18.09.2015
Heute war unser letzter Tag im Etosha, daher hieß es wieder zeitig aufstehen und die Koffer fertig zur Abfahrt machen. Gleich nach dem Frühstück ging es los, ich hatte doch immer noch die Hoffnung, einen Leoparden zu sehen. Gleich zu Beginn sahen wir wieder zwei Hyänen.Sie waren unterwegs Richtung Newbrowni. Wir beobachteten sie eine Weile, bevor es auf der Strecke Richtung Namutomi weiterging.
Wir beobachteten sie eine Weile, bevor es auf der Strecke Richtung Namutomi weiterging. Wir fuhren zum Etosha Lookout- nichts als scheinbar totes Land.
Stellenweise sahen wir fast keine Tiere. Wir klapperten alle Wasserlöcher auf dem Weg ab, sahen aber „nur“ die üblichen Verdächtigen- ich weiß, das ist mittlerweile Klagen auf hohem Niveau
.
Nach einem Stopp wollten wir weiterfahren, aber Rene´ schaltete hin und her. Er sagte, dass der 1. Gang nicht mehr rein geht und probierte und probierte
. In den Rückwärtsgang konnte man überhaupt nicht mehr schalten und in den 1. und 2. nur durch Ziehen des Ringes, den man sonst zum Schalten in den Rückwärtsgang betätigt. Was nun? Wir waren vielleicht 15 Kilometer von Namutomi entfernt, also versuchten wir erst einmal bis dorthin zu kommen. Zum Glück konnten wir vorwärts fahren und standen nicht vorher an einem Wasserloch, wo die Wahrscheinlichkeit, ohne Rückwärtsgang nicht fortzukommen, viel größer gewesen wäre. In Namutomi versuchte ich mein Glück bei Europcar. Der Herr am Telefon versuchte mir gefühlte 10 Mal zu erklären, wie ich den Rückwärtsgang einlegen muss
. Erst nachdem ich ihm dreimal mitteilte, dass wir das Auto seit fast 2 Wochen fahren, registrierte er, dass wir wahrscheinlich nicht einfach nur zu blöd sind. Wir sollten versuchen, weiter zu unserer nächsten Unterkunft (Onguma Bushcamp) zu fahren und er würde sich innerhalb 30 Minuten wieder melden. Wohl oder über mussten wir Etosha jetzt schon verlassen, was aber auch nicht ganz einfach war. Wir standen in Namutomi vorwärts in der Parklücke, so dass das Ausparken nur mit Schieben des Autos möglich war. Wir schafften es ohne weiteren Zwischenfall bis nach Onguma, wo wir unser Zimmer gleich beziehen konnte. Der Handyempfang war sehr schlecht, aber wir warteten dringend auf den Rückruf von Europcar. Leider passierte über eine Stunde nichts
. Die einzige Lösung war, die Rezeption um Hilfe zu bitten. Die Dame dort war sehr hilfsbereit und telefonierte auch selber mit Europcar. Nach einer Weile bekamen wir die Info, dass am Abend ein Fahrer von Windhoek losfahren sollte, der morgen früh gegen sieben mit einem anderen Auto in Onguma wäre. Als hieß ab nun warten und auf Europcar vertrauen- skeptisch waren wir ja definitiv
. Wir konnten aber nichts anderes tun, also versuchten wir die schöne Lodge zu genießen.
Wir tranken erst einmal etwas Kaltes im Restaurant und bestellten eine Kleinigkeit zum Lunch. Danach testeten wir den schönen Pool, was nach der Aufregung des heutigen Tages wirklich gut tat.
Etosha hatten wir abrupt verlassen müssen, also nutzten wir auf Onguma mit dem Sundowner Drive die Chance, nochmals Tiere zu sehen. Ich hatte uns angemeldet in der Hoffnung, doch noch einen Leoparden oder Geparden zu sehen und wir standen pünktlich um 16.30 Uhr zur Abfahrt bereit. Mit im Auto waren zwei französische Pärchen, die zum ersten Mal in Afrika waren und für die Onguma der erste Ort zur Berührung mit der Tierwelt war. Wir fuhren und fuhren und fuhren und sahen fast nichts. Eine Giraffe sahen wir aus ca. 300 Metern, aber die Franzosen filmten und fotografierten, was das Zeug hält
. Der Fahrer fuhr kreuz und quer, suchte und war selber schon enttäuscht, uns nichts zeigen zu können. Er erzählte, dass er heute morgen einen Cheetah Kill im Etosha mit Gästen gesehen hätte- diese Information wollte ich jetzt überhaupt nicht hören, sondern Tiere sehen
. Zum Abschluss fanden wir schließlich im dichten Unterholz noch einen schlafenden Löwen, auf den uns ein anderer Fahrer aufmerksam gemacht hatte. Die Franzosen filmten den Löwen die ganze Zeit, so dass wir uns zwischenzeitlich zur Ablenkung wirklich lustig machen mussten. Diesen Film möchte ich definitiv nicht Anschauen müssen. Nun wurde es langsam dämmrig, so dass wir den Sundowner auch gleich an dieser Stelle im Auto einnahmen. Was machten die Franzosen- natürlich immer noch den Löwen filmen, der sich nach wie vor keinen Zentimeter bewegt hatte. Die Kleinigkeiten zum Sundowner waren aber sehr lecker. Fast im Dunkeln erhob sich dann auch mal der Löwe und lief ins Gestrüpp, wir fuhren weiter in Richtung Lodge, ohne noch ein weiteres Tier zu sehen. Dies passte zum heutigen Tag- einfach total verkorkst. Dafür war das Abendessen richtig. Das Kudufilet war das Beste, was wir bisher in Namibia gegessen hatten und der Kellner verstand es mit seiner lustigen und netten Art uns aufzumuntern. Gegen 21 Uhr waren wir fix und fertig und lagen im Bett- hoffentlich wird der morgige Tag besser.