Natürlich fotografiere ich auch Digital heute. Das ganze Handling ist viel einfacher. Ich brauche keine 500 Filme mehr mitzuschleppen.

Ich sehe gleich was ich geleistet habe und falls es falsch belichtet ist oder die Farben nicht richtig satt sind, schiebt man später halt einfach ein paar Regler im Fotoshop hin und her. Das ist irgendwie beruhigend aber authentisch ist es nicht mehr.

Viele hier scheinen die alte Fotografie gar nicht mehr zu kennen. Gestern habe ich wieder einmal ein paar alte Dias auf den Leuchtkasten gelegt und war erstaunt über die Brillanz, die satten Farben, die Schärfe (Kodachrome 64 !!!) und den Kontrastumfang. Und genau so wie das Bild hier erscheint wurde es fotografiert. Eine Nachbearbeitung war bei Diafilm nicht möglich. Hat man abgedrückt war die Arbeit getan…

Vielleicht vermisst ja sonst noch jemand diese gute alte Zeit

Schön dass Du den Beweis antritts, dass Du sehr wohl weisst, von was Du redest!

Ich muss Dir in einem Punkt allerdings widersprechen: Ein paar Regler in PS schieben reicht nicht aus, um ein gutes Bild zu erhalten. Wenn die Situation Belichtungstechnisch vergurkt wurde, dann kann aus PS nicht mehr viel ausrichten. Farbmanipulation an sich ist eine Kunst - und wenn man sie übertreibt, dann zeigt das Bild kein kontunierliches Farbsprektrum mehr, sondern nur noch einen Lattenzaun.... und das wirkt dann so dermaßen künstlich, dass sich niemand das Bild ansehen will....

Ich habe ausschließlich digital fotografiert - von den allerersten Gehversuchen mal abgesehen.... - und lege trotzdem bereits bei der Aufnahme gesteigerten Wert auf gute Belichtung, interessanten Bildaufbau, satte Farben, geraden Horizont, dem Mpotiv angemessenen Schärfeverlauf...... usw.

LG elli

giraffenmog schrieb:
... da muss ich Dir absolut Recht geben. Früher musste ein Dia einfach praktisch 100% richtig belichtet sein sonst war es unbrauchbar. Von dem her ist dieser Stress digital etwas weg… da kann ich gut eine halbe Blende plus oder minus danebenliegen und kann es noch korrigieren.

Viel schwieriger sind die Farben wie Du schreibst... da hast du das relativ blasse und dunkle RAW… und dann sitzt du später da und fragst Dich wie um Himmels willen soll ich die Farben einstellen… eher neutral wie Kochachrome oder doch eher bunt wie früher Fujichrome

Das war früher mit der Filmwahl schon für dich erledig ...

Stimmt... Ich bin da eher ein Vertreter der knallbunten Art.

das von dir eingestellte Beispiel ist überings richtig gut, um die Stärken der DBA zu zeigen. Ich würde in jedem Fall versuchen, das erste Beispiel in den aufzunehmen, um dann das Gesicht der Kuh leicht aufzuhellen...

Das ist das Schöne: Die Hebel können auf das ganze Bild wirken - müssen aber nicht! Ein hoch auf die Masken!

Ich probier mal, so ein Beispiel hochzustellen, bei dem ich die Möglchkeiten von PS genauso ausgenutzt habe:




Die Belichtung wurde so gewählt, dass die Hautpartien in der Sonne wenig oder möglichst keine Überstrahlung aufweisen. Die Folge davon ist, dass die Gesichter der Mutter und des Kindes ein wenig im Schatten absaufen. Graufilter wäre eine Möglichkeit gewesen, die Belichtung insgesammt etwas zu verlängern - als ich den Filter drauf hatte, war der Kleine schon wieder weg gekrabbelt. Dieses Bild ist das "Sicherheitsbild", das ich vor dem Aufschrauben des Filters geschossen habe. Das ist der Vorteil von Landschaften: Sie halten in der Regel besser still

Das Gesicht des Kindes wurde dann per PS aufgehellt. Das gesicht der Mutter habe ich absichtlich im Dunkeln gelassen, da das Hauptmotiv das Kind war und ich den Blick dorthin lenken wollte.

Ah Bravo ... Ein schön gestaltetes Foto, die Schärfe auf das wesentliche, das Kind begrenzt und hell dunkel gut ausgewogen und noch den optimalen Moment erwischt.

Schwarze sind schwer zu fotografieren, gerade wenn Schatten ins Spiel kommt und da ist gezielte Aufhellung gewisser Bildbereiche mit Bildbearbeitung ein Segen.

Hier ein Bild mit Kodachrome 64 ... eine Gesichtshälfte kommt etwas dunkel, geht aber gerade noch … ein weisser Aufheller links wäre sicher nicht schlecht gewesen ...