THEMA: Drei Vegetarier auf Busrundreise
01 Okt 2016 17:34 #446703
  • Flotho
  • Flothos Avatar
  • Beiträge: 246
  • Dank erhalten: 1315
  • Flotho am 01 Okt 2016 17:34
  • Flothos Avatar
26.08.2015

Nach einem leckeren Frühstück im Hilton, das bei eigentlich reicher Auswahl leider arg fleischlastig schien, ging es früh los.

Auf dem Weg durch Windhoek fiel auf, dass an sehr vielen Kreuzungen Polizisten mit Maschinengewehren standen. Grund war ein Heldengedenktag, zu dessen Anlass der u.a. der Präsident von Sambia auf Staatsbesuch am Heldendenkmal war. Man befürchte Anschläge im Ausland. Am Heldendenkmal



gibt es eine Grabanlage mit Platz für 100 Gräber. Jedes Jahr wird ein nationaler Held ausgewählt, exhumiert und in eines der Gräber umgebettet, wobei Proporz im Sinne der nationalen Versöhnungspolitik wichtig sei. Wir hatten einigermaßen Glück, denn direkt hinter unserem Wagen wurden die Straßen komplett gesperrt.



Unseren ersten Stopp machten wir in Rehoboth.







Es war der erste kleine Ort den wir gesehen haben. Und auch wenn er geschichtlich relevant und sicher auch interessant ist, hat uns Bernhard dazu nichts erzählt. Auch auf historische Nachfragen im Laufe der Reise reagierte er eher abweisend und das Armutsthema war tabu. Wir seien nicht hier um Elend zu erfahren und außerdem Touristen und keine Ethnologen. Über Politik und Gesellschaft wollte er nicht diskutieren, weil verstehen nur könne, wer es selbst erlebt habe. Das ist natürlich nicht ganz falsch, führt aber konsequent gedacht zum Erliegen jedes Erfahrungsaustauschs und Verständigungsversuchs.


(Mikrowellenfunkturm - wurde früher zur Kommunikation verwendet - heute trägt er eine Antenne des Mobilfunks)

Unterwegs haben wir den Wendekreis des Steinbocks passiert



und sind weiter nach Kalkrand, wo wir einen zweiten Stopp gemacht und getankt haben. Dabei haben wir einen Tiertransporter gesehen. Die Kühe waren auf dem LKW dicht an dicht eingepfercht. Ihnen wurden vor dem Transport auch die Hörner gestutzt. Die Tiere müssten so eng stehen, da sie sonst stürzen und sich verletzten könnten. Die Hörner werden auch aus diesem Grund gestutzt, da sie sich sonst gegenseitig verletzen würden. Ein verletztes Tier dürfe in Namibia nicht geschlachtet werden, sondern müsse vorher gesund gepflegt werden.



An einem Baum mit einem sehr großen Nest der Siedelweber haben wir einen Photostop eingelegt. Die Viecher sind leider etwas blöd und machen die Bäume kaputt, indem sie sie überladen, bis die Äste brechen, worauf das Material an die weiteren Äste verbracht wird, bis der Baum irgendwann abstirbt.



Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Armin, maddy, KarstenB, Logi, Anti, Mustang05, Flash2010
01 Okt 2016 17:39 #446705
  • Flotho
  • Flothos Avatar
  • Beiträge: 246
  • Dank erhalten: 1315
  • Flotho am 01 Okt 2016 17:34
  • Flothos Avatar
Der rote Sand der Kalahari und die Tiere, die wir am Wegesrand gesehen haben waren einfach toll. Aber wirklich überwältigt waren wir alle, als wir an der Intu Africa Zebra Kalahari Lodge ankamen.













Jetzt fühlten wir uns wirklich wie im Urlaub. Das Wasserloch, das nur wenige Meter hinter dem Pool lag, war von einigen wenigen Tieren besucht.





Da es die ersten so dichten Tiersichtungen waren, waren wir noch von jedem Springbock und Oryx begeistert. Bis zu unserem ersten Gamedrive hatten wir noch ein wenig Zeit und so beobachteten wir noch ein wenig das Treiben am Wasserloch.


(Da wir keine Vogelexperten sind, wissen wir leider nicht, wer das hier ist)

Letzte Änderung: 01 Okt 2016 17:45 von Flotho.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Armin, maddy, KarstenB, Logi, Anti, CuF, Mustang05, binca75
01 Okt 2016 17:44 #446706
  • Flotho
  • Flothos Avatar
  • Beiträge: 246
  • Dank erhalten: 1315
  • Flotho am 01 Okt 2016 17:34
  • Flothos Avatar
Im offenen Geländewagen ging es durch das Gelände der Lodge. Mit dem Satz „It gets a little bit bumpy“, wurden wir vor den Bodenunebenheiten gewarnt. Cindy fand den Satz sehr lustig und prustete los. Er blieb leider im Gedächtnis haften und wurde von ihr mehrfach bei passender Gelegenheit hervorgekramt. Mehrfach täglich bekamen wir auch „erst mal eine Rauchen“ oder, ein fröhliches, aber etwas enervierendes „Good Morning in the Morning“ bzw. zu späterer Stunde immer wieder (bei beinahe jedem Toiletten- oder Besichtigungshalt) „Good Morning in the Midday“ (sic!) zu hören.

Mit den Tiersichtungen konnten wir wirklich mehr als zufrieden sein.



Eine Herde Streifengnus (Blue Wildebeest) ließ sich von uns nicht stören.







Als eine Trappe unseren Weg kreuzte hielten wir an und unser Fahrer stieg aus. Er hat den riesigen Vogel aufgescheucht. Es hat mir ein bisschen leidgetan, aber die Fotos sind wirklich schön geworden.







