Nach diesen faszinierenden Eindrücken sind wir beinahe ein Wenig ernüchtert, als wir wieder, wenige Zeit später, in unserem Hilux sitzen und uns zur Weiterfahrt rüsten.
Wir verlassen Swakop in Richtung Walvisbay und bestaunen auf der Fahrt einige Bohrinseln die entlang der Küste parken.
Von Chris haben wir bei der Wüstentour erfahren, daß diese eigentlich vor Angola nach Öl bohren sollten, aber aufgrund des niedrigen Ölpreises derzeit nicht wirtschaftlich arbeiten können. Wegen zu viel Korruption und dergleichen, schleppt man die Inseln dann nach Namibia, wo diese dann auf Warteposition stehen.
In Walvisbay biegen wir links ab und fahren wieder in die Wüste Richtung Kobo-Kobo Hills, unserem nächsten Domizil.
Wir passieren reichlich grandiose Landschaft ohne nennenswerten Gegenverkehr.
Tiersichtungen haben wir auch keine. Außer vereinzelten Oryxen, immer recht weit weg.
Nach einigen Abzweigungen auf Straßen mit vierstelliger Kennung kommen wir auch an einem Wegweiser vorbei, der den Weg nach Niedersachsen mit einer Entfernung von 33 km angibt.
Sollten wir uns so weit verfahren haben und ist der Klimawandel in Deutschland etwa schon so weit fortgeschritten...?
Nachdem es nicht so viel zu sehen gibt auf unserer Strecke, lege ich die Kamera nach hinten auf den Rücksitz.
Das war leider ein großer Fehler!
Eigentlich hatten wir sie nämlich immer Schußbereit auf dem Schoß liegen während der Fahrt. Wenigstens der Beifahrer.
Diesmal nicht...
Wir folgen der uns angegeben Route und kommen nach gut einer Stunde am Tor zu der Farm an, auf der die Lodge liegt. Der Weg zu Kobo-Kobo führt über drei verschiedene Farmen, wie wir später erfahren, und gestaltet sich fahrerisch anspruchsvoll.
Klaus ist in seinem Element und hat Spaß an der Strecke.
Plötzlich sehen wir vor uns etwas auf der Strecke in der Sonne liegen.
Eine Katze, ein Luchs...?ßß?
Nein, ein Caracal !!!!
Schnell greife ich noch nach hinten zur Kamera, aber das scheue Tier bleibt nicht lange genug sitzen und es gelingt leider nicht mal ein Beweisfoto.
Trotzdem hat uns diese Begegnung riesig gefreut!
Manchmal muss man sich eben damit begnügen schöne Erinnerungen "nur" im Gedächtnis zu haben.
(Zumindest hat Klaus versucht mich mit diesen Worten zu trösten, es hat aber nicht gleich geklappt, jetzt sehe ich das mittlerweile natürlich ganz genauso.)
Aber von da an war die Kamera nie mehr auf dem Rücksitz...
Wenig später und nach einigen spannenden Wegstellen kommen wir bei der Lodge an, die sich über uns in die fantastische Felslandschaft einfügt.
Der Weg endet jedoch scheinbar vor einer Felswand.
Das jedenfalls macht uns die tiefstehende Sonne glauben...
Wir kurven ein Wenig planlos herum, entdecken dann allerdings die Gastgeberin, die uns bereits von der Mauer herunter zuwinkt und uns den Weg weist. Wir fahren erneut auf die vermeintliche Felswand zu und finden dann auch den recht gut versteckten Zufahrtsweg.
Conny, unsere Gastgeberin, begrüßt uns herzlich und lädt uns auf einen Begrüßungsdrink ein.
Begeistert vom genialen Ambiente der Lodge und des umliegenden Geländes, sitzen wir gemeinsam mit ihr eine Weile an der Bar neben dem Pool, unterhalten uns, und lassen uns die Getränke schmecken.
Conny ist wirklich super nett. Wir haben uns auf Anhieb sehr, sehr wohlgefühlt hier!!!
Im Anschluss führt sie uns herum und zeigt uns alles. Wir sind wirklich restlos begeistert wie schön und liebevoll hier alles angelegt wurde!
Da wir die einzigen Gäste sind (
), haben wir die Wahl welches der tollen kleinen Steinhäuschen wir haben wollen.
Wir entscheiden uns für das erste rechts, mit Aussendusche und -Toilette mit Blick zum Wasserloch.
Da werden wir frühs im "Bad" wohl noch etwas länger brauchen als schon normalerweise...
Nach dem Hochtragen des Gepäcks gehen wir kurz auf Erkundungstour und sind von der Anlage restlos begeistert.
Am meisten beeindruckt uns die Art mit der die riedgedeckten kleinen Gebäude in die Felslandschaft eingebettet sind.
Etwas später servieren uns Conny, die eine hervorragende Köchin ist, und ihr Mitarbeiter Linus noch einen leichten und ausgesprochen schmackhaften Salat.
Nach dem Essen nutzen wir den Beobachtungssitz, von dem aus man das Wasserloch unterhalb der Lodge sehen kann. Sofort fallen uns die zahlreichen Rosenkopfpapageien auf, die sich in den Büschen tummeln.
Später, als die Sonne untergegangen ist, bereiten die beiden auf dem offenen Feuer Oryx-Steak mit Gemüsebeilage zu und wieder sind wir restlos begeistert.
Im Anschluss setzen wir uns wieder in den Ansitz und können Zebras und Oryx bei ihren zaghaften Versuchen beobachten, sich dem Trinkwasser zu nähern. Die Zebras sind erheblich zurückhaltender und ziehen folglich den Kürzeren, da sich die Antilopen wesentlich aggressiver behaupten.
Als die Lampe am Wasserloch ausgeht, gehen wir zufrieden und todmüde in unsere Betten.
Was für ein schöner Tag!