THEMA: So nicht !
09 Mai 2005 16:11 #4696
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Eine erlebte "So nicht!" Episode....

Da kamen wir an, am Grenzübergang zwischen Namibia und Sambia. Etwas spät am Vormittag waren wir an der sambischen Zollstelle. Wir hatten lange und ausgiebig gefrühstückt. Vor uns standen 2 frischgeputzte Geländewagen japanischer Herkunft aus Namibia, besetzt mit Deutschen, die wir am Abend zuvor schon bei der Übernachtung auf dem Campingplatz der Zambesi-Lodge gesehen hatten.

Die beiden Frauen sassen in den Fahrzeugen. Als ich hielt, ausstieg und "Guten Morgen" wünschte bekam ich gleich zu hören, oh je, das dauert jetzt schon eine Stunde. Etwas ungläubig meinte ich "oh, da waren wir immer so in 10 Minuten fertig"

Also gingen wir beide in das Zollhaus, in der Tat, es war Betrieb. Nach einem freundlichen "How are you.... " kamen wir aber sofort an die Reihe. Die beiden Ehemänner, die schon eine Stunde unterwegs waren, sahen wir nicht nicht, klar dachte ich, die sind im Nebenzimmer beim Zoll oder bei der Versicherung.

Da fanden wir sie nun auch, als wir mit den Pässen fertig waren, wartend bei der Zollstelle.

Als wir uns anstellten entwickelte sich das folgende Gespräch....

...ach Sie kommen aus den Kaokoveld .... wie war`s ?

Aufbrausend unser Gegenüber, na ja, in Purros hatten wir uns einen Führer genommen aber der fand die Auffahrt zum Van Zyls Pass nicht Dann sind wir ins Mariental gefahren um da die Auffahrt zu finden. Wir haben einen Tag nach dem Fass (Rooidrum) gesucht. Es steht nicht mehr.

Ungläubig erklärte ich noch kurz, die Auffahrt von Westen her, oh je, kaum möglich, lebensgefährlcih und auch verboten. "Dummes Zeug" wurde ich belehrt.

Dann weiter "Nun ging uns der Sprit aus und wir konnten nicht weiter ins Mariental fahren. Also mussten wir zurück.

Ich konnte mich nicht mehr halten und gab noch zum Besten: " Mit GPS wäre das nicht passsieirt!"

Der Wortschwall der mich nun traf spottet jeder Beschreibung. "GPS ... so ein dummes Zeug, das nützt und bringt doch gar nichts. Ich kenne mich damit aus. Vom Seglen her, aber dem fahre ich nie nach."

Glücklicherweise verlangte nun der Zollbeamte nach meinem Carnet und entschärfte die Situation.

2 Minuten später waren wir fertig und gingen zum Auto. Jetzt war noch die neu eingeführte "Cross Bording Gebühr " fällig, die wir in Kwachas entrichteten.

Unsere beiden Mariental-Fahrer kamen nun auch. Gleich gings los,

"die Gebühr in Kwachas ?" Was ist denn das für ein Sch..." Kwachas kenn ich nicht ! Was soll das sein ?

Na ja dachte ich noch, gibs Ihnen halt und gab dem Wortführer eine passsenden KW-Schein gegen Dollars. Es waren natürlich die falschen, alten Noten, aber die nahm ich wortlos.

Dem zweiten konnte ich nur noch einen grösseren Schein gaben. Da meinte ich nun zu einem alten 5 USD-Schein, nein, den kann ich Ihnen nun nicht annehmen, diese Noten werden in Afrika nicht mehr genommen.

"Ja" erhielt ich zur Antwort, das haben wir auch schon gemerkt..und erhielt dann auch tatsächlich einen gültigen Schein..

Wir fuhren weiter. In Sesheke unterhielten wir uns fast eine Stunde lang am Straßenrand, Jetzt endlich kamen unser beiden Geländewagenfahrer vorbei. Sie hatten wohl noch so lange bei der Versicherung gebraucht.

So erlebt im Mail 2005 und so wahrheitsgemäss wie möglich wiedergegeben.

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Ein Kommentar hierzu ?

Doch ja, hoffentlich ein Einzelfall !!

Wer sich nicht so auskennt:

Rooidrum (Africaans)

ein gefülltes Fass als wichtige Positionsmarkierug am Eingang zum Mariental im Kaokoveld. Ein Telefon und ein Glatteisschld hängen dran. Vielleicht auch noch ein Flasche mit der Adresse von uns. Es steht sicher noch !

