Da ich im Vorfeld sehr viel Zeit beim durchstöbern dieses Forums verbracht habe und viele hilfreiche Tips bekam, habe ich mich entschlossen die Antworten auf die Fragen die ich mir im Vorfeld gestellt habe zu beantworten. Vielleicht helfen sie ja auch jemandem
Wir fuhren als Selbstfahrer die Standartroute Windhoek-Kalahari-KTP-Fish River Canyon-Sossusvlei-Swakopmund-Etosha in 3 Wochen und übernachteten meist in kleinen Lodges oder in staatlichen Camps.
1. falls ihr noch überlegt ob Namibia das richtige Land sei und es eine Reise wert ist: Auf jeden Fall! Die Wochen waren wunderschön und es gab so viele einmalige Eindrücke, so dass man auf anhieb nicht mal sagen kann, was einem am besten gefallen hat. Für mich ist ganz klar eine Selbstfahrerreise einer Gruppenreise vorzuziehen, besonders wenn man zu zweit ist und unter 60.
2. Airline: Wir sind mit Air Namibia geflogen...Alles bestens.Modernes sauberes Flugzeug, das Flugzeugessen war eins der besten die ich hatte. 2-4-2 bestuhlt und wir hatten das Glück Notausgangsplätze im Vorfeld kostenlos reservieren zu können.
3. Auto: Wir hatten einen Ford Ranger. Im Vorfeld wollten wir aus Kostengründen den Dacia nehmen, aber wir sind sehr froh mit unserer Entscheidung. Wir verbrachten über 90 Stunden im Auto, da wa es mir jeder Euro wert. Zwangsläufig brauchten wir nur im Sossusvlei und auf einer 4x4 Strecke Allrad, aber wir hatten es teilweise auch auf der normalen Straße an, da man merkte dass das Auto anfing zu "schwimmen". Die Polos und Corollas haben mir leid getan, ich fand die Straßen teilweise wirklich im schlechten Zustand, Wellblech, Schlaglöcher und große Steine. Geteert war höchstens ein 1/4 unserer Strecke. Wir buchten unser Auto über Europcar. Gut gepflegt, sehr kurze Einweisung. Ersatzrad war im schlechten Zustand, wir beschwerten uns und sie gaben uns und sie tauschten ihn mit einem anderen Auto...so bekam ein anderer wohl diesen
Aber zum Glück hatten wir eh keine Panne.
Ich würde empfehlen höchstens 5 Stunden Fahrtzeit pro Tag einzuplanen, wenn es mehr war, sank zumindest meine Laune.
4. Essen: sehr lecker, besonders die Game Fleischspeisen. An sich erinnerte aber alles an Großmutters Küche
Fleisch mit Kartoffeln und Gemüse. Frühstück war perfekt für den deutschen Geschmack
Ich würde raten am Anfang eine Kühltasche zu kaufen und für Mittags immer etwas dabei zu haben. Meist waren wir irgendwo in der Pampa unterwegs wo man nichts kaufen konnte und selbst wenn wir in Ortschaften waren, gab es wenige Schnellrestaurants und Bäckereien. Lodges bieten manchmal Light Lunch an, oft aber nur auf Vorbestellung. Ideal fanden wir Biltong, gut zu lagern und seeeehhrrr lecker. Leider hatten wir nicht immer einen Kühlschrank auf dem Zimmer, aber wir konnten unseren Vorrat dann immer im Haupthauskühlschrank kühlen.
5. Kleidung: Man hat zumindest 50 Prozent aller deutschen Urlauber auf 200 Meter Entfernung erkannt. Grüne Hose, beiges Hemd, beiger Hut mit Sonnenschutz und Rucksack mit Hundepfote...und das egal ob am Strand in Swakopmund oder im Safarifahrzeug. Also ich würde behaupten: Es ist sch.... egal was man anhat, hauptsache bequem. Den Löwen hat es nicht gestört dass ich ein blaues T-Shirt trug und bei der Autofahrt war es auch egal ob ich einen Rock oder Hightech Outdoorkleidung trug. Abends zum essen hatten die meisten legere Kleidung an. Klar muss man auf Sonnenschutz achten, aber zumindest im Mai kam die Sonne mir nicht aggressiver vor als in Südeuropa.
6. Reisezeit: Ende April bis Anfang Mai empfand ich als ideale Reisezeit. Trocken, tagsüber 25-30 Grad und nachts kühlte es schön ab, was sehr angenehm war, da nicht jede Lodge eine Klimaanlage hat. Nur in Windhoek war es nachts wirklich unangehm kalt.
7. Sicherheit: Wir fühlten uns überall sehr sicher. Man brauchte nirgends Angst zu haben, einfach nur einen gesunden Menschenverstand. Die Sicherheitstips empfanden wir teils als überzogen, aber natürlich passieren kann einem überall etwas. Also unser Auto war immer vollgepackt, wertvolle Sachen (Handy-Kamera-Geld und Ausweise) hatten wir aber natürlich nicht im Auto liegen gelassen. Wir sind im dunkeln quer durch Windhoek gelaufen und haben soagr eine Anhalterin mitgenommen, dies zugegeben aber nur weil ein Grenzbeamter uns darum bat. Lediglich am Spar in Keetmannshoop blieb mein Freund im Auto sitzen, da direkt mehrere Leute ankamen um zu betteln und aufs Auto "aufzupassen".
8. Route: 5300km quer durchs Land und ich würde sie fast genauso weiterempfehlem. Lediglich würde ich mir die Fahrt von Twee Revieren im KTP durch Südafrika sparen, da man für 100€ ein Permit für den Grenzübertritt buchen muss. Wenn wir über Mata Mata zurück gefahren wären, hätten wir uns das gespart. KTP fand ich schöner als Etosha, man sah mehr Tiere außerhalb der Wasserlöcher und irgendwie waren die Touristen dort netter. Oft hielten Autos an und gaben einem Tips wo man etwas findet. Jedoch gibt es dort keine Elefanten, die ich im Etosha am beeindruckensten fand. Wir haben 2 Tage eingeplant wo wir uns nichts vorgenommen hatten und das Auto stehen gelassen haben-einfach entspannen und die Lodge genießen. Ansonsten verbrachten wir meist 2 Nächte an einem Ort, weniger bedeutet nur Stress.
9. Zeit: Namibia ist nichts für Langschäfer! Um 7:30Uhr waren wir meist die letzen beim Frühstück. Um 17:30 Uhr ging die Sonne unter und gefühlt um 20 Uhr haben alle geschlafen
Tip: Sonntags haben viele Restaurants geschlossen! Wochenends ist in den Städten kaum was los, bis auf Lebensmittelläden hat alles ab Samstag Mittags zu, auch viele Cafes. Sonntags wird kein Alkohol in Geschäften verkauft, also vorher mit Bier (unser Favourit Windhoek Draught) und Wein (meist sehr guter südafrikanischer) eindecken.
10. zu guter letzt das Lieblingsthema des Forums:Malaria. Wir haben zur Prophylaxe Malarone genommen, würde es im nachhinein aber nicht mehr machen. Wir hatten zwar keine Nebenwirkungen, jedoch gab es im Etoshagebiet nur wenige Mücken und da es nachts eh kühl war, hat man eh lange Kleidung getragen.
Fazit: Nambia, wir kommen wieder