Hallo Solitaire,
ich denke der deutlichste Hinweis ist die Größe des Beutetiers - vermutlich kann nur ein Löwe einen ausgewachsenen Gemsbok erledigen. Möglicherweise noch ein großer männlicher Leopard oder ein Rudel Hyänen, da habe ich aber ehrlich gesagt meine Zweifel. Ein Leopard würde die Beute nicht so offen liegen lassen. Und Hyänen lassen nichts übrig.
Wenn ich ganz genau hinschaue, sehe ich auch leichte Blutspuren an der Schnauze und den Schultern. Auch das spricht für einen Löwen, der sich in der Regel an größere Beutetiere klammert und mit dem Maul die Schnauze umfasst, um sie zu ersticken. Kleinere Tiere werden schneller getötet, mit einem Nackenbiss.
Die Wunde am Hinterteil deutet ebenfalls auf einen Löwenriss hin. Wenn ein Rudel gemeinsam jagt, hält das stärkste Tier die Schnauze oder Kehle zu, und die anderen fixieren die Beute so gut es geht - oft hinten, möglichst weit weg von den spitzen Hörnern. Und, last but not least: Die Tatsache, dass fast nichts vom Oryx gefressen wurde, würde auch einem Löwen ähnlich sehen. Sie sind Opportunisten und töten manchmal einfach, weil es sich anbietet - auch wenn sie keinen Hunger haben. Während der Migration in der Mara, also wenn es Beute im Überfluss gibt, erlegen sie manchmal eine Handvoll Gnus und lassen dann alle liegen.
Nochmal zum Hinterteil: Alle Großkatzen (aber besonders Leoparden und Geparden, die darauf angewiesen sind, möglichst viel möglich schnell zu essen, bevor ihnen die Beute geklaut wird) beginnen am Gesäß/Schwanzansatz und an der Innenseite der hinteren Schenkel zu fressen. Dort ist die Haut vergleichsweise dünn, so kann sich das Raubtier am schnellsten Zugang zum Fleisch verschaffen. Leoparden weiden zudem zur Gewichtsersparnis ihre Beute aus, wenn sie sie auf einen Baum schleppen wollen. Aber wie Du ja schon gesagt hast, kann man hier den Bauch nicht sehen...
Also kurz gesagt, ich tippe auf Löwe.
Das zweite Tier sieht für mich wie ein junger Eland aus, genau.
Lieben Gruß
Katja