THEMA: Mit 3 Fahrzeugen 3500 Kilometer durch Namibia
03 Jan 2016 17:22 #413277
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19.09.2015
Wir waren am Morgen um 06.00 Uhr auch ohne Wecker munter, schließlich waren wir gespannt, ob heute unser Ersatzauto eintrifft. Das Frühstück war gut, aber ich hatte trotzdem keinen richtigen Hunger. Mir ging immer wieder durch den Kopf, dass heute gar kein Fahrer kommt und wir in Onguma festsitzen. Ich hielt es beim Frühstück nicht mehr aus und wir standen schon lange vor um sieben am Parkplatz. Wir warteten und natürlich war um sieben niemand da :( . Ich wusste es doch sowieso schon vorher. Gegen 07.30 Uhr kam tatsächlich ein weißer Ford Ranger angefahren und der Fahrer mit Familie suchte ein Auto. Tatsächlich- es war Europcar mit unserem Ersatzauto :) :laugh: . Ganz, ganz laut fiel uns ein Riesenstein vom Herzen. Israel, der Fahrer war super nett und wir erledigten den Papierkram für den Autotausch. Wir erklärten Israel dann, wie er am besten mit dem kaputten Auto fahren kann- wir hatten schon so geparkt, dass er vorwärts losfahren kann. Armer Kerl, er hatte jetzt ca. 500 km bis Windhoek mit dem Auto vor sich, kennt sich allerdings im Gegensatz zu uns im Land aus. Wir waren 08.45 Uhr abfahrbereit und waren happy, dass wir unsere Reise wie geplant fortsetzen konnten :) . Zunächst auf Teer ging es gut vorwärts. In Grootfontein, einer hübschen und vor allem grünen Stadt, tankten wir und machten in einem neuen Shopping Center Halt. Wir verbrachten hier einige Zeit in der Zivilisation, bevor es dann auf guter Gravelroad vorbei an vielen Rinderfarmen ging.



Stellenweise war es richtig grüne große Bäume- nach den vergangenen Tagen ein ungewohnter Anblick. Ich hatte auf der Fahrt auch eine wichtige Aufgabe- die Tore mussten auf und wieder zugemacht werden.


Gegen 14.00 Uhr waren wir in der Waterberg Wilderness Lodge angekommen. Die Zufahrt ist etwas abenteuerlich, aber dafür liegt die Lodge idyllisch zwischen großen Bäumen in einem Tal, herum die Felsen des Waterbergs. Die Jacarandas standen gerade in ihrer Blüte.





Die Lodge ist sicher nichts besonderes, aber wir wurden sehr nett begrüßt, so dass wir uns sofort wohlfühlten.


Nach dem Kaffeetrinken hatten wir uns zum Rhino Drive angemeldet, die Erwartungen waren aber nicht wirklich hoch. In der Lodge wurde unser Schuhwerk begutachtet und für in Ordnung befunden- wir wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass es wichtig sein würde ;) . Wir holten von der Plateau Lodge und vom Campingplatz noch Gäste ab und dann ging es los. Nach kurzer Zeit kam uns ein Rhino entgegen und lief zu seinem Grashaufen.







Die Nashörner werden im Reservat jeden Tag gefüttert. Der Fahrer sagte dann, dass jetzt alle aussteigen und wir waren etwas perplex. Wir gingen in Richtung des Nashorns, der Fahrer gab dazu entsprechende Anweisungen. Wir konnten das Tier in aller Ruhe beobachten, was von dieser Perspektive aus ein tolles Gefühl war.



Danach fuhren wir weiter, wir sollten noch die zwei Weibchen sehen. Mit einem zweiten Guide ging es ins Unterholz, dieser wusste genau, wo die Damen waren und ist derjenige, der sich um die Tiere kümmert. Wir liefen und liefen und mussten auf die Dornen aufpassen.


Jetzt wussten wir auch, wozu in der Lodge die Schuhe überprüft wurden :silly: . Plötzlich standen wir vor den zwei Nashorndamen. Genial.








Irgendwann hatten die Weibchen genug von uns und legten sich erstmal hin.


Wir beobachteten sie eine Weile, der Guide kannte jede Reaktion und man merkte ihm seine Liebe zu den Tieren an. Beim Sundowner erklärte er noch sehr viel über Nashörner und erst ca. 19.15 Uhr waren wir begeistert zurück auf der Lodge. Zwischen unserer Wanderung und dem Sundowner sahen wir noch ein paar andere Tiere.


