THEMA: Mit Tinochika vom Kaokoveld in die Löwenwelt
21 Mär 2018 13:55 #515988
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  • jaffles am 21 Mär 2018 13:55
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Hallo Ingrid und Hartwig,

eure "Holz-Echse" ist schlichtweg genial, aber auch sonst sind die Bilder einfach eine Augenweide!!!
Die machen einfach Spaß!

LG Claudia
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01 Apr 2018 22:48 #517305
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20.02.18

Etaambura - Das Dorf

Erwartungsvoll aber auch ein wenig aufgeregt beginnt für uns der zweite Tag in Etaambura.
Wir wollen schließlich heute Morgen ins Dorf aufbrechen und die Himbas besuchen.
Am Abend haben wir schon von unserem Bungalow auf die Feuerstellen schauen können.
Das Dorf ist also noch bewohnt.
Wer wird uns heute erwarten? Werden wir wieder erkannt? Erkennen wir selbst noch die Bewohner?
Es ist schließlich schon zwei Jahre her und es wird nun unser dritter Besuch bei dem Himba-Clan, die Zeit bleibt auch im Kaokoveld nicht stehen. Manche Dinge verändern sich rasant, das hatten wir schon bei unserer letzten Reise in den äußersten Westen Namibias festgestellt.

Kurz nach Sonnenaufgang brechen wir auf. Kahambu ist schon in der Küche und macht sich nützlich.
Er wundert sich warum wir so früh auf den Beinen sind. Wir sagen ihm, dass wir die Himbas besuchen und Ihnen Fotos bringen wollen.
Wir zeigen ihm einige Bilder. Daraufhin lächelt er und sagt, dass der Chef mit seinen vielen :whistle: Frauen noch dort wohnt.
Er bot uns an uns zu begleiten und zu übersetzen. Wir sagen, das ist nicht nötig. Wir werden uns auch ohne viele Worte verständigen.
Ohne Begleitung fühlen wir uns wohler und können unbedarft auf die Erwachsenen und Kinder zugehen.

Wir brechen auf und fahren den steilen Hügel zu dem Dorf herunter. Es geht vorbei an scheinbar unbewohnten Hütten und wir sind schon enttäuscht darüber nicht viele Bewohner anzutreffen.Wir fahren noch ein Stück weiter.
Als wir zur Feuerstelle kommen freuen wir uns. Der Clan hat sich dort schon versammelt und ist beim Frühstücken.





Wir dachten schon wir seien früh, aber im Himbaland beginnt der Tag schon vor Sonnenaufgang.

Der erste Schritt einfach aus dem Auto auszusteigen und die Leute anzusprechen fällt uns nicht leicht.
Aber mit den Fotos von 2015 in der Hand werden wir etwas selbstsicherer.
Wir wissen, damit können wir den Menschen eine Freude machen und etwas Abwechslung in den Alltag bringen.

Die Höflichkeit verlangt es natürlich erst einmal zum Chef zu gehen.
Ganz stolz zeigen wir ihm Fotos, welche wir von ihm beim letzten Besuch gemacht hatten.

Doch die Reaktion ist anders als von uns erwartet.
Er betrachtet „sein“ Foto von oben nach unten und kann mit dem Bild nichts anfangen. Völlig irritiert nehmen wir das Foto zurück und schauen es selbst noch einmal an.
Jetzt sind wir unsicher, ist er es wirklich ?
Enttäuscht darüber gehen wir zu der Gruppe Frauen, die ihm gegenüber Platz genommen hat.
Wir zeigen die Fotos und deuteten mit einer Handbewegung auf ihn.
Natürlich wird er sofort erkannt und herbeigerufen.
Mit dem neuen Wissen das er dort abgebildet ist nimmt er sofort die Bilder an sich und betrachtet sie mit Stolz und einem breiten Grinsen.

Das Eis ist gebrochen und wir sind willkommen.

Der Chef ist nun erst einmal mit sich und seinen Fotos beschäftigt. wir holen unsere Kameras und dürfen das Dorfleben fotografieren.











Natürlich sind wir in den Augen der Frauen immer noch willkommene zahlungskräftige Touristen und der selbstgemachte Schmuck wird vor uns ausgebreitet.







Wir haben aber auch Bilder von den Frauen und Kindern dabei und die Stimmung wird immer lockerer je mehr Personen sich erkennen und je mehr Gesichter zugeordnet werden können.







Nicht alle sind mehr da. Soweit wir uns verständigen konnten erfahren wir, dass manche Kinder in der Schule und andere Bewohner in Purros sind.















Die Fotos werden getauscht, es wird gerätselt und gelacht. Einige „brauchbare“ Aufnahmen verschwinden gleich in einer Tüte und werden nicht weiter gereicht.

