Hallo Leute, wollte mich mit einem kurzen Reisebericht für die vielen Infos, die ich aus diesem Forum gezogen habe revanchieren.
Für Namibiaprofis gibts hier nichts neues, aber ich war auch für Erfahrungsberichte von anderen Neulingen / Ersttätern dankbar, weil ich doch mit der ganzen Planung zu Anfang unsicher bzw. aufgeregt war.
Wir waren zu 2. und das erste mal in Namibia (überhaupt auf der Südhalbkugel) und sind als Selbstfahrer mit einem Hillux mit Zelten und komplett selbst zusammengestellter Tour unterwegs gewesen. Unser Budget ließ leider keine Luxus-Lodgen zu. Wir haben uns aber immer mal wieder was gegönnt, insbesondere lekker Essen.
Vor allem beim Mietwagen haben wir lieber nicht gespart. So hat auch alles bestens funktioniert und wir waren total zufrieden. Auto, Campingausrüstung, Zelte, alles in top Zustand und sehr durchdacht. Gut war nur, dass wir uns nicht auf die Decken verlassen haben sondern auch noch leichte Schlafsäcke von zu Hause mit hatten. Einige Nächte campen um den Gefrierpunkt wären sonst vermutlich ungemütlich geworden.
Wir haten uns einige Projekte ausgesucht, die man mit einem Besuch / Übernachtung o.ä. als Tourist niederschwellig unterstützen kann. Außerdem wollten wir wo möglich auch lokale Strukturen buchen (community camps) und interessieren uns neben Tieren und spektakulären Landschaften auch für Pflanzen, Geschichte und Kultur.
Wir hatten einiges fest gebucht (Sesriem Camping, Unterkünfte in Windhoek und Lüderitz) einiges im persönlichen Kontakt halb fest ausgemacht (Boscia, EHRA, Omandumba) und einiges spontan vor Ort entschieden (Swakopmund, Koiimasis). Da wir gerade noch außerhalb der Hauptsaison unterwegs waren, haben wir das gewagt, da wir grundsätzlich anspruchsarm und flexibel sind.
Die einzigen größeren Probleme, die wir hatten, war 1. zum Frankfurter Flughafen zu kommen (Discover Flug) weil es eine Weichenstörung gab und sich die S-Bahnen 5 Bahnhöfe weit stauten. Und für mich die Bahnfahrt zurück nach Hause, weil dank Stellwerkstörung 2h Verspätung… in Namibia hat alles gut geklappt.
Anders als erwartet war eigentlich nur das Wetter. Der Namibische Winter war sehr freundlich zu uns. Die Thermo-Unterwäsche kam ungenutzt wieder mit nach Hause.
Klar fehlten Etosha und FRC und der ganze Norden, aber gerade bei unserer ersten Reise wollten wir uns nicht überladen, genug Zeit haben, auch Puffer für spontane Entscheidungen haben und vor allem nicht zu lange Fahrten (wegen nur 1 Führerschein) insgesamt sind wir sehr glücklich damit und vor allem lässt das Potential für weitere Reisen nach Namibia
So sah unsere Reise am Ende aus:
Tage vor Ort: 23 – gefahrene km ~3000
Übernachtflug ab Frankfurt
1 Übernachtung Windhoek
Apartment in der Innenstadt, ankommen, Besorgungen, Auto abholen
4 Nächte auf Boscia
1 Tag verlängert wegen aus D mitgebrachter Erkältung, Erholung, Game Drives, Spaziergänge, Nature Walk, Tierbeobachtungen, bestes Essen der Reise, viele Tiersichtungen.
Unterstütztes Projekt: Omomas Care Center
1 Nacht Quivertree Forest Camp
Köcherbäume und Klippschlieferkolonie im Abendlicht, Giants Playground am Morgen.
3 Nächte Lüderitz (Apartment)
Ausflug Bogenfels (toll), Kolmanskop, Besuch Gedenkstein Konzentrationslager Shark Island, Stadtrundgang
1 Nacht Koiismasis Camping
Schöne Strecke über Aus (Kriegsgefangenenlager) Garub, Tirasberge. Hier hatten wir Pech und die vielen Farmen auf der Strecke waren gerade in Ferien oder haben die Beherbergung aufgegeben. Deshalb rel. spontan Koiismasis, wunderschöner Ort, Tiere, Felsen, Bergbesteigung mit Guide, Tierbeobachtungen. Merken: Nicht auf veraltete Homepages verlassen sondern vorher anrufen.
1 Nacht Betta Camping
überraschend nett, sehr sauber, schöne Anlage und eine private Sundownerterasse an jedem Stellplatz
3 Nächte Sesriem NWR Camp
das übliche, Canyon, Elim Düne, Hidden Vlei, Dead Vlei, Sossousvlei, mit den Bar Angestellten EM geguckt. Da wir länger als die meisten blieben, kamen wir gut in Kontakt mit den Leuten, spannende Einblicke in Arbeitsleben Namibias
2 Nächte Swakopmund (municipal Restcamp)
Stadtrundgänge, Kolonialgeschichte (Friedhof, Genozid Gedenkstein, Museum) Küste, Wracks, Flamingos
2 Nächte EHRA Base Camp
Projekt: Elefant Human Relation Aid, Tiersichtung, Projektvorstellung, Abendessen mit Volunteers, Elefantenpirsch, traumhaftes Camp (schlicht, Komposttoiletten, Öko)
1 Nacht Spitzkoppe
Wandern, Felszeichnungen, Sundowner, guter Guide bei „Bushman’s Paradise“
2 Nächte Omandumba
Tiere, Landschaft, Sonnenuntergang, Living Museum San (selbstverwaltet) spektakulärer Sternenhimmel, hätte auch 1 Tag mehr sein dürfen.
1 Nacht Penduka
bei Windhoek, Projekt Unterstützung / Empowerment von Frauen und Mädchen, Kunsthandwerk, EM Viertelfinale mit den Locals gucken
Tolles Essen, unbedingte Empfehlung! Restaurant für alle offen.
1 Nacht Windhoek
Standrundgang, Unabhängigkeitsmuseum, Kolonialgeschichte, Mitbringsel besorgen, Auto abgeben
Abschied in Penduka