Lieber Drechselschorch
Drechselschorsch schrieb:
Liebe Beate,
nur zur Kenntnissnahme:
Asylbewerber,Geduldete und Flüchtlinge machen etwa 2% unserer Bevölkerung aus, sind aber zu 8,5% an Straftaten beteiligt.
Siehe Kriminalstatistik.
Gruß Georg
Nur zur Kenntnisnahme: Diese (und ähnliche) Statistiken hören sich wahr an ... und stimmen zahlenmäßig auch.
Die Aussage "2% sind an 8.5% der Straftaten beteiligt" heißt aber eben
NICHT, dass diese 2% mehr als durchschnittlich straffällig sind.
Es kann so sein, aber auch genau umgekehrt, dass diese Gruppe sogar weniger straffällig ist. (Rein mathematisch meine ich das ... ich weiß es selbst nicht.)
Was ich aber weiß: Ohne die Zusatzinformation, welche Alters- und Sozialstruktur vorliegt, vergleicht man Äpfel mit Birnen.
Zur Verdeutlichung, und warum das wichtig ist: Der Anteil der 14-21-Jährigen ist ca. 5% in Deutschland (Statistik von 2009), die sind aber für 22,8% der Straftaten verantwortlich. (sic ... auch ein Faktor 4).
Noch krasser wird es, wenn man nur auf die männlichen 14-21-Jährigen abstellt. Da gibt es nur indirekte Statistiken (Berechnung aus der Geschlechtsstruktur) ... und da kommt man dann darauf, dass männliche 14-21-Jährige ca. 2,5% der Bevölkerung sind, aber für ca. 20% der Straftaten verantwortlich sind.
(Woraus man dann schließen könnte, dass "Asylbewerber,Geduldete und Flüchtlinge" sogar
unterdurchschnittlich straffällig sind.)
Manche - auch in vielen Zeitungen - verbreiteten "Statistiken" haben dann den gleichen Wert wie die - beweisbar korrekte (!) - Statistik, dass ca. 50% aller Verheirateten männlich sind. Nur diesen mathematisch richtigen Unsinn merkt natürlich jeder.
Ähnliche Statistiken gibt es für Sozialstruktur: je ärmer, desto häufiger ist die Straffälligkeit.
Warum schreibe ich all das?
Weil ich aus deinem Beitrag schließe, dass du dieser Statistik glaubst, dass nämlich "Asylbewerber,Geduldete und Flüchtlinge" überdurchschnittlich straffällig sind.
Dafür gibt es aber keinen Beweis, jedenfalls behauptet dass weder das BKA, noch das Bundesinnenministerium.
Und ich dagegen halten möchte, dass die meisten Statistiken zu diesem Thema in die eine oder andere Richtung ("von interessierter Seite") gefärbt sind - mal so rum, mal so rum.
Die Wirklichkeit ist sehr viel differenzierter als 2 grobe Prozentzahlen.
Ich empfehle dazu den wirklich erhellenden
Bericht der Bundeszentrale für politische Bildung.