THEMA: Unser Reisebericht - mal \"anders\"...
04 Jul 2007 18:33 #41558
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  • voortrekker am 04 Jul 2007 18:33
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Es geht weiter:

3. Bewertung:
Betesda Camp (ca. 40 km von Sesriem entfernt)


Wir fahren in Richtung Mariental und Maltahöhe auf der C19 in Richtung Sesriem. Ab Maltahöhe wird die Teerstraße zur Schotterpiste. Anfänglich noch ganz passabler Zustand - was auch gut zum Eingewöhnen ist - später wirds etwas schlechter. Von einem Besuch des Schloss Duwisib (wird z.B. bei Iwanowski als Besuchstipp genannt) sehen wir ab. Nach Information einiger Einheimischer soll das Schloss schon bessere Tage gesehen haben - und der \"Umweg\" schreckt uns auch etwas ab. Nach Maltahöhe fahren wir über die C14 in Richtung Solitaire. Absolute Vorsicht gilt beim Tanken!! Die C14 bietet vor Solitaire keinen Tankstopp mehr an. Iwanowski druckt zwar bei Büllsport eine Tankstelle ab - diese gibt es in der Form aber nicht! Die einzige Tankmöglichkeit dieser Ecke bietet sich in Sesriem/ Eingang Sossusvlei. Also in Maltahöhe oder Mariental Tank befüllen, ist wichtig! Auf Höhe Büllsport biegen wir in die Schotterpad D854 ein. Der Zustand war für einen Normal-PKW hier stellenweise mehr als grenzwertig. Viele Flussbetten und viele Steinhaufen stellen gewisse fahrerische Anforderungen. Auf halber Strecke passierts dann: wir haben einen Reifenplatzer (hinten rechts). Einen großen Stein nicht richtig gesehen und schon ist die Seitenwand des Reifens ca. 5 cm aufgeschlitzt. Dieser Reifen ist nicht mehr zu retten. Wir wechseln das Rad und fahren vorsichtig weiter zum Betesda Camp. Dort sind wir 2 Tage lang die einzigen Gäste. Was aber nicht weiter schlimm ist, denn man ist auch für 2 Personen sehr bemüht. Der nette Mann an der Reception (William) hilft uns bei der Reifenpanne gern weiter und telefoniert mit dem einzigen Reifenhändler im Umfeld. Dieser hat nur einen gebrauchten Reifen in unserer Größe da. Egal, besser als nix! Wir fahren 30 km zurück und lernen eine namibische Reifenwerkstatt kennen. Da der Second hand-Reifen auch ein Loch hat, wird kurzerhand ein Schlauch eingesetzt. Somit kann im Notfall wenigstens eine kurze Strecke gefahren werden. Ganz kosher ist uns das aber nicht und wir beschließen in Swakopmund die AVIS-Station anzufahren.
Zum Betesda Camp: Dieses liegt ca. 40 km vom Gate Sesriem entfernt, direkt an der D854. Es gibt schätzungsweise ca. 15 Wohneinheiten in Form kleiner Reihenhäuschen. Die Zimmer sind zweckmäßig eingerichtet und sauber. Wasser kommt über Solarheizung- man also morgens nur kalt duschen. Es gibt keine zusätzliche Heizung fürs Zimmer. Ein Balkon mit Tisch und Stühlen steht zur Verfügung. Keine Grillstelle. Hinter den Häuschen befindet sich eine Art Koppel - hier \"wohnen\" ein Springbok (mit abgeknicktem Horn) und ein Oryx - beide sehr zutraulich. Sie wollen fotografiert und gefüttert werden (am liebsten Mistelzweige)- Weiterhin gibt es Campingplätze sowie hinter dem Hauptgebäude einen Swimmingpool. Man kann das Abendessen buchen (kostet ca. 120 N$) und ist in Buffetform. Einer der wenigen Minuspunkte des Camps: Die Küche kocht zwar für zwei, gibt sich dabei aber nicht sonderlich viel Mühe. Wir haben anderswo besser gegessen. Als zusätzliche Betätigung stehen 6 Yamaha-Quads zur Verfügung. Für 200 N$ kann eine 2-std. Tour gebucht werden. Wir haben mit Albert eine Sundowner-Tour gemacht: sehr lohnenswert!! Wanderungen bieten sich hier nicht wirklich an.

