritik an solcherart von Organisationen wird immer deutlicher, wie der Artikel aus der Suedeutschen Zeitung zeigt. Auch in anderen Foren wird über die Zustände in ZIM und über den Unfall diskutiert:
Zitat:
Firstly, I have not blamed or not blaming the volunteers but highlighting the fact there is lack of professional control around the volunteers to what there was 10 years +. Unfortunately, due to the countries political situation now, the National Parks and Wildlife's Law's, Rules & Regulation's governing these areas in the past, are no longer been upheld to present, therefore, allowing too many places like these to do their own thing now.Zitat ende

In 38 Jahren hat sich vieles verändert , leider nicht unbedingt zum
Guten. Ich würde mich mich freuen wenn die Arbeit solcher Firmen dem Wohle der Tiere vor Ort dient. Daran habe ich aber inzwischen Zweifel. Das kann dieser Thread hoffentlich ändern.
Letzte Änderung: 23 Jun 2010 00:16 von christian.
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23 Jun 2010 07:38 #144027
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  • Andreas Cierpka am 23 Jun 2010 07:38
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Ich habe mir den Film NICHT angesehen, weil mir momentan die Zeit dafür fehlt aber können junge Löwen sofort den Kehlenbiss? Ist es nicht so, dass sie ihn auch erst lernen müssen und die Mutter bringt ihnen ein "Opfer" zum üben? Also "kauen" sie am Anfang auch auf der jungen Antilope herum bis sie es können.

P.S. Ich finde es tragisch wenn ein Mensch durch seine Arbeit zu schaden kommt - egal ob Löwe oder Arbeit!!
Ein Gast bin ich im fremden Land geworden.
Letzte Änderung: 23 Jun 2010 07:38 von Andreas Cierpka.
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23 Jun 2010 08:25 #144028
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  • christian am 22 Jun 2010 22:51
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Hallo!

Ich hatte hier ja schon mal gesagt das ich etwas verunsichert bin, bezüglich den verschiedenen Projekten in Zim und wie Sie Zusammenhängen. Funktioniert das im Franchisesystem? Oder hat Chipangali nichts mit den anderen, in internationaler Kritik stehenden Projekten zu tun?
Fakt ist, das es inzwischen auch eine Art Freizeitpark geworden ist. Es gibt ein Restaurant, es gibt verschiedene tourististische Aktivitäten.Sogar der Luxuszug hält dort, bzw hat dort bis vor dem tragischen Unglück gehalten. Zumindest die anderen Projekte versuchen unter dem Deckmantel des Naturschutzes an den Volunteers Geld zu machen. 4000$ für 8 Wochen mitarbeit? Ein Arbeiter verdient in Zim vielleicht 100$ im Monat.
www.travellersworldw...7-zimbabwe-lions.htm

@ Andreas: In der Serengeti werden kleine
Gnus Lebendig von Hyänen verspeist. Katzen töten normalerweise zuerst. Sicher gibt es auch Ausnahmen. Der Film wirkt auf mich gerade durch die unmittelbare Nähe der Menschen grotesk. Die Filminfo habe ich aus einem anderen Forum, inzwischen glaube ich das es sich um Aufnahmen von einem der Walking with Lions Projekte handelt.
Letzte Änderung: 23 Jun 2010 09:07 von christian.
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23 Jun 2010 08:49 #144032
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  • Crazy Zebra am 23 Jun 2010 08:49
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christian schrieb:

@ Andreas: In der Serengeti werden kleine
Gnus Lebendig von Hyänen verspeist. Katzen töten normalerweise zuerst. .

Hallo Christian,

da Hyänen zu den Katzenartigen zählen ist eigentlich die Theorie hinfällig, zudem können grosse Beutetiere nicht immer durch Kehlbiss getötet werden zB Elefanten.

Bei grossen Rudeln, vor allem wenn unter Nahrungsstress, wird sofort angefangen zu fressen während vlt ein Tier noch versucht den Kehlbiss anzusetzten.

Aber die Natur hat auch ein wenig Miteid für die aus unserer menschlichen Sicht bedauernswerten Opfer, sie fallen in einen Schockzustand und das zusätzlich Adrenalin macht sie in diesem Moment beinahe schmerzunempfindlich.

Die Natur mag für uns manchmal grausam erscheinen!

Gruss Kurt
www.Kurt-und-Heidi.ch Reiseberichte - Bilder und noch mehr wir freuen uns über jeden Besuch
Letzte Änderung: 23 Jun 2010 09:27 von Crazy Zebra.
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23 Jun 2010 09:16 #144034
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  • christian am 22 Jun 2010 22:51
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@Kurt:

Danke für diese Aufklärung.

Bei unserem nächsten Besuch in Zim werden wir uns Chipangali einmal ansehen. Vielleicht auch das Projekt bei den Vicfalls. Dann stelle ich einen kleinen Bericht hier rein.
200$ für einen Löwenspaziergang ist ja fast geschenkt, werden wir aber aus Überzeugung nicht machen.
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