Das Abendessen war sehr lecker. Es gab Suppe, Rote Beete Salat, Kudubraten und Schoko Brownie. Es waren nur 3 Tische besetzt, eigentlich schade. Aber egal, es schmeckte sehr gut und war reichlich. Nach einem ereignisreichen Tag, froh, dass wir unsere Reise fortsetzen konnten, ging es ins Bett.
Letzte Änderung: 03 Jan 2016 17:36 von Fledermaus.
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03 Jan 2016 18:58 #413289
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20.09.2015
Heute konnten wir etwas länger schlafen, aber wir waren im Frühaufsteherurlaubsmodus und daher auch heute wieder zeitig munter. Für heute Morgen hatten wir den Plateau Hike geplant und wir und ein Guide machten uns an den Aufstieg. Wir kletterten über Felsen nach oben und unser Guide erklärte uns die Pflanzen des Waterbergs und die diversen Tierspuren. Auf halbem Weg hatten wir einen schönen Blick auf die Lodge, bevor es weiter ging.


Von ganz oben konnte man den schönen Ausblick genießen und wir machten eine gemütliche Pause. Von unserem Rastplatz sahen wir viele Paviane, Dassises und im Gebüsch auch ein Eland, für Fotos waren wir allerdings nicht schnell genug.



Dann ging es wieder abwärts in Richtung Quelle, wo es total grün war und dann im Tal entlang zurück zur Lodge.





Für uns war die Wanderung empfehlenswert. Wir ruhten uns dann etwas aus, bevor wir uns nochmals zum Wandern entscheiden. Die Lodge hat diverse Wege angelegt u.a. auch einen History Path zur Schlacht am Waterberg. Anhand von Informationstafeln bekommt man einen Einblick zum damaligen Geschehen. Es ging über Stock und Stein und mittlerweile war es richtig heiß, so dass uns die Strecke zwischenzeitlich keine Spaß mehr machte. Danach stärkten wir uns mit Brötchen und Biltong. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir in der Lodge. Wir wollten uns im Pool erfrischen, aber diese drei waren durch das Quellwasser so kalt, dass nur die Füße etwas von der Erfrischung hatten (was Baden betrifft, ist für die erst bei 25 Grad aufwärts eine akzeptable Temperatur gegeben ;) ). Wir hatten endlich Zeit, um gemütlich zu schreiben, Tiere zu beobachten, zu fotografieren und auch einfach nur Kaffee zu trinken.















Am späten Nachmittag liefen wir nochmals zur Quelle, da uns der Guide gesagt hatte, dass dann oft Stachelschweine zum Trinken kämen. Wir hatten aber kein Glück, trotzdem genossen wir die Zeit diesem schönen Ort und anschließend ein kühles Savanna.


Als wir in der Lodge zurück waren, war der Parkplatz fast voll mit Gästen. Dies merkte man dann beim Abendessen, gegenüber gestern waren alle Tische besetzt. Leider war die Qualität des Essens heute nicht so gut wie gestern.
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03 Jan 2016 19:46 #413296
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Hallo Fledermaus,

bin gerade auf Deinen Reisebericht gestoßen. Super geschrieben, schöne Fotos und sehr eindrücklich. Das macht Lust auf die eigene bevorstehende Reise! :) :)
LG, Mel
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15 Jan 2016 18:20 #414982
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21.09.2015
Der letzte volle Urlaubstag war leider ran, wie schnell doch im Urlaub immer die Zeit vergeht. Wir hatten heute keine weite Strecke vor uns, und so hatten wir am Morgen keine Eile. Wir fuhren am Waterberg entlang, bevor uns der Verkehr auf der B1 wieder hatte. Wir kamen zügig voran und machten einen Stopp in Okahandija. Von dort war es nicht mehr weit bis Düsternbrook. Die Straße nach Düsternbrook war in einem schlechten Zustand und wir hatten dort die einzigen Wasserdurchfahrten in diesem Urlaub, allerdings natürlich überhaupt nicht tief :)



Kurz vor der Lodge sah man viele Paviane und Warzenschweine. Die Begrüßung auf Düsternbrook war sehr nüchtern, unser Zimmer war ok, allerdings auch schon etwas in die Jahre gekommen. Wir schauten uns im Gelände um, die Gegend um Düsternbrook ist sehr schön.




Die Anlage selber machte auf uns aber eher einen ungepflegten und zusammengewürfelten Eindruck. Vor unserem Zimmer lagen Zigarettenkippen und Papier herum, was nicht zu einem angenehmen Aufenthalt beitrug. Wir wollten uns aber unseren letzten Urlaubstag nicht vermiesen lassen, schließlich wollten wir noch die Geparde und den Leoparden sehen. Die Fahrt sollte 15.30 Uhr startete, allerdings war zu dieser Zeit die angemeldete Gruppe noch nicht da, so dass wir warten mussten. Mit der deutschen Reisegruppe hatten wir richtig Pech- das war Hummeldumm live :evil: . Es dauerte es gefühlte Ewigkeit, bis alle in den Fahrzeugen saßen, da diskutiert wurde, wer mit wem und wo sitzen will :woohoo: . Dachte man, es ginge jetzt los, setzten sich plötzlich wieder Leute um. Irgendwann waren dann alle startklar und 3 Jeeps setzten sich in Bewegung. Es ging zuerst zu den Geparden, die bereits sehnsüchtig warteten.






