THEMA: Reisebericht: In 14 Wochen durchs südliche Afrika
22 Okt 2017 11:59 #493617
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Reisebericht Teil 6: 7. – 21. Oktober 2017

7. Oktober - Lusaka
Heute ist Grosseinkaufstag – da Gabi der Überzeugung ist, dass es absolut nichts zu kaufen gibt in Zimbabwe. Wir verabschieden uns vom Zeltplatzbüsi das die ganze Nacht bei uns ins Dachzelt wollte, schwatzen noch ein wenig mit unseren deutschen Nachbarn und fahren dann in diverse Shopping Malls (etwa so alle 500 Meter gibt’s eine!) bis wir alles finden was wir kaufen wollen. Dann geht’s zurück zum Pioneer Camp wo wir alles irgendwie im Jonathan verstauen. Nach einem Znacht im Restaurant gehen wir schlafen.

8. – 9. Oktober – Lower Zambezi - Kiambi Camping
Diese zwei Tage verbringen wir am Zambezi in der Kiambi Lodge – in der Nähe von Chirundu. Hier läuft überhaupt nichts, wir haben uns eigentlich mehr Wildlife und Aktivitäten vorgestellt. So verbringen wir die Tage mehr oder weniger mit Nichtstun. Es ist bedeckt und ab und zu gibt es sogar ein paar Regentropfen.

10. Oktober – Chirundu – Mana Pools Nationalpark
Heute steht der Grenzübertritt nach Zimbabwe an. Wir sind gespannt was uns erwartet und sind der Überzeugung, dass wir das ganz sicher ohne Hilfe schaffen werden….! Im grossen neuen Grenzgebäude werden die Formalitäten für Zambia und Zimbabwe abgewickelt. Schon als wir reinfahren, kommen diverse Helfer angerannt…einer sagt uns, dass wir zurück zum Gate laufen müssen, um das CIP für Zambia abstempeln zu lassen. Dann laufen wir mit unserem Helfer wieder zurück zum Gebäude wo er uns das Einreiseformular für Zimbabwe in die Hände drückt. Woher er dies wohl hat? Als wir noch am ausfüllen sind, kommt er schon mit dem nächsten Formular – Temporary Import for Verhicles – das wir für den Jonathan ausfüllen müssen. Nun geht’s zuerst zur Immigration wo wir je 30 US$ fürs Visa bezahlen und der Pass gestempelt wird. Nun führt uns unser Helfer den Gang entlang (alleine hätten wir keine Chance gehabt, diesen Gang zu finden!) zu Interpol Zambia. Das Büro wird jedoch gerade nass aufgenommen, der Beamte von Interpol isst gerade Frühstück mit demjenigen von Interpol Zimbabwe. Also warten wir, bis der Boden sauber und das Frühstück gegessen ist. Der Beamte studiert lange unser Police Dokument für den Jonathan, knallt dann einen Stempel auf ein kleines weisses Papier und wir werden weiter zu Interpol Zimbabwe geschickt. Der Beamte dort drückt desinteressiert an seinem Handy herum, schaut kurz auf unsere Dokumente und das kleine weisse Papier kriegt einen weiteren Stempel. Den Gang wieder zurück zum nächsten Büro wo in einem grossen dicken Handbuch nachgeschlagen wird, wieviel wir für den Jonathan bezahlen müssen. Der arme wird wieder als Truck eingestuft – er kostet US$120. Unser Helfer führt uns – für was haben wir noch nicht herausgefunden – den «Interpol» Gang wieder zurück, wo wir einige Zeit in einer Kolonne anstehen (bzw. er für uns) bevor es dann wieder zurück geht und das Import Dokument definitiv ausgefüllt wird. Er sagt uns, dass wir nun alles haben und weiterfahren können. Wir geben ihm 10 US$, worauf er uns darauf aufmerksam macht, dass sein Bruder auch noch geholfen habe – also, der Bruder kriegt auch noch US$10. Nun müssen wir nur noch das kleine weisse Papier mit den vielen Stempeln beim Gate abgeben – und nach 1.5 Stunden sind wir in Zimbabwe! Nun geht’s zuerst auf löchriger Teerstrasse – die nachher immer besser wird – Richtung Mana Pools Nationalpark. Wir passieren den Eingang zum Nationalpark da wir zuerst nach Marongoro fahren müssen um das Permit abzuholen. Unterwegs werden wir und Jonathan nur noch auf Tse-Tse Fliegen kontrolliert, d.h. wir werden angehalten, einer läuft um das Auto herum, schaut sich im Auto um und beschliesst, dass keine Tse-Tse Fliegen vorhanden sind! Wir holen das Permit ab, bezahlen horrende US$5 für eine kopierte Karte von Mana Pools und fahren dann wieder zum Eingang zurück. Die Strasse zum Park ist eine gute Gravel Road, sodass wir schon bald beim Camping ankommen. Gemäss unserer Buchungsbestätigung sollen wir auf Campsite No. 14 – das ist wohl weit und breit die hässlichste Site ohne irgendeinen Schatten und weit weg vom Fluss. So können wir mit der Reception vereinbaren, dass wir die Site wechseln. Wir schlagen unser Lager auf einer schönen schattigen Site auf und werden beim Mittagessen schon bald von einem Elefanten gestört, der die Apfelringe der Akazie bei uns essen möchte. Er schüttelt den Baum, sodass die Früchte herunterfallen und kommt dabei gefährlich nah an unseren Jonathan. Wir geniessen den Nachmittag und Abend auf dem Camping – es kommen immer wieder Elefanten vorbei.

11. – 13. Oktober – Mana Pools
Wir unternehmen Fahrten im Park und beobachten Löwen, Elefanten und diverse Antilopen. Am zweiten Abend gibt unser Nachbar an der Campsite am Wasser plötzlich den Warnruf: Achtung Hippo! Und da kommen auch schon zwei Hippos angerannt…gefährlich nah an der Autotüre des Jonathan vorbei die offen steht! Wir haben kurz einen Herzstillstand – aber zum Glück haben die beiden das Hindernis erkannt! Immer wieder müssen wir Elefanten ausweichen die sich überhaupt nicht um uns kümmern.

