Tag 18 - Dienstag, 15.11.2016
Heute Morgen übernimmt eine Affenhorde das Regiment und umkreist das Areal, um sich schnell von allen Seiten anzuschleichen. Wir schließen sofort alle Türen...nichts darf herumliegen...
...Auch der Mülleimer ist nicht sicher, die kleine Tür können sie routiniert öffnen. Auch mit Steinen werfen und Lärm kann sie nicht wirklich beeindrucken...
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...es sind viele...
...aber auch ganz süß...
Schließlich verzieht sich die Gruppe...nichts zu holen hier...
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Gestern sind mir bereits die wunderschönen roten Blüten auf dem Boden aufgefallen, aber schaue ich hoch in die Bäume, entdecke ich nichts Rotes...komisch...welcher Baum wirft diese tollen Blüten ab?
Während des Frühstücks blättern wir im 'Hupe' und entdecken ein Kapitel über Leberwurstbäume...davon gibt es Einige hier
...ach so...die roten Blüten gehören zu den Leberwurstbäumen, blühen allerdings nur in der Dunkelheit, um Fledermäuse zur Bestäubung anzulocken...interessant...
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Ich betrachte die Bäume genauer und sehe tatsächlich lange Stiele herabhängen, die am Ende so etwas wie geschlossene Blüten tragen...
...heute Abend werden wir in die Bäume leuchten, bin gespannt, ob sich tatsächlich Blüten öffnen...
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Ich muss mal meine mails checken, die kleine Plattform an der Lodge ist leer, nur das Notebook des Managements ist dort eingestöpselt...die Verbindung steht sofort...Pflichtprogramm schnell erledigt...
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Unser Pool heute...
...was gibt´s Besseres als in einem kühlen Pool unter riesigen Leberwurstbäumen mit Blick auf das Luangwa-Flussbett zu liegen...dafür müssen andere vieeel Geld in die Hand nehmen...
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Einzig störend sind winzig kleine schwarze Tierchen im Wasser...die zwicken...aber was soll´s...
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Nur wenige Tiere besuchen uns während des Tages, es gibt einfach Orte im Flussbett, die wesentlich mehr Wasser enthalten...endlich besuchen uns ein paar Elefanten weit entfernt...
Leider ist auch für uns heute der letzte Tag hier, tröstlich nur, dass auch das Personal zusammenpackt...die Saison ist definitiv vorbei...
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Ich freue mich auf den Game-Drive, Treffpunkt 16 Uhr an der Lodge. Damit wir nicht in der Dunkelheit kochen müssen, wird heute bereits um 15 Uhr gegessen...lecker Nudeln mit roter Soße und Parmesan...
...aber der Weg zwischen Campsites und Lodge ist nach wie vor nicht meiner...vermeide jeden unnötigen Gang hier...
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Pünktlich sind wir am Hauptgebäude, es gibt einen Snack mit "Tea or Coffee", ganz nett...und wie schon gedacht kommen unsere Camp-Nachbarn dazu...zwei sehr nette, aber etwas distanziert wirkende SA. Wir sind also zu viert...besser geht´s kaum...
Dem Manager haben wir zwischenzeitlich von unserem Erlebnis mit dem Flusspferd-Bullen an den Hot Springs erzählt...er wirkt nachdenklich und überrascht, ja fast besorgt über diese Episode und bezeichnet es als ungewöhnlich...
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Zum Sattessen sind wir nicht hier, deshalb starten wir zügig zum Game-Drive und sind sehr gespannt...es ist unser erster, bisher sind wir lieber selbst gefahren...
Die beiden Guides sind ein gutes Team, der Fahrer älter, erfahren wirkend und mit gutem Englisch, der Beifahrer und "Beleuchter" jung, nett und wird offensichtlich gerade angelernt...macht seine Sache aber gut...nur das Fahrzeug macht einen klapperigen Eindruck...
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Nah am Camp gibt es noch ein paar Details zu den Leberwurstbäumen, dann geht es über die "Private Road Zikomo Only" den Luangwa River entlang. Hier wollten wir gestern bei unserer Tour eigentlich rauskommen.
Und tatsächlich, nach nur einigen hundert Metern erreichen wir den gerissenen Büffel...die Geier haben den Kadaver gerade für sich allein...sehr hungrig waren die Jäger nicht, es fehlen anscheinend nur die "Leckerlis"...da bleibt genug für andere...
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Nicht weit entfernt finden wir diese faulen Jungs, die sich von uns nicht aus der Ruhe bringen lassen...
