THEMA: Nachts noch spazierengehen? Namibia
07 Mai 2015 15:21 #384274
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  • Fredi1 am 07 Mai 2015 15:21
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Es ist witzig, wie viele Leute in den afrikanischen Busch gehen
und denken sie wären in Europa.

Grüsse Fredi
Die Massai haben erzählt, dass sich zwei Löwen das Grab als Ruheplatz ausgesucht haben. Von dort haben sie eine gute Sicht ins Tal und auf das Wild. Ich darf nicht vergessen, es Denys zu erzählen, er würde sich darüber freuen. ( Frei nach Tanja Blixen)
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07 Mai 2015 19:27 #384285
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  • dergnagflow am 07 Mai 2015 19:27
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Hallo Erika,
Erika schrieb:
Ui, ich wusste gar nicht, dass Namibia so gefährlich ist. :ohmy:
Das erklärt natürlich auch die schwache Besiedlung des Landes, wenn da so viele Leute von gefährlichen Tieren gestochen, gebissen, zertrampelt, aufgespiesst und gefressen werden. :S B) :laugh:

also ich weiß nicht, wie und wo du in Namibia unterwegs bist oder warst. Namibia ist auch ein großes und weites Land, aber glaubst du nicht auch, dass es in Namibia Gegenden (ausserhalb von Etoscha) gibt, wo der Rat "Namibia ist kein gefährliches Land) nicht gilt?

An der Spitzkoppe haben wir einen Leoparden gehört und mit Fernglas gesehen, rund um den Brandberg, vor allem in der White Lady Lodge haben wir vom Haupthaus des Nächstens nicht mehr zu Fuß zum Camp zurückgehen dürfen, das hat uns unser damaliger Guide untersagt, da das Problem mit den erschrockenen Elephanten besteht. Heuer im Rhino Ugab Camp habe ich mitten im Camp neben Elephantenspuren große Löwenspuren fotographiert, in Purros kommen regelmäßig Elephanten durch's Camp, etc. In der Palmwag Area auf der Campsite 2 haben wir unser Frühstück recht schnell beendet, als wir sehr nahes Löwengebrüll gehört haben.

Wer sich immer nur in irgendwelchen Lodges aufhält oder im Süden bei Sossusvlei o.Ä., oder auf Farmen und sich dort nur 100 Meter vom Farmhaus wegbewegt, dem mag sich ein ganz anderer Eindruck auftun, aber ich kann dir definitiv sagen, dass es in Namibia nicht überall lustig flockig locker ist, sich mitten in der Nacht weit vom Zelt wegzubewegen...

Und nachdem das hier ein Forum ist, in dem sich auch "unbedarfte" Ersttäter tummeln, sollte man dieses Thema nicht so ins lächerliche ziehen, wie du das tust.

lg
Wolfgang
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07 Mai 2015 19:49 #384286
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  • _Matthias_ am 07 Mai 2015 19:49
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Fredi1 schrieb:
Es ist witzig, wie viele Leute in den afrikanischen Busch gehen
und denken sie wären in Europa.

Grüsse Fredi
Das denkt doch keiner, jeder weiß, dass man in Europa viel mehr aufpassen muss, da es hier wesentlich mehr tötliche Unglücke gibt als im Bush.

Ok, vielleicht war Etosha etwas zu einschränkend, aber in großen Teilen Namibias gibts kein gefährliches Großwild oder Raubtiere die Menschen - außer vielleicht in Extremsituationen - angreifen würden. Am gefährlichsten ist da wahrscheinlich der Leopard, die dürften aber aufgrund des Jagddrucks ziemlich scheu sein. Schlangen und Skorpione fallen normalerweise keine Menschen an, wenn man nicht drauftritt. In Gebieten mit viel Großwild wird nachts eh keiner rumlaufen.