13. Oktober – Mana Pools – Mokuti Travel Lodge
Da uns der Weg von Mana Pools nach Matusadona zu weit ist, haben wir beschlossen, noch eine Nacht in der einzigen Übernachtungsmöglichkeit auf dem Weg zu verbringen. Wir machen am Morgen noch einen Game Drive, fahren dann aus dem Mana Pools Nationalpark hinaus zur Mokuti Travel Lode. Wir sind bereits am Mittag dort – wir sind nicht sicher, ob wir noch nach Karoi fahren müssen um zu tanken da wir morgen früh losfahren müssen und die Tankstellen vielleicht noch nicht offen sind. Der nette Manager von der Lodge klärt uns ab, dass in Karoi Diesel vorhanden ist und die Tankstelle um 6 Uhr morgens öffnet. So essen wir in der Lodge z’Mittag und benützen das wirklich schnelle Internet. Die Lodge ist ganz ok, klar hat sie sicher bessere Zeiten gesehen, aber das Zimmer ist in Ordnung und das Rump Steak zum Nachtessen ist excellent!

14. Oktober – Mokuti Travel Lodge – Matusadona Nationalpark
Wir fahren um 5 Uhr los, zwischen 9 und 10 Uhr haben wir uns mit Elena und Hans an der Kreuzung verabredet, wo wir zum Matusadona NP abbiegen müssen. Sie haben uns via 4x4 Forum Südafrika kontaktiert, da sie auch in den Matusadona fahren und die Strassenverhältnisse unklar sind. So sind wir wenigstens zwei Autos, falls es wirklich sehr schwierig sein sollte. Wir fahren zur Tankstelle, wo wir genau um 6 Uhr eintreffen – vor der unleaded Säule hat es bereits eine Schlange! Aber wir werden sofort zur Diesel Tankstelle gewiesen wo wir den Jonathan füllen können. Auf guter Strasse fahren wir durch diverse Dörfer und treffen kurz nach 9 Uhr an der besagten Kreuzung ein, wo tatsächlich Elena und Hans aus Österreich mit ihrem Bushlore Camper warten! Nach kurzer Begrüssung machen wir uns auf den Weg, es ist zuerst eine sehr gute Gravel Road. Die erste Abzweigung verpassen wir prompt, aber dank dem Funkgerät das Hans uns gibt, können wir miteinander kommunizieren und die richtige Abzweigung nehmen. Schade – denn die andere Strasse wäre definitiv besser gewesen! Nun geht es über Stock und Stein, durch Flussbette hindurch, dann auf der anderen Seite wieder hinauf nur um den nächsten steinigen Fluss in Angriff zu nehmen! Nun wissen wir definitiv, wieso wir den Jonathan haben, vor allem die Bodenfreiheit ist wichtig, aber auch wir schlagen bei den steilen Ab- und Aufsteigen mit der Anhängerkupplung an. Das Vorwärtskommen ist extrem langsam, endlich erreichen wir das Gate. Wir werden von den Rangern dort fast umarmt – sie haben enorm Freude, wieder mal Besuch zu bekommen! Sie versichern uns, dass die Road better wird – und tatsächlich, noch ein grosser sandiger Fluss ist zu überqueren und nachher können wir sogar fast mit 40 kmh fahren. Wir erreichen Tashinga und checken auf die Campsite ein. Elena und Hans haben ein Chalet in einem Bushcamp reserviert, dies jedoch erst für den nächsten Tag (heute ist es noch nicht bezugsbereit da noch die Leintücher fehlen). So fahren wir auf dem Camping, geniessen die Aussicht auf den Karibasee und schwatzen. Elena und Hans fahren später noch zum Seeufer – und unterschätzen den Sand – gemeinsam können wir ihr Auto freischaufeln bevor es ganz dunkel wird.

15. – 17. Oktober – Matusadona Nationalpark
Die Strassen im Park sind so schlecht und ausser Elefanten hat es keine Tiere sodass wir mehr oder weniger im Camp bleiben und ab und zu Elena und Hans für einen Schwatz besuchen, die in ihr Chalet umgezogen sind. Hans macht immer hervorragenden Espresso den wir mit feinen Guetzli geniessen! Ab und zu kommt der MAPP (Matusadona Antipoaching Project) Ranger vorbei, der gerne einen Schwatz mit uns hält. Er erzählt uns auch, dass eine Fähre immer am Dienstag von Tashinga nach Charara und am Mittwoch von Tashinga nach Kariba fährt. Da werden wir hellhörig – das wäre doch was, anstelle diese «Strasse» wieder hinauszufahren! Also nichts wie hin zur Reception der uns verspricht, am Montag anzurufen und sich zu erkundigen. Und wirklich, wir können die Fähre buchen – wir am Dienstag nach Charara und Elena und Hans am Mittwoch nach Kariba. Die Fähre soll am Dienstag um 16 Uhr in Tashinga ablegen….wir wissen ja, wir sind in Afrika, wir sind Schweizer – aber so mit 17 Uhr ablegen rechnen wir halt doch….!! Wir warten zusammen mit dem MAPP Ranger, Elena und Hans bis um 19 Uhr tatsächlich die Fähre kommt. Auf dem Schiff ist ein Riesendurcheinander von Leuten, Gefriertruhen, Gepäck, Abfall etc. In Tashinga gehen einige Personen von Bord, damit jedoch unsere Jonathan Platz hat, müssen noch diverse Gegenstände und Gefrierstruhen aus dem Weg geräumt werden. Schlussendlich passt es Millimeter genau – die Rampe kann gerade noch so hinaufgezogen werden. In dem ganzen Durcheinander konnten wir uns nicht mal richtig von Elena und Hans verabschieden! Vor allem ist es mittlerweile dunkel (vielleicht besser so) und wir sind auf Empfehlung der Leute von der Fähre vorwärts auf das Schiff gefahren! Wir hoffen nur, dass wir hier auch wieder runterkommen!. Die Fahrt dauert ca. 2 ½ Stunden, dann kommen wir in Charara an. Dort herrscht ein Durcheinander von Leuten, Gepäck – und da sollen wir nun die steile Böschung rückwärts hochfahren?? Wir versuchen es zumindest, aber der Jonathan schlägt auf, es ist definitiv zu steil. Also das Auto wieder aufs Schiff und der Kapitän sucht einen neuen Anlegeplatz, ein bisschen weiter unten, ein bisschen weniger steil – sieht eigentlich gut aus. Aber nun müssen wir noch einem Wagen ausweichen und über eine Leitung fahren, d.h. mit einer zusätzlichen Kurve hinausfahren. Zusätzlich erschwerend ist es, dass es stockdunkel ist ! Doch wir versuchen auch dies – und schlagen mit der Anhängerkupplung an den Steinen auf. Also werden diese mit vereinten Kräften zur Seite geräumt und nun geht’s mit Low 4, viel Gas und Geschrei rückwärts an Land! Erfolgreich können wir den Jonathan dann wenden – und haben nur noch einen Gedanken – möglichst schnell weg von hier und einen Schlafplatz suchen! Dank dem Navi finden wir die Strasse und fahren noch ca. 6 km, bis wir am «Strassenrand» unser Lager aufschlagen. Wir sind weit weg von den Dörfern und es ist ruhig. Trotzdem schlafen wir sehr unruhig.