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Wie gestern fahren wir verschlungene Wege am Flussufer entlang, sehen bekannte Tiere, aber aus einer völlig anderen Perspektive...
...diese Giraffe haben wir am Vortag bereits gesehen...so merkwürdig ramponierte Gelenke an den Vorderbeinen...
...eine Gruppe "Schwarzfahrer"...
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...die 'bösen' Wörter benutze ich nicht mehr...
...die beiden sind einfach nur niedlich...
Leider zieht sich der Himmel frühzeitig zu, so dass die Lichtverhältnisse ziemlich düster sind...kein 'Sunset' heute...
...trotzdem machen wir den geplanten 'Sunset' - Stop an einem trockenen Seitenarm, wo die Umgebung sehr gut zu überblicken ist...
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Es gibt Bier, Popcorn und Gelegenheit zu einem interessanten Gespräch...
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Wir erzählen dem Guide ebenfalls von unserem Flusspferd-Erlebnis und auch er lächelt nicht...
...die Elefanten in der Umgebung der 'Hot Springs, so erzählt er, seien ebenfalls extrem aggressiv...ich will einen Scherz machen und bemerke, vielleicht liegt es am Wasser der 'Hot Springs', dass die Tiere dort so schlecht gelaunt sind...er schaut sehr ernst drein, als hätte ich ins Schwarze getroffen...
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Der Südafrikaner stellt mit Blick auf das Fahrzeug die Frage, wie man sich im Busch verhält, falls das Fahrzeug mal liegenbleibt...sehr interessante Antwort: NIEMALS AUF DER PISTE GEHEN! So tief wie es geht in den Busch hinein und dort laufen...Tiere wandern mit Vorliebe die Wege entlang...dort hat man die beste Chance, unliebsamem Besuch zu begegnen...
Ich glaube, er hat Recht...je länger ich drüber nachdenke...das werde ich mir tief ins Hirn brennen...
Nach ca. 30 Minuten fahren wir weiter, es dämmert und schnell ist es dunkel...nun wird es interessant...
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Der Beifahrer schwenkt unentwegt einen Power-Scheinwerfer in die Umgebung...zuerst finden wir einen Kurzohr-Rüsselspringer...auch Elefantenmaus...hier beweisen die beiden schon mal sehr gute Augen...
...hätten wir nie gesehen...
...als nächstes eine Ginsterkatze...
...da laufen uns 2 Hyänen über den Weg, erstaunlich, das Licht vertreibt sie nicht...sie lassen sich trotzdem Zeit...
Immer mal wieder finden wir Elefanten zwischen den Büschen und der Fahrer warnt den 'Beleuchter' schnell, auf keinen Fall die Elefanten direkt von vorn anzustrahlen...
Wir erreichen die Uferkante und wie am Tag, so auch in der Dunkelheit...reichlich Tiere...
...zuerst eine kleine Elefantengruppe...und schwupp...kaum angeleuchtet, ist das Kleine verschwunden...
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...und nur wenige Meter entfernt diese 3 Löwen...könnten die Jungs von vorhin sein...ich sehe es so gerne, wie zärtlich sie miteinander umgehen...
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...sogar beim "Kacken im Dunklen" können Touristen uns nicht in Ruhe lassen...
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...ja, und dann suchen wir eine lange Zeit nach Leoparden, die beiden kennen ihre Lieblingsplätze, aber wir haben kein Glück...so viel zur "Garantie"...es ist halt Natur und kein Zoo...
...wir sind nicht enttäuscht...
Zurück an der Lodge gehen wir direkt zur Campsite...natürlich wieder mit Begleitung...
...die Südafrikaner bekommen noch ihr Abendessen.
Sofort leuchten wir in die Leberwurstbäume...bin gespannt...und tatsächlich...da hängen sie, die wunderschönen Blüten, die von Fledermäusen bestäubt werden möchten und jeden Morgen wie hingezaubert auf dem Boden liegen...whow...Blüten für eine Nacht...
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Später kommen unsere Nachbarn, 'röddeln' noch etwas herum...dann ist Ruhe. Die Geräusche der Nacht sind wie immer faszinierend und halten uns noch eine Weile bei einem Glas Wein in den Stühlen. Morgen müssen wir leider zurück Richtung Lusaka, mal sehen, wie wir durchkommen, evtl. bauen wir noch eine Zwischenübernachtung ein...möchten nicht sooo früh starten.
Gute Nacht...leider ist auch der letzte Abend irgendwann zu Ende...