Hier ist ja oft von „Little Five“ die Rede. Wie weiß man eigentlich, wo man was zum richtigen Zeitpunkt, antreffen kann?
Ansonsten denke ich auch, dass beim „wild life Filmen“ viel mit Hilfsmitteln gearbeitet wird, alleine schon beim Kreieren einer „Handlung“. Bei Vögeln, Kleintieren, Reptilien usw. ist es für Viele wohl auch zu aufwendig bis unmöglich in der heute gebotenen Qualität (sogar mit perfekter Beleuchtung im Bau oder Nest oder nächtens) in freier Wildbahn zu drehen. Da gibt es billigere Methoden, NG udgl. vielleicht mal ausgenommen, die das volle technische Programm und Budget aufbieten können oder bezahlen… oder auch trotzdem ins Terrarium ausweichen.
Es gefällt mir trotzdem, weil ich was sehe, was ich sonst nicht sehen könnte. Man sollte es aber vielleicht transparenter machen.
Die Zeiten sind nämlich vorbei, als Hobbyfilmer mit Super8 oder (sensationell!) 16 mm (SW versteht sich) und vergleichsweise kurzer Linse ihr Leben riskiert haben um WILDtieren so „richtig“ nahe zu kommen.
Methode 1: Tiere nehmen Menschen nur durch Bewegung und Detail wahr. Wenn sie das nicht sehen, können sie auch den Geruch nicht einordnen. Also baut man einen Rahmen aus ein paar Stöcken, überzieht diesen mit Leinwand, macht Löcher für Augen und Objektiv, steigt hinein und nähert sich, für einen wandernden Termitenhügel gehalten, in Trippelschritten und mit Pausen bei nervösen Reaktionen an Elefanten oder Nashorn oder.. auf +-10 Meter an. So konnte man auch die Hautrunzeln und Auge filmen…. und musste nur noch abwarten, wie die Darsteller mit dem Laufgeräusch der Kamera umgehen…..
Methode 2 schließt an 1 an: Die Wahrnehmung der menschlichen Silhouette kann man auch dadurch verhindern, indem sich der Mensch am Boden kriechend annähert. So kam man zu den Nahaufnahmen, die die Linse nicht hergab …. Auch von Löwen am Riss, wenn man die Nerven für so was hat und zu neugierige Löwen mit Klopapierrollen bewirft.
Finanziell und Ruhm brachten ihnen die Vorführungen im privaten Kreis, Schul – oder Gemeindesaal, oder sogar Nebenprogramm im Kino udgl. nicht, sondern nur Kostenbeiträge für das nächste Abenteuer. Wen interessierte das schon*)? Aber sie machten es sowieso für’s persönliche Erleben.
Die modernen Filmer haben es leichter.
*) die hunderte Stunden Filmmaterial des Disneystudios wurden ursprünglich als Studien für die Zeichenfilme angefertigt, weil man mit den Bewegungsabläufen unzufrieden war. Erst später wurde dieses Filmmaterial auch vermarktet und Kassenschlager.