Liebe Fomis, da ich auch zu denen gehöre die sich nicht entscheiden können und weil WE ist,
gibt es heute ein gaaaaanz dickes Paket
17.8.2015 Von Swakop über die Mondlandschaft und Welwitschia Plains nach Wüstenquell
Wir stehen auf und machen klar Schiff. Dann gibt es bei Sam wieder das wunderbare Candlelight-Frühstück. Yammi,yammi.
Obwohl hier bei Sam noch ein bisschen 70erjahre Charme in den Ecken vorhanden ist, hat es uns hier super gut gefallen. Das Sam’s Giardino wird vom Schweizer Hotelier Samuel Egger geführt und es war nett mit ihn zu plaudern. Hier verbinden sich Fachwissen und Schweizer Gemütlichkeit. Rundumbetreuung des Gastes wird groß geschrieben: Ob mit dem reichhaltigen Frühstück, das bis 11 Uhr zu haben ist, mit dem von Sam kreierten, sehr leckeren Fünf-Gänge- Menu und der „Vinothek“ mit einer großen Auswahl an guten Weinen. Die Freude des Gastgebers an Wein und an lukullischen Genüssen kommt uns auf angenehme Weise zugute. Das Sam’s Giardino ist durch den Kamin in der Lounge und durch Heizplatten in den Zimmern auch bei Nebel und Kälte urgemütlich. Für uns gilt: Jederzeit wieder!
Wir brechen dann auf und fahren erst ins NWR-Büro um ein Permit für die Mondlandschaft und den Welwitchia Drive zu kaufen. Das liegt sozusagen auf dem Weg zu unserer nächsten Unterkunft:
Wüstenquell.
Wir erreichen die Mondlandschaft und die Welwitschia-Fläche von Swakopmund aus über die B2 und die C28. Als wir den Swakop River kreuzen sind da noch ein paar Wassertümpel mit Flamingos drin. Die müssen verewigt werden bevor es weitergeht.
Auch ein Paar Säbelschnäbler sind da.
Die Mondlandschaft entstand vor etwa 450 Millionen Jahren, als sich der Swakop River in weiche Gesteinsschichten eingrub.
Dieses nahezu vegetationslose Gebiet vermittelt uns das Gefühl, wir sind auf einem fremden Planeten.
Die Welwitschia Mirabilis, benannt nach dem österreichischen Arzt und Botaniker Friedrich Welwitsch, ist eine ganz außergewöhnliche Pflanze. Sie kann in einer extrem trockenen und lebensfeindlichen Umgebung wohl nicht nur 2000 Jahre alt werden, sie zeichnet sich darüber hinaus durch weitere Besonderheiten aus:
Sie kommt nur in der Namibwüste und in einem etwa 50 km schmalen Landstrich entlang der Küste bis ins südliche Angola vor. Hier auf der Welwitschia-Fläche in der Nähe von Swakopmund und auch in der Nähe des Brandbergs sind einige Exemplare gut zu sehen.
Jede Pflanze besteht aus nur einem Blattpaar und breitet sich dicht am Boden aus. Da die beiden Blätter durch den Wind und den Sand mit der Zeit ausfransen, sieht es aus, als gäbe es mehrere Blätter.
Ihr Wurzelwerk breitet sich unterirdisch über einen Radius von 15 Metern aus. Es gibt weibliche und männliche Pflanzen. Man kann sie gut unterscheiden. Die männlichen Blüten sehen aus wie kleine kreuzförmige Dolden am Stil, die weiblichen haben dicke zapfenförmige Blütenstände.
In den Pflanzen sitzen jede Menge Welwitchia-bugs, die ganz hübsch sind und die Pflanzen noch ein wenig interessanter machen.
So richtig was für das Auge sind die Welwitschia nicht! Just my five cent.
Wir fahren weiter durch die Welwitschia Plains, links und rechts der Pad wachsen hunderte davon.
Bald ist auch schon das erste Hinweisschild von Wüstenquell zu sehen. Die Strecke ist heute eine üble Rüttelpiste, an der Mondlandschaft war es schon schlimm,
O-Ton Guggumann: Wer sein Auto liebt, fährt hier nicht!
Wir müssen aber, und die Pad wird schmäler und holpriger und dann
noch schmäler und
noch holpriger. Mein Driver spricht nicht viel, aber ich kann ihn lesen wie ein offenes Buch: Was hat meine Frau dazu bewogen hier in der Ödnis was zu buchen, hä??
Er müsste mich aber so langsam kennen
und ich verhalte mich ruhig und sage nichts was die Stimmung kippen könnte.
Nachdem wir bei der Uranmine abgebogen sind, kommt die Frage: Und hier waren wirklich Leute aus dem Forum und haben es auch noch gut gefunden??
Glaubt er nicht so….
Ich bejahe und irgendwann stehen wir vor dem Farmtor zur Wüstenquell. Dann noch anstrengende 13 km und wir sind endlich da.
Jetzt ist aber auch ein Bier für jeden dringend nötig und während wir den Gerstensaft trinken reden wir mit Herbert das Faktotum, der hier mit seiner Frau Monika den Laden Schmeißt. Und die Welt ist wirklich ein Dorf, Herbert hat in Villingen bei MAN Autoschrauber gelernt! Er ist vor 30 Jahren nach Namibia zum arbeiten gekommen und wegen der Liebe geblieben.
