THEMA: Radreise in Usbekistan und evtl. Nachbarländern
06 Mär 2024 11:49 #683578
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  • toumtoum am 06 Mär 2024 11:49
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Ich war schon mehrmals in Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan, Kirgistan und Kasachstan unterwegs, aber hauptsächlich wegen Touren in den Bergen - Pamir, Tien-Shan, Fan-Gebirge. Fan-Gebirge habe ich noch zu DDR-Zeiten gemacht und illegal dort durch das Land- damals Sowjetunion - gereist. Sehenswürdigkeiten sind sehr unterschiedlich, einerseits Natur und Menschen und dann natürlich auch historische Sehenswürdigkeiten. Also Chiwa ist mir am besten in Erinnerung geblieben - das ist eine historische Stadt, welche eben noch lebt. Die fand ich richtig gut. Dann Buchara. Die Stadt fand ich auch besser als Samarkand. Samarkand hat eben den Registan mit den historischen Moscheen - das war es dann aber - aber schon sehenswert. Ansonsten sind in der sowjetischen Zeit allerdings viele alte Moscheen etc. zerstört worden.

Die oben genannten Sehenswürdigkeiten sind im Flachland. Das Flachland von allen genannten Ländern ist meist wüstenartige Steppe. Im Sommer wird es da sehr warm - also gute 30 Grad. Da es aber trockene Wärme ist, ist das ganz gut zu ertragen. Letztes Jahr hatte ich im Irak auf meiner Radtour bis zu 52°C und oft 40°C und das war auch auszuhalten. Ansonsten sind eben die Strecken im Flachland durch die Steppe nicht sehr abwechslungsreich. Allerdings wird man wohl oft Kontakt zu den Menschen haben. Hier sind Russischkenntnisse natürlich sehr von Vorteil. Da ergeben sich häufig nette Begegnungen.

Die Bergregionen bieten hier wieder einen anderen Kontrast - eben grüne Wiesen, schneebedeckte Berge, Nomaden. Also da würde ich mal schauen, welche Berglandschaften in die Runde passen würden. Bekannt ist ja der Pamir-Highway. Der ist aber derzeit schwierig zu bereisen, da Tadschikistan und Kirgistan im Streit sind und dort auf jeden Fall die Grenze geschlossen ist. Bis vor einiger Zeit war die Grenz zwischen Tadschikistan und Kirgistan überall geschlossen. Angeblich sollen jetzt bestimmte Punkte offen haben (keine Ahnung , ob das stimmt). Das würde ich an deiner Stelle bei der Reiseplanung berücksichtigen - also von Tadschikistan nach Kirgistan einreisen oder anders herum ist nicht möglich/oder könnte Probleme bereiten -> vermeiden.

In Kirgistan ist der Issyk-Kul ein schöner See zum Erholen. Karakul-See in Tadschikistan ist auch ein schöner See- aber keine Ahnung, ob man da jetzt hin kommt.

Ansonsten sind die Basare in den Städten interessant und wie gesagt die Begegnungen mit den Menschen.

Wegen Strom brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Wie überall in der Welt, rennen auch dort viele Menschen nur noch mit dem Smartphone vor der Nase rum - also Strom gibt es überall. Vor einigen Jahren ist sogar eine Schweizerin den Pamir-Highway mit E-Bike gefahren und hatte auch keine Probleme. Also wo Siedlungen sind, hat man im Regelfall immer Strom.

PS: hier noch ein Link - nichtnocheinreiseblo...ion-item/usbekistan/ und nichtnocheinreiseblo...tion-item/kirgistan/
Letzte Änderung: 06 Mär 2024 12:04 von toumtoum.
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06 Mär 2024 22:26 #683607
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Vielen Dank auch für die weiteren Antworten!
Ich melde mich nochmal, wenn ich eure konkreten Vorschläge mal näher gesichtet habe.

Zu zwei Fragen vorab schon eine Antwort:
- Ich spreche kein Russisch und kann auch die Schrift nicht lesen. Die Schrift hatte ich mir als Kind mal aus Interesse teilweise selbst beigebracht, aber das ist ist komplett aus dem Gedächtnis verschwunden.
- Pamir würde mich interessieren, wird dann aber sehr bergig. Eigentlich bin ich da derzeit nicht mehr fit genug. Bei einem Gabelflug nach Usbekistan und zurück von Kirgisistan (oder umgekehrt) könnte ich den Zeitraum aber verlängern. Dann würden die visumfreien 30 Tage ja dort bei der Einreise neu beginnen.
Andererseit würde mich auch die Region um den Aralsee interessieren. Ich bin also noch hin- und hergerissen, aber am Wochenende werde ich mal etwas Zeit investieren können.