POSITIV:
+ Das Betesda Camp punktet v.a. mit seinem Personal: William und Albert sowie die Besitzer sind sehr hilfsbereit und freundlich
+ Service stimmt (auch wenn nur 2 Gäste da sind)
+ Quad-Biking-Touren
+ persönliche Atmosphäre

NEGATIV:
- Abendessen sowie Frühstück keine Gourmetküche, aber o.k.
- keine Heizung (im Winter schlecht, im Sommer kein Problem)
- Lage etwas abgelegen (was aber nicht unbedingt ein Nachteil sein muss), Erreichbarkeit über schlechte Schotterpad (unbedingt langsam fahren!)

UNSER EINDRUCK: Eine nette \"Lodge\", die durch ihr Personal für viele Sympathiepunkte sorgt, insgesamt mit der Ausstattung und dem mäßigen Essen aber dem Mittelfeld zuzuordnen ist. Preis-/ Leistung passt aber in jedem Fall. Lt. Aussage der Mitarbeiter ist das Betesda Camp nun bis Oktober so gut wie ausgebucht.

UNSERE BEWERTUNG: 7 Punkte[/quote];)<br><br>Post geändert von: voortrekker, am: 04/07/2007 18:42
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05 Jul 2007 15:51 #41702
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Die nächste Station folgt...
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05 Jul 2007 16:20 #41713
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4. Bewertung:
Büllsport Guestfarm (Naukluft-Gebirge)

Nachdem wir am Vortag die Dünen in Sossusvlei bestaunt haben, geht die Reise in Richtung Büllsport weiter. Der Name Büllsport ist afr entstammt dem Afrikaans und bedeutet in etwa: Bullenspur (Büll=Bulle/Ochse und sport=Spur). Das mag wohl mit den Transportmitteln (Ochsenkarren, usw.) aus vergangener Zeit zusammenhängen. Jedenfalls liegt die Gästefarm auch direkt an der C14-Pad. Um Büllsport zu erreichen, müssen wir die stellenweise ziemlich schlechte D854 befahren. Da die heutige Strecke nur ca.70 km beträgt, sind wir schon gegen 10 Uhr am Ziel. Wir werden von einer älteren Dame (Madelyn) begrüsst. Sie erklärt uns, dass die Besitzer - Familie Sauber - aufgrund eines Todesfalls in der Familie derzeit in Deutschland sind. Wir erhalten unser Zimmer, welches zweckmäßig mit Dusche/Bad/WC eingerichtet ist. Gut: Es gibt gegen die kalten Temperaturen einen Gasheizer im Zimmer. Neben dem Hauptgebäude gibt es auch einen Swimmingpool. Mittags wollen wir uns körperlich betätigen und entscheiden uns für einen der verschiedenen Trails in der Nähe der Gästefarm und legen den \"Kudu-Trail\" zurück. Hier bieten sich einige intressante Tierbeobachtungen. Wir sehen mehrfach eine ganze Horde Paviane (ca. 20 Tiere), viele Springböcke, Kudus und zahlreiche Vögel. Wenn man mehrere Tag in der Gästefarm verweilt, gibt es wohl tolle Ausflüge mit dem Allradfahrzeug in die Naukluft - u.a. auch eine Wanderung in die Köcherbaumschlucht. Da wir nur für eine Nacht gebucht haben, bleibt uns die Zeit dafür aber nicht. Das Abendessen (in der HP eingeschlossen) wird gemeinsam mit den Gastgebern im Hauptgebäude eingenommen - es gibt eine Suppe, Game-Stew (eine Art Wild-Gulasch) mit Reis und einen Nachtisch (Obstsalat). Zum Abendessen gesellt sich auch Peter - ein Nachbarfarmer - dazu. Wir diskutieren bei dem ein oder anderen Getränk bis in die Nacht über Gott und die Welt.