18. Oktober – Charara – Hwange Nationalpark
Sobald es einigermassen hell wird machen wir uns auf den Weg Richtung Hwange. Die Strasse schlängelt sich zuerst noch durchs Gebirge, ist langsam aber gut zu fahren. Nachher werden die Verhältnisse immer besser bis wir die Teerstrasse erreichen. Dort erwartet uns unsere erste Polizeikontrolle in Zimbabwe. Wir haben viel gehört - und sind gespannt was nun passiert. Der Polizist fragt nach dem Import Dokument, dann müssen wir die zwei Pannendreiecke und den Feuerlöscher zeigen (zum Glück haben wir bei Savanna noch irgendein nächstes Servicedatum eingetragen!). Dann werden noch das Rückfahrlicht, das Licht, die Blinker geprüft bis wir weiterfahren können. Im Gegensatz zu Sambia hat der Polizist hier kein Smalltalk gemacht, sondern einfach seine Checklist abgearbeitet. Wir fahren ohne weitere Unterbrüche nach Hwange, von dem dortigen Polizisten werden wir einfach durchgewunken. Wir fragen das Navi nach dem Spar – und fahren in eine Seitenstrasse wo es nichts gibt. Na ja, irgendwo gibt es noch einen OK Supermarkt. Wir gehen hinein und sind völlig überrascht. Gabi war ja der Überzeugung, dass es in Zimbabwe absolut nichts zu kaufen gibt – hier in Hwange gibt es einfach alles, was das Herz begehrt, sogar Ice Cream!. Wir kaufen für die nächsten Tage im Hwange ein, tanken zur Sicherheit noch 50 Liter (man weiss ja nie, wieviel Game drives wir noch machen wollen) und fahren dann in den Hwange Nationalpark. Am Gate sehen wir, dass wir heute die ersten sind, die reinfahren – und es ist bereits 15 Uhr! Wir fahren nach Sinamatella um noch die Gebühr von US$10 für Jonathan zu bezahlen und fahren dann weiter zu unserer gebuchten Picnic Site Mandavu Dam. Dort werden wir von Agnes herzlich begrüsst die in den nächsten Tagen bezüglich Feuerholz nach uns schauen wird. Sie ist gerade am See am fischen und hofft, noch etwas zum Nachtessen zu bekommen. Wir sind für heute definitiv genug Auto gefahren, wir sitzen zuerst mit einem Coke Zero später dann mit einem Bier am Schatten, schauen auf den See und hören den Hippos zu.

19. – 20. Oktober: Hwange Nationalpark
Wir machen zwischen Mandavu Dam und Shumba Shelter Game drives, sehen ein grosses Löwenrudel, riesige Büffelherden, Zebras, Giraffen, Elefanten und die üblichen Antilopen. Am gemütlichsten ist es am Shelter beim Masuma Dam wo wir die Tiere nahe am Wasserloch beobachten können. Wir lernen Angela und Ralf aus Deutschland kennen die auch schon mehrere Jahre Afrika bereisen und schwatzen mit Godfrey, dem Caretaker dieser Picnic Site und Camping Platz. Er sagt uns, dass er manchmal sehr sehr einsam sei – das können wir uns vorstellen, wobei es nun plötzlich noch viele Autos und Touristen hat die im Park herumfahren. Als Zeitvertrieb bzw. um sein Einkommen aufzubessern, sammelt Godfrey Elefantenhaare aus denen er Armbänder flicht. Wir kaufen ihm eines ab (inoffiziell darf er diese nicht verkaufen) und bezahlen satte US$15- aber wenigstens unterstützen wir ihn so ein wenig. Am letzten Abend kommt ein Gewitter auf, rund um uns herum blitzt und donnert es, aber bei uns fallen nur ein paar Tropfen und es windet heftig.

