THEMA: Voortrekker erschossen
03 Jul 2019 17:25 #560756
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  • michi1111 am 03 Jul 2019 17:25
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Hallo,

also die Geschichte stinkt zum Himmel, das rieche ich bis hier her :sick:

Ich weiß nicht, wie es Euch geht - aber ich für meinen Teil würde Herrn Grobler gern unterstützen und meinen bescheidenen Teil beitragen. Mir ist klar, man wird diese Sauereien nicht beenden können, dafür ist zu viel Macht auf der Gegenseite...aber nur zugucken und nichts tun, ist auch doof.

Aber so eine Auslandsüberweisung ist doch wieder die unglücklichste Variante, oder?? Weiß da jemand einen besseren Weg? Kann ich mich an jemanden "ranhängen", der auch etwas geben will und/oder ein deutsches und namibisches Konto hat oder etwas ähnliches?? Bitte?

Traurige Grüße,
Michi :(

Ich verweise auf meine Signatur...
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Letzte Änderung: 03 Jul 2019 17:40 von michi1111.
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03 Jul 2019 19:47 #560760
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Hallo in die Runde,

Ich lehne mich mal wieder aus dem Fenster und bin mir bewusst dass ich jetzt vielleicht auch wieder beschimpft werde...aber irgendwie kann ich hier diese Panikmache einfach nicht nachvollziehen!

Es wurde also ein alter Elefant in Namibia geschossen, der über 50 Jahre alt war und seine Blütezeit für die Arterhaltung wohl schon hinter sich gebracht hat.

Wie viele vielleicht wissen, haben Elefanten mehrfach einen Zahnwechsel und wenn das letzte Paar Backenzähne aufgebraucht ist, dann verhungert der Elefant!

Die Abnutzung der Zähne ist abhängig von dem Lebensraum und natürlich von der Nahrung. ( in sehr trockenen Gegenden wohl mehr Abnutzung)

Das verhungern kann der Elefant natürlich noch etwas hinauszögern, wenn er sich auf seinen letzten Tagen von möglichst viel leicht zu kauenden Wasserpflanzen oder ähnlichen ernährt....( die gibt es allerdings nicht so häufig in dem Lebensraum dieses speziellen Elefanten)

Namibia hat zum Thema Elefanteschutz in den letzten Jahren eine wirklich sehr positive Entwicklung gezeigt und ich finde es nicht mehr als gerechtfertigt wenn jetzt hier auch einzelne Tiere entsprechend verwertet werden!

Wie wir alle wissen, herrscht zur Zeit eine extreme Dürre und selbst wenn Brunnen gebohrt werden bedeutet dies nicht unbedingt auch gleichzeitig, daß ausreichend Futter für so große Tiere wie Elefanten vorhanden ist, eine entsprechende Anpassung des Bestandes ist somit nach meiner Ansicht sowieso richtig und langfristig sinnvoll! ( dies macht zur Zeit jeder Farmer in Namibia auch mit seinem Viehbestand, oder auch Wildtierbestand)

Wer jetzt allerdings der Meinung ist, das dieser Elefant besser in ein paar Jahren einfach verhungert wäre und somit weder für die Touristenindustrie, noch für den Abschuss dann irgendeinen Ertrag bringt, dann kann er dies natürlich gerne sein..... mir macht dies zumindest keinen Sinn!

Viele Liebe Grüße


Markus
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03 Jul 2019 20:40 #560762
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Nunja...ich habe zwar diesbezüglich nur Oberflächenwissen und bitte laienhafte Ausdrücke nicht so eng zu sehen, aber...

Indirekt hat er doch "für die Touristenindustrie (...) Ertrag gebracht" - und zwar lebenslang, indem er einfach da war und das macht, was Elefantenbullen so machen. So viel ich weiß, hat man in Ithala(?) mal junge Elefantenbullen ausgewildert, die sich auch heute noch recht rüpelhaft benehmen, da sie nie von älteren Tieren in die Schranken gewiesen wurden (ich nenne es mal so).

eine entsprechende Anpassung des Bestandes ist somit nach meiner Ansicht sowieso richtig und langfristig sinnvoll:
Kann ja durchaus sein aber wieso muss man das "Alphatier" rausschießen? Und wem gehören "Wildtiere" eigentlich? Gehören sie überhaupt irgendwem? Ist ja keine Farm, die Bestände reduzieren muss, damit's für den Rest reicht. Der Staat..naja...

