Hier eine Ergänzung:
Vor einem halben Jahr eröffnete das
Living Museum der Ovahimba im Kaokoveld.
www.namibia-forum.ch....html?start=6#454672
Gern nehme ich das zum Anlass, mich zu wiederholen: Wenn ihr etwas von der Kultur der Ethnien erleben und lernen wollt: Geht in die Living Museum!
Neben der wichtigen Funktion des Erhaltes der historischen Grundlagen der eigenen Kultur geben sie der jeweiligen Gemeinschaft die Gelegenheit Geld zu verdienen.
Diese Museumsdörfer schützen die privaten Bereiche der Himba und decken einen touristischen Bedarf mit dem das Land ja auch wirbt. Man stelle sich nur vor, Touristen-Busladungen würden sich in Zukunft an kleinsten Hüttenansammlungen in abgelegenen Teilen des Kaokoveldes ergießen...
Die Menschen arbeiten in den Living Museum zum Geld verdienen und zur Darstellung ihrer Kultur und zum fotografiert-werden. Ganz einfach, - machen wir in unserem Museumsdorf hier in Deutschland genauso (allerdings ehrenamtlich). Und wir sind auf tausenden von Handys und Fotos abgebildet. Das gleiche Prinzip. Und beide Seiten sind zufrieden, die Touristen und die Museumsdörfler.
Die Vorstellung der/des schönen und glücklichen Wilden ist naiv, wir alle lassen uns allerdings gern damit füttern.
Ganz und gar nicht können wir der Vorstellung folgen, die von manchen Namibiern vertreten wird: Sie sind der festen Überzeugung, nur wenn die Himba weiter traditionell und wie bisher, unter gemäßer 'Betreuung' in einer Hierarchie leben, seien sie glücklich und geschützt. Wir haben schon Abende darüber diskutiert. Das sind verschiedene Lebenswelten.
Gern wird das Argument des letztlich unglücklichen „Naturkindes“, Verwahrlosung und Alkoholismus angeführt. Dazu bedarf es zwar keiner Bildung
, allerdings ist es tatsächlich ein kritischer Moment, wenn sich ein Anspruchsdenken breit macht, dass Bildung eine Berechtigung zu besserem Leben innewohnt und nicht eine Option dafür ist und ein Wert an sich.
Aber diese Fehlhaltung ist auf der ganzen Welt ein Problem, dass sich verdrehte Ansprüche im Hirn festsetzen oder Dummköpfe sich für das schnelle Geld prostituieren. Dagegen ist kein Kraut gewachsen.
Wäre das behandelbar, wäre die Menschheit einen großen Schritt weiter.
Diese Living Museum sind ein großer Schritt in die richtige Richtung, denn durch das verdiente Geld wird auch eine bessere Bildungssituation geschaffen, mehr Bewusstsein für die Gesundheits- und Hygieneversorgung und letztlich auch für das Hinterfragen alter Traditionen, wie das Zähne-ausschlagen bei Mädchen und anderer Gräuel.
Gruß lilytrotter