22.11.2019
Halali - Okaukuejo
Ein weiteres Puzzleteil
Heute fahren wir nicht gleich zum Game Drive in den Park, sondern beschließen noch am hauseigenen Wasserloch vorbeizuschauen. Mal sehen, was sich hier so am frühen Morgen herumtummelt.
Wir haben Glück, der Honigdachs von gestern Abend kommt zum Wasserloch.
Er trinkt ganz vorsichtig und schaut sich nach allen Seiten ständig um.
Ein kurzer Spuk.
So schnell wie er gekommen ist verschwindet er auch wieder, getarnt zwischen den Steinen, im Gebüsch.
Es erscheinen zwei Impalas, die sich schön im ruhigen Wasser spiegeln.
Wir warten noch ein kurzes Weilchen, aber es sieht so aus, als ob hier am Moringa Wasserloch nicht mehr viel passiert.
Außerdem sind im Etosha immer etwas unruhig, man könnte ja etwas verpassen.
So angetrieben, fahren wir zum Game Drive in Richtung Nuamses.
Hier am natürlichen Wasserloch, steht das Wasser nicht immer hoch. Wir haben es schon als mehr oder weniger großen braunen Tümpel gesehen.
Ein Erlebnis dort bleibt aber immer in unserem Gedächtnis:
einige Löwinnen und ein Prachtexemplar an Mähnenlöwe hatten es sich dort gemütlich gemacht.
Sie beobachteten Kudus auf der gegenüberliegenden Seite beim Trinken.
Da es wohl unmöglich war für sie Beute zu machen, entstand bei den Löwinnen eine aggressive Stimmung, die sich auch in gegenseitigem anfauchen zeigte.
Plötzlich nahm eine Löwin uns ins Visier. Ihre Augen funkelten und blitzten uns an.
Ingrid richtete die Kamera auf die Löwin. Daraufhin waren wir nun Ziel ihrer schlechten Laune.
Sie bewegte sich vom Wasserloch zielstrebig auf die Kamera und somit auf Ingrid zu. Ohne ihren Blick abzuwenden.
Ingrid sagte, sie hätte noch nie zuvor ein solches Herzklopfen bei Wildlife Fotos gehabt.
Sie kam immer näher und wir schlossen jetzt doch vorsichtshalber mal die Fenster vom Auto.
Etwa einen Meter vor uns setzte sie sich hin.
Die anderen beiden Löwinnen kamen nun auch den leichten Hang hoch. Schließlich umzingelten alle drei Löwen unseren Hilux für kurze Zeit.
Das war schon ein mulmiges Gefühl. Als sie nach etwa einer viertel Stunde merkten, dass wir ebenso, wie die zuvor beobachteten Kudus, unerreichbar waren verzogen Sie sich. Vor einem hohen Grasbusch knurrten und fauchten sie weiter.
Uns ließen sie auch jetzt noch nicht aus den Augen.
Diese aggressive und gefährlichen Blick werden wir nie vergessen.
Oft schauen einen Löwen ja herzzerreißend an und man denkt man könnte sie knuddeln.
Der Herr Gemahl, blieb am Wasserloch schaute Ingrid lange an.
Unschuldig am ganzen Geschehen, machte er plötzlich eine Rolle und streckte die Beine hoch, als ob er sagen wollte „ Komm doch zu mir, ich lass mir gerne den Bauch streicheln.
Ich bin ganz und gar nicht so gefährlich wie meine Frauen.“
Es kann auch sein, dass er stolz auf sie war, weil sie so tapfer seine Morgenruhe verteidigt hatten.Wir werden es nie erfahren, was an diesem Morgen in den Köpfen der Löwen vor sich ging.
Soviel von dem kleinen Exkurs in das Jahr 2011, wo wir noch keine Reiseberichte hier ins Forum gestellt haben.
Mit diesen Bildern im Kopf fuhren wir wieder voller Erwartung nach Nuamses.
So war es auch die letzten Jahre und wie all diese Jahre wurden wir wieder enttäuscht.
