Zum Kalahari Rest Camp
kamen wir um 14 Uhr.
Wir hatten nicht reserviert, aber es war noch Platz für uns im Bungalow 4.
Die Reihenbungalows sahen von aussen nicht sonderlich einladend aus.
doch das Interieur entpuppte sich als äusserst geschmackvoll und gepflegt
sogar die triste Technik war kunsthandwerklich aufgepeppt
Nachdem wir uns eingerichtet, Fotos gesichert und unsere gestrig getragenen Kleider zum Auslüften (wir meinten, immer noch nach Mottenkugeln zu stinken) aufgehängt hatten, gesellten wir uns auf der Barterrasse zu einer anwesenden Reisegruppe auf einen Schwatz inklusive GT.
Das Abendessen nahmen wir im Restaurant ein
Wurstdip, Gamefilet, Süsskartoffel und eine Flasche Rotwein, alles sehr lecker!
In der Nacht mussten wir die Vorhänge ziehen. Der sonnenhelle Vollmond lies uns aber trotzdem zu keinem ordentlichen Schlaf kommen.
Viertel vor Sechs trieb es uns aus der Koje. Nach duschen und rasieren (nur Ernst) sassen wir schon um Sieben am Frühstückstisch bei einem sehr feinen Omelette, Toast und ausreichend Kaffee.
Wir zahlten und machten uns auf in Richtung KTP.
In Hakunzi füllten wir noch vorsichtshalber den Diesel- und Wassertank.
Dann setzten wir unsere Fahrt auf nachfolgend dokumentierten wechselhaften Wegen fort:
mit gefährlich lebenden Nutztieren
dort spielten wir "findet die Spur "
hier gab es Verschnaufplateaus
Kurz vor Eins standen wir vor dem Tor.
Wir waren angemeldet, wiesen unsere Voucher für 2 Nächte vor und durften uns auf
CS Khiding
niederlassen.
Sie präsentierte sich wunderbar am Khiding Pan gelegen mit einer fantastischen Aussicht.
Ernstens erste Amtshandlung war nach den legendären Löwen Ausschau zu halten.
unter argwöhnischer Beobachtung
Dazu muss ich kurz in die Erklärungskiste greifen:
das war nämlich meine Schuld. Ich hatte ihm dummerweise von den Berichten im Forum erzählt, in denen sich ganze Rudel Löwen unter den Schattendächern bequem gemacht hatten. Wegen dem wollte er ja auch unbedingt hier her.
Aber da war weit und breit nichts dergleichen zu sehen.
Auch das von mir nachgereichte Fernglas brachte nichts. So kletterte er leicht frustriert wieder herunter und lies seinen Frust bei der Feuerholzbeschaffung an diesem unschuldigen Baum aus
doch mit mässigem Erfolg, sodass wir den Abend ohne Feuer verbrachten, umkreis und belauert von einem anhänglichen Schakal.
Der nächste Morgen begann um Sieben. Es war leicht bewölkt, 12° und es wehte eine unangenehme Bise.
Als erstes gesellte sich wieder der Futter suchende Schakal zu uns.
Auf unserer Morgenrundfahrt sahen wir auf dem Pan, allerdings immer in weiter Ferne, Oryx-, Haertebeest- und Springbockherden.
Zurück auf dem Platz trafen wir unsere ca. 100m entfernten Nachbarn, eine Gruppe Südafrikaner mit zwei Autos.
Sie hatten auch kein Sichtungsglück an dem Morgen. Aber es waren wohl Löwen in der Nacht um uns herum geschlichen. Einer von der Truppe zeigte uns frische Spuren oberhalb unseres Platzes. Er hatte eine App auf seinem Handy, welche ein Löwengebrüll simulierte. Dies sei zwar unter Strafe verboten in der Wildnis anzuwenden, doch er würde das heute Abend mal laufen lassen um ein Männchen anzulocken. Wir müssen dann aber im Dachzelt sein.
Als wir ihnen erzählten, dass wir am nächsten Tag nach Nossob wollten, machte sie bedenkliche Gesichter. Es wäre eine happige Tagesfahrt und sie würden uns einen Zwischenhalt in Motopi empfehlen.
Da waren wir ganz schön in der Klemme.
Wir hatten morgen eine Verabredung mit Schweizer Freunden in Nossob. Hatten schon alles für eine Nacht gebucht.
Also packten wir nach einem Müesli und Kaffee ein, schrieben unseren netten Nachbarn noch einen Abschiedszettel und machten uns um halb Zwölf auf den Weg über Bosobogolo nach Nossob.
Das war eine weise Entscheidung. Wir fuhren durch eine wunderschöne von Dünen geprägte Landschaft auf leichten bis schweren Sandwegen
Dann tauchte auch noch eine Familie Strauss auf. Papa und Mama welche ihren sechs Babys wahrscheinlich eine Lektion in "wie verhalte ich mich auf der Fahrbahn gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern" in der Praxis anschaulich erteilten.
- immer schön auf dem Weg bleiben
- ständig nach rechts und links schauen. Auch wenn von dort nichts kommt
- alle hinten Anstehenden und schneller vorbei Wollenden ignorieren, auch wenn diese Drohgeräusche von sich
geben
- nicht vergessen stehen zu bleiben und die wunderschöne Gegend betrachten
- zwischendurch ein paar Hälmli zupfen
- auch mal absitzen, wenn einem die Beinchen weh tun
- und erst wenn Papa das Signal gibt, in seiner Richtung im Bush verschwinden
- das Ganze dürft ihr bis zu einer Stunde ausdehnen.
So war es dann auch!
Um ca.17 Uhr erreichten wir
Motopi 1
und hatten natürlich nicht gebucht. Auf dem sehr weitläufigen Platz hatte sich schon eine Gruppe Südafrikaner mit drei Autos eingerichtet.
Kein Problem, wurde uns versichert, der Platz ist gross genug.
Also installierten wir uns im gebührenden Abstand zu ihnen.
Ach ja, meinten sie noch, das Toilettenhäuschen
ist allerdings etwas nahe bei uns, aber da gingen sowieso nur die Frauen drauf und sie hoffen es stört uns nicht.
Nein, störte uns nicht, im Gegenteil fanden wir es höchst amüsant, dass diese nie allein aufs Hüsli gingen. Es war immer ein Vordertürsteher mit dabei.
Am nächsten Morgen machten wir uns nach Tee, Müesli und Kaffee auf die Piste.
Sie führte uns wieder durch diese fantastische Dünenlandschaft.
Wir sahen wenige Tiere. Nur mal ein paar scheue Dik- Dik's, Oryxe und Schakale.
Wir kamen an Vergessenem vorbei
fuhren durch weitsichtige Ebenen
und kamen um 13 Uhr in Nossob an.
Und somit wäre das wieder einmal der Stand der Dinge im Moment.
Wie wir uns in Nossob als Safeknacker outen, ständig beobachtet, belagert und ignoriert wurden und für den GT public relation betrieben, erzähle ich euch das nächste Mal.