21. Oktober: Hwange Nationalpark – Kasane
Am Morgen fahren wir nochmals zum Masuma Dam, sehen wiederum das grosse Löwenrudel. Beim Wasserloch läuft jedoch nicht viel, so essen wir kurz z’Morge, verabschieden uns von Angela und Ralf und fahren dann Richtung Robins Camp. Unterwegs machen wir noch Halt an diversen Hide’s – aber der Park ist wie ausgestorben, nicht mal ein Impala ist hier am Grasen, obwohl es hier mehr geregnet hat und es relativ grün aussieht. Im Robins Camp checken wir aus und fahren dann Richtung Pandamatenga wo unser nächster Grenzübertritt nach Botswana wartet. An diesem kleinen Grenzposten kommen keine Trucks vorbei und auch selten ein Auto (so denken wir). Aber als wir den Posten erreichen, stehen da tatsächlich schon drei Südafrikaner. So einen schnellen Grenzübertritt hatten wir auf dieser Reise bisher noch nie – in 20 Minuten sind wir aus Zimbabwe raus und in Botswana! Wir müssen das Import Dokument abgeben, dann wird der Jonathan gecheckt ob wir keine Trophäen mitnehmen und auch kein Fleisch, der Pass gestempelt und schon sind wir am Posten für Botswana. Dort folgt die Desinfektion aller Füsse (inkl. denjenigen vom Jonathan), das Formular ausgefüllt und schon geht’s weiter. Die Grenzbeamte hat richtig Freude, dass wir fast 2 Monate in Botswana bleiben wollen…! In Pandamatenga Shop gibt es leider kein Mittagessen zu kaufen, so gibt’s unser erstes Glace und ein Coke Zero. Wir fahren auf der Teerstrasse die manchmal rechte Potholes hat nach Kasane. Unser Versuch, die Gasflasche die mittlerweile leer ist, aufzufüllen, scheitert. Es ist Samstagnachmittag und alles bereits zu. Wir essen in der Chobe Marina Lodge z’Mittag und fahren dann in die Chobe Safari Lodge um dort zu campen. Aber da fallen wir aus allen Wolken – alles ausgebucht! Also weiter zu Thebe River Safaris, die haben noch einen Campingplatz für heute Nacht aber für Morgen ist alles ausgebucht. Als wir den Camping besichtigen, beschliessen wir, lieber noch weiter zu suchen – so etwas hässliches haben wir selten gesehen. Also telefonieren wir nach Senyanti – aber auch dieser Camping ist ausgebucht. Was ist nur los in Kasane? Nach einem weiteren Telefon in die Toros River Lodge die nun den Namen in Big Five geändert hat, finden wir doch noch eine Übernachtungsmöglichkeit. Auch nicht wahnsinnig schön aber mit eigenem Dusch- und Toilettenhäuschen und einer schönen Bar und Restaurant. Wir räumen den Jonathan auf, entsorgen allen Abfall der letzten Tage und geniessen dann ein feines Nachtessen.

Link zu Fotos:
Mana Pools
Matusadona
Hwange
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24 Okt 2017 00:01 #493921
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  • Logi am 24 Okt 2017 00:01
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Was für ein fabelhafter Reisebericht!
Die Prozedur am Grenzposten Sambia/Simbabwe ist köstlich beschrieben - man braucht halt viel Humor.

LG
Logi
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06 Nov 2017 17:37 #495783
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Reisebericht Teil 7: 22. – 29. Oktober 2017

22. Oktober - Kasane
Wir waschen unsere Kleider und fahren dann zum SKL Büro beim Sedudu Gate um 2 Zusatznächte in Savuti zu organisieren, aber das Büro ist am Sonntag geschlossen. Wir steuern wieder die Chobe Marina Lodge an, wo wir am Vortag gute Internetverbindung hatten und laden den Reisebericht Teil 6 und Fotos hoch, und geniessen dazu einen feinen Chickenburger. Nach einem Tankstop fahren wir ins Shoprite um für die nächsten 7 Tage einzukaufen, aber einerseits ist die Auswahl an Fleisch klein, und andererseits ist der Bottlestore am Sonntag geschlossen. Wir fahren noch zum Choppies in Kazungula und ergänzen noch ein wenig unsere Vorräte.
Das Apero und Nachtessen verbringen wir im Restaurant des Big 5 Camps zusammen mit 2 Holländern (Martin und Anika).

23. Oktober – Chobe/Ihaha
Nach dem zMorgen fahren wir wieder zum Sedudu-Gate um die 2 Zusatznächte in Savuti zu bestätigen und zu bezahlen. Die Lady ruft das Büro in Maun an und diskutiert während 10 Minuten; eigentlich ist es ganz einfach: 2 Nächte hatten wir schon im April bestätigt und bezahlt; für 2 Nächte waren wir auf der Warteliste und haben ein Mail gekriegt, dass es nun Platz gegeben hat. Letztendlich klappt es und wir bezahlen die 2 Nächte Camping bei SKL und nebenan den Parkeintritt bei Nationalparkbüro. Wir fahren die 6km zurück nach Kasane. Da der Bottlestore erst um 10 Uhr öffnet, gehen wir noch ins Hunter’s Restaurant, wo es Cappuccino und Pancake gibt. Nachdem nun auch die Bier- und Weinvorräte aufgefüllt sind und wir im Spar noch Chnoblibrot, Pizza und was Süsses zum Dessert gekauft haben, fahren wir auf der Transitstrecke in den Chobe NP und auf einer Cut-line road – trotz no-entry Schild – direkt zum Ihaha Camp. Am späteren Nachmittag machen wir einen Gamedrive entlang des Chobe-Rivers. Dieser Teil des Parks ist landschaftlich sehr schön, aber es hat erstaunlich wenig Tiere. Es ist das erste Mal, dass wir in diesem Teil keinen einzigen Elefanten sehen.

24. Oktober – Chobe/Savuti
Bei Sonnenaufgang fahren wir los dem Chobe River entlang Richtung Westen; auch hier ist es ruhig; wo sind nur all die Tiere? Um 8 Uhr verlassen wir diesen Teil des Parks und fahren nach Savuti. Die Fahrt bis zum Gate verläuft zügig, erst nach dem Gate wird es tiefsandig. Für heute sind wir genug gefahren und stellen unseren Jonathan deshalb am Nachmittag nur noch zum Wasserloch 1km vom Camping entfernt und schauen den Elefanten zu.