Van Zyls Pass:

Schwerster Pass in Namibia, enge, steinige Durchfahrten, nur für ein Fahrzeug in Fahrtrichtug passierbar. Gefälle 45 % mit vielen Treppenstufen. Fahrtrichtung Ost-West ist vorgeschrieben und einzig möglich.

Kwachas (gesprochen "Quatschas")

Die Währung Sambias.

US-Dollar (USD)

Die etwas älteren Dollarnoten mit kleinem Bild werden schon seit Jahren in Afrika nicht mehr (auch nicht auf den Banken) angenommen. Wer damit ankommt hat kein gültiges Bargeld!
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09 Mai 2005 21:18 #4702
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Rooidrum (Africaans) = rote Tonne
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10 Mai 2005 06:54 #4703
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Ha Ha... habe ich auch schon ein paar Mal erlebt...ist so eine Art altdeutsche Kolonialarroganz.

Viele Deutsche sind halt einnehmend und meinen sie müssen überall die grosse Klappe führen...

Bin mal von Savuthi den Sandtrack hoch zum Chobe River gefahren. Irgendwann waren zwei Mietfahrzeuge von Kessler vorne dran. Mit meinem Landcruiser komme ich relativ schnell voran wegen der guten Federung. Bin also etwas aufgefahren und habe gewartet bis sie zur Seite fahren. Macht man halt so hier unten. Die haben aber den Weg nicht frei gemacht sondern sind immer schneller gefahrern. Die armen High Lux sind nur so rumgeeiert und die Leute muss es völlig durchgerüttelt haben...

Nach 10 km ist es mir zu bunt geworden und ich habe mal gehupt. Der eine ist so erschrocken, dass es ihn gleich aus dem Track gehauen hat und der Zweiten hat dann den Weg freiwillig geräumt.

Oben am Chobe River habe ich unsere Freunde wieder getroffen. Der Eine ist stinksauer aus dem Auto gestiegen und hat mich mit Schimpfwörtern der übelsten Art eingedeckt....was fällt dir ein du Idiot...etc..der gute Mann stand kurz vor dem Herzinfarkt.

Habe ruhig versucht ihm ein paar Tips zu geben wie man sich auf Buschtrack und allgemein in Afrika verhält aber der Typ ist immer ungehaltener geworden und schliesslich handgreifflich...thats live

Gruss aus Cape Town Tom
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10 Mai 2005 10:38 #4705
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Hallo Freunde,
sowas erleben diejenigen, die öfters unterwegs sind immer wieder, ist halt so. Der Fahrer fährt in ungewohnter Umgebung, mit ungewohntem Auto, links, hat Angst, seit 1-2 Wochen immer die gleiche (eigene) Frau neben sich, ist doch verständlich.
Axel
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10 Mai 2005 11:39 #4706
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@Tomcat
In abgewandelter Form kannst Du sowas auf deutschen Straßen und BAB mind. 1000x am Tag erleben.
Auch verbreitest du gepflegte Vorurteile gegen Deutsche ("Viele Deutsche sind halt einnehmend und meinen sie müssen überall die grosse Klappe führen...") Wenn du so was über z.B. Hereros geschrieben hättest, wärst du gelöscht worden!!
War dein Verhalten denn gegenüber (erkennbaren) Gästen einwandfrei???
Haben dein Auffahren, dein Hupen, deine ungewollten Tipps zur Deeskalation beigetragen??
Es gibt immer zwei Seiten...

Irgendwann fährst du mit deinem gutgefederten Gefährt mal mit 127 km/h auf einer BAB und hinten kommt einer mit 200 an, fährt auf, hupt und belehrt dich an der nächsten Tanke.....
Deine Überschrift:KEEP COOL!!
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10 Mai 2005 11:42 #4707
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Sollte es eben nicht geben Axel...bessonders nicht wenn einem das vordere Fahrzeug zur Kenntnis nimmt!

Der Sandtrack (Einspurig) von Savuthi nach Cobe ist etwa 90 Kilomerter und die Einzige Möglichkeit zu überholen ist wenn das vordere Auto zur Seite fährt (es gibt immer wieder Stellen wo dies möglich ist...).

Ein Südafrikaner oder Namibier gibt automatisch den Weg frei...viele Turis aus Europa fühlen sich aber anscheinend am Ego gekratzt wenn sie überholt werden sollen...

Andere Länder andere Sitten halt..
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