Natürlich war die Aussage von Tadis zu pauschal, aber in relativ vielen Gebieten in Namibia ist die Wahrscheinlichkeit über ein gefährliches Tier zu stolpern doch recht gering.
WoMa schrieb:
Die Natur an sich ist gefährlich - nur in Deutschland hat man sie weitestgehend gezähmt und dem Menschen seine Überlebensinstinkte abgewöhnt.
Ich würde eher sagen, die Natur wird als gefährlicher empfunden als sie wirklich ist, weil wir sie abgeschafft und durch eine Kulturlandschaft ersetzt haben. Es ist überall gefährlich wenn man zu unbesorgt ist, egal ob Busch oder Stadt. Die Natur nur als Bedrohung sehen tun meistens nicht die, die in ihr Leben, sondern die Kurzzeitbesucher mit Vollkaskomentalität zuhause. Gerade in Afrika arrangiert man sich - zum Glück - vielerorts mit der Natur anstatt alles was auch nur annähernd nach Bedrohung aussieht einfach auszurotten, wie es so "schöne" deutsche Tradition ist. Die Natur erfordert allerding Eigenverantwortung und Mitdenken, abschätzen und situationsgerecht Verhalten. Die Aussage nachts das Zelt zu verlassen ist immer Leichtsinn ist genauso falsch wie nachts rumzulaufen egal wo man ist.
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07 Mai 2015 19:58 #384287
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Erika schrieb:
Ui, ich wusste gar nicht, dass Namibia so gefährlich ist. :ohmy:
... da kannst Du mal sehen - auch Du kannst hier noch was lernen. ;-)
Das erklärt natürlich auch die schwache Besiedlung des Landes, wenn da so viele Leute von gefährlichen Tieren gestochen, gebissen, zertrampelt, aufgespiesst und gefressen werden. :S B) :laugh:
... versuche es mal andersrum zu sehen.
Weil Namibia so dünn besiedelt ist, gibt es Regionen, in denen potentiell gefährliche Tiere vorkommen. Die leben auch in anderen Ländern nicht gerade in den Vororten der Millionenstädte, sondern lieber da, wo es dünner besiedelt ist und sich die meist scheuen Beutetiere zurückziehen können. Die flüchten nämlich nicht nur vor Raubkatzen, sondern auch vor Menschen und haben keine Lust auf Dauerstress.

Als ich vor Jahren nördlich von Etosha auf Pisten in Richtung Kaokoveld radelte, sagte mir ein Ovambo in einer kleinen Siedlung, ich solle aufpassen. Tagsüber sei es ok, aber in der Dämmerung und bei Dunkelheit solle ich nicht mehr draußen sein. In der Vorwoche sei ein Einheimischer in der Nähe der Siedlung von einem Löwen getötet worden.
Und der Ovambo war keiner von den Scherzbolden, die einem manchmal Angst machen wollen.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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07 Mai 2015 20:04 #384289
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_Matthias_ schrieb:
Die Aussage nachts das Zelt zu verlassen ist immer Leichtsinn ist genauso falsch wie nachts rumzulaufen egal wo man ist.
... das ist sicher richtig.
Das Problem für einen europäischen Touristen ist allerdings, die konkrete Situation korrekt einschätzen zu können.

Gruß
Wolfgang
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07 Mai 2015 20:06 #384290
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_Matthias_ schrieb:
Fredi1 schrieb:
Es ist witzig, wie viele Leute in den afrikanischen Busch gehen
und denken sie wären in Europa.

Grüsse Fredi
Das denkt doch keiner, jeder weiß, dass man in Europa viel mehr aufpassen muss, da es hier wesentlich mehr tötliche Unglücke gibt als im Bush.
Das find ich jetzt schon interessant...tödliche Unglücke in welchem Zusammenhang?

_Matthias_ schrieb:
Die Natur nur als Bedrohung sehen tun meistens nicht die, die in ihr Leben, sondern die Kurzzeitbesucher mit Vollkaskomentalität zuhause.
Jetzt weiss ich, wo das Missverständnis liegt. Ich sage, die Natur ist gefährlich, aber nicht, dass ich sie als Bedrohung empfinde. Nur, weil etwas gefährlich ist, muss es nicht automatisch in jeder Situation eine Bedrohung darstellen. Autoverkehr ist auch gefährlich - aber wenn man weiss, wie man sich in ihm bewegen muss, stellt er nicht eine Bedrohung per se dar. Genauso ist es mit der Natur, mit dem Busch. Und ich stimme dir bei dieser Aussage absolut zu:_Matthias_ schrieb:
Die Natur erfordert allerding Eigenverantwortung und Mitdenken, abschätzen und situationsgerecht Verhalten. Die Aussage nachts das Zelt zu verlassen ist immer Leichtsinn ist genauso falsch wie nachts rumzulaufen egal wo man ist.
Warum ist diese Aussage falsch? Weil jeder einen anderen Erfahrungshorizont hat. Jemand, der schon dutzende Male in Afrika unterwegs war (wie Erika) schätzt die Gefahr, die von der Natur in Namibia ausgeht als sehr, sehr gering ein. So jemand weiss allerdings auch, was er sich wann und wo zutrauen kann (wobei es auch so etwas wie falsche Sicherheit gibt). Einem Newbie geht es da ganz anders, und ich finde Vorsicht in dem Falle auch gesünder.
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