THEMA: Allen Ernstens...
01 Okt 2018 18:16 #534267
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  • tigris am 01 Okt 2018 18:16
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ich drängel mit.....
jetzt wo es so schön herbstlich und stürmisch draußen ist, wäre eine Fortsetzung Eures Bericht "allen Ernstes" total willkommen
:P

liebe Grüße
Simone
Historie meiner 15 bisherigen Reisen ins südliche/östliche Afrika => 11/2001: NAM die Erste * 12/2003 - 01/2004: NAMIBIA Südtour * 03/2005: NAMIBIA ein runder Geburtstag in Windhoek/Tour mit Witti + Landy * 12/2007 -01/2008: NAMIBIA Südtour zum 2. mit Familie * 10-11/2008: Kurztrip nach NAM/wieder ein runder Geburtstag * 03/2011: NAMIBIA ~ Hochzeit der Schwägerin in Windhoek und kleine Tour * 09-10/2013: TANZANIA ~ 4 Wochen Familienbesuch * 12/2014 - 01/2015: NAM zum ersten Mal mit Dachzelt unterwegs * 07-08/2016: SÜDAFRIKA ~ 4 Wochen Kap und Gardenroute/Familienbesuch * 05/2018: KTP und mal wieder der Süden von NAMIBIA * 01-02/2020: NAMIBIAS Norden, Caprivi und ein bißchen BOTSWANA * 08-09/2021: BOTSWANA ~ Private Campingtour mit Bushways * 09/2O22: 3 Wochen SÜDAFRIKA mit Fokus auf Familie und Drakensbergen * 08-09/2023: BOTSWANA ~ 2. Private Campingtour mit Bushways * 02-03/2024: NAMIBIA ~ KTP und Südtour *
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01 Okt 2018 18:52 #534272
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@ Friederike + Simone:
hier wird nicht gedrängelt und geschubst :lol: immer alles schön der Reihe nach :whistle: aber ihr könnt euch schon mal wieder zum einsteigen parat machen B)
flüster euch die Margitta
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01 Okt 2018 18:58 #534273
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  • tigris am 01 Okt 2018 18:16
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das Gläschen Rotwein ist gerichtet - Biltong fein geschnitten - bitte Vorhang auf - ich bin startklar :woohoo:
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04 Okt 2018 13:49 #534540
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Was hilft gegen "saisonal abhängige Depression" oder kurz gesagt den Herbstblues?
Richtig! - in wunderbaren, wärmenden Erinnerungen schwelgen....


... wogegen das mit der Wärme vom
Samstag, den 28.April
erst einmal reines Wunschdenken war.
(Also, liebe Simone, nix mit Rotwein! Es sei denn du machst einen starken Glühwein daraus!)
Es war abartig kalt und wir hatten die Nacht gefroren wie die Schneider.
Der Morgen empfing uns mit an heimische Winterverhältnisse erinnernde 7°C!
Da brauchten wir schon mal je zwei Tassen Aufwärmtee! Und ein angewärmtes Müesli!
Und lärmig war es ausser dem. Der Stromgenerator für das Dorf lief ununterbrochen.
Im Waschhüsli gab es immer noch kein Wasser und so war wieder einmal Katzenwäsche aus dem Tank angesagt, denn die vom jungen Mann angebotenen, in der prallen Sonne wer weiss wie lange schon herumstehenden 5L-Wasserkanister waren uns doch etwas suspekt.
Eine durchs Camp jagende Kuduherde mit vielen Jungtieren, veranlasste mich zu einer kurzen Sprinteinlage zur Kamera, aber vergebens. Die waren effektiv zu schnell für meine klammen Finger. Den Grund für deren Panik konnten wir aber nicht ausmachen
Nach Ernsten improvisierten Abwasch packten wir zusammen und machten uns um 9 Uhr auf in Richtung Ghanzi.
Eine "normal" zerfurchte Tiefsandpiste



machte uns zwei Stunden lang bis New Xade so gar keine Freude.
Die anschliessende Gravelroad bis Ghanzi ebenso wenig



Um halb eins kamen wir dort an, betankten unser Gefährt, stockten im Bottlestore unsere geistigen Vorräte auf, zupften am ATM ein paar Pula, tätigten im Spar den nötigen Grosseinkauf für 6 Tage KTP und fuhren weiter zur

Tautona Lodge





Ursprünglich hatten wir im Sinn dort zu campen, doch wir entschieden uns spontan für ein Mini Chalet inkl. Frühstück.