POSITIV:
+ Nette und persönliche Betreuung durch das Personal
+ Hilfsbereitschaft
+ Kudu-Trail
+ Zur Verfügung steht ein Farm-Shop, ein richtiger Tante-Emma-Laden der \"alten Zeit\", wo man wirklich fast alles kriegt. Hier kaufen auch viele Schwarze aus der näheren Umgebung ein.
+ Essen war o.k.
+ für Wanderbegeisterte und Reiter ein gutes Ziel

NEGATIV:
- Zimmer sehr kalt (es gibt aber eine Heizung mit einer Gasflasche, die allerdings bei Gebrauch sehr stark nach Gas riecht)
- Bad nicht beheizbar, nur mit Gasheizung
- Inventar und Gebäude relativ alt


UNSER EINDRUCK: Eine Station, deren Buchung wir nicht bereuen. Die Büllsport Gästefarm wird in vielen Reiseführern positiv erwähnt. Diese Einschätzung können wir nun teilen, dennoch reicht es - v.a. dem persönlichen Empfinden nach - nicht nach ganz vorne.

UNSERE BEWERTUNG: 7 Punkte
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05 Jul 2007 16:35 #41718
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Hallo Vortrekker,
mein Kompliment - Du hast das Zeug zum Reiseführer-Autor. Klare, nachvollziehbare Fakten, ausgewogenes Urteil und sehr viele Infos. Gefällt mir sehr gut. Weiter so. Ich bin schon gespannt.
Gruß Joli
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05 Jul 2007 16:51 #41721
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voortrekker schrieb:
Es geht weiter:

3. Bewertung:
Betesda Camp (ca. 40 km von Sesriem entfernt)


Wir fahren in Richtung Mariental und Maltahöhe auf der C19 in Richtung Sesriem. Ab Maltahöhe wird die Teerstraße zur Schotterpiste. Anfänglich noch ganz passabler Zustand - was auch gut zum Eingewöhnen ist - später wirds etwas schlechter. Von einem Besuch des Schloss Duwisib (wird z.B. bei Iwanowski als Besuchstipp genannt) sehen wir ab. Nach Information einiger Einheimischer soll das Schloss schon bessere Tage gesehen haben - und der \"Umweg\" schreckt uns auch etwas ab. Nach Maltahöhe fahren wir über die C14 in Richtung Solitaire. Absolute Vorsicht gilt beim Tanken!! Die C14 bietet vor Solitaire keinen Tankstopp mehr an. Iwanowski druckt zwar bei Büllsport eine Tankstelle ab - diese gibt es in der Form aber nicht! Die einzige Tankmöglichkeit dieser Ecke bietet sich in Sesriem/ Eingang Sossusvlei. Also in Maltahöhe oder Mariental Tank befüllen, ist wichtig! Auf Höhe Büllsport biegen wir in die Schotterpad D854 ein. Der Zustand war für einen Normal-PKW hier stellenweise mehr als grenzwertig. Viele Flussbetten und viele Steinhaufen stellen gewisse fahrerische Anforderungen. Auf halber Strecke passierts dann: wir haben einen Reifenplatzer (hinten rechts). Einen großen Stein nicht richtig gesehen und schon ist die Seitenwand des Reifens ca. 5 cm aufgeschlitzt. Dieser Reifen ist nicht mehr zu retten. Wir wechseln das Rad und fahren vorsichtig weiter zum Betesda Camp. Dort sind wir 2 Tage lang die einzigen Gäste. Was aber nicht weiter schlimm ist, denn man ist auch für 2 Personen sehr bemüht. Der nette Mann an der Reception (William) hilft uns bei der Reifenpanne gern weiter und telefoniert mit dem einzigen Reifenhändler im Umfeld. Dieser hat nur einen gebrauchten Reifen in unserer Größe da. Egal, besser als nix! Wir fahren 30 km zurück und lernen eine namibische Reifenwerkstatt kennen. Da der Second hand-Reifen auch ein Loch hat, wird kurzerhand ein Schlauch eingesetzt. Somit kann im Notfall wenigstens eine kurze Strecke gefahren werden. Ganz kosher ist uns das aber nicht und wir beschließen in Swakopmund die AVIS-Station anzufahren.
Zum Betesda Camp: Dieses liegt ca. 40 km vom Gate Sesriem entfernt, direkt an der D854. Es gibt schätzungsweise ca. 15 Wohneinheiten in Form kleiner Reihenhäuschen. Die Zimmer sind zweckmäßig eingerichtet und sauber. Wasser kommt über Solarheizung- man also morgens nur kalt duschen. Es gibt keine zusätzliche Heizung fürs Zimmer. Ein Balkon mit Tisch und Stühlen steht zur Verfügung. Keine Grillstelle. Hinter den Häuschen befindet sich eine Art Koppel - hier \"wohnen\" ein Springbok (mit abgeknicktem Horn) und ein Oryx - beide sehr zutraulich. Sie wollen fotografiert und gefüttert werden (am liebsten Mistelzweige)- Weiterhin gibt es Campingplätze sowie hinter dem Hauptgebäude einen Swimmingpool. Man kann das Abendessen buchen (kostet ca. 120 N$) und ist in Buffetform. Einer der wenigen Minuspunkte des Camps: Die Küche kocht zwar für zwei, gibt sich dabei aber nicht sonderlich viel Mühe. Wir haben anderswo besser gegessen. Als zusätzliche Betätigung stehen 6 Yamaha-Quads zur Verfügung. Für 200 N$ kann eine 2-std. Tour gebucht werden. Wir haben mit Albert eine Sundowner-Tour gemacht: sehr lohnenswert!! Wanderungen bieten sich hier nicht wirklich an.

POSITIV:
+ Das Betesda Camp punktet v.a. mit seinem Personal: William und Albert sowie die Besitzer sind sehr hilfsbereit und freundlich
+ Service stimmt (auch wenn nur 2 Gäste da sind)
+ Quad-Biking-Touren
+ persönliche Atmosphäre

NEGATIV:
- Abendessen sowie Frühstück keine Gourmetküche, aber o.k.
- keine Heizung (im Winter schlecht, im Sommer kein Problem)
- Lage etwas abgelegen (was aber nicht unbedingt ein Nachteil sein muss), Erreichbarkeit über schlechte Schotterpad (unbedingt langsam fahren!)

UNSER EINDRUCK: Eine nette \"Lodge\", die durch ihr Personal für viele Sympathiepunkte sorgt, insgesamt mit der Ausstattung und dem mäßigen Essen aber dem Mittelfeld zuzuordnen ist. Preis-/ Leistung passt aber in jedem Fall. Lt. Aussage der Mitarbeiter ist das Betesda Camp nun bis Oktober so gut wie ausgebucht.

UNSERE BEWERTUNG: 7 Punkte
;)<br><br>Post geändert von: voortrekker, am: 04/07/2007 18:42[/quote]


und was lernen wir daraus? Fahr in Namibia nie mit einem normalen PKW :laugh:
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05 Jul 2007 16:58 #41722
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Hallo voortrecker,
bin gespannt auf Deine Bewertung des Orange House, das wir im letzten Jahr auch besucht haben! (Mach schnell! ;-))

Könntest Du nur einmal noch generell sagen, was die Höchstpunktzahl ist und unter welchen Kriterien mit welcher Gewichtung Du Punkte vergibst?

Grüße von
Cora
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