THEMA: Malariaprophylaxe (mal wieder)
01 Jun 2008 15:07 #69068
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  • BikeAfrica am 01 Jun 2008 15:07
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Hallo Jörg
Jorgos schrieb:
Nach meinen Recherchen können ja alle mehr oder weniger Nebenwirkungen haben. Ein Bekannter der mitreist meinte, er habe sich mal nen ganzen Urlaub versaut, weil er nicht gut auf das Mittel reagiert hat.
natürlich weiß man vorher nicht, wie man auf die Medikamente reagiert und wenn man Nebenwirkungen verspürt, ist das evtl. unangenehm. Man kann mögliche Nebenwirkungen jedoch reduzieren, wenn man die Medikamente abends nimmt. Durch den nächtlichen Schlaf spürt man leichtes Unwohlsein u.U. gar nicht, während es bei einer Einnahme während des Tages und bei hohen Temperaturen verstärkt spürbar ist.
Er nimmt ein Mittel mit, das er nehmen will, wenn er erste Anzeichen der Malaria-Grippe an sich merkt.
... wenn man Anzeichen feststellt, die eine Malaria vermuten lassen, dann sollte man zum Arzt gehen, wenn einer in den nächsten 24-48 Stunden verfügbar ist. Es ist Quatsch, auf Verdacht Malariatabletten einzunehmen und vielleicht Dengue (oder Anderes) zu haben. Ein Laie wird das auch nicht unterscheiden können.
Malariatabletten werden im Falle einer Erkrankung ganz anders dosiert als zur Prophylaxe. Diese Dosierung sollte man auch nicht einfach so auf Verdacht verwenden, wenn man ansonsten wegen der Nebenwirkungen das Zeugs scheut.
Irgendwie ist das ganze Thema Malaria ziemlich schwierig ...
... ja, das ist es. Und jede Stunde sterben über 100 Kinder und ein paar Erwachsene daran ...

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
Letzte Änderung: 01 Jun 2008 15:09 von BikeAfrica.
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01 Jun 2008 15:11 #69070
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  • La Leona am 01 Jun 2008 15:11
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Jorgos schrieb:
Hi
Ein Bekannter der mitreist meinte, er habe sich mal nen ganzen Urlaub versaut, weil er nicht gut auf das Mittel reagiert hat. Er nimmt ein Mittel mit, das er nehmen will, wenn er erste Anzeichen der Malaria-Grippe an sich merkt.
Irgendwie ist das ganze Thema Malaria ziemlich schwierig ...
Danke für eure Geduld ;-)
Jörg

Wenn wir keine Ärzte sind dann dürfen wir anderen keine Medikamente empfehlen. Und weil wir eben keine Ärzte sind würde es uns auch sehr schwerfallen eine grippenartige Erkáltung mit Gliederschmerzen und Kopfweh von einem MAlariaschub zu unterscheiden. Sogar ausgebildete Ärzte benötigen dazu ein Blutbild.



Mein einziger Rat ist derjenige: Je nach Gebiet kommen verschiedene Prophylaxen zum Einsatz, dein Tropenzarzt kann dich informieren. Da einige Prophylaxen recht oft mit Nebenwirkungen verbunden sind, sollten sie mit ausreichend Zeitraum vor der Reise, daheim, getestet werden, damit noch genügend Zeit vorhanden ist um auf ein anderes Produkt umzusteigen.


gruss leona
Gruss Leona
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02 Jun 2008 11:27 #69132
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La Leona schrieb:
Mein einziger Rat ist derjenige: Je nach Gebiet kommen verschiedene Prophylaxen zum Einsatz, dein Tropenzarzt kann dich informieren. Da einige Prophylaxen recht oft mit Nebenwirkungen verbunden sind, sollten sie mit ausreichend Zeitraum vor der Reise, daheim, getestet werden, damit noch genügend Zeit vorhanden ist um auf ein anderes Produkt umzusteigen.


gruss leona

Ich wage zu bezweifeln, dass es sinnvoll ist, das Versuchskaninchen in eigener Sache zu spielen. Das ist doch keine Weinprobe.
Viele Grüße, Kanzler
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02 Jun 2008 11:40 #69135
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Na, Leona meinte das mit Sicherheit anders. Mein Arzt hat mir auch empfohlen Lariam unter seiner Aufsicht schon vor dem Urlaub auszuprobieren. Die Nebenwirkungen sind ja nicht ohne und jeder reagiert anders. Wenn ich das schon hier nicht vertrage, nehme ich doch lieber direkt ein anderes Mittel mit in den Urlaub! Der Vergleich mit der Weinprobe hinkt also etwas- außer du trinkst gern mal mit deinem Arzt :laugh:

Grüße
Kelele
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02 Jun 2008 13:08 #69144
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Lariam besonders, aber auch die anderen Prophylaxe-Medikamente, sind ja nun alles andere als Hustensaft. Das sind echte chemische Hämmer. Das ist auch der Grund, warum meine Familie und ich das Zeug nicht verwenden - wenigstens nicht als Prophylaxe. Wenn sich jemand dafür entscheidet ist das natürlich seine Entscheidung. Wenn ich mich einer solchen Belastung unterziehe würde, dann aber ganz sicher nicht auch noch länger als unbedingt notwendig und schon gar nicht vor dem Urlaub auf Probe. Über die Kompetenz eines Arztes, der solches empfiehlt, würde ich nachdenken.
Viele Grüße, Kanzler
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02 Jun 2008 13:36 #69147
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  • La Leona am 01 Jun 2008 15:11
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Kelele hat mich richtig verstanden.

Jeder Afrikareisende hat eine persönliche Krankengeschichte. Sein Vertrauensarzt muss deshalb abschätzen welche Prophylaxen er seinem Patient empfehlen kann, im besten Fall und wúnschenswertesten in Zusammenarbeit mit einem Tropenarzt.

Patienten haben Gewohnheiten, welche ebenfalls mit in Betracht gezogen werden müssen. Es gibt Leute die ziehen es vor nur eine Tablette pro Woche schlucken zu müssen und erst noch erheblich weniger dafür zu bezahlen. Da dieses Produkt (lariam) jedoch erheblich hóhere Nebenwirkungen aufweist, empfehlen viele Ärzte heutzutage die Einnahme schon 2-3 Wochen vor der Reise nicht erst 1 Woche vorher, denn schon nach der ersten Tablette treten die Nebenwirkungen auf - oder eben nicht. Wenn man dann schlussendlich die Behandlung zwei Wochen lánger als effektiv notwenig war, gemacht hat, ist unwesentlich. Die Belastung für den Körper ist eh schon da.

Da ich keine Ärztin bin kann ich auch niemandem empfehlen das beinahe nebenwirkungsfreie aber sauteure Malarone zu empfehlen, denn es ist auf spezifische Typen Malaria abgestimmt und soll daher nicht einfach planlos überall verwendet werden, ansonsten die div. Erreger zu rasch auf breiter Ebene resistent werden.

gruss leona
Gruss Leona
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