THEMA: Ovaherero und Nama verklagen D erneut in den USA
17 Mär 2017 07:20 #467862
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  • travelNAMIBIA am 17 Mär 2017 07:20
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Moin,

vielleicht springt die Regierung sich mit auf...
"Die Regierung Namibias erwägt, Deutschland wegen Völkermordes während der Kolonialzeit vor dem Internationalen Gerichtshof auf Reparationen in
Milliardenhöhe zu verklagen. Laut Namibian geht aus Dokumenten hervor, dass
Namibia mehr als 30 Milliarden US-Dollar fordern will - das wären mehr als
400 Milliarden Namibia Dollar. Anwälte aus England und Namibia seien dabei,
die Klage zu formulieren. Darin sei von Tötung, Sklavenarbeit, sexuellem
Missbrauch, Menschenhandel, Landnahme und Aberkennung des Rechtes zur
Selbstbestimmung die Rede. Die Opferverbände der Herero und Nama, die eine Klage in den USA anstrengen, habe man aufgerufen, sich mit der Regierung
zusammen zu tun. Generalstaatsanwalt Sacky Shanghala sagte laut Namibian, die Regierung setze noch immer auf den Dialog mit Deutschland. Allerdings wolle man sich nicht vorwerfen lassen, nicht alles
getan zu haben, was man habe tun können." (Hitradio Namibia, 17.3.2017)

Viele Grüße
Christian
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17 Mär 2017 09:26 #467878
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  • Sanne am 17 Mär 2017 09:26
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Hallo Christian,

vielen Dank für die Infos. Könntest Du vielleicht auch noch die Originalquelle verlinken?

Viele Grüße
Sanne
"Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen." Victor Hugo
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17 Mär 2017 09:33 #467880
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  • Guido. am 17 Mär 2017 09:33
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Hallo,

hier der ganze Artikel:
www.namibian.com.na/...s-U-turn-on-genocide

Spaßige Summe. Je nach Quelle gibt es heute noch 80.000 bis 250.000 Herero in Namibia. Bei 30 Milliarden USD Entschädigung bekäme also jeder Einzelne umgerechnet rechnerisch 100.000 bis 300.000 EUR Entschädigung - für etwas, was Menschen 3-4 Generationen zuvor betroffen hat. Als wenn die Herero ohne die Auswirkungen der deutschen Kolonialzeit auch nur ansatzweise so viel Vermögen angehäuft hätten und deswegen so hoch entschädigt werden müssen. Zum Vergleich: das Durchnitts(netto)vermögen eines Deutschen liegt bei 83.000 EUR (und das schließt die massive Verzerrung nach oben durch wenige ultrareiche Milliardäre ein; Stand 2014).

Wie schon mehrfach geschrieben, sehe ich die konkrete Gefahr woanders. Einige Hereroführer pflegen eine sehr aggressive Rhetorik gegen Deutschland und Deutsche. Man werde die Deutschen besiegen. Man sei bereit, sich das einem zustehende Land einfach zu nehmen. Usw. Dieses Aufstacheln hat üblicherweise irgendwann Folgen. Sollte sich das in mehrfachen Übergriffen gegen deutsche Touristen oder deutschstämmige Farmer entladen, wird das den Tourismus stark schädigen. Halt genau das was Namibia in seiner aktuellen Wirtschafts- und Liquiditätskrise braucht....

Beste Grüße

Guido
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17 Mär 2017 15:33 #467911
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  • Ticktack am 17 Mär 2017 15:33
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Dann sollte Deutschland auch gleich mal die Hilfen und Zahlungen an Namibia einstellen.
Außerdem könnten die San eigentlich auch gleich mal die Hereros wegen der gleichen Delikte verklagen.....
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17 Mär 2017 16:53 #467921
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  • Guido. am 17 Mär 2017 09:33
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Hallo,
A-Wolf schrieb:
Ich dachte Namibia will den Internationalen Gerichtshof nicht mehr anerkennen.
Beim Austritt geht es um den Internationalen Strafgerichtshof. Der sitzt wie der internationale Gerichtshof auch in Den Haag und das wird auch in den Medien manchmal vermixt. Sind aber 2 verschiedene Gerichte.

Ansonsten bleibt abzuwarten, welche Strategie die namibische Regierung da wirklich verfolgt. Es wurde spekuliert, dass die namibische Regierung so ihre Finanzprobleme lösen will, aber das dürfte Unsinn sein. 30 Mrd. USD entsprechen zwar dem dreifachen Bruttoinlandsprodukt von Namibia und wären somit extrem lukrativ. Aber wenn überhaupt würde erst in Jahren Geld fließen.

Vielleicht glaubt man irrtümlich, dass eine Klage ein geeignetes Druckmittel in den aktuellen Genozid-Verhandlungen mit Deutschland ist? Vielleicht ist es auch eine innenpolitische Finte, um die Hereros und deren eigene Klagen auszumanövrieren?

Namibia hat in den letzten Jahren viel Fördergeld aus den USA bekommen. Das dürfte unter Trump ("America first") ziemlich sicher entfallen. Wenn aufgrund so einer Klage auch noch Deutschland/EU die Förderung zurückfahren würde, dann dürfte das Namibia schon etwas weh tun. Aber wir werden sehen.

Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 17 Mär 2017 16:54 von Guido..
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20 Mär 2017 12:11 #468296
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  • Guido. am 17 Mär 2017 09:33
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Hallo,

Namibia hat schon mal 36 Mio. NAD für Rechtsanwälte ausgeben - unter anderem für eine namibische Anwältin, die mittlerweile in London lebt und bei der nicht erkennbar ist, warum sie für derartig große Fälle rund um Völkerrecht in irgendeiner Weise qualifiziert wäre.
www.namibian.com.na/...-genocide-legal-bill

Der namibische Generalstaatsanwalt erklärt die hohen Kosten damit, dass man eine Rechnung in britischen Pfund bekommt und das das wegen dem Wechselkurs dann so viel ist. Wie dumm, dass das Gegenteil wahr ist. Dank Brexit hat das britische Pfund massiv verloren und Rechnungen in GBP innerhalb eines Jahres um 27% verbilligt.

Beste Grüße

Guido
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