Die anfängliche Zurückhaltung kehrt sich in Unbefangenheit um und wir werden nicht mehr als potentielle Käufer sondern als Besucher angesehen.
Wir können uns ungezwungen im Dorf bewegen.











Manchmal scheint es als ob wir Luft wären, dann gibt es aber wieder Situationen wo sich die Bewohner bewußt für uns in Szene setzen.







Man weiß ja schließlich nicht für was es gut sein könnte. Vielleicht kommen die Fremden ja wieder :cheer:





Letzte Änderung: 02 Apr 2018 23:00 von Tinochika.
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02 Apr 2018 08:53 #517325
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Großartige Portraits! Toll die Situationen, in denen sie ihre Bilder betrachten. Respekt, das ist wirklich Klasse geworden!

HG
Martin
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02 Apr 2018 16:02 #517388
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Hallo Ingrid + Hartwig,
wir haben selbst ja große Hemmungen, Menschen zu fotografieren und vermeiden das zumeist.
Aber Ihr hattet ja einen "Auftrag" und es ist Euch sooo toll gelungen, die Portraits natürlich zu halten - großes Kompliment!
Viele Grüße
CuFs
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02 Apr 2018 22:03 #517447
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22.10.18


Ich betrachte mir gerade ein Bild im Display und will es den Frauen zeigen. Da kommt eine Frau angelaufen, fängt an laut zu Lachen und deutet auf mich.



Jetzt bin ich derjenige der bestaunt wird.
Als wir sie uns näher ansehen stellen wir fest, es ist die Mutter von dem Mädchen welches wir bei unserem ersten Aufenthalt mit den Geschwistern beim Ziegenhüten getroffen hatten und für die wir zwei Jahre später ein Poster mitgebracht hatten.
Durch sie kam eigentlich der Kontakt zum Dorf zustande.



Genau diese Frau erkennt mich noch. Muß mir das jetzt zu denken geben :silly: :silly: :silly:












Die Kinder merkten schnell, dass es auch schön sein kann Fotos zu besitzen. Viele nahmen Model-Posen ein um beachtet zu werden.
















Während unseres Aufenthaltes im Dorf gehen wir noch einmal zurück zum Auto.
Wie es sich für einen Besucher gehört, bringen wir natürlich auch Gastgeschenke mit.
Für alle haben wir Tee, Eier, Mehl, Salz und Zucker gekauft. Für das Pfeifchen vom Chef gibt es natürlich auch Tabak. Den Kindern schenken wir Spielsachen. Kleine Ikea Stoffpüppchen und Matchbox Autos, sowie kleine Bällchen, Buntstifte, Anspitzer, Radiergummies und Malbücher haben wir schon in Deutschland gekauft. Für die Frauen haben wir Klapphaarbürsten mit Spiegel, kleine Scheren, Holzperlen und auch andere Schmuckperlen sowie Scheren und Nadeln mit dem passenden Garn zum einfädeln der Perlen mitgenommen.

Die Aufgabe der Kinder ist es die kleinen Ziegen von den Muttertieren zu trennen.

















Die großen Kinder ziehen mit der Herde zur Ziegenweide und die kleinen Kinder bleiben mit den kleinen Ziegen im Dorf.








Letzte Änderung: 02 Apr 2018 23:02 von Tinochika.
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02 Apr 2018 22:23 #517452
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  • franzicke am 02 Apr 2018 22:23
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Liebe Tinochikas,
euch habe ich hier schon wirklich sehr vermisst - und wieder einmal hat sich das Warten gelohnt!
Phantastische Bilder und Momentaufnahmen!!!
Ein paar der Personen, die ihr bei eurem Besuch angetroffen habt, hab ich sogar wiedererkannt. Aber der Chef ist uns bei unserem Besuch nicht begegnet und auch nicht so viele Kinder ...
Wir haben übrigens einer der älteren Frauen ein Foto auf dem Display gezeigt, das Helmut von ihrer Tochter gemacht hat - damit konnte sie überhaupt nichts anfangen.
Und jetzt mal noch ne Gretchenfrage: Habt ihr eine Idee, wie alt die "alten" Himbas so sind? Wir haben bei unserem Besuch mit Henry ja darüber gesprochen, er hat sie auch gefragt, sie wussten es aber nicht. Als dann die Gegenfrage kam und das "wahre Alter" meines Rangers ans Licht kam, haben sie sich förmlich ausgeschüttet vor Lachen. Wir denken oft an diese Situation, können sie aber bis heute nicht so recht einordnen.

So, jetzt hab ich mal wieder viel über uns und unsere Situation geschwallt. Das liegt vielleicht daran, dass mir für eure Fotos ein bisschen die Worte fehlen und die Superlative ausgehen.
Ganz herzliche Danke-Grüße
Ingrid
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