Endlich in Namibia – aber noch immer nicht auf Pad
Da bin ich mal wieder, es wird längste Zeit, wieder mal zu berichten. Aber es läuft nicht immer alles so gut wie mit der spontanen „Einladung“ ins Sperrgebiet, sondern es kommen auch Dinge dazwischen, die einen dann auch mal abhalten davon, hier im Forum Berichte zu schreiben.
So haben uns kurz vor unserer Abreise nach Windhoek noch ein paar unschöne Erfahrungen und Enttäuschungen sowie ein familiärer gesundheitlicher Ernstfall sehr beschäftigt, wir sind schnell noch mal für einen Tag in die Schweiz geflogen – aber dann kehrte zum Glück wieder etwas Ruhe ein, und wir konnten doch in den Flieger nach Windhoek steigen.
Es wurde aber auch Zeit, dem böse-kalten Deutschland zu entfliehen! Wir haben viele neidische Grüße mit auf den Weg bekommen, unsere Freunde und Familien wollten so gerne mit in die Sonne… und alle konnten wir ein bisschen beruhigen: wir landeten zwar bei deutlich wärmeren Temperaturen, aber uns erwartete die zunächst jeden Tag sehr regelmäßiger Regen! So fiel auch unser erster herbeigesehnter Sundowner ins Wasser, aber da wir unter Dach saßen, haben wie den Blick auf die Palmen doch trotzdem ein bisschen genossen.
Wir sind übrigens mit KLM von Hamburg über Amsterdam nach Windhoek geflogen. Der Preis war ziemlich gut, und es ist immer ganz schön, ab Hamburg dann doch ziemlich direkt unterwegs sein zu können. Auf dem Langstreckenflug geht der Flieger in Luanda (Angola) einmal runter, um ein paar Leute aussteigen zu lassen. Wir waren skeptisch, wie lästig uns diese Zwischenlandung wohl sein wird – aber wir fanden es beide überhaupt nicht anstrengend und die Stunde, die wir am Boden standen aber nicht aus dem Flieger konnten, ging schnell rum. Sehr erstaunt waren wir eigentlich darüber, wie viele Leute in Luanda tatsächlich das Flugzeug verlassen – der halbe Flieger war dann plötzlich leer!
Unsere ersten Tage in Namibia haben wir fast ausschließlich in Windhoek verbracht, um Vorbereitungen zu treffen und ein paar Freunde, Geschäftspartner und solche, die irgendwie beides ein bisschen sind, zu treffen. Es war wieder sehr unterhaltsam und aufschlussreich.
Am besten lief der Umbau unseres Autos: Der Troopie war bis vor kurzem nur für zwei Leute ausgelegt. Nun wollten wir aber gerne auch mal wieder jemandem mitnehmen können und haben wieder eine Rückbank eingebaut. Dadurch fehlt nun natürlich eine Menge Stauraum, und im Hinblick auf die bevorstehende Familientour mussten wir uns was einfallen lassen, wie wir zwei Bodenzelte, vier Matten, viermal Bettzeug, Stühle, Tisch, Kühlschrank und natürlich Kisten für Camping-Equipment und Vorräte sowie das ganze Gepäck verstaut bekommen. Wir hatten uns im Vorwege schon ungefähr die „Baumaßnahmen“ gedanklich zurechtgelegt. Und wie es dann in Namibia so ist…: Kaum, dass wir angekommen waren und einem guten Bekannten beim Hallo sagen erzählten, was wir mit dem Auto planen, hat der schon zum Telefon gegriffen, uns zwei ehemalige Tischler besorgt – und die haben uns innerhalb von zwei Tagen genau das System von Hand eingebaut, das wir uns vorgestellt hatten als Stauraum und „Schubladensystem“. Das hat wirklich sehr großartig geklappt, die beiden (Klaus und Boris) haben super Arbeit geleistet und zuverlässig alles fertig gemacht. Im Gespräch mit den beiden hat sich dann herausgestellt, dass die zwei grundsätzlich arbeitstechnisch einen Fahrdienst anbieten – sei es als Airport-Shuttle, aber auch für Taxifahrten in und um Windhoek oder auch als Chauffeur für private Touren in Namibia. So was kann natürlich immer mal interessant sein – und wenn jemand mal etwas in der Art benötigt, dann meldet euch – wir haben die Kontaktdaten.
Wir konnten aber während der Umbaumaßnahmen am Troopie das Auto von Freunden nutzen und waren auf den Taxiservice nicht angewiesen.
So haben wir also unsere erste Woche in Windhoek verbracht. Mittendrin war dann ja auch noch ein Feiertag (Unabhängigkeitstag), so dass uns ein bisschen Zeit «verloren gegangen» ist (wir mussten auch noch neue Reifen kaufen und so Zeugs) – aber wir haben es genossen, auch einfach mal ein paar Stunden nur rumzulungern und zu faulenzen. Dennoch: mit fortgeschrittener Zeit in Windhoek bei Regen und mit viel Rennerei und Arbeit wurde die Vorfreude auf den Familienbesuch und endlich auf Tour zu gehen immer größer!