25./26. Oktober – Savuti
An diesen 2 Tagen machen wir Gamedrives. Am Morgen bei Sonnenaufgang um 6 Uhr fahren wir los zum Marabu-Wasserloch, am Nachmittag stellen wir uns wieder ans Elefanten-Wasserloch. Da die Tracks sehr sandig sind, ist es am schönsten einfach bei den beiden Wasserlöchern auf die Tiere zu warten. In der Savuti haben wir mehr Glück: am ersten Morgen sehen wir zuerst 4 Hyänen. Plötzlich beginnt ein Schakal aufgeregt zu bellen; mit dem Feldstecher erkennen wir den Grund: ein Leopard nähert sich dem Wasserloch. Da das Wasserloch jedoch von Elefanten besetzt ist, läuft der Leopard an uns vorbei und auf der anderen Seite wieder in den Busch. Am zweiten Morgen sehen wir hier 4 Wilddogs. Am Nachmittag des zweiten Tages sehen wir auch noch etwa 8 Löwen beim Elefanten-Wasserloch in der Nähe des Camps.

27. Oktober – Savuti – Moremi/Khwai
Eigenlich hätten wir noch eine vierte Nacht in Savuti gebucht, aber wir versuchen beim SKL-Büro in Savuti diese gegen eine Site beim Khwai-Gate im Moremi abzutauschen. Da der Generator nicht läuft hat das Büro jedoch keine Telefonverbindung und wir fahren auf gut Glück los. Wir nehmen die Marsh-Road und fahren noch einmal in der Marabou-Pan beim Wasserloch vorbei. In der Nacht hat es ein paar Tropfen geregnet und deshalb sehen wir die Tierspuren auf der sandigen Strasse sehr gut. Wir sind das erste Fahrzeug auf dieser Strecke an diesem Morgen und es ist deshalb leicht, die Löwenspuren zu erkennen, die in gleicher Richtung auf der Strasse gelaufen sind. Nach ca. 2km haben wir die Löwen eingeholt; 2 Männchen und ein Weibchen rasten am Strassenrand. Unbeeindruckt von unserer Gegenwart machen sie sich weiter auf den Weg; auch für Löwen ist es einfacher, auf der Strasse zu laufen als durch den dornigen Busch. Auf holperigem Track fahren wir zum Mababe-Gate; die Elefanten haben diesen Track zu einer Zeit benutzt, als der Boden noch nass war, und entsprechend Fussabdrücke hinterlassen…. Beim Khwai-Gate angekommen, erklärt uns der SKL-Manager, dass alle Sites reserviert sind, wir jedoch warten können um zu schauen, ob eine frei bleibt. Urs und Monika aus Steffisburg - unsere Camp-Nachbarn in der Savuti - offerieren uns, ihre Site zu teilen. Am Nachmittag fahren wir entlang des Khwai-Rivers Richtung Osten und schauen den Elefanten zu, die hier in den Flutebenen viel zu fressen finden. Etwas später entdecken wir noch etwa 10 Wilddogs, die vollgefressen unter den Bäumen ruhen. Wir finden einen selten gefahrenen Track durch den Busch und Jonathan kriegt ein paar zusätzliche Kratzer ab. Gewitterwolken ziehen auf und es wird langsam dunkel, und so fahren wir zügig zurück zum Camp. Der SKL-Manager kommt bei allen Sites vorbei und spricht mit all seinen Gästen. Der Gast von Campsite 9 ist abgereist und wir können deshalb die Nacht hier verbringen. Wir bedanken uns bei Urs und Monika für das Angebot auf ihrer Site zu übernachten, aber wir haben einen völlig andern Tagesablauf und fühlen uns auf einer eigenen Site flexibler. Wir duschen und trinken unser tägliches Bier mit Salznüssli und als wir das Feuer für das Nachtessen entzünden wollen, kommt ein böiger Wind auf und wir machen uns bereit, in den Jonathan zu flüchten (und Crackers, Käse und Wein auf den Vordersitzen zu geniessen) falls das Gewitter in unsere Richtung ziehen sollte. Es donnert jedoch nur eine halbe Stunde um uns herum aber der Wind flaut ab und wir können doch noch ein Feuer anfachen und unsere Fertigpizza backen.

28. Oktober – Moremi/Xakanaka
Es ist noch leicht bedeckt als wir um 6 Uhr losfahren; wir sind kaum 2 km gefahren, da entdecken wir 2 Löwen, die in der Flutebene liegen. Diese liegen jedoch nur faul rum und sind relativ weit entfernt und wir fahren weiter. Beim Hippo-Pool gibt es Tee und Cornflakes zum Frühstück. Ab hier haben die Drivers der Safarifahrzeuge einen neuen, gut signalisierten Track gefahren, so dass wir nicht mehr wie in den Vorjahren durchs Wasser fahren müssen, um nach Xakanaka zu gelangen. Unsere Site XA-10 liegt sehr schön am Ende des Camps, aber ca 400m von den Ablutions entfernt. Am Nachmittag fahren wir nur noch zu den Paradise-Pools; der Wasserstand im Delta ist höher als in den Vorjahren und die Pools sind mit Wasser gefüllt, und so können wir nun limitiert herumfahren. Wir laden Feuerholz für 2 Nächte in den Jonathan. Dürres Holz findet man hier beliebig, da die Elefanten bei ihrem Weg durch den Mopane-Wald genügend Kleinholz produzieren. Zurück im Camp erleben wir das gleiche Szenario wie am Vorabend. Bei Bier und Nüssli kommt der Wind auf und es gibt ein paar Tropfen, so dass wir uns in den Jonathan verziehen. Nach einer Stunde hört es auf zu tropfen. Das Feuer ist nicht ausgegangen und wir können unser Nachtessen doch noch wie geplant geniessen und müssen nicht auf unsere Notfall-Mahlzeit zurückgreifen.