Es machte seinem Namen alle Ehre. Es war so eng darin, dass ich nicht mal ein gescheites Foto der Innenausstattung machen konnte. Ausserdem stank es extrem wie in Omas Mottenkasten! Wir liessen wohlweislich vorab unsere Sachen im Auto, machten alle Fenster und die Tür auf und gingen erst mal auf Besichtigungstour.
An der Rezeption fragten wir nach einem Wäscheservice. Ja, gab es, aber es war bereits nach Fünf und wir müssten ja die Wäsche bis morgen früh zurück haben. Wir liessen unseren Wäschesack dort und die nette junge Frau versprach ihr bestes zu tun.
Im Restaurant



spülten wir den üblen Mottenkugelgoût an der Bar mit einem kräftigen Schluck über Vierzigprozentigen hinunter!
Meldeten uns für das Dinner an, welches dann aber nicht erwähnenswert und als "so lala" in meinem Tagebuch beurteilt wurde.
Am nächsten Morgen fanden wir uns zu einem "schlecht organisierten" (lt. meiner Notizen) Frühstück ein.
An der Kaffeebar herrschte Chaos. Die Durstigen versuchten aus dem grossen Kaffeeautomat ein paar Tropfen des begehrten Heissgetränkes herauszudrücken, doch der war "out of Order". Eine Serviceangestellte versuchte mit afrikanischer Gleichmut mit EINEM Filtersystem (wie aus einschlägigen Fomikreisen bekannt ist), dem Ansturm Herr zu werden. Naja! Wir ergatterten uns je eine halbe Tasse und füllten mit Milch auf. Geht doch!
Das Buffet war auch schon auf ein Minimum von den sehr Zeitigen leer geräumt worden, so blieb uns nur noch etwas Käse und ein Konfibrot! Nun, mir war es egal, da sich mein gestriges Nachtessen geradewegs auf dem Durchmarsch befand, hatte ich sowieso keinen Appetit auf Fleischware.
An Rezeption fragten wir dann schüchtern, wie es denn so mit unserer Wäsche aussähe. Diese wäre in Arbeit und wir sollten in einer halben Stunde nochmal vorbei kommen wurde uns freundlich mitgeteilt. So trödelten wir noch ein bisschen in dem sehr schön angelegten park ähnlichen Gelände herum



und bestaunten die mopsig getrimmten Palmen.

Zurück an der Rezeption trafen wir eine fröhliche Serviceangestellte, welch gerade unsere fix fertig gewaschene, gebügelte und säuberlich zusammen gelegte Wäsche abgeben wollte. Für diese super Dienstleistung war dann auch ein gutes Trinkgeld fällig.
Um halb Elf machten wir uns auf in Richtung Ghanzi. Dort deckten wir uns noch im PEP-Store vorsorglich mit zwei dicken Wolledecken ein. Wir wussten ja nicht wie sich die Nachttemperaturen so entwickeln würden.
Die A2 Richtung Kang präsentierte sich geradlinig, langweilig



gesäumt von Gelbblütlern



die Rastplätze grossflächig vermüllt

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04 Okt 2018 14:15 #534543
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Zum Kalahari Rest Camp



kamen wir um 14 Uhr.
Wir hatten nicht reserviert, aber es war noch Platz für uns im Bungalow 4.
Die Reihenbungalows sahen von aussen nicht sonderlich einladend aus.



doch das Interieur entpuppte sich als äusserst geschmackvoll und gepflegt



sogar die triste Technik war kunsthandwerklich aufgepeppt



Nachdem wir uns eingerichtet, Fotos gesichert und unsere gestrig getragenen Kleider zum Auslüften (wir meinten, immer noch nach Mottenkugeln zu stinken) aufgehängt hatten, gesellten wir uns auf der Barterrasse zu einer anwesenden Reisegruppe auf einen Schwatz inklusive GT.
Das Abendessen nahmen wir im Restaurant ein



Wurstdip, Gamefilet, Süsskartoffel und eine Flasche Rotwein, alles sehr lecker!

In der Nacht mussten wir die Vorhänge ziehen. Der sonnenhelle Vollmond lies uns aber trotzdem zu keinem ordentlichen Schlaf kommen.
Viertel vor Sechs trieb es uns aus der Koje. Nach duschen und rasieren (nur Ernst) sassen wir schon um Sieben am Frühstückstisch bei einem sehr feinen Omelette, Toast und ausreichend Kaffee.
Wir zahlten und machten uns auf in Richtung KTP.
In Hakunzi füllten wir noch vorsichtshalber den Diesel- und Wassertank.
Dann setzten wir unsere Fahrt auf nachfolgend dokumentierten wechselhaften Wegen fort:
mit gefährlich lebenden Nutztieren





dort spielten wir "findet die Spur "



hier gab es Verschnaufplateaus



Kurz vor Eins standen wir vor dem Tor.



Wir waren angemeldet, wiesen unsere Voucher für 2 Nächte vor und durften uns auf

CS Khiding
niederlassen.
Sie präsentierte sich wunderbar am Khiding Pan gelegen mit einer fantastischen Aussicht.
Ernstens erste Amtshandlung war nach den legendären Löwen Ausschau zu halten.



unter argwöhnischer Beobachtung



Dazu muss ich kurz in die Erklärungskiste greifen:
das war nämlich meine Schuld. Ich hatte ihm dummerweise von den Berichten im Forum erzählt, in denen sich ganze Rudel Löwen unter den Schattendächern bequem gemacht hatten. Wegen dem wollte er ja auch unbedingt hier her.
Aber da war weit und breit nichts dergleichen zu sehen.
Auch das von mir nachgereichte Fernglas brachte nichts. So kletterte er leicht frustriert wieder herunter und lies seinen Frust bei der Feuerholzbeschaffung an diesem unschuldigen Baum aus



doch mit mässigem Erfolg, sodass wir den Abend ohne Feuer verbrachten, umkreis und belauert von einem anhänglichen Schakal.

Der nächste Morgen begann um Sieben. Es war leicht bewölkt, 12° und es wehte eine unangenehme Bise.
Als erstes gesellte sich wieder der Futter suchende Schakal zu uns.
Auf unserer Morgenrundfahrt sahen wir auf dem Pan, allerdings immer in weiter Ferne, Oryx-, Haertebeest- und Springbockherden.
Zurück auf dem Platz trafen wir unsere ca. 100m entfernten Nachbarn, eine Gruppe Südafrikaner mit zwei Autos.
Sie hatten auch kein Sichtungsglück an dem Morgen. Aber es waren wohl Löwen in der Nacht um uns herum geschlichen. Einer von der Truppe zeigte uns frische Spuren oberhalb unseres Platzes. Er hatte eine App auf seinem Handy, welche ein Löwengebrüll simulierte. Dies sei zwar unter Strafe verboten in der Wildnis anzuwenden, doch er würde das heute Abend mal laufen lassen um ein Männchen anzulocken. Wir müssen dann aber im Dachzelt sein.
Als wir ihnen erzählten, dass wir am nächsten Tag nach Nossob wollten, machte sie bedenkliche Gesichter. Es wäre eine happige Tagesfahrt und sie würden uns einen Zwischenhalt in Motopi empfehlen.
Da waren wir ganz schön in der Klemme.
Wir hatten morgen eine Verabredung mit Schweizer Freunden in Nossob. Hatten schon alles für eine Nacht gebucht.
Also packten wir nach einem Müesli und Kaffee ein, schrieben unseren netten Nachbarn noch einen Abschiedszettel und machten uns um halb Zwölf auf den Weg über Bosobogolo nach Nossob.

Das war eine weise Entscheidung. Wir fuhren durch eine wunderschöne von Dünen geprägte Landschaft auf leichten bis schweren Sandwegen





Dann tauchte auch noch eine Familie Strauss auf. Papa und Mama welche ihren sechs Babys wahrscheinlich eine Lektion in "wie verhalte ich mich auf der Fahrbahn gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern" in der Praxis anschaulich erteilten.



- immer schön auf dem Weg bleiben
- ständig nach rechts und links schauen. Auch wenn von dort nichts kommt
- alle hinten Anstehenden und schneller vorbei Wollenden ignorieren, auch wenn diese Drohgeräusche von sich
geben
- nicht vergessen stehen zu bleiben und die wunderschöne Gegend betrachten
- zwischendurch ein paar Hälmli zupfen
- auch mal absitzen, wenn einem die Beinchen weh tun
- und erst wenn Papa das Signal gibt, in seiner Richtung im Bush verschwinden
- das Ganze dürft ihr bis zu einer Stunde ausdehnen.
So war es dann auch!

Um ca.17 Uhr erreichten wir
Motopi 1
und hatten natürlich nicht gebucht. Auf dem sehr weitläufigen Platz hatte sich schon eine Gruppe Südafrikaner mit drei Autos eingerichtet.
Kein Problem, wurde uns versichert, der Platz ist gross genug.
Also installierten wir uns im gebührenden Abstand zu ihnen.



Ach ja, meinten sie noch, das Toilettenhäuschen



ist allerdings etwas nahe bei uns, aber da gingen sowieso nur die Frauen drauf und sie hoffen es stört uns nicht.
Nein, störte uns nicht, im Gegenteil fanden wir es höchst amüsant, dass diese nie allein aufs Hüsli gingen. Es war immer ein Vordertürsteher mit dabei.
Am nächsten Morgen machten wir uns nach Tee, Müesli und Kaffee auf die Piste.
Sie führte uns wieder durch diese fantastische Dünenlandschaft.



Wir sahen wenige Tiere. Nur mal ein paar scheue Dik- Dik's, Oryxe und Schakale.
Wir kamen an Vergessenem vorbei



fuhren durch weitsichtige Ebenen



und kamen um 13 Uhr in Nossob an.

Und somit wäre das wieder einmal der Stand der Dinge im Moment.
Wie wir uns in Nossob als Safeknacker outen, ständig beobachtet, belagert und ignoriert wurden und für den GT public relation betrieben, erzähle ich euch das nächste Mal.
Anhang:
Letzte Änderung: 04 Okt 2018 14:41 von Gromi.
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04 Okt 2018 15:59 #534550
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Danke für Euren spannenden Bericht. Falls das mit dem Beil am Baum ernst gemeint war: Im KPT ist das Sammeln von Feuerholz (auch von herumliegenden Ästen) untersagt. Der Grund ist einfach: Das tote Holz hat eine wichtige Funktion für die biologischen Kreisläufe und wenn wir Touristen alles wegräumen, klappt das nicht so richtig.
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