Die Thematik kommt mir irgendwie bekannt vor...
Herbert führt uns dann zu unserem Bergchalet Klipdrift.
Wow, wie schön, da kommt leicht Out of Afrika feeling auf. Das lässt die Anfahrt sofort vergessen und der Guggumann liebt mich wieder!!!!!!!!
Das open air Bad
Wir genießen einfach die Location für ein paar Stunden. Die Aussicht von der Terrasse.
Dann fahren wir vor ins Hauptgebäude. Dort gibt es Kaffee und Kuchen und wir lernen Nette und Frank (Speed66) aus dem Forum Kennen. Wir haben schon Zuhause unsere Route verglichen und wir verpassen uns mehrmals knapp - nur hier sind wir 2 Nächte gemeinsam.
Wir werden anschließend mit ihnen eine Farm- / Sundownerfahrt machen.
Der Guggumann findet dann eine tote Perbunan-Elaprim Schlange. Vielleicht kann Prof. Ebert mit die weitere Bestimmung helfen.?
Kurz nach dem Start versagt aber die Karre und Herbert muss zurücklaufen den Bakkie holen.
Foto Nette
Wüstenquell ist eingebettet in den Namib Naukluft Park und bietet wunderschöne Fotomotive. Hier werden wir mit bizarren Felsformationen, fantastische Ausblicke und Buschmannzeichnungen belohnt. Tiere haben wir kaum gesehen, nur ein entfernter Springbock und 5 Warzenschweine - not to mention.
Unbestritten gehören die Felsformationen auf Wüstenquell zu den größten Attraktionen der Farm. In Millionen von Jahren haben Wind und Wetter den Granitfelsen auf Wüstenquell die skurrilsten Formen verpasst.
Es gibt ein vielfältiges Pflanzenleben. Euphorbien, Köcherbäume, Aristidagras und Kameldornbäume sind nur einige Beispiele für den Reichtum der Flora.
Ein Blick in die Sukkulentenwüste
Herbert führt uns dann auch zu der Höhle mit den unterirdischen Felsmalereien.
Nach anfänglichen kurzen Kriechen standen wir vor den Bushman-Zeichnungen.
Foto Nette
Foto Nette
Auf der Landkarte ist Wüstenquell unter dem Namen Modderfontein (Schlammquelle) eingetragen. Tatsächlich gibt es unweit des Farmhauses eine Quelle, die schon zu Zeiten der Kolonialherrschaft als Tränkstelle für die Ochsenwagenzüge auf dem Weg ins Inland genutzt wurde. Insgesamt soll es hier 7 Quellen geben.
Ich knipse den Guggumann wie er eine davon fotografiert
So sieht das Resultat aus
Auf Wüstenquell stehen auch die Ruinen des deutschen Bahnhofs aus dem Jahr 1900. Hier ging früher die Schmalspurbahn der Deutschen durch zum Wasser fassen auf dem Weg ins Landesinnere.
Rotgolden verabschiedete sich jetzt schon die Sonne von uns und lässt den Himmel in verschiedenen Rosatönen erscheinen. Die Hitze des Tages verlässt uns und wir stehen dort in der riesengroßen Weite der Wüste bis die Sonne untergegangen ist.
Als wir zu dem berühmten Adlerfelsen ankommen, ist die Sonne bereits untergegangen und wir haben nicht mehr schönes licht zum Fotografieren.
Wir beschließen morgen uns nochmals hinfahren zu lassen. Alleine darf man nicht und wir wurden es auch nicht finden.
Wir trinken den obligatorischen GT bevor es zurück zur Wüstenquell und das Abendessen geht.
Auch hier sitzen wir mit den anderen am gemeinsamen Tisch, was ich als sehr angenehm empfinde.
Es gibt als Vorspeise Filoteig mit Gemüsefüllung (Filoteig ist dieses Jahr in Namibia in
)
Als Hauptgericht gab es Zebrarouladen mit Broccoli und Kartoffeln und als
Nachtisch Schokoladenpudding. Alles sehr lecker.
Wir fahren dann im Dunkeln die 3 km Krinkelstrasse zurück in unser Mountain Chalet.
Dort süppeln wir noch ein GT als Nightcup während wir den Sternenhimmel betrachten.
Die Milchstraße leuchtet hell und ungestört.
Das Kreuz des Südens, mit dessen Hilfe sich Seefahrer im Mittelalter den Weg in Richtung Süden fanden, ist zwar das kleinste der Sternbilder, aber eines der bekanntesten. Da es am südlichen Himmel keinen Stern wie den Polarstern gibt, der den Himmelspol kennzeichnet, ist das Kreuz des Südens von besonderer Bedeutung für die Orientierung. Seine vier hellsten Sterne bilden ein markantes Kreuz inmitten der Milchstraße. Wenn man die Längsachse knapp fünfmal verlängert, so gelangt man zum südlichen Himmelspol.
(Alles klar? )
Wir gehen ins Bett und gucken weiter Sterne bis die Äuglein zufallen…………….