Liebe Fomis,
seit Freitag sind wir zurück von einer wunderschönen Namibia-Tour. Wie ihr euch denken könnt, war es eine besondere Reise – aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation und auch, weil wir letztes Jahr nicht fliegen konnten. Während dieser Zeit merkten wir schon, dass uns etwas fehlte, aber vor Ort wurde uns noch deutlicher bewusst, wie sehr wir Namibia und alles, was mit so einer Reise zusammenhängt, vermisst hatten. Ein kleines Fazit vorab: Wir haben keine Sekunde bereut, diese Reise gemacht zu haben. Für uns war es traumhaft schön und für den Seelenhaushalt dringend nötig.
Nun möchten wir ausnahmsweise mal ganz zeitnah von unseren Erlebnissen berichten und wie immer auch ein paar Fotos einstreuen. Denn neben der ganzen Sentimentalität und Wiedersehensfreude gab es auch wieder den geliebten Safari-Alltag, den wir mit mal weniger, mal mehr Erfolg der Suche nach Säugetieren und Vögeln gewidmet haben.
Wir freuen uns auf eure Begleitung.
Ruth & Uwe
Hier ist unsere Route, aus der sich die Reihenfolge der Destinationen nicht erschließt. Die müsst ihr dem folgenden Bericht entnehmen.
Wer den Reisebericht ohne Kommentare lesen möchte, klickt auf die Sonne oben rechts.
Prolog
Dieses Mal ist alles irgendwie anders. Die Planung der Reise zielt nicht darauf ab, wie wir für die Route am besten unsere Wunschziele miteinander verbinden oder wie wir unsere Ausrüstung weiter optimieren können. Wir tauschen kein Teil unserer Fotoausrüstung, im Gegenteil – wir lassen Dinge zu Hause. Wir überlegen nicht, wo wir was in welcher Reihenfolge einkaufen, damit der Start in die Tour perfekt ist. Und wir beginnen diesen Reisebericht nicht am ersten Abend in Namibia, sondern bereits ein paar Tage vor Abflug zu Hause. Wir sind nicht heiß auf die optimale Route, geschweige denn auf bestimmte Destinationen. Es ist ganz simpel: Wir wollen einfach nur wieder in Namibia sein, wenn es sein muss, auch nur ein paar Wochen irgendwo im Staub sitzen. Bis zuletzt waren unsere Gefühle im Vorfeld dieser Reise sehr gemischt: Nach und nach hatten viele Mitglieder unserer Afrika-Familie ihre Reisen storniert. Mehrfach hatten uns Freunde mit steigenden Inzidenzzahlen, mit schlechten Nachrichten aus dem Forum, die wir schließlich gar nicht mehr lasen und schlussendlich mit der Hochstufung als Virusvariantengebiet gefragt, ob wir diese Reise tatsächlich ausgerechnet jetzt durchziehen wollen. Ja, wir wollten. Es war der einfache, egoistische Grund, dass wir Namibia ganz schrecklich vermissten.
Seit knapp zwei Jahren waren wir nicht dort. Das hört sich vielleicht nach einer nicht allzu langen Wartezeit an, aber für uns, die wir seit 2004 jedes Jahr in Namibia waren, konnten wir dieser Zwangspause wirklich nichts abgewinnen. Für 2020 hatten wir sogar zwei Reisen ins südliche Afrika geplant, eine größere Runde im Sommer durch Sambia und eine kleinere im Herbst nach Botswana. Uwe hatte jeweils bis zuletzt geglaubt – naja, zumindest gehofft –, dass es noch irgendwie klappen könnte. Aber aller Optimismus half nichts, und mit jeder Absage wurde die Laune schlechter.
Natürlich beklagen wir uns nicht. Uns geht es verglichen mit vielen unglaublich gut. Uwe kann seit dem Frühjahr 2020 von zu Hause arbeiten. Ruth hatte mit Distanz- und Wechselunterricht für ihre erste Klasse schon einige Hürden bei der Digitalisierung zu nehmen, was am Ende besser funktioniert hat als erwartet. Trotzdem taten wir uns selbst ein wenig Leid, als wir unsere Reisepläne wiederholt in die Tonne werfen mussten. Aber andere hatten selbstverständlich ganz andere Sorgen, und daher blieben wir brav zu Hause, trafen keine Freunde, konnten nicht mehr zum Fußball und kauften nur noch einmal pro Woche ein – unser wöchentliches Highlight. Ansonsten gab es alle paar Wochen einen Video-Chat mit Freunden.
Nun wollen wir euch aber nicht weiter mit Wie-haben-wir-den-Lockdown-und-die-Pandemie-überhaupt-verbracht langweilen, denn das kennt ihr sicherlich schon zur Genüge von Freunden, Kollegen oder von euch selbst. Auf geht’s!