Hallo zusammen,
den ganzen Taq haben wir hier kein Internet empfangen, jetzt geht´s wieder.
Es wird heute abend (angeblich) um 19.10 Uhr gestartet, mal schauen.
Hier aktuell und live, wie´s war. Und unter uns: es war und ist wirklich zum weinen.
Zeitticker 12.03.2013
12:00 Uhr Abfahrt ab Heimatort nach Frankfurt Airport, 350 km liegen vor uns
15:00 Uhr 300 km sind geschafft, wir sind bestens in der Zeit, allerdings hören wir in den Nachrichten von den Schreckensszenarien am Frankfurter Flughafen und dem Verkehrschaos rund um Frankfurt. Unglaubliche Schneemengen innerhalb kürzester Zeit haben nicht nur den Verkehr zum Erliegen gebracht, sondern der Frankfurter Airport wurde am Nachmittag für etliche Stunden total gesperrt.
15:10 Uhr, wir sind im Verkehrschaos angekommen, Schneetreiben und vereiste Straßen behindern den Verkehr erheblich, aber noch haben wir ja Zeit, unser Abflug soll abends um 19:10 Uhr sein, das müsste zu schaffen sein.
16:00 Uhr, wir werden immer nervöser und kommen auf den Straßen kaum noch voran
17:00 Uhr, wir schließen uns mit dem Parkplatzverleiher kurz, er meint, wir schaffen das schon, sind ja nur noch 12 km
17:30 Uhr, der Parkplatzverleiher meldet sich, wo wir bleiben
17:45 Uhr, wir biegen bei „my parken“ ein, im Sauseschritt rein in den Shuttle, Koffer umladen und in grad mal 10 Minuten sind wir am airport.
18:00 Uhr, Ankunft Airport, unser Flug steht noch für 19:10 Uhr, also alles noch im Lot
18:10 Uhr, Anruf von Tochter Julia, der Flug ist auf 22:00 Uhr verschoben, und jetzt sehen wir es auch auf der Tafel – neue Abflugszeit 22:00 Uhr, da hätten wir uns ja wirklich locker Zeit lassen können.
18:20 Uhr, das Gepäck ist in 5 Minuten aufgegeben, wir bekommen sogar einen Sitzplatz am Notausgang, alles wird gut. Wir sind die einzigen Gäste, die hier noch zum Schalter müssen.
19:00 Uhr, wir genehmigen uns eine Pizza (die war sogar gut), dazu ein paar Weizen, na ja, wir relaxen wieder, für das Schneechaos kann ja niemand was
20:30 Uhr, Air Namibia schickt uns hoch zum Gate D4, die Durchsage erfolgt über Mundpropaganda, nicht über Lautsprecher, es gibt nämlich oben was zu trinken und kleine Snacks
20:40 Uhr, wir stehen mit noch weiteren rund 30 oder 40 Fluggästen vor Gate 4, da geht’s aber nicht durch, am Gate 4 ist nämlich Abflug nach (ich meine) Singapur. Also wieder zurück und
warten, dass irgendwie und irgendwann die Damen von der Air Namibia kommen.
21:20 Uhr, wir warten immer noch, von Mitarbeitern der AN keine Spur
21:30 Uhr, mittlerweile sehen wir, dass unser Flug nun auf 23:40 Uhr verschoben wurde, und siehe da, eine Dame von AN lässt uns wissen, nicht D4, Sie hat sich da getäuscht, nein, es ist E4.
Zu dumm, dass auf unseren Boardingkarten keine Angabe des Gates stand, das wussten nämlich die Mitarbeiter von AN beim einchecken selbst auch nicht.
22:00 Uhr, es ist Brotzeittime: eine Cola, ein Zip und drei Tütelchen Partyknäcker, immerhin. Dann die Durchsage, dass die Maschine, auf die wir warten und wissen, dass sie in Rom zwischenlanden musste, um 23:00 Uhr in Frankfurt landen wird. Und darum ist unser Abflug nun um exakt 24:00 Uhr, denn später darf eh kein Flugzeug mehr starten wegen dem Nachtflugverbot.
23:10 Uhr, der Flieger landet, es könnte also noch klappen, denn auch die gesamte rund 10-köpfige Crew wartet mit uns auf die Maschine.
23.:25 Uhr, wir sehen, wie die Maschine von AN langsam auf dem Rollfeld daherkommt und in Richtung Parkposition rollt. Und wir sehen auch, dass der Pilot dummerweise nicht das sieht, was wir sehen, nämlich neben dem Rollfeld den Schnee, der von der Piste geräumt wurde. Und genau diese Schneehaufen werden fixiert, und der Flieger steckt fest. Wenn wir´s nicht mit eigenen Augen gesehen hätten, wir hätten es nicht für möglich gehalten. Aber es war so.