Gruß
Wolfgang
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toumtoum schrieb:
Also Chiwa ist mir am besten in Erinnerung geblieben - das ist eine historische Stadt, welche eben noch lebt. Die fand ich richtig gut. Dann Buchara. Die Stadt fand ich auch besser als Samarkand. Samarkand hat eben den Registan mit den historischen Moscheen - das war es dann aber - aber schon sehenswert.

Mein persönliches Städte-Ranking fällt genau so aus. Khiva an erster Stelle, dann Bukhara und dahinter Samarkand. Bisschen mehr als den Registan hat Samarkand aber schon zu bieten: Gur-Amin-Mausoleum, Ruhabd-Moschee, Hazrati-Moschee, Schah-I-Zinda-Komplex (in Folge der üblichen Variationen durch Transkription existieren jeweils zig Schreibweisen). Die haben auch den Vorteil, dass da nicht Busladungen an Touristen ausgekippt werden.

An der Sprache wird es nicht scheitern. Junge Usbeken sprechen teils Englisch und sonst kann Google Translator mittlerweile sowohl gesprochenes als auch gedrucktes Russisch übersetzen. Usbekisch beherrscht Google theoretisch auch. Wie üblich ist die Übersetzungsqualität bei den Sprach-Paaren am besten, für die Google das meiste Trainingsfutter hat. Das dürfte in dem Fall Russisch «» Englisch sein.

Grüße
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mitglied19210 schrieb:
An der Sprache wird es nicht scheitern. Junge Usbeken sprechen teils Englisch und sonst kann Google Translator mittlerweile sowohl gesprochenes als auch gedrucktes Russisch übersetzen. Usbekisch beherrscht Google theoretisch auch. Wie üblich ist die Übersetzungsqualität bei den Sprach-Paaren am besten, für die Google das meiste Trainingsfutter hat. Das dürfte in dem Fall Russisch «» Englisch sein.

Ich reise wie vor 50 Jahren, also ohne Navi, GPS, Internet oder Smartphone. Nicht einmal ein altes Mobiltelefon werde ich mitnehmen. Ich finde es erholsam, mal ein paar Wochen auf die ganze Technik zu verzichten. Ich arbeite im IT-Bereich um habe den ganzen Tag damit zu tun. Es tut gut, mal eine Weile komplett darauf zu verzichten und nicht zu verlernen, wie man ohne klarkommt.

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07 Mär 2024 11:48 #683637
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BikeAfrica schrieb:
Ich reise wie vor 50 Jahren, also ohne Navi, GPS, Internet oder Smartphone. Nicht einmal ein altes Mobiltelefon werde ich mitnehmen. Ich finde es erholsam, mal ein paar Wochen auf die ganze Technik zu verzichten. Ich arbeite im IT-Bereich um habe den ganzen Tag damit zu tun. Es tut gut, mal eine Weile komplett darauf zu verzichten und nicht zu verlernen, wie man ohne klarkommt.

OK, halt jeder nach seinen Prioritäten und Vorlieben. So ein radikaler Digital-Detox ergibt für mich keinen Sinn. Auf der einen Seite ist es zweifellos entspannend, wenn mal keiner nervt, wenn man gar nicht den Drang hat, irgendwelche Nachrichten zu checken. Auf der anderen Seite generiert es mir zusätzlichen Stress, wenn ich nicht mal schnell alternative Routen checken kann, wenn ich mich in Großstädten wie Samarkand im Verkehr damit abmühen muss, mittels Karte irgendeine kleine Gasse zu finden. Wenn ich weiß, dass ich erst spät abends irgendwo ankomme, dann buche ich doch ganz gern schon von unterwegs eine Unterkunft per Agoda, Booking oder AirBnB, statt dann Abends Unterkünfte abzulaufen. Es nervt mich, wenn ich Dinge, die ich lesen will, mangels Übersetzung nicht lesen kann. Unter dem Strich übertrifft der Nutzen moderner Technik für mich weit deren negative Nebenwirkungen, also nutze ich das. Aber wie gesagt: Das gilt alles nur für mich. Andere reisen anders und haben andere Prioritäten und das ist gut so. Sonst würden wir ja alle exakt die selbe Reise machen. Wie öde wäre das denn?

