19.09.2015
Wir waren am Morgen um 06.00 Uhr auch ohne Wecker munter, schließlich waren wir gespannt, ob heute unser Ersatzauto eintrifft. Das Frühstück war gut, aber ich hatte trotzdem keinen richtigen Hunger. Mir ging immer wieder durch den Kopf, dass heute gar kein Fahrer kommt und wir in Onguma festsitzen. Ich hielt es beim Frühstück nicht mehr aus und wir standen schon lange vor um sieben am Parkplatz. Wir warteten und natürlich war um sieben niemand da
. Ich wusste es doch sowieso schon vorher. Gegen 07.30 Uhr kam tatsächlich ein weißer Ford Ranger angefahren und der Fahrer mit Familie suchte ein Auto. Tatsächlich- es war Europcar mit unserem Ersatzauto
. Ganz, ganz laut fiel uns ein Riesenstein vom Herzen. Israel, der Fahrer war super nett und wir erledigten den Papierkram für den Autotausch. Wir erklärten Israel dann, wie er am besten mit dem kaputten Auto fahren kann- wir hatten schon so geparkt, dass er vorwärts losfahren kann. Armer Kerl, er hatte jetzt ca. 500 km bis Windhoek mit dem Auto vor sich, kennt sich allerdings im Gegensatz zu uns im Land aus. Wir waren 08.45 Uhr abfahrbereit und waren happy, dass wir unsere Reise wie geplant fortsetzen konnten
. Zunächst auf Teer ging es gut vorwärts. In Grootfontein, einer hübschen und vor allem grünen Stadt, tankten wir und machten in einem neuen Shopping Center Halt. Wir verbrachten hier einige Zeit in der Zivilisation, bevor es dann auf guter Gravelroad vorbei an vielen Rinderfarmen ging.
Stellenweise war es richtig grüne große Bäume- nach den vergangenen Tagen ein ungewohnter Anblick. Ich hatte auf der Fahrt auch eine wichtige Aufgabe- die Tore mussten auf und wieder zugemacht werden.
Gegen 14.00 Uhr waren wir in der Waterberg Wilderness Lodge angekommen. Die Zufahrt ist etwas abenteuerlich, aber dafür liegt die Lodge idyllisch zwischen großen Bäumen in einem Tal, herum die Felsen des Waterbergs. Die Jacarandas standen gerade in ihrer Blüte.
Die Lodge ist sicher nichts besonderes, aber wir wurden sehr nett begrüßt, so dass wir uns sofort wohlfühlten.
Nach dem Kaffeetrinken hatten wir uns zum Rhino Drive angemeldet, die Erwartungen waren aber nicht wirklich hoch. In der Lodge wurde unser Schuhwerk begutachtet und für in Ordnung befunden- wir wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass es wichtig sein würde
. Wir holten von der Plateau Lodge und vom Campingplatz noch Gäste ab und dann ging es los. Nach kurzer Zeit kam uns ein Rhino entgegen und lief zu seinem Grashaufen.
Die Nashörner werden im Reservat jeden Tag gefüttert. Der Fahrer sagte dann, dass jetzt alle aussteigen und wir waren etwas perplex. Wir gingen in Richtung des Nashorns, der Fahrer gab dazu entsprechende Anweisungen. Wir konnten das Tier in aller Ruhe beobachten, was von dieser Perspektive aus ein tolles Gefühl war.
Danach fuhren wir weiter, wir sollten noch die zwei Weibchen sehen. Mit einem zweiten Guide ging es ins Unterholz, dieser wusste genau, wo die Damen waren und ist derjenige, der sich um die Tiere kümmert. Wir liefen und liefen und mussten auf die Dornen aufpassen.
Jetzt wussten wir auch, wozu in der Lodge die Schuhe überprüft wurden
. Plötzlich standen wir vor den zwei Nashorndamen. Genial.
Irgendwann hatten die Weibchen genug von uns und legten sich erstmal hin.
Wir beobachteten sie eine Weile, der Guide kannte jede Reaktion und man merkte ihm seine Liebe zu den Tieren an. Beim Sundowner erklärte er noch sehr viel über Nashörner und erst ca. 19.15 Uhr waren wir begeistert zurück auf der Lodge. Zwischen unserer Wanderung und dem Sundowner sahen wir noch ein paar andere Tiere.
Das Abendessen war sehr lecker. Es gab Suppe, Rote Beete Salat, Kudubraten und Schoko Brownie. Es waren nur 3 Tische besetzt, eigentlich schade. Aber egal, es schmeckte sehr gut und war reichlich. Nach einem ereignisreichen Tag, froh, dass wir unsere Reise fortsetzen konnten, ging es ins Bett.