...das dieser Elefant besser in ein paar Jahren einfach verhungert wäre...
...hätte man ihn immer noch an einen reichen Ami zum Abschuss verschleudern können. Wieso redet man im diesem Zusammenhang überhaupt von "Ertrag"? Und wieso der Natur keinen Lauf lassen. Andere Tiere leben von Kadavern, was ist mit denen? Gehen halt die ein, ist egal...

Es geht es hier auch um die Art und Weise, sollte es stimmen, was man so liest. Und natürlich wird der "Ertrag" sicher 1:1 weiteren Schutzmaßnahmen zufließen... :whistle:

Versöhnliche Grüße,
Michi
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Letzte Änderung: 03 Jul 2019 20:50 von michi1111.
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04 Jul 2019 06:20 #560775
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maggus schrieb:
Ich lehne mich mal wieder aus dem Fenster und bin mir bewusst dass ich jetzt vielleicht auch wieder beschimpft werde...aber irgendwie kann ich hier diese Panikmache einfach nicht nachvollziehen!
Es wurde also ein alter Elefant in Namibia geschossen, der über 50 Jahre alt war und seine Blütezeit für die Arterhaltung wohl schon hinter sich gebracht hat.

Voortrekker ist der wichtigste Breeding Bulle der Gruppe. Er stand noch voll im Saft. Als wir ihn zuletzt gesehen haben, das war im Dezember 2018, war eine Kuh wieder schwanger. In den letzten Jahren hat kein einziges Kalb überlebt. In einer solchen Lage den wichtigsten "Erzeuger" zu töten, ist imho nur als bösartig zu bezeichnen.

Weiterhin war Voortrekker für sein sanftes Wesen bekannt. Er war quasi nie aggressiv ggü Menschen in seiner Nähe und er hat den Jungbullen "die Hörner gestutzt". Ich wünsche dir nicht auf Elefantenbullen zu treffen die keine Erziehung genossen haben. Absolut unangenehme Tiere die ihr gesamtes Umfeld plagen. Sein Tod hat somit gleich zwei grosse Lücken aufgetan.
maggus schrieb:
Wie viele vielleicht wissen, haben Elefanten mehrfach einen Zahnwechsel und wenn das letzte Paar Backenzähne aufgebraucht ist, dann verhungert der Elefant!
Die Abnutzung der Zähne ist abhängig von dem Lebensraum und natürlich von der Nahrung. ( in sehr trockenen Gegenden wohl mehr Abnutzung)
Das verhungern kann der Elefant natürlich noch etwas hinauszögern, wenn er sich auf seinen letzten Tagen von möglichst viel leicht zu kauenden Wasserpflanzen oder ähnlichen ernährt....( die gibt es allerdings nicht so häufig in dem Lebensraum dieses speziellen Elefanten)

Voortrekker war kerngesund und er hatte ohne Probleme noch Lebensausssichten von 10-15 Jahren. In der Situation von verhungern zu sprechen ist absurd, sorry.
maggus schrieb:
Namibia hat zum Thema Elefanteschutz in den letzten Jahren eine wirklich sehr positive Entwicklung gezeigt und ich finde es nicht mehr als gerechtfertigt wenn jetzt hier auch einzelne Tiere entsprechend verwertet werden!

Wer jetzt allerdings der Meinung ist, das dieser Elefant besser in ein paar Jahren einfach verhungert wäre und somit weder für die Touristenindustrie, noch für den Abschuss dann irgendeinen Ertrag bringt, dann kann er dies natürlich gerne sein..... mir macht dies zumindest keinen Sinn!
Zum Thema Elefantenschutz in Namibia kann und möchte ich mich nicht äussern weil ich es nicht weiss.
Was ich weiss ist, dass das MET nicht müde wird zu betonen dass es keine Wüstenelefanten gibt und somit das Augenmerk stets auf die Gesamtpopulation aller afrikanischer Elefanten gelegt wird. Wie man an weltweiten Reaktionen immer wieder erkennen kann, sind sie die einzigen die das so sehen. Natürlich gibt es keinen wissenschaftlichen eigenen Namen für die "Wüstenelefanten" aber es gibt selbstverständlich die Eroberung eines neuen Lebensraumes mit einer evolutionären Entwicklung, wobei hier schon andere Verhaltensweisen und Bedürfnisse in Form von Anpassungen stattgefunden haben. Das MET negiert diese Dinge seit Jahren.

Im Caprivi, wo es regelmäsig Trophäenjagden gibt (Kwando Core bspw.), wird demnächst eine spannende Situation eintreten. Das MET setzt zu hohe Zahlen an. wie wir mehrfach gehört haben. Die Berufsjäger, die für die Permits an erster Stelle zahlen, bekommen zunehmend die Permits nicht los, da es zu wenige geeignete Elefanten gibt. Zuletzt soll ein Trophäenjäger 14 Tage auf der Suche gewesen sein und dann enttäuscht gefahren sein, da er keinen für sich geigneten Bullen gesehen hat (Die Berufsjäger verdienen am Abschuss - sie haben kein Touristencamp, insofern sind die Einnahmen von ca 1000 USD/Tag für Accomodation nicht deren Intention).

Was sagt uns das? Voortrekker war, als seine Zähne noch ganz waren, auch ein Tusker. Wenn man also langfristig denken würde, und ich - der Jagden absolut ablehnt - mich darauf einlasse, Jagd als Sport zuzulassen, müssten gerade Tusker lange am Leben bleiben damit sie ihre Gene weiterreichen. Es wird zwar immer behauptet dass das Blödsinn ist aber wer mal länger durch das südliche Afrika fährt, sieht ganze Herden ohne Stosszähne oder mit winzig kleinen.

Wenn ich mit Jagd auf Tusker mein Geld verdiene, muss ich doch darauf achten dass es davon genug gibt und sie möglichst lange ihre Gene weitergeben können. Das Gegenteil passiert in der Realität.
Wie gesagt: Voortrekker hatte noch gute 10-15 Jahre.

Grüsse
Seyko
Letzte Änderung: 04 Jul 2019 06:23 von Seyko.
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04 Jul 2019 07:58 #560780
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  • Logi am 04 Jul 2019 07:58
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Heute auch in der AZ:

Elefanten-Abschuss verteidigt www.az.com.na/nachri...erteidigt2019-07-03/

Das Ministerium für Umwelt und Tourismus hat gestern in einer schriftlichen Erklärung den umstrittenen Abschuss des Elefantenbullen „Voortrekker“ in der gerechtfertigt und gleichzeitig sämtliche kritischen Berichte zu diesem Thema als „ungenau, falsch und blödsinnig“ beschrieben...

LG
Logi
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04 Jul 2019 08:33 #560786
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Hi Seyko,

Es ist doch nicht so, daß das MET machen kann was es will und der Rest der Welt schaut einfach zu.

Für jedes Tier und auch für Teile davon, die auf dem Anhang des Artenschutzabkommen stehen,(hierzu gehört auch der Elefant) benötigt man für den Ex- und Import eine Cites Genehmigung.

Cites ist eine Unabhängige Organisation die bestimmte Quoten für bestimmte Tiere an bestimmte Länder vergibt.

Diese Quoten beruhen auf möglichst unabhängigen Daten über die Population einer bestimmten Art in einem bestimmten Gebiet.

Sollte Cites also Bedenken haben, dass eine Art irgendwo In Bedrängnis kommt, so wird mit Sicherheit keine Lizenz für die Import erteilt und ohne diese Lizenz sind Trophäen praktisch wertlos!

Vielleicht bin ich da zu blauäugig, aber irgendwie macht mir dieses System schon auch Sinn und ich habe da auch Vertrauen darin.

Habe mir gerade auch nochmal den Spendenaufruf durchgelesen,..., hm,..wie sage ich es am Besten..., habe aber irgendwie das Gefühl daß hier jemand eine dicke Scheibe von eventuellen Spendegelder abhaben will und die Gunst der Stunde nutzen möchte...! ( dies ist meine persönliche Meinung, ich kenne diesen Menschen nicht und es ist vielleicht falsch dann darüber zu urteilen)


Gruß Markus
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