THEMA: Raubüberfall
09 Jan 2019 17:06 #544648
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  • yanjep am 09 Jan 2019 17:06
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Das Problem wird sich durch die gefühlt unzähligen neuen Premiumunterkünfte noch verschärfen. Und die Leute sehen ja, daß Übernachtungspreise gezahlt werden, bei denen sie für den Preis einer Nacht die komplette Sippe für ein Jahr sattkriegen während sie selber in einer Blechhütte mitten im Müll hausen und für die Touris sauber machen und Eier braten dürfen (sofern denn ein Job ergattert werden konnte) . Da kann ich nachvollziehen, wenn einem "Umverteilungsgedanken" näher getreten wird.

Yanjep
Letzte Änderung: 09 Jan 2019 22:29 von yanjep.
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09 Jan 2019 21:41 #544671
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  • Ann_Ka am 09 Jan 2019 21:41
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travelNAMIBIA schrieb:
OFF TOPIC
Hi motorradsilke,
Dem 2. Teil deiner Aussage würde ich nicht zustimmen. In Asien treffen genauso reiche Touris auf arme Bewohner. Und es gibt genauso reiche und arme Einwohner.
Ich bezog meine Aussage nicht auf Touristen sondern auf die Allgemeinheit. Insgesamt ist es aber auch sicher eine Mentalitätsfrage, denn die Asiaten sind (aber auch nicht alle "Völker") insgesamt etwas "ruhiger" und "untergebener" (mit ein Grund warum ich viele klassische Reisegebiete Asiens meide, da mir die Mentalität null zusagt). Nicht richtig ist aber, dass es dort (also Asien als Pauschalbezeichnung) genauso reiche und arme Einwohner gibt.

Hallo Christian,

auch wenn Du gleich die Einschränkung "nicht alle Völker" erwähnst, so finde ich Deine Bemerkung "ruhiger" und "untergebener" zu "den Asiaten" unagebracht, denn sie verkennt den kulturellen Hintergrund und die Unterschiede, die auch in Asien zu finden sind. So wie es in diesem oder einem anderen Thread darum ging, nicht pauschal zu sagen "Afrika geht den Bach runter", so finde ich, dass man entsprechend differenziert über jeden Kontinet sprechen sollte . Durch meine berufliche Tätigkeit habe ich unter anderem sehr viel mit Asien zu tun - ohne interkulturelle Kompetenz kann Vieles schief gehen, übrigens selbst innereuropäisch. Dazukommt, dass ich selbst asiatisch-deutsche Wurzeln habe und weitere Freunde/Bekannte, die mehr als ich in 2 Kulturkreisen aufgewachsen sind. Vieles, was wir über "die Asiaten", "die Afrikaner", "die Deutschen" usw. denken oder meinen zu wissen was typisch sei, sind oft eher tradierte Clichés als profunde Einsichten in eine fremde Kultur.

Einen schönen Abend!
Letzte Änderung: 10 Jan 2019 11:21 von Ann_Ka.
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09 Jan 2019 22:36 #544675
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  • motorradsilke am 09 Jan 2019 22:36
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yanjep schrieb:
Das Problem wird sich durch die gefühlt unzähligen neuen Premiumunterkünfte noch verschärfen. Und die Leute sehen ja, daß Übernachtungspreise gezahlt werden, bei denen sie für den Preis einer Nacht die komplette Sippe für ein Jahr sattkriegen während sie selber in einer Blechhütte mitten im Müll hausen und für die Touris sauber machen und Eier braten dürfen (sofern denn ein Job ergattert werden konnte) . Da kann ich nachvollziehen, wenn einem "Umverteilungsgedanken" näher getreten wird.

Yanjep
Das sehe ich als ein großes Problem. Wir waren entsetzt, als wir erlebten, dass eine Lodge, bei der wir spontan anfragten (wir waren eigentlich mit dem Camper unterwegs, aber die Lage gefiel uns sehr gut) knapp 200 Euro für die Nacht haben wollte, und wir sahen, wie ein Mitarbeiter aus einer Blechhütte kam. Wo bleibt das Geld, was da erwirtschaftet wird?

