18.06. // Ausspannen, runterkommen, alles sacken lassen...
Diese Nacht war die kälteste in unserem Urlaub. Wer traut sich zuerst das Bett zu verlassen? Ich glaube in diesem Moment wird mir ein wenig klarer, dass Camping in Namibia ein Traum ist, der eher nicht in Erfüllung gehen wird. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste nun vom Bett raus in die Kälte und hätte keine vier Wände um mich herum..... Nein, das will ich mir gerade nicht vorstellen!
Immerhin fällt das "langsam Wachwerden" weg, da wir aufgrund der Kälte sofort hellwach sind. Wir laufen zur Rezeption, wo gestern Abend das Abendessen aufgebaut war, aber finden gar kein Frühstück vor
Man wünscht uns einen schönen guten Morgen und erklärt, dass das Frühstück am Tisch serviert wird, wir können gerne Platz nehmen.
Leider bekommen wir hier keine Morgensonne ab, aber haben einen fantastischen Anblick, als die Sonne sich langsam über die Landschaft legt. Nach und nach füllt sich der Frühstückstisch immer mehr und es hört gar nicht auf. Ohne Nachfrage serviert man uns Eier mit Bacon, wunderbar hergerichtet und noch einen garnierten Jogurt. Wir können wieder nur staunen - seht selbst:
Leider können wir uns aufgrund der Kälte nicht so viel Zeit lassen mit Frühstücken, aber genießen trotzdem diesen tollen Ausblick. Danach heißt es Koffer packen und auschecken. Wir unterhalten uns noch sehr nett mit der Mutter der Besitzer, die uns auch in guter Erinnerung behält, wie sie sagt. Sie freut sich sehr über unser Lob.
Jetzt geht's aber erstmal wieder nach Outjo zum Bummeln, Kaffee trinken und Touristen begucken
Der Parkwächter erkennt uns natürlich wieder und winkt uns ein. Wir haben wieder viel Spaß und finden im neuen Souvenirgeschäft, das jetzt mit dem Ledergeschäft zusammengelegt wurde, ein paar schöne Kleinigkeiten. Gewürzmühlen, Kissenbezüge und ein paar Mitbringsel landen im Rucksack und mir fällt ein, dass ich noch eine Makalaninuss brauche für eine Freundin, die noch keine hat. Tief durchatmen, zum Nüsschenverkäufer gehen und ihm klar machen, dass ich bloß eine einzige Nuss kaufen möchte. Sofort nähern sich alle Verkäufer und umzingeln uns
Ich muss ein wenig verhandeln, da ich schon schönere Arbeiten für günstiger gesehen habe und möchte dafür nicht mehr als 30 Dollar zahlen. Als wir weiter gehen möchten, ist er damit einverstanden und schnitzt in Windeseile den Namen hinein. Das ist wirklich immer wieder faszinierend.
Im alten Ledergeschäft ist nun ein Nam Craft Laden, wo uns aber nichts anspricht. Auch den neuen Spar nehmen wir heute mal genauer unter die Lupe und stellen fest, dort kann man einkaufen! Gut sortiert, viel Auswahl und sehr ordentlich. Gegen halb 12 verlassen wir unser vertrautes Outjo Richtung Otjiwarongo. Selbst auf dieser kurzen Fahrt fallen mir die Augen zu und ich bin froh, dass ich sie diesmal zulassen kann, ohne etwas zu verpassen
Die kalte Nacht im französischen Bett war doch nicht sooo erholsam. Und Mama Petra lässt mich freundlicherweise auch schlummern. In Otjiwarongo fällt uns ein Schild zum Kameldorngarten auf, jetzt wissen wir für nächstes Jahr auch, wo dieser nach dem Umzug ist! Es geht weiter auf der B1 Richtung Okahandja. Etwa 25 Kilometer vor Okahandja sehen wir rechts von uns die Farm, die uns vorher nie aufgefallen ist.
Das schwere Schiebetor lässt sich nur mühsam bewegen und bis zur Unterkunft sind es noch etwa 6 Kilometer. Wir stellen fest, dass dies wohl die am besten ausgeschilderte Farm von ganz Namibia sein muss und man sich wirklich nicht verfahren kann, wie wir auch am nächsten Tag noch feststellen können. Die Wege sind tip top in Schuss gehalten und wie frisch geschoben.
Wir erreichen schließlich das Ziel und werden herzlich von Nikros empfangen. Außer uns scheint noch niemand hier zu sein. Er zeigt uns zunächst alles und wir sind absolut begeistert! Was für eine wunderschöne Anlage und welch wunderschöne Umgebung mit dem Dam! Die Zelte sehen aus wie neu und sind einfach riesig - sie verdienen den Namen Luxury Tents wirklich! Ich frage Nikros, wie alt die Zelte sind und wir glauben ihm kaum als er antwortet: "About 7 years".
What? Hier ist man definitiv dahinter, dass alles instand gehalten und gepflegt wird!
Als ich Nikros frage, ob das Wasser hier mit Donkey erhitzt wird, muss er nur lachen
Naja, eigentlich eine blöde Frage in Anbetracht dessen, dass die Zelte sogar mit Klimaanlage ausgestattet sind!
Wir gehen rüber zur Bar und er mixt uns zwei Malawi Shandys, mit denen wir anstoßen, auf zwei Tage Erholung und URLAUB
Das ist definitiv der richtige Platz, um richtig runter zu kommen, da sind wir uns schnell einig!
Im Laufe des Nachmittags besuchen ein paar Tiere den Damm zum Trinken und Suhlen. Irgendwie erscheinen aber keine anderen Gäste und auf Nachfrage heißt es, dass wir für die beiden Tage die einzigen Gäste sind - wow, das wird ja immer besser! Wir müssen zugeben, wir kommen uns schon ein bisschen doof vor, weil Nikros und sein Kollege hier den ganzen Tag wegen uns mehr oder weniger rumhängen und ab und zu mal einen Malawi Shandy mixen
Zum Sundowner schaut eine ganze Herde Wasserböcke am Dam vorbei und wir üben fleißig unsere Religion aus. Beim Abendessen brennt ein wärmendes Feuer und diese Ruhe ist einfach herrlich!
Es gibt heute ein Drei-Gänge-Menu mit
Blätterteigtaschen und Salat
Hähnchen mit Kartoffeln und Gemüse
Dessert Creme mit frischem Obst
Richtig lecker! Vor allem das knackige Gemüse.
Nach dem Essen sitzen wir noch vor unserem Zelt und als die beiden Angestellten Feierabend machen, löschen sie ausnahmslos alle Lichter. Petra ist gerade im Zelt und ich sitze in der totalen Dunkelheit. Wow, das ist auch mal schön! Sie kommt raus und schaut erstmal blöd, aber es reicht ein Blick in den Sternenhimmel, um alles um uns herum vergessen zu lassen!
Leider gibt es hier keinen Wasserkocher, aber das Wasser aus der Leitung reicht auf jeden Fall aus für die Wärmflaschen, die heute goldwert sind! Wieder haben wir ein französisches Bett, dafür aber das Zelt mit der schönsten Aussicht - man kann ja nicht alles haben
Gefahrene Kilometer: 226