29. Oktober – Moremi/Xakanaka
Heute ist es bedeckt, kühl und regnerisch. Nach einem kurzen Game-Drive fahren wir zurück ins Camp und stellen den Jonathan so hin, dass wir auf der windgeschützten Seite unter dem Sonnen-/Regendach den Tag verbringen können. Es ist kühl und wir ziehen uns das erste Mal seit 2 Monaten wieder warm an. So haben wir Zeit, das Tagebuch zu schreiben und Fotos von den Kameras auf den Computer zu laden, damit wir in Kasane bereit sind, diese aufs Internet hochzuladen. Wir schwatzen ein wenig mit den Nachbarn und tauschen ein bisschen Erfahrungen aus.
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06 Nov 2017 17:41 #495784
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Und hier noch die Links zu den Fotos:

Chobe/Ihaha
Savuti
Moremi
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06 Nov 2017 17:43 #495785
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Reisebericht Teil 8: 30. Oktober – 5. November 2017

30. Oktober - Maun
Wir fahren direkt von Xakanaka nach Maun zum Audi Camp, wo wir auf allen unseren letzten Reisen mindestens eine Nacht verbracht haben. Der Zeltplatz ist absolut hässlich und staubig mit wenig Schatten, aber er liegt «convenient» und zwischen den Wochen im Busch ein geeigneter Ort um zu retablieren. Es gibt viel zu tun und der Ablauf ist klar durchorganisiert:
• Wassertank auffüllen mit dem Schlauch neben dem Restaurant
• Allen Abfall entsorgen und die Lebensmittel kontrollieren; der Kartonwein-Sack hat wieder ein kleines Loch und muss in eine Wasserflasche umgefüllt werden; den Jonathan putzen und das Geschirr wieder einmal richtig abwaschen
• Duschen und Kleiderwaschen und zum Trocknen aufhängen
• Fahrt nach Maun: Zuerst suchen wir einen Ort um Gas aufzufüllen; das Navi führt uns zu einer Gas-Firma, die zwar kein Gas verkauft, uns aber eine Adresse geben kann, wo wir dann wirklich Gas auffüllen können. Ein Arbeiter legt die Flasche auf die Waage und pumpt von Hand Gas in die Flasche, bis das Zielgewicht erreicht ist.
• Anschliessen fahren wir in das Restaurant French Connection und essen ein Baguette mit Roastbeef und ein Rockshandy; hier haben wir Internet und können die Mails lesen; es ist aber zu langsam, um den Blog up-zu-daten
• Weiter fahren wir zum Einkaufen: zuerst in die Metzgerei, wo es Fleisch für 5 Nächte gibt, dann in den Bottle Store um Wein und Bier-Vorräte aufzufüllen und schlussendlich in den Spar für die andern Lebensmittel; da wir keine Pizza und Salzstängeli gefunden haben, gehen wir noch in einen zweiten Spar und ein Shoprite, wo wir dann alles finden. Wir finden es erstaunlich, dass es in Maun noch keine Shopping Mall gibt; der Spar sieht immer noch gleich aus wie vor 23 Jahren
• Zurück im Camp räumen wir dann den Jonathan wieder ein, und laden den Compi und die Batterien der Fotoapparate
• Dann endlich ist alles erledigt und wir gehen an die Bar, wo wir bei einem Windhoek Draught und Savanna Dry die Fotos und Reisebericht in den Blog laden können
• Anschliessend geht es runter ins Restaurant, wo wir wie üblich Chateaubriand essen

31. Oktober – Maun – Central Kalahari Game Reserve/Sunday Pan
In der letzten Nacht im Moremi hörten wir Löwen brüllen und ein Hippo vor unserem Jonathan mampfen. Diese Nacht in Maun hören wir Esel ia-en, Hunde bellen und Hähne gügerigü-en. Beim Aufwachen schauen wir durch das Fenster unseres Zeltes zu, wie die Gruppe nebenan die Zelte abbaut; es funktioniert immer noch gleich, wie wir es auf unserer ersten Afrikareise vor 24 Jahren gelernt haben. Zuerst die Haken lösen, dann das Zelt in alle 4 Richtungen falten, Stangen zusammenlegen, Zelt dritteln und den Boden jeweils mit dem Bürstli abbürsten und am Schluss zusammenrollen und im Zeltsack verstauen. Den andern Leuten zuzuschauen ist fast so spannend wie im Park den Tieren.
Wir nehmen es gemütlich und essen zMorge und fahren erst gegen 8 Uhr los; auf dem Weg kaufen wir noch frisches Brot und Salat und tanken den Jonathan voll; dies ist die letzte Gelegenheit für 6 Tage und 1000km durch die Central Kalahari. Kurz vor dem Veterinär-Gate halten wir an und nehmen das Fleisch aus dem Kühlschrank und verstecken es. Man darf kein Fleisch aus dem Ngamiland in den Süden bringen, aus Angst, dass sich die Maul- und Klauenseuche ausbreitet. Bei den Touristen wird nur kurz in den Kühlschrank geschaut, aber es ist allgemein bekannt, dass man das Fleisch verstecken muss; ich bin sicher die Kontrolleure am Gate wissen es auch. Aber wir fahren ja nur in die Central Kalahari und braten das Fleisch. Ausser Sichtweite vom Gate wandert das Fleisch zurück in den Kühlschrank. Nun geht es noch 100km dem Zaun entlang geradeaus auf einer Sandpiste; dies ist wohl eine der langweiligsten Strecken dieser Reise, aber der kürzeste Weg in den Park.
Wir haben unseren Lieblingsplatz Sunday Pan 4 reserviert. Am Wasserloch und in der Pan ist nichts los und so geniessen wir den Abend auf unserer Campsite. Der Ablauf am Abend folgt immer dem gleichen Muster: Nach der Dusche (wir füllen einen leeren 5L Kanister vom Wassertank und leeren ihn in den Kübel mit einer Brause; 5L reicht für 2) gibt’s ein Bier & Nüssli; wir nehmen die Malaria-Prophylaxe, sprayen uns mit Peaceful Sleep ein gegen allfällige Mücken und ich wechsle von Sandalen auf geschlossene Schuhe – wegen eventueller Skorpione. Während Gabi den Salat vorbereitet, mache ich Feuer. Es ist ein paar Tage vor Vollmond und der Mond steht deshalb hoch am Himmel und leuchtet die Campsite aus, so dass wir keine Lampe brauchen. Der Nachteil des Mondes ist, dass wir die Sterne nicht sehen. Während ich das Fleisch brate, bereitet Gabi die Beilagen vor und zum Essen gibt es ein Glas Rotwein aus dem Karton (bzw. der Plastikflasche). Gabi macht Wasser heiss damit ich abwaschen kann und dann macht sie Tee; dazu gibt es je abgezählte 2 Biskuits.

