Namushasha River Lodge – Katima Mulilo – Chobe River Cottage, Kasane, Botswana selbst gefahren: ca. 130 km
Heute verlassen wir nicht nur Namibia, sondern wir verabschieden unseren treuen Ford Ranger. 4317,7 km hat er uns begleitet, hat nie rum gezickt, hat still unseren Gesprächen gelauscht, trotzdem trennen sich heute unsere Wege.
Wir haben nämlich einen Transfer nach Botswana gebucht. Wir haben hin- und herüberlegt, ob wir selbst nach Botswana fahren oder eben mit Transfer. Dazu muss ich ausführen, dass Botswana eigentlich nur als Sprungbrett für die Victoria Fälle dienen sollte. Vic Falls war der Wunsch von Manfred.
Der Transfer wurde erst durch unser deutsches Reisebüro gebucht und später von uns, kostenfrei, weil noch sehr zeitig, wieder storniert. Ich hatte zwischenzeitlich bei Chobe River Cottage den Transfer zu den Vic Falls gebucht und fragte auch den Transfer Katima – Kasane und zurück an. Siehe da, es war fast 40 % günstiger!
Eigentlich wäre der Transfer-Tag schnell erzählt, aber...
Nach 1,5 Stunden erreichen wir Katima Mulilo.
Boah, wir sind so viel Verkehr gar nicht mehr gewohnt.
Wir suchen die Vermietstation von Bidvest, dass sich lt. Navi, Adresse und Koordinaten unseres Reisebüros, mitten im Zentrum befinden soll. Pustekuchen!, wir umkreisen 2 x den Häuserblock, nichts. In einer Apotheke frage ich nach der Bidvest Station, aber nur großes Schulterzucken. Bei der Gelegenheit kaufen wir gleich noch Mückenspray, die 2 Dosen von Swakopmund sind im Caprivi aufgebraucht worden.
Wir irren noch etwas umher, bis ich entnervt vorschlage zur Protea Zambezi River Lodge zu fahren. Wenn die Bidvest nicht kennen, wer dann. Außerdem sitzt uns die Zeit nun etwas im Nacken, denn der Transfer Fahrer nach Botswana soll uns 12 Uhr beim Bidvest Stadtbüro abholen.
Die Lodge ist schnell gefunden, aber ein Stadtbüro von Bidvest kennen sie auch nicht. Sie bieten sich als Hilfe an und wir sollen, in der Zwischenzeit, auf der schönen Terrasse Platz nehmen.
Blick auf den gewaltigen Sambesi
Was für ein Service und wir sind nicht mal Gäste der Lodge. Bei Cappuccino und kalten Getränken entspannen wir langsam wieder.
Der nette Herr, von der Rezeption, erreicht das Bidvest Büro am Flughafen und die schicken nun einen Fahrer zur Lodge, erklärt er uns 10 Minuten später. Auch unser Transfer Büro, SM Tours, ruft er an und gibt Bescheid, dass wir nunmehr in der Zambezi Lodge sind. Der Transfer Fahrer suchte auch, zwischenzeitlich und vergeblich, das Bidvest Stadtbüro.
Natürlich wird der hilfsbereite Herr, von der Rezeption, für seine Mühe von uns belohnt.
Fast zeitgleich stehen beide Fahrer auf dem Hof der Lodge. Wir räumen das Auto, übergeben die Schlüssel und schwups ist der Bidvest Fahrer weg. Meine Güte, wir haben uns weder ein Übergabeprotokoll noch eine Unterschrift vom Bidvest Fahrer geben lassen, nicht mal einen Ausweis von Bidvest sahen wir. Das ging alles so schnell...ich bin sauer auf mich selbst! Wie konnte mir das passieren, gerade ich bin in solchen Dingen sehr korrekt. Shit, nochmal. Diese Hitze bekommt meinem Hirn überhaupt nicht – es war ausgestellt.
Den Bidvest Fahrer zurückrufen geht nicht, denn der Transfer Fahrer drängt auf Abreise, wie sind schon viel zu spät. Stimmt, es ist mittlerweile kurz nach 13 Uhr.