Unsere erste Giraffe stand sehr fotogen oben auf einer Düne.



Die Zebras waren sehr scheu und kamen nie nah an uns heran. Unseren ersten (und auf diesem Gamedrive einzigen) Kudu bekamen wir nur halb hinter einem Busch zu sehen.



Letzte Änderung: 01 Okt 2016 17:46 von Flotho.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Armin, maddy, namibiafieber, KarstenB, Logi, Anti, CuF, Mustang05, Flash2010, fiedlix
01 Okt 2016 17:50 #446707
  • Flotho
  • Flothos Avatar
  • Beiträge: 246
  • Dank erhalten: 1315
  • Flotho am 01 Okt 2016 17:34
  • Flothos Avatar
Auch der Nachwuchs kam auf dem Gamedrive nicht zu kurz.
Wir bekamen einen brütenden Strauß zu sehen (mit sehr viel Erklärung dazu),







sowie eine Herde Oryx mit Jungtieren. Hier ist unser Lieblingsbild des gesamten Urlaubs entstanden.



Deutlich besser, aber nicht leichter zu fotografieren war der Gelbschnabeltoko, unverständlicherweise auch „Flying banana“ genannt.



Nachdem wir ein Stück weiter und durch ein zu öffnendes und hinter uns zu schließendes Tor gefahren sind, wurden wir gefragt, ob wir die Ohren oben auf der Düne sehen würden. Alles schauen, starren und Fernglas zücken half nichts. Wir stecken im Sand fest; es herrscht aufgeregter Funkverkehr. Als sich der Wagen nach 3-4 Versuchen befreit hat, fahren wir um die Düne herum und versuchen, auf die Kuppe zu fahren. Der Wagen schafft es nicht, wir fallen zwei Mal zurück und geben auf. Bei der weiteren Umrundung sehen wir zwei weitere Gamedrive-Wagen. Aber so wie die Leute dort schauen muss es dort etwas geben. Als die anderen Wagen endlich weg sind, können wir kurz ihren Platz einnehmen
Wir sehen dieses Prachtexemplar einige Meter über der Stelle, an der wir zuvor feststeckten:



Zum Glück war sie satt und/oder müde. Nach den vielen Tieren führte uns unser Weg auf eine größere Düne, wo alles für unseren ersten Sundowner vorbereitet wurde.



Leider hat sich die Sonne dann etwas hinter Wolken versteckt. Überhaupt hatten wir einen wirklichen Sonnenuntergang nur auf der Sossusvlei Lodge halbwegs gut beobachten können. Dennoch war der Sundowner ein sehr schönes Erlebnis.



Zurück in der Lodge haben wir erstmals eine Außendusche ausprobiert, angenehm, aber etwas windig.
Unser Abendessen haben wir draußen auf der Terrasse bekommen. Das geplante Essen in den Dünen fiel wegen des Windes aus. Für uns gab es als Vorspeise eine Tomaten-Zwiebel-Suppe. Dazu ein selbstgebackenes Brot. Die Hauptspeise bestand in einem Gemüsestrudel mit einem gefüllten Minikürbis und Rosenkohl als Beilage. Zum Nachtisch bekamen wir einen Ananaspudding mit Vanillesoße. Wir waren von dieser Flexibilität beeindruckt. Note: Voll gut (2+)

Im Dunkeln haben wir das erste Mal unsere Stirnlampen ausprobiert. Wir sind zu einem Termitenhügel, den wir am Tag ein paar Meter von unserer Terrasse entfernt gesehen hatten. Auch wenn wir nur wenige Schritte von der Lodge weg waren, war es dennoch ein merkwürdiges Gefühl, denn überall im Dunkeln sahen wir in der Ferne reflektierende Augen. Cindy fand es sehr unheimlich. Wir kehrten vorsichtshalber um.

Abends beim Schreiben der Reisenotizen hörten wir ein wenig Regen auf unserem Dach. Barbara erzählte, davon immer wieder im Schlaf gestört worden zu sein.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Armin, Topobär, maddy, namibiafieber, speed66, KarstenB, Logi, Anti, Fortuna77, CuF und weitere 3
01 Okt 2016 21:47 #446724
  • chamäleon2011
  • chamäleon2011s Avatar
  • Beiträge: 2417
  • Dank erhalten: 3065
  • chamäleon2011 am 01 Okt 2016 21:47
  • chamäleon2011s Avatar
Hallo,

der unbekannte schwarz-weiß-rote Vogel ist ein Rotbauchwürger oder fast besser bekannt unter dem Namen "Reichsvogel" wegen der Farben der alten Reichsflagge.

Die Oryxkinder gefallen mir auch besonders gut, die sieht man nicht so wirklich häufig. Euer ganzer Reisebericht ist sehr schön, hier und da ein neuer Blickwinkel, prima! Ich freue mich auf mehr.

Liebe Grüße
Karin
Würde sollte niemals ein Konjunktiv sein.

Namibia 2016: Infos zu Auto+Camps+die "Jahrhundertsichtung"
Namibia 2015: Namibia - Mein Seelenland
Namibia und Botswana 2014: Überraschungstour Namibia und Botswana mit Guide
Namibia 2013: Drei Heidjer in Namibia - Guck mal, Elefanten!
Letzte Änderung: 01 Okt 2016 21:48 von chamäleon2011.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
02 Okt 2016 00:29 #446728
  • Logi
  • Logis Avatar
  • Beiträge: 13097
  • Dank erhalten: 9625
  • Logi am 02 Okt 2016 00:29
  • Logis Avatar
Später auf unserer Reise ist uns auch aufgefallen, dass es in den Städten keine Behindertenparkplätze gibt....

Höh? Seit wann das denn?

LG
Logi
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.