15. August 2017: Ein ruhiger Tag in Savuti - Teil 2 (der Rest des Tages)
In der Mittagspause packt Uwe das SAT-Phone aus, damit Matthias bei Savanna anrufen kann. Wir wollen uns doch vergewissern, ob das so okay ist mit der einen Blattfeder weniger – und schließlich wollen wir uns nicht nachsagen lassen, dass wir uns nicht gemeldet haben.
Der Fachmann am anderen Ende der Leitung meint, wir sollten uns jemand suchen, der uns die gebrochene Feder ausbaut und dann sollen wir einfach weiterfahren. Okay, dann ist ja alles klar – den Ausbau haben die Jungs ja schon erledigt – was für ein gutes Gefühl, alles richtig gemacht zu haben!
Hier auf unserer Campsite habe ich endlich Muse, den Bradfield’s Hornbill zu fotografieren – er und seine Freunde sind sehr interessiert an uns, bzw. unserem Essen und wir müssen aufpassen, dass sie sich nichts vom Tisch schnappen.
Savuti ist ja generell bekannt für spannende, um nicht zu sagen gefährliche Tiersichtungen auf den Campsites – es gibt das eine oder andere Video dazu
. Auch Ruth und Uwe haben hier ein aufregendes Erlebnis – während sie nichtsahnend auf ihren Campingstühlen sitzen und ihre wertvolle Kamera auf dem Tisch liegt, zieht im Hintergrund eine Giraffe vorbei. Ja, Ihr lest richtig – eine ausgewachsene Giraffe!
Kurz überlegen sie, ob es nicht besser wäre, sich ins Fahrzeug zurück zu ziehen. Da sie sich aber im Vorfeld genau erkundigt haben, wie man sich bei einer solchen Tiersichtung verhält, beschließen sie, das Ding knallhart durchzuziehen
! Okay, Ruth nimmt mal vorsichtshalber die Füße vom Boden, aber trotzdem….
Ich packe meinen ganzen Mut zusammen und fotografiere das Ganze auch noch! Uff, uns zittern zwar im Nachhinein die Knie, aber alles gut gegangen…..
(und ich verrate auch nicht, was wir in der Hose hatten
)
So vor uns hinblödelnd verbringen wir die Mittagszeit und schauen nebenher bei Neuankömmlingen, die auf der Suche nach ihrer Campsite sind, genau hin. Während der Planungsphase unserer Reise haben Peter (granato75) und ich festgestellt, dass wir in Botswana an einige Stellen zur selben Zeit sein werden. Er ist mit seiner eigenen sowie mit einer befreundeten Familie unterwegs, eigentlich fahren sie schon längere Zeit quasi hinter uns her. Noch tauchen sie aber nicht auf.
Gegen 15 Uhr raffen wir uns zu einem weiteren Gamedrive auf – zuerst treffen wir auf die obligatorischen Elefanten. Da sich in ihrer Nähe ein Coucal aufhält, bleibt Matthias sogar stehen und ich kann einen der grauen Riesen bei der Körperpflege beobachten.
Dann kommt ein Funkspruch von Ruth: „Bele, komm Wunschliste abhaken!“ Sie lotst uns zu einem Baum, in dem angeblich ein Milchuhu auf seinem Nest sitzt.
Ganz ehrlich – wie sie den entdeckt hat wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben
! Hier die Situation – natürlich mit perfektem Gegenlicht:
Habt Ihr es selbst entdeckt oder soll ich helfen? Das Nest befindet sich in dem waagrechten Ast, der nach rechts weggeht. Die Eule denkt natürlich nicht im Traum daran, mal aufzustehen und sich in voller Größe zu zeigen. So bleiben mir von meiner Wunschsichtung nur diese Fotos – wenn man ein positiv denkender Mensch ist, kann man/frau sich zumindest daran erfreuen, dass a) die rosa Augenlider zu erkennen sind und es b) in absehbarer Zeit wohl noch mehr Milchuhus geben wird
.
Leider kann ich, nachdem ich lange mit mir gerungen habe, auf meiner Wunschliste hinter „Verreaux's Eagle-Owl“ nur einen halben Haken (für Uwe: „Hacken“
) machen - mehr gibt diese Sichtung nicht her….
Das Swainson's Spurfowl zeigt sich da etwas kooperativer
Ein paar Giraffen ziehen vorbei
Und dann gibt es auf meiner Speicherkarte eine Lücke von mindestens einer Stunde.
War das als wir der Sichtung von Ruth und Uwe hinterhergefahren sind? Oder als wir rauf und runter im trockenen Channel gecruised sind? Keine Ahnung – ich weiß nur noch, dass ich von dem Nachmittag nicht gerade geflashed war .
Immerhin ist das Wetter weiterhin ein Traum, klare Luft und kräftige Farben – und daher macht das Fotografieren auch bei eher alltäglichen Motiven Spaß.
Helmeted Guineafowl
Southern Pied Babbler
Elefant (wäre hatte es gedacht
)
Golden-breasted bunting (Erstsichtung für mich – daher darf er auch unscharf in den Bericht)
Ein prächtiger Kudubulle (Kudu geht immer)
Den Sonnenuntergang verbringen wir zuerst bei einem Elefanten am Wasserloch,
dann schauen wir nochmal bei Eulens vorbei. Aber nichts zu machen – außer dem hübschen Profil ist nichts zu erkennen. Immerhin gibt der Baum eine schöne Kulisse ab…
Zurück auf der Campsite bekommen wir Besuch – die Granatos aus Wien haben uns gefunden, wie schön
! Ab jetzt werden wir uns immer mal wieder begegnen – übrigens kennen die beiden wiederum Freunde von den Muckels, mit denen diese schon in Afrika unterwegs waren. Die Welt ist klein….
Die letzte Sichtung des Tages ist ein Vogel, den ich nur suboptimal erwische
, obwohl Ruth den perfekten Beleuchter spielt (ich verspreche euch, es wir von meinen Mitreisenden noch bessere Fotos geben – genau aus diesem Grunde habe ich ja als erste mit dem Berichten begonnen – so wird es immer eine Steigerung geben
).
Wer weiß, was es ist?
Morgen machen wir uns auf den Weg nach Khwai - ich freue mich jetzt schon
!