Wie groß ist groß und wie häufig waren die BTs in der guten alten Zeit?
Über die Jahre habe ich sicherlich einige Tausend Elefanten gesehen, aber ich kann mich nicht erinnern, mit Sicherheit so ein 1,5 m-Exemplar gesehen zu haben (im südlichen Afrika, in Ostafrika war ich nie). Ich habe sicher viele sehr große Elefanten gesehen, aber kaum welche mit „remarkable tusks“ (siehe vorhin), wohl aber ein paar, die nahe dran waren, z. B.
(Agfa CT 18, Abenddämmerung, offene Blende, 1/60, daher die schlechte Qualität)
Wobei auch klar ist, dass es ohne Abnützung der Zähne (z. B. Etosha) sehr viel mehr BTs geben würde, was eh jeder weiß.
Und ich vermute auch, dass die richtigen BTs die Stoßzähne für die Nahrungsbeschaffung kaum mehr verwenden können, weil sie zu sperrig sind.
Sieht man nun keine BTs mehr, weil sie schon alle abgeschossen wurden oder weil sie einfach nur eine äußerst seltene Laune der Natur sind, so wie Menschen mit 2,2 m Körpergröße?
Ersteres ist evident, je mehr von sowieso seltenen Tieren abgeschossen werden, desto weniger kann man dann überhaupt noch antreffen, no na. Aber könnte man (als Tourist!!) echte PTs überhaupt häufiger sehen. Ich glaube eher nicht, weil die Wahrscheinlichkeit ein Tier zu sehen, das es nur (schätze ich mal aus dem Bauch) 1x in 5.000 Tieren in hohem Alter gibt, eben sehr gering ist, Begründung:
Ich habe früher viele zeitgenössische Reiseberichte aus der „Entdecker- und Jägerzeit“ gelesen und kann mich nicht an irgendeine Illustration von BTs erinnern, das waren alle ganz „normale“ bis stattliche Elefanten, die wir auch heute noch sehen können. Z. B. nennt Selous in seine Reisejournalen ca. 40 lbs- SZ als gut bis sehr gut, 80 lbs als außerordentlich. Und das zu einer Zeit, zu der der große Sturm auf Elfenbein erst begonnen hatte. Ich schließe daraus, dass Blix und Finch Hatton für ihre BTs ganz schön Kilometer machen mussten und noch dazu in der richtigen Gegend waren, die so was produziert.
Im Buch von Peter Beard gibt es diese berühmte Flugaufnahme einer Elefantenwanderung (alle gehen in die gleiche Richtung), aus Kenia in 1938
www.christies.com/lo...5670454-details.aspx
Auf dem Bild sind ca. 800 bis 850 Tiere (obiger link zeigt nur einen Ausschnitt einer Doppelseite größer als A3), also mehrere hunderte Alttiere, aber man findet (mit der Lupe) keine außerordentlich großen Stoßzähne, sondern nur „normale“; und das in einer Zeit, in der der Bestand wohl xx-fach so hoch wie jetzt war. Aber, wie schon gesagt wurde, dürfte die SZ-Größe in Ostafrika generell über der im südlichen Afrika liegen, Stichworte: „Gene“, Ernährung, Abnützung.
Werner