23:45 Uhr, es kommt ein Schleppfahrzeug und in einer Minute steht der Flieger wieder in der richtigen Position.
00:05 Uhr, die Crew geht an Bord
00:10 Uhr, es kommt die Durchsage, auf die sich die Meisten schon drauf vorbereitet haben:
verehrte Damen und Herren, leider ….. bitte begeben Sie sich in den Check-In Bereich, dort werden
Sie über alles Weitere informiert
00:50 Uhr, eine Dame der AN erklärt, man habe Vorsorge getroffen, es steht für uns ein Hotel bereit (mit uns meine ich nicht etwa uns sondern immerhin rund 110 Fluggäste) und man wartet nun auf den Bus, der uns dorthin bringen soll.
1:30 Uhr, die gleiche Dame erklärt, es kommt um diese Uhrzeit nun doch kein Bus und es werden uns Feldbetten zugeteilt, am Terminal 1, und sie wird uns begleiten. Besonders gefreut haben wir uns allerdings über die unglaublic großzügige Geldzuwendung von 10 Euro für Speisen und Getränke. Und das pro Person. Unglaublich! Bei so viel Honorigkeit können wir uns zumindest morgen früh ein Sektfrühstück leisten.
2:10 Uhr, der Zubringerzug von Terminal 2 zu Terminal 1 lässt auf sich warten, die Wege sind weit und wir passieren viele hunderte von (belegten) Feldbetten in Terminal 2, bis wir endlich per Zug im Terminal 1 ankommen. Dort ist dann nochmals Leibesvisite, wir werden weitergeschickt zur Abflughalle B40, denn da gibt’s in einem seperaten und abgeteilten Raum die Betten für unsere Gruppe.
Nur, auf B 40 gibt’s keine Feldbetten, denn B 40 gibt’s am Flughafen gar nicht, auch nicht auf B42, da wurden wir vorsichtshalber auch noch hingeschickt.
3:00 Uhr, auf B42 haben sich die nun die Fluggäste verteilt, ein paar Wenige konnten noch eine Dreier-Reihe ergattern, damit man wenigstens einigermaßen vernünftig schlafen konnte. Getränke und ein paar windige Leinentücher zum zudecken, die haben wir dann auf D 42 oder war´s D 41, selbst organisiert.
Ja – nun ist es mittlerweile 8:00 Uhr morgens, ich tipp das Alles in mein netbook, man hat ja sonst nicht zu tun. Letzte Info, denn eigentlich wollten wir ja nach Windhoek fliegen, sind, planmäßiger Abflug 15:00 Uhr, wir sollen uns um 14:00 Uhr zum Check In einfinden.
Unsere Meinung: niemand kann was für das Wetterchaos hier in Frankfurt. Nicht mal die Air-Namibia, und die sind ja normalerweise an Allem schuld. Nicht so aber in diesem Fall, immerhin wurden am Frankfurter Airport über 400 Flüge storniert, das muss man sich mal vorstellen.
Was sich aber die AN in puncto Informationsfluss und Pannen hier geleistet hat, schmeichelt jeder noch so deftigen Beschreibung. Es war ein Armutszeugnis für diese Fluglinie.
Nun wird man überlegen müssen, in wie weit die Fluggesellschaft dafür verantwortlich gemacht werden kann. Und damit meinen wir natürlich nicht den gestrigen Tag sondern den heutigen Tag. Denn es will uns nicht einleuchten, weshalb der Flug erst am Nachmittag stattfinden soll. Fehlende Crews, die nicht ausgeschlafen haben, das kennen wir ja schon von Air-Berlin. Und wenn die Crew 12 Stunden Pause einhalten muss, dann wird das schon seine Richtigkeit haben, aber dann muss man eine Ersatzcrew bereit stellen und unser Problem kann das bestimmt nicht sein.
Na ja – ein Urlaubsauftakt nach Maß. Wir wollen gar nicht an die Folgeprobleme denken, schließlich werden wir ja voraussichtlich irgendwann mitten in der Nacht in Windhoek ankommen, sollte das überhaupt noch im Laufe des heutigen Tages klappen. Zuversicht haben wir nicht viel.
Es grüßt Euch der bayern schorsch und die Conny
P.S. die Abflugszeit wird hier ständid anders angegeben. Heute frühr war´s 15.00 Uhr, dann 14.00 Uhr, dann 20.10 Uhr, jetzt 19.10 Uhr - man weiß nicht, was man glauben soll bzw. darf.
Und noch ein Nachtrag: unser Mittagsschläfchen machen wir heute ausnahmsweise auf den Feldbetten, die sind nämlich jetzt zur Genüge frei.