Das Wasserloch führte nur wenig Wasser und lag verlassen vor uns.
Weit und breit kein Tierchen, geschweige denn eine Löwe.
Da wir es für unwahrscheinlich halten, dass am frühen Morgen hier noch Löwen erscheinen
wollen wir nicht abwarten und fahren weiter.
Auf dem Weg zum Goas Wasserloch sehen wir auch nichts nennenswertes.
In Goas kommen wir leider etwas zu spät an.
Wir können gerade noch beobachten wie sich eine Hyäne auf dem Weg zum schützenden Gebüsch aufgemacht hat.
Aber nach dem schönen Hyänen Erlebnis von gestern schmerzt das nicht so sehr.
Am hinteren Wasserloch ist auch nichts los.
Nur drei Kudus stehen dort und stillen ihren Durst.
Da wir um diese Uhrzeit nichts besonderes mehr erwarten fahren wir nach Halali zurück und gehen frühstücken.
Danach geht es zum packen. Das heißt, wir räumen den Kühlschrank aus und verstauen alles in unsere Kühltaschen. Das Ganze kommt dann in einen Plastiksack und auf die Ladefläche vom Hilux.
Für diese eine Nacht haben wir den Rollenkoffern auch etwas Ruhe gegönnt und nur das Nötigste ausgepackt.
Das ist wieder schnell verstaut und beide Koffer verschwinden im Canopy.
Jetzt freuen wir uns auf zwei Übernachtungen in Okaukuejo. Wir haben uns einen Waterhole Bungalow gebucht.
Hoffentlich bekommen wir unsere reservierten Bungalowhälfte in der ersten Reihe, von dort sind es nur ein paar Schritte zur Wasserstelle.
Auf dem Weg dorthin beschließen wir erst einmal nach Salvadora zu fahren um das wohl meist fotografierte Landschaftsmotiv im Etosha auch wieder einmal zu fotografieren.
Am Rand der Etosha-Pfanne steht eine Rotflügeltrappe im Gebüsch
und auch eine Riesentrappe ist nicht weit entfernt.
Am nahe gelegenen Wasserloch hält sich eine Herde Zebras auf und wir können dem Treiben zusehen.
Ein Abstecher nach Homob ist genauso vergebens wie der nach Rietfontein.
Es ist doch schon etwas spät geworden und für außergewöhnliche Sichtungen ist die Mittagszeit ungeeignet.
Die Kamera sollte man eigentlich auch zwischen 11:00 h und 15:00h im Etosha wegen des ungünstigen Lichtes lieber liegen lassen, wenns auch schwer fällt und Ausnahmen natürlich immer erlaubt sind.
Das zeigt sich auf dem Weg nach Aus, den wir für die Fahrt nach Okaukuejo wählen.
Die Fahrt dorthin ist langweilig, alles staubtrocken im gleißenden Licht.
Kein noch so kleines Tierchen oder Vögelchen ist zu sehen.
Es ist schon erschreckend wie trocken sich Etosha dieses Jahr Ende November zeigt.
Erst am Aus Wasserloch sehen wir eine schwangere Hyäne beim baden.
Anscheinend fühlt sie sich durch uns gestört, sucht bald das Weite und legt sich unter einen Busch.
Wir beschließen aber noch nicht weiter zu fahren, sondern erst mal ein paar Minuten zu warten. Vielleicht tut sich ja noch was.
Mit dem Fernglas checken wir die Umgebung ab.
Nach unserem ersten Puzzle Baustein im Chobe, hier zur Erinnerung das Foto,
erweckt an der Pumpstation etwas geflecktes unsere Aufmerksamkeit.
Wir basteln weiter an unserem Leoparden. Jetzt wissen wir wenigstens wo wir suchen müssen.
Vielleicht gelingt es uns doch noch die Katze zu einem Bild zusammen zu setzen.
Wir haben jetzt zwei Hinterteile, vielleicht werden es ja auch Zwillinge.