Insgesamt waren 4 Geparde im Gehege und jeder bekam 3 kg Fleisch.





Wir hatten ja in freier Wildbahn weder Geparde noch Leoparden gesehen, so dass dies für uns die einzige Möglichkeit darstellte, schöne Fotos von den Tieren zu machen. Die Tiere selber waren in ihrem Wesen total unterschiedlich, einer war der Draufgänger, ein anderer total zurückhaltend und der Pfleger musste dafür sorgen, dass dieser genug Futter bekam.



Letzte Änderung: 15 Jan 2016 18:31 von Fledermaus.
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15 Jan 2016 18:33 #414987
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Dann ging es weiter zum Leoparden.





Es musste erst mit Fleischstückchen, die am Baum festgemacht wurden, angelockt werden. Der Leo kletterte auf den Baum und holte sich die Stückchen, bevor er weiteres Fleisch bekam.











Insgesamt dauerten die Fütterungen ca. eine Stunde und dann ging es zurück zur Lodge. Die Nähe zu den Tieren war schön, aber ob die Tiere wirklich artgerecht gehalten werden und das Ganze gut für die Tiere ist, kann ich nicht einschätzen, daher bleibt immer ein fader Beigeschmack. Wir hatten noch viel Zeit bis zum Abendessen, daher suchten wir uns eine Bank, von der wir den letzten afrikanischen Sonnenuntergang mit einer Flasche Wein genießen konnten. Das Abendessen wurde mit allen Gästen sowie den Besitzern am Tisch eingenommen. Es ergaben sich nette Gespräche unter den Gästen und die Erfahrungen und Erwartungen wurden ausgetauscht. Der Besitzer unterhielt sich aber nur mit einem Pärchen, was sich für den Gastgeber eigentlich nicht gehört. Das Essen war im Vergleich zu den übrigen Lodges von deutlich schlechterer Qualität, daher würden wir Düsternbrook nicht wieder wählen.
Letzte Änderung: 15 Jan 2016 18:41 von Fledermaus.
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15 Jan 2016 19:54 #415005
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22.09.
Der letzte Tag in Namibia war leider schon da und wir hatten für heute überhaupt keinen Plan. Wir machten uns halb zehn auf in Richtung Windhoek. In der Stadt war der Verkehr gegenüber dem 1. Tag mitten in der Woche deutlich mehr, aber wir waren ja jetzt den Linksverkehr gewöhnt, so dass wir ohne Problem im Arts & Crafts Center ankamen. Wir stöberten hier ganz gemütlich durch die Läden, fanden aber trotz der großen Auswahl bis auf ein Armband nicht passendes. Wir bestellten noch Apfelkuchen, und waren überrascht, wie groß und lecker die Portion war- unbedingt empfehlenswert. Wir hatten danach keine Lust auf Sightseeing, so dass wir in die Maerua Mall gefahren sind. Hier konnten wir in Ruhe die Menschen beobachten und bevor es zum Flughafen ging, aßen wir noch lecker in einem Restaurant. Ich habe immer Angst, den Flug zu verpassen und so machten wir uns viel zu zeitig auf in Richtung Flughafen. Dort tankten wir noch das Auto voll und sortierten den restlichen Müll aus. Die Rückgabe bei Europcar verlief ohne Problem und ruckzuck waren wir im Flughafen. Wir hatten nun noch 3,5 Stunden Warten vor uns, waren aber bei weitem nicht die Ersten, die mit dem gleichen Flieger zurück nach Deutschland flogen. Wir wechselten die Klamotten und konnten dann gleich einchecken- super die Koffer waren wir los. Wir hauten die letzten Namibia Dollar auf den Kopf und erstaunlicherweise ging die Wartezeit schnell vorbei. Der Flug geht unspektakulär über die Bühne. Wir beide können recht gut schlafen und überstehen die 10 h Flugzeit. In Frankfurt ist es ungemütlich- trüb und kalt. Ich will zurück nach Namibia. Aber nein, der Urlaub ist vorbei. Mit dem Zug geht es immer weiter in Richtung Heimat und wir lassen den Urlaub gedanklich Revue passieren. Namibia hat uns in seinen Bann gezogen und wir kommen sicher wieder.
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