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10 Jan 2019 07:04 #544686
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  • Markus615 am 10 Jan 2019 07:04
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motorradsilke schrieb:
Ich finde diesen Gini Koeffizienten aber in dem Zusammenhang nicht wirklich passend.

Ich denke der passt nie. Das kommt auf die Mentalität darauf an und was auch sehr wichtig ist, wie die Verteilung ist. Da hier so schöne Zahlenbeispiele "gewürfelt" wurden: Wenn einer 10.000 € im Jahr verdient und 100 andere 100€ im Jahr, dann kann der mit den 10.000 € damit leben, die anderen aber nicht…
Beim gleichen Verhältnis nur einer hat 10.000.000 € im Jahr und die 100 anderen 100.000 € im Jahr kann jeder gut leben, einer halt besonders gut, aber da werden vermutlich weniger Überfälle aufgrund der Einkommensverteilung statt finden?
motorradsilke schrieb:
Der Neid entsteht ja dadurch, dass Arme den Reichtum sehen. Und da ist es doch egal, ob das ein reicher Einheimischer oder ein reicher Touri ist.
Zumal sich die Überfälle ja zu großen Teilen gegen Touris richten.

Welches Motiv die Täter haben sei einmal dahin gestellt, ist das immer Neid oder spielen da andere Faktoren (Arbeitslosigkeit, fehlende Zukunftsaussichten, Frustration etc.) auch noch eine große Rolle?
Wen würdest Du denn überfallen? Den Touristen mit Geld oder den Nachbarn der auch nichts hat?
motorradsilke schrieb:
Ansonsten haben wir warscheinlich verschiedene Wahrnehmungen. Ich bewege mich z.B. in Windhoek eben leider nicht so wie in Berlin oder Bangkok.

In Bangkok war ich noch nicht, werfe da einmal Amman mit in den "Topf", wobei ich mich da sicherer als in Berlin gefühlt hatte... :laugh:
motorradsilke schrieb:
Wenn schon auf dem Campingplatz davor gewarnt wird, nach Einbruch der Dunkelheit ein paar hundert Meter bis zur nächsten Gaststätte zu laufen, dann ist das etwas, was ich bisher nur in afrikanischen Städten erlebt habe.

Auf welchem Campingplatz war das denn?
motorradsilke schrieb:
Würdest du denn in Namibia abends allein einen Strandspaziergang machen?

Ja in Swakopmund an der Strandpromenade schon, wobei wir eigentlich immer zu dritt oder viert vom Essen gehen zur Lodge zurück sind, was vor einem Überfall aber auch kein wirklich effizienter Schutz wäre.

Gruß Markus
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10 Jan 2019 07:24 #544688
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Markus615 schrieb:
motorradsilke schrieb:
Ich finde diesen Gini Koeffizienten aber in dem Zusammenhang nicht wirklich passend.

Ich denke der passt nie. Das kommt auf die Mentalität darauf an und was auch sehr wichtig ist, wie die Verteilung ist. Da hier so schöne Zahlenbeispiele "gewürfelt" wurden: Wenn einer 10.000 € im Jahr verdient und 100 andere 100€ im Jahr, dann kann der mit den 10.000 € damit leben, die anderen aber nicht…
Beim gleichen Verhältnis nur einer hat 10.000.000 € im Jahr und die 100 anderen 100.000 € im Jahr kann jeder gut leben, einer halt besonders gut, aber da werden vermutlich weniger Überfälle aufgrund der Einkommensverteilung statt finden?
motorradsilke schrieb:
Der Neid entsteht ja dadurch, dass Arme den Reichtum sehen. Und da ist es doch egal, ob das ein reicher Einheimischer oder ein reicher Touri ist.
Zumal sich die Überfälle ja zu großen Teilen gegen Touris richten.