1. November – Sunday Pan
Kurz vor Sonnenaufgang um 5 Uhr 30 stehen wir auf; das Zelt ist mit ein paar wenigen Handgriffen zusammengepackt und wir sind in 5 Minuten fahrtbereit. Bevor wir losfahren, müssen wir die Getränke für den Tag in den Kühlschrank einräumen, die wir am Vorabend bereitgestellt haben. Auf diese Art muss der Kühlschrank die Getränke nur von etwa 18 Grad auf 10 Grad abkühlen. Es geht nur ca. 500 Meter runter zum Wasserloch, aber dort ist nichts los. Wir fahren zur Leopard Pan und dann ins Passarge Valley; auch hier ist nichts wirklich Interessantes zu sehen und so schauen wir einem Hasen zu, der über den Weg hoppelt, einem Korhaan, der mit lautem Kwä-kwä-kwä fast senkrecht auffliegt um ein paar Meter weiter wieder fast senkrecht zu landen; ein paar Koribustard sind auch unterwegs. Ab und zu sehen wir einen Springbock oder ein Oryx; 2 Dachse rennen schon früh davon bevor wir die Kamera schussbereit haben. Heute scheint nicht viel los zu sein….; doch plötzlich sehen wir im letzten Augenblick 3 Schatten in einer Bauminsel; wir bremsen und fahren zurück. Es sind 3 Geparde, die aber sofort flüchten, obschon wir etwa 40 Meter entfernt sind. Wir fahren weiter und diskutieren wo und wann wir zuletzt Geparde gesehen haben, doch kaum 3km weiter verraten ein paar runde Ohren 2 junge Löwen, indem sie aufschauen, wenn sie uns kommen hören. Sie sind alleine – die Mutter muss auf der Jagd sein – und relativ weit weg von der Strasse. Zurück in der Sunday Pan schauen wir auf dem Weg zum Camp noch beim Wasserloch vorbei und finden 2 Löwen-Männchen, die im Schatten liegen und sich wohl für den Rest des Tages nicht mehr weit bewegen.
Am Mittag ist es in der Central Kalahari affig-heiss aber zum Glück geht ein Wind und wir setzten uns in den Schatten eines Baumes und lesen. Ab 4 Uhr nimmt die Kraft der Sonne ab und wir können uns aus dem Schatten wagen; wir fahren runter zu den 2 Löwen und parkieren Jonathan ein paar Meter daneben. Die Löwen bleiben unbeeindruckt von unserer Gegenwart im Schatten liegen.

2. November – Sunday Pan – Piper Pan
Wir fahren wiederum um 5 Uhr 30 ohne zMorge ab und fahren durch das Deception Valley in Richtung Piper Pan. Auf dem Rücksitz ist immer eine Schachtel mit Rusks, damit wir nicht verhungern. Die Landschaft ist toll im Morgenlicht, aber leider hat es keinen Vordergrund in Form von Tieren für unsere Kameras. Unterwegs finden wir eine einsame Löwin am Strassenrand. Am Lethiahu Waterhole sind 3 Löwen Cubs; auch sie sind alleine. Da es in dieser Gegend nicht so viel geeignetes Futter hat – die Springböcke sind wohl zu schnell für die Löwen, muss die Mutter wohl einen weiten Weg für die Jagd zurücklegen. Jetzt wird die Strasse extrem sandig und holprig und wir lassen Luft aus den Reifen um in die Piper Pan zu fahren. In der Pan grasen Gnus, Springböcke und Oryx-Antilopen. Am Wasserloch kommen noch Kudus und einige Vögel dazu.
Hier ist es noch heisser als in der Sunday Pan und die Bäume haben hier zu dieser Jahreszeit keine Blätter. Also müssen wir das Schattendach ausfahren und den Jonathan mit einer Plane zudecken. Bei diesen klimatischen Bedingungen ist das Kühlschrank-Management ein bisschen schwieriger, aber es reicht jeweils um die Getränke auf etwa 10 Grad abzukühlen. Mit dem Solarpanel auf dem Dachzelt produzieren wir genügend Strom um den Kühlschrank in Dauerbetrieb zu halten. Es gibt jedoch keine Möglichkeit, unsere Hängematte im Schatten aufzuhängen und deshalb sitzen wir unter dem Schattendach und lesen; zum Glück haben wir etwa 300 Bücher auf unseren eBooks, denn ein Buch reicht bei 4-5 Stunden Siesta nur für 2 bis 3 Tage. Was haben wir nur gemacht, als es noch keine eBooks gab? Auf der Weltreise in 2005 mussten wir noch in Secondhand Bookshops Bücher tauschen.
Am Nachmittag um 4 Uhr – nach einem kühlen Cola Zero aus unserem fleissigen Kühlschrank – fahren wir rund um die Pan auf der Suche nach den hier ansässigen Löwen. Aber wir finden sie nicht und warten noch ein bisschen am Wasserloch, bis die Sonne untergeht. Zurück im Camp gibt es das übliche Abendprogramm: siehe 31. Oktober.

3. November – Piper Pan
Wiederum um 5 Uhr 30 sind wir auf dem Weg um die Pans. In der Mitte einer Pan entdecken wir eine Giraffe, welche sich aber mitten im offenen Gelände von uns bedroht fühlt und rasch versucht in den Busch am Rande der Pan zu flüchten. Am Rande der Pan sehen wir auch einige Bat-eared Foxes. Beim Weg zurück zum Wasserloch kommen uns 2 Löwinnen entgegen und liegen unter den erst-besten schattenspendenden Busch. Wir sind sicher, dass wir sie am Nachtmittag dort wieder finden werden.
Und tatsächlich sind sie am Nachmittag noch an der gleichen Stelle, gehen zum Wasserloch trinken und legen sich in einen Busch neben dem Wasserloch und fangen sich an zu waschen, zuerst sich selbst und dann gegenseitig. Es wird schwierig sein, von den 100 Löwenfotos die beste aufs Internet hochzuladen.