Mit gedrückter Stimmung fahren wir Richtung Botswana. Der Fahrer ist nicht sehr gesprächig, was uns aber in dieser Situation entgegenkommt. Kurz vor Ngoma erklärt er uns das Aus- und Einreiseprozedere. Ausreise geht flott, nur die Einreise in Botswana dauert. Wir stehen eine halbe Stunde, in brütender Mittagssonne, in der nicht kürzer werdenden Schlage.
Wir fahren durch schöne Landschaft und man sieht viele Tiere links und rechts der Straße. Das erst Mal in Botswana und mich interessiert weder Landschaft noch Tiere - ich male mir alle möglichen Horror Szenarien bzgl. Mietwagen aus, wahrscheinlich müssen wir den Mietwagen bezahlen, weil wir an eine Autoschieber Bande geraten sind. Uff, ich bin fertig und könnte losheulen.
In Kasane wird zuerst am Geldautomaten gestoppt, denn wir haben keine Pula.
Kasane ist eine staubige Kleinstadt mit chaotischem Verkehr.
Um so herzlicher werden wir von den beiden Geschäftsführerinnen der Chobe River Cottages empfangen.
Der Transfer-Fahrer wird entlohnt. Er wird uns 3 Tage (bzw. Nächte) später hier wieder abholen.
Es öffnet sich ein kleines Paradies mitten in der dreckigen Stadt.
Meine Laune hebt sich ein bisschen.
Schlussendlich sind wir, 4, begeistert von dieser kleinen Anlage.
Der Garten ist liebevoll angelegt. Links und rechts sind jeweils 3 Bungalows (als Reihenhaus) errichtet.
Wir beziehen unsere Bungalows, Nr. 1 für unsere Freunde und Nr. 3 für uns, für die nächsten 2 Nächte.
Die Bungalows sind sehr schön eingerichtet und blitzblank sauber. Ein Wohnzimmer mit integrierter Küche, Herd, Kühl-Gefrierschrank, genug Töpfe, Pfannen und Geschirr, Kaffeemaschine, Wasserkocher etc. alles vorhanden zur Selbstversorgung. Es hat ein separates, hübsches Schlafzimmer und natürlich ein Badezimmer. Auch hier findet man kein Haar.
Jedes Cottage hat eine schöne, möblierte Terrasse (Tisch, Stühle, Liege), die mit einer Gardine geschlossen werden kann und somit vor lästigen Insekten schützt. Hier gönnen wir uns ein Glas Weißwein und stoßen auf Botswana an.
Am Ende der tropischen Anlage, quasi neben unserem Bungalow, ist der Pool.
Dahinter ist eine kleine Tür im Zaun und ein kurzer Pfad, durch hohes Schilf, führt direkt zum Chobe (ich bin da nicht hin, hatte zu viel Schiss vor den Krokodilen, wurde auch dringend gewarnt).
Manfred geht freiwillig in der Hitze zum nächstgelegenen Supermarkt, um für unser Frühstück einzukaufen.
Danach ruhen wir aus. Aber irgendwie finde ich keine Muse dafür. Gut, dass der Pool blitzsauber ist, so kann ich darin meine Nerven abkühlen.
Im Hintergrund unser Bungalow, Nr. 3
Gegen 17 Uhr gehen wir in die, ca. 250 m entfernte, Old House Lodge zum Abendessen. Wir bestellen Pizza und Burger, was beides lecker schmeckt.
Ich hatte die Old House Lodge auf der Buchungs-Agenda, aber bin nun froh, dass wir in den Chobe River Cottages wohnen, deren Anlage wesentlich schöner ist.
Auf dem Rückweg müssen wir sehr auf Warzenschweine achten, die hier überall rumlaufen.
Den weiteren Abend verbringen wir auf unserer Terrasse. Natürlich ist wieder der Mietwagen ein Thema unserer Gespräche. Aber es nützt nichts darüber zu philosophieren, was wäre, wenn usw. sonst verlieren wir die Freude an unserem Resturlaub. Und morgen steht schließlich ein weiteres Highlight an: die Victoria Wasserfälle, Zimbabwe.
Es sind immer noch sehr warm, als wir gegen 22 Uhr in unsere klimatisierten Bungalows verschwinden. Die zart duftende und angenehme Leinen-Bettwäsche lässt uns schnell einschlafen.