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mitglied19210 schrieb:
Auf der anderen Seite generiert es mir zusätzlichen Stress, wenn ich nicht mal schnell alternative Routen checken kann, wenn ich mich in Großstädten wie Samarkand im Verkehr damit abmühen muss, mittels Karte irgendeine kleine Gasse zu finden. Wenn ich weiß, dass ich erst spät abends irgendwo ankomme, dann buche ich doch ganz gern schon von unterwegs eine Unterkunft per Agoda, Booking oder AirBnB, statt dann Abends Unterkünfte abzulaufen. Es nervt mich, wenn ich Dinge, die ich lesen will, mangels Übersetzung nicht lesen kann. Unter dem Strich übertrifft der Nutzen moderner Technik für mich weit deren negative Nebenwirkungen, also nutze ich das. Aber wie gesagt: Das gilt alles nur für mich. Andere reisen anders und haben andere Prioritäten und das ist gut so. Sonst würden wir ja alle exakt die selbe Reise machen. Wie öde wäre das denn?

Ich kenne das von den meisten meiner Bekannten auch, dass es ihnen auf diese Weise zu stressig wäre und sie lieber frühzeitig wissen, wo sie übernachten. Mir bereitet es umgekehrt Stress, wenn ich weiß, dass ich z.B. um 18 Uhr bei der Unterkunft sein muss. Dann verspüre ich schon wieder einen Zeitdruck, den ich im Alltag schon nicht mag.
Ich habe ein Zelt dabei und als Radreisender frage ich auch unterwegs mal, ob ich vor irgendeiner Hütte mein Zelt aufstellen kann. Das klappt auch ohne Sprachkenntnisse und zur Not stelle ich das Zelt auch irgendwo am Straßenrand auf.
Beim Rausfahren aus Johannesburg habe ich mich z.B. am Sonnenstand orientiert und in Zimbabwe und Guinea-Bissau war ich auch komplett ohne Landkarte unterwegs.
In Namibia, Alaska, Canada oder jetzt in Zentralasien mit größeren Entfernungen und wenigen Straßen/Pisten nehme ich natürlich 'ne Landkarte mit. Gegen Abend in Großstädte reinfahren vermeide ich nach Möglichkeit und übernachte lieber irgendwo außerhalb und komme dann in der Mittagszeit dort an. Dann gibt es keinen Zeitdruck bei der Suche nach einer Unterkunft.

Meine weitgehend planlose Art des Reisens hat mir die spannendsten Begegnungen und Übernachtungsmöglichkeiten beschert - vom Stammeskönig bis zum Übernachten in der Bibliothek einer Seemannsmission, zwischen Gräbern, auf Geländen von Krankenhäusern, Polizeistationen und bei wildfremden Menschen, die mich ohne zuvor ein Wort mit mir gesprochen zu haben, spontan zum Übernachten und/oder Essen eingeladen haben und sogar mal bei einem Nonnenkloster. Einmal hat man innerhalb von einer halben Stunde einen Ältestenrat zusammengerufen, bei dem 10 der 12 Mitglieder und der Dorfchef anwesend waren und man mich befragte und dann darüber beriet, ob ich im Dorf übernachten dürfe. Solcherlei Dinge erlebt man vermutlich nur, wenn man relativ planlos unterwegs ist, aber sich dann auch drauf einlässt.

Mit dem Fahrrad ist eine genaue Planung auch schwierig, wenn man nicht z.B. auf dem Donauradweg unterwegs ist. Man weiß vorher nicht, wie die Gegebenheiten sind. Ich bin mit dem Fahrrad und Gepäck schon 265 km Piste am Stück geradelt, aber habe anderswo 10 Stunden für 27 km gebraucht und war hinterher völlig kaputt. Ich lasse das einfach entspannt auf mich zukommen. Ich mache jetzt im 41. Jahr Radtouren und habe bereits bei der ersten gemerkt: Je genauer man plant, desto härter trifft einen der Zufall. ;-)

Gruß
Wolfgang
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