4. November – Piper Pan – Passarge Valley
In der Nacht hören wir die Löwen brüllen und finden sie am nächsten Morgen pünktlich um 5 Uhr 30 am Wasserloch. Aber es sind nicht mehr die 2 Löwinnen vom Vortag sondern 2 Männchen mit einer tollen Mähne. Wir haben noch einen langen Weg vor uns und müssen uns leider von ihnen verabschieden. Die Strecke wird steinig und wir entscheiden uns, die Reifen mit dem eingebauten Kompressor wieder auf den normalen Druck aufzupumpen und dazu ein Schale Flakes zu essen. Unterwegs kommt uns ein Safari-Fahrzeug mit einer Gruppe entgegen; auf ihre Frage teilen wir ihnen mit, dass wir seit der Piper-Pan «nichts» gesehen haben. Wir bitten die Springböcke, Oryx, Kori-Bustard und Korhahns, die unterwegs am Pistenrand waren um Entschuldigung, aber auf diese Frage zählen nur Löwen, Geparde, Wildhunde, Hyänen und allenfalls Giraffen.
Das Wasserloch in Passarge Valley ist relativ öde um diese Zeit und es sind nur ein paar Oryx und Steinböcke hier. So fahren wir in unser Camp in Passarge 3 und stellen uns auf die Mittagshitze ein: Schattendach für uns und Plane für Jonathan. Trotz Hitze machen wir ein Feuer um die Frischbackbrötchen aufzubacken, aber eigentlich könnte man diese auch einfach auf den Tisch legen.
Auch heute machen wir um 4 Uhr wieder einen kurzen Game Drive durchs Passarge Valley, obschon bei diesen Temperaturen die Wahrscheinlichkeit klein ist, etwas zu sehen.

5. November – Passarge Valley - Motopi
Ein letztes Mal (auf dieser Reise) fahren wir das Passarge Valley runter bis zu Punkt wo wir vor 4 Tagen die Geparde und Löwen gesehen haben; aber natürlich sind die nicht mehr dort. So nehmen wir Vorlieb mit ein paar Dachsen, Giraffen und ein paar Landschaftsfotos mit Springböcken und Oryx-Antilopen. Auch beim Passarge und Motopi Wasserloch ist nichts los und so fahren wir auf unser Camp in Motopi 2. Am Nachmittag gibt es nur eine kurze Fahrt runter zum Wasserloch; wir warten dort und lesen/lösen Sudoku, aber es ist zu heiss und die Tiere warten mit Trinken, bis es abgekühlt hat. Sobald die Sonne untergegangen ist, kühlt es relativ rasch auf etwa 26 Grad ab; am Morgen beim Aufstehen ist es normalerweise so zwischen 15 und 18 Grad. Heute ist die Frage rasch geklärt, was es zum zNacht gibt. Da es die letzte Nacht im Busch ist, hat es nur noch Tomaten und Rüebli für einen Salat mit Feta und die Pizza können wir noch mit ein paar gebratenen Schinkenscheiben verfeinern. Nun ist der Kühlschrank fast leer.

6. November – Motopi – Maun
Wir machen einen kurzen Abstecher zum Wasserloch; eine Hyäne, die uns kommen hört, flüchtet schon früh und schreckt damit auch die Gnu’s und Oryx auf, die sich vom Wasserloch entfernen. Auf dem Weg zum Tsau Gate sehen wir immer wieder Footprints und Dung von einem Elefanten. Eigentlich sollte es keine Elefanten in der Central Kalahari geben, aber vor ein paar Jahren hat sich eine Gruppe vom Boteti aus auf den Weg in den Park gemacht und den Zaun niedergerissen. Dank den künstlichen Wasserlöchern können die Elefanten nun im Raum des Tsau-Gates überleben und hängen da rum. Die Strecke entlang des Zauns nach Kuke auf die Teerstrasse ist öde aber gut und wiederum der schnellste Weg zurück in die Zivilisation. Auf der Fahrt nach Norden können wir die Veterany-Gates ohne Kontrolle passieren und sind um 11 Uhr zurück in Maun. Im Canvas-Store kaufen wir ein elastisches Gummiband um unser Dachzelt zusammenzufalten, da das alte gerissen war. In diesem Laden gäbe, es noch viele tolle Campingartikel zu kaufen, leider brauchen wir jedoch nichts. Zum Mittagessen fahren wir ins Restaurant French Connection essen Baguette, trinken Rockshandy und lesen unsere Mails und das neuste aus der Welt auf NZZ.ch. Anschliessend fahren wir zu Riley’s Garage um zu tanken und uns nach einem Workshop zu erkundigen, wo die Scharniere unserer Campingtüre geflickt werden können. Sie geben uns eine Adresse an und wir fahren in die entsprechende Strasse; wir erkundigen uns dort ein zweites Mal und schon haben wir den Workshop gefunden. Nach einer Diskussionen zwischen dem Manager und Mechaniker in lokaler Sprache teilen sie uns mit, dass sie das Flicken können und fahren den Jonathan in die Werkstatt. Das Chaos in der Werkstatt ist unbeschreiblich – siehe Foto. Der Assistant-Mechaniker erinnert uns an Charly – den Mechaniker aus den Büchern «Nr. 1 Lady Detective Agency» (Mma Ramotswa). Hauptsache ist, dass nach 30 Minuten die kaputten Nieten ersetzt sind und wir nun ins Audi Camp fahren können.
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07 Nov 2017 08:36 #495845
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  • cgmoggi am 22 Okt 2017 11:59
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Und hier noch die Links zu den Fotos:

Central Kalahari 1
Central Kalahari 2
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