Welches Motiv die Täter haben sei einmal dahin gestellt, ist das immer Neid oder spielen da andere Faktoren (Arbeitslosigkeit, fehlende Zukunftsaussichten, Frustration etc.) auch noch eine große Rolle?
Wen würdest Du denn überfallen? Den Touristen mit Geld oder den Nachbarn der auch nichts hat?
motorradsilke schrieb:
Ansonsten haben wir warscheinlich verschiedene Wahrnehmungen. Ich bewege mich z.B. in Windhoek eben leider nicht so wie in Berlin oder Bangkok.

In Bangkok war ich noch nicht, werfe da einmal Amman mit in den "Topf", wobei ich mich da sicherer als in Berlin gefühlt hatte... :laugh:
motorradsilke schrieb:
Wenn schon auf dem Campingplatz davor gewarnt wird, nach Einbruch der Dunkelheit ein paar hundert Meter bis zur nächsten Gaststätte zu laufen, dann ist das etwas, was ich bisher nur in afrikanischen Städten erlebt habe.

Auf welchem Campingplatz war das denn?
motorradsilke schrieb:
Würdest du denn in Namibia abends allein einen Strandspaziergang machen?

Ja in Swakopmund an der Strandpromenade schon, wobei wir eigentlich immer zu dritt oder viert vom Essen gehen zur Lodge zurück sind, was vor einem Überfall aber auch kein wirklich effizienter Schutz wäre.

Gruß Markus
Ich würde Niemanden überfallen, weder den Nachbarn noch den Touri. Ich würde mir Gedanken machen, wie ich Geld verdienen kann.

Das ist auf dem Urban Camp in Windhoek. Da hängen an jeder Campsite die Warnungen, nicht im Dunkeln durch die Straßen zu laufen.

Ich meinte so richtige Strandspaziergänge. Gut, das trifft in Nambia nicht so zu, weil es die Infrastruktur nicht gibt. In Asien ist es überall üblich, da gibt es oft viele Restaurants am Strand, da kann man schön spazieren, sich irgendwo draußen hinsetzen.
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10 Jan 2019 07:46 #544691
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  • travelNAMIBIA am 10 Jan 2019 07:46
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OFF TOPIC
Hallo Ann_Ka,
"ruhiger" und "untergebener" zu "den Asiaten" unagebracht, denn sie verkennt den kulturellen Hintergrund und die Unterschiede, die auch in Asien zu finden sind. So wie es in diesem oder einem anderen Thread darum ging, nicht pauschal zu sagen "Afrika geht den Bach runter", so finde ich, dass man entsprechend differenziert über jeden Kontinet sprechen sollte . Durch meine berufliche Tätigkeit habe ich unter anderem sehr viel mit Asien zu tun - ohne interkulturelle Kompetenz kann vieles schief gehen, überigens selbst innereuropäisch. Dazukommt, dass ich selbst asiatisch-deutsche Wurzeln habe und weitere Freunde/Bekannte, die mehr als ich in 2 Kulturkreisen aufgewachsen sind. Vieles, was wir über "die Asiaten", "die Afrianer", "die Deutschen" usw. denken oder meinen zu wissen was typisch sei, sind oft eher tradierte Clichés als profunde Einsichten in eine fremde Kultur.
klar, ich habe pauschalisiert und hätte die Einschränkung Südostasien vielleicht noch machen sollen. Da wir auch Afrika, Europa etc pauschalisieren, wollte ich da nicht ins Detail gehen. Ich bin übrigens beruflich seit 20 Jahren in Asien (v.a. Osten und Südosten) tätig und habe eine Schwägerin aus Ostasien. Das nur zum Hintergrund. Ich persönlich kann mich eben mit der Kultur und dem Verhalten (pauschalisiert) was in Südostasien vorherrscht nicht identifizieren. Wie Du aber richtig schreibst, gibt es kulturelle Unterschiede, v.a. zu "Afrika". Und da habe ich generell die Südostasiaten als deutlich ruhiger und zurückhaltender kennengelernt. Ich spiele da z.B. auch auf so etwas an: www.manager-magazin....iere/a-563863-4.html

Aber nun schweifen wir doch sehr ab ;-